KAPITEL 5

AUFWACHSEN UND WACHSMONTAGEARBEITEN


1. Werkzeug


Unabhängig davon, ob man mit einer Flamme und kleinen Messerchen oder einer elektrischen Wachslötstation arbeitet, sollte man sich ein Sortiment an unterschiedlichen Formen zulegen, da mit jeder Art etwas anderes erprobt werden kann.


Wichtig ist daß der Rücken nicht zu schmal wird da das Messerchen sonst zu schnell abkühlt oder nicht genug Wärme nachziehen kann.

Diese Form eignet sich zum Schneiden, Trennen und Zusammenfügen.


Hier ist ein gut wärmeleitendes Material wie Kupfer oder besser Silber Voraussetzung da die Form hohe Wärmeverluste hat und die Nadelspitze sonst nicht warm genug bleibt.

Geeignet zum Ausstechen von Luftblasen und für die Versäuberung von montierten Verbindungen.




Diese Form ist geeignet Wachstropfen aufzunehmen um Formen mit Wachs aufzufüllen.


Zusammenfügen von Wachsteilen mit dem Wachskolben erspart Lötarbeiten und gibt Güsse ohne Lotstellen. Die Nachverarbeitung wird leichter.


2. Freihandmontage


Das dies zügig vor sich gehen soll ist hier ein Verfahren anzuwenden bei dem man keine Haltevorrichtung während des erkaltens des Wachses braucht.

Dazu ist wichtig daß der Kolben nicht zu heiß eingestellt wird. Dann werden beide Teile an der Lötfläche kurz mit dem Kolben bestrichen, die Teile sofort zusammengefügt und können danach sofort losgelassen werden.

Die Zeit ist ein wichtiger Faktor weil man hierbei die schlechte Wärmeleitfähigkeit der Wachse nutzt.


Beim Anschmelzen entstehen kurzfristig zwei getrennte Bereiche von festem und flüssigem Wachs.


Beim Zusammenfügen entsteht durch das Aufeinandertreffen der flüssigen Teile eine blasenfreie und feste Verbindung. Die flüssigen Teile werden zur Seite gedrückt, die festen Teile treffen aufeinander, ergeben einen spürbaren Widerstand und durch rasches Abkühlen in diesem Bereich sofort eine tragfeste Verbindung. Später kühlen langsamer die heißeren Randbereiche ab.



Falls man diesen Vorgang nicht zügig vorgenommen hat entsteht durch Wärmeleitung im Wachs ein breiter Temperaturverlauf mit einem breiten Bereich erweichtem Materials.

Wenn man dann das in der Hand gehaltene Stück loslässt, bricht es durch das Eigengewicht ab.

Längeres zusammenhalten der Verbindungsstelle ist auch selten zu empfehlen, da die Hand sich fast immer bewegt und Versetzungen und Gleitstellen im Gefüge entstehen können. Dieses würde schlecht aussehen und die Haltbarkeit verringern.


Falls eine Verbindung nicht gelungen ist, ist es günstiger abkühlen zu lassen und den Vorgang danach neu zu versuchen.


Nach der Freihandmontage soll die Verbindungsstelle versäubert werden. Neben dem Feilen gibt es auch die Möglichkeit die Wülste wegzuschmelzen. Eine gekehlte Wachslötspitze, die trockengewischt wurde nimmt bei Berührung mit dem zu entfernenden Wulst das Wachs auf und glättet die Verbindungsstelle. Durch erhöhen der Temperatur des Kolbens oder durch längere Einwirkzeit wird die Verbindungsstelle tiefer und breiträumiger abgetragen.


Mit einer heißen, trockengewischten Nadel kann man sogar den Eindruck von leicht angefressen Hartlotstellen erzeugen.


Massivere Verbindungen wird man in aller Regel nicht freihand sondern mit einer Fixation der Teile vornehmen. Dadurch ist Verschieben aus einer gewünschten Position ausgeschlossen.

Hierbei ist zu Beachten, daß wie beim Schweissen eine V-förmige Fuge von Grund auf blasenfrei gefüllt wird.


Erhöhen durch dosierte Zugabe von neuem Wachs


Falls etwas zerbricht, kann man die Teile erst auf einer Seite oberflächlich anschmelzen, um sie zu fixieren und dann von der anderen Seite den Riss in voller Tiefe mit dem Wachskolben anschmelzen und auffüllen.

 


Für den Fall daß an einer Stelle zuviel weggefeilt wurde oder beim Spritzmodell eine Krappe nicht in voller Länge vorhanden ist, kann man Wachs mit dem Kolben aufbauen.

Der Kolben muß dazu auf die niedrigste Temperatur, bei der das Wachs flüssig, ist eingestellt werden. Danach wird er in einen Wachsklotz ( gut ist ein zäheres Schnitzwachs ) getaucht. Mit diesem Wachstropfen wir die zu verstärkende Stelle berührt. Das Wachs hat nun die Eigenschaft durch den Kontakt und die Abkühlung die Oberflächenspannung zu erhöhen und zum kalten Teil hinzuziehen. Die Oberflächenspannung am warmen Lötkolben ist niedriger, von ihm wird das Wachs weggezogen.

Wenn man beschädigte oder zu kurze Krappen aufbauen möchte ist es günstig den Kolben beim Wegziehen etwas anzublasen. Man erhält so, lange Buckel, die mehrfach aufgebaut Stifte darstellen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


 

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