Sehr geehrter Herr Butschal,
anbei wie versprochen einige Polaroids von dem von mir gebauten
Staubsaugeranschluß.
Er besteht aus einem durchgebohrten Holzklotz, einer Gummiabdichtung
und 2 angeschraubten Aluplatten.
Die
beiden losen Aluplatten verwende ich zum Pressen der Quick-Cast
Masse (mit einer Schraubzwinge).Der Kunstoffreduzierring ist aus
einem Heimwerkerladen (zum Anschluß von Schleifmaschinen
an Staubsauger).
Nach dem Zusammenstecken ist das Ganze so stabil, daß ich
das Gerät (wie auf dem Bild) am festen Staubsaugerschlauchendstück
halten kann.
Dies empfiehlt sich aber nur, wenn eine wirklich feste Verbindung
entsteht.
Als Nächstes will ich mir von Ihrem Gerät eine doppelt
große Ausführung bauen, um etwas mehr Modellraum zu
erhalten. Mal sehen ob´s genau so gut funktioniert.
Danke für Ihr Interesse.
Mit freundlichen Grüßen,
Walter Hoffsommer
Der Fußschalter ist ein handelsübliches
Teil, welches in der stabilsten Art 2,95 DM kostet.
Sehr geehrter Herr Hoffsommer
vielen Dank für Ihre Idee, ich kann mir
vorstellen daß sie sehr gute Gußergebnisse erbringt,
jedoch hätte ich Angst daß beim Hochkippen vielleicht
doch etwas flüssiges Metall daneben läuft. Ich würde
mir unbedingt einen stabilen Schweisserhandschuh an der linken
Hand anziehen.
So richtig klar komme ich damit allerdings noch
nicht! Fließt einfach nicht richtig aus. Das Abformen funktioniert
prima, da kann man nicht klagen. Ich werde mal in der Allgem.
Scheideanstalt anrufen und extra Gußgold bestellen. Vielleicht
wird das Mat. zu schnell kalt (fest). Anders kann ich es mir nicht
vorstellen. Ich erhitzte es einmal sogar so, dass es anfing zu
sieden. Das ist aber nicht so toll! Nun, mit mehr Übung funktioniert
es sicher besser.Ich werde jetzt auch mal mit Zinn probieren.
Mein Sohn wünscht sich eine besondere Medaille.
Mit freundlichen Grüßen
RB
Sehr geehrter Herr Bayer,
hoch erhitzen ist schon richtig. Wenn es anfängt
zu sieden liegt das nicht daran daß das Gold selbst kocht
( auch wenn es so aussieht) sondern daß im Gold gelöste
Gase ausgetrieben werden. Wenn Sie dann giessen bleiben gelöste
Gase in der Schmelze, die dann beim Kristallisieren frei werden
und für gasporöse Güsse sorgen.
1. Verwenden Sie eine sauerstoffreiche (aggressive,
spitze) Flamme und halten Sie beim Schmelzen mindestens 1 cm Abstand
zwischen der hellblauen Flammenspitze und der Goldoberfläche.
Verwenden Sie zum Entgasen mein Entgasungspulver und warten Sie
bis das "Kochen" aufgehört hat.
2. Wenn die Teile nicht ausfließen
und Sie bereits den Gußkanal so gerade und lang wie möglich
geschnitten haben, dann empfehle ich Ihnen den Glanzzusatz AC
9.105 der nebenbei die Oberflächenspannung zerstört
und das Gold dünnflüssiger macht.
MfG Heinrich Butschal
Sehr geehrter Herr Tomann,
iich freue mich über Ihren ersten Erfolg, die Model und das
geprägte Leder sehen ja phantastisch aus.
Iich werde Ihre Fragen gerne weiter unten beantworten
Sg. Herr Butschal!
Dilettare heißt auf Italienisch "sich erfreuen".
Mag sein, dass ich ein Stümper bin, jedenfalls habe ich Freude
an der Arbeit mit Metall und möchte es einsetzen für
meine anderen Arbeiten als Buchbinder. Und wer weiß: vielleicht
schaffe ich es eines Tages, für unseren Abt ein Brustkreuz
in Silber zu gießen?
Bestimmt :-)
Das Paket mit dem quick cast set ist heute angekommen. Ein italienisches
Wunder, zu Ferragosta!
Iich möchte damit vor allem Messinggravuren nachgießen,
die in der Buchbinderei zum Prägen von Leder verwendet werden.
Ein erster Versuch ist recht gut gelungen. Allerdings habe ich
im Augenblick nur eine ziemlich "wilde" Legierung aus
Zinn und Blei (alles Abfälle) im Hause. Messing kann ich
mir erst im September besorgen, momentan ist Ferragosta (ital.
Superurlaub-alles geschlossen).
Darf ich einige Fragen stellen:
1) Muss man das Material luftdicht aufbewahren, kann es sonst
verdunsten, austrocknen? Eigentlich ist es ja eine Art von Sand,
der durch eine Art Öl verdichtet wird? Liege ich da richtig?
Es ist ein Ölsand zusätzlich mit einer honigartigen
Erdölkomponente, ähnlich einem Klebstoff zäher
gemacht. Dadurch ist die Festigkeit für kleine Strukturen
höher und gleichzeitig etwas elastisch.
Es trocknet meines Wissens nicht aus, lediglich nach langer Lagerung
(1-3 Jahre) in kühlen Räumen kristallisiert das Bindemittel
aus und die Masse wird hart und bröselig. Durch kurzzeitiges
Erwärmen und kneten kann eine solche Masse wieder brauchbar
gemacht werden.
2) Kann, soll man es wiederverwenden? Wie oft? Ich habe heute
immer wieder das selbe genommen und bemerkt, dass der erste Guß
der sauberste war.
Der Teil der Masse der rot ist, kann ohne Qualitätseinbussen
immer wieder verwendet werden. Nur der der schwarzbaruane Teil
muss wegegworfen werden. Ich schäle den schwarzen Teil gleich
nach dem Guss wieder heraus. Der rote und verdichtete Teil soll
am besten zwsichen den Handballen durch kneten wieder weich gemacht
werden.
3) Viele meiner Vorlagen sind ca. 7 mm hoch (Messing-Gravuren
oder Zink-Ätzungen). Damit kein Problem. Ich habe das Material
mit der Buchbinderpresse in den Rahmen gepresst, dann das Klischee
in die Masse gepresst, und dann noch einmal den zweiten Rahmen
draufgepresst. einzige Schwierigkeit, dass manchmal bei herauslösen
der Form, die Masser am Rand ausbricht. Vielleicht muss ich Geschicklichkeit
trainieren.
Nach dem öffnen der zwei Rahmen kann man das Original
ein bisschen nach links und rechts drücken, dadurch entstehen
kleine Abstände zur Einbettmasse. Dann wird das herauslösen
leichter.
Wie kann ich es aber anstellen, bei den Handstempeln, wo an der
Gravur ein ca. 5. cm langer Dorn ist, der dann in einen Handgriff
kommt? Liegend einbetten kommt nicht in Frage, weil sonst das
Motiv nicht eingeprägt wird. Stehen einbetten, ja - aber
wie bekomme ich die Form wieder heraus, sie ist ja unten, wo das
Motiv in die Masse gepresst wird, größer und der Dorn
oben ganz dünn?
Eine Möglichkeit wäre, mir eine weiter Gußform
zu basteln, aus einem durchgeschnittenen Rohr. In das untere kommt
nur die Gravur, sodaß ich sie wieder hochheben kann. Das
obere Rohr hat eine Bohrung, die den Dorn ergibt, ich kann ihn
ja dann spitz zuschleifen, zum Einschlagen in das Handheft.
Haben Sie vielleicht ein Bild des Originals damit ich mir das
besser vorstellen kann?
Oder wüßten Sie eine bessere Lösung?
Wenn Sie eine sehr feine Form abbilden wollen, habe ich auch
schon mit Graphitpuder die Oberfläche der Einbettmasse bestäubt,
dies glättet zusätzlich. SIe können auch einen
Gipsabdruck (gut getrocknet oder im Backofen bei über 100°C,
am besten bei 200°C) mit dem Model einbetten und dann nach
entfernen der Model die Gipsform wieder in die richtige Position
legen, bevor Sie die Formrahmen schließen. Damit können
Sie auch extrem feine Güsse erzielen. Dauert halt nur länger
durch das trocknen.
Dann könnten Sie auch durch den Dorn giessen, wenn die
Gipsplatte ganz unten positioniert ist.
4) Gibt es ein Wachs zum Modellieren, das so hart ist, dass man
es in die Gußmasse pressen kann, ohne dass es sich verformt?
Ich möchte nämlich gerne auch eigene Entwürfe machen.
Die Wachse, die ich habe, eigen sich eher für 3-D Formen
für Ihren Zweck würde ich Hartgummiplatten, wie man
sie zum besohlen von Absätzen für Schuhe bekommt oder
Linoleum empfehlen.
5) Welches Material läßt sich für den Dielttanten
leicht gießen und ist hart genug um geprägt zu werden
(erhitzt auf ca. 100-120 Grad)? Früher machte man alles oder
Messing, bzw. die Kataloge der Fa. Dornemann (ca. 1920) preisen
ihren harten Rotguß (ist wohl Bronze). Blei/Zinn ist zu
weich, verpresst sich zu rasch.
Messing oder Rotguss ist besimmt von den Prägeigenschaften
hevorragend aber benötigt eine hohe Schmelztemteratur. Diese
ist nur schwer zu erreichen.
Es gibt für diese Zwecke sogenannte Hartgusslegierungen mit
einem Schmelzpunkt unter 500 °Celsius aus denen auch Gürtelschliessen
für Kleidung gemacht werden.
Im Moment weis ich leider keine Bezugsquelle, aber vielleicht
geben Sie Ihrer Legierung etwas Zink dazu dann wird sie auf jeden
Fall härter.
Ich werde mal nach Alternativen suchen.
Eventuell kann ich Ihnen auch etwas legieren mit dem Sie zurechtkommen.
Wieviele Kilo würden Sie denn gerne haben?
Im attachment der erste Guß und eine damit gemachte Lederprägung
mit Goldfolie.