Goldring von 1696

 
Alfred Kohlhammer
 
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Alfred Kohlhammer

 ·  #1
Hallo zusammen, würde gern erfahren ob der Ring tatsächlich so alt ist und aus dem 17. Jahrhundert stammt.

Grüße
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Raustland
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Raustland

 ·  #2
Nein, weder Stil noch Verarbeitung passen.
pontikaki2310
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pontikaki2310

 ·  #3
Gibt es eine "Geschichte" zu Deinem Ring, die Dich auf
diese Entstehungszeit schließen lassen?
Pinguin
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Pinguin

 ·  #4
Ich glaube die Vermutung bezieht sich auf die „Gravuren“ in der Innenseite.
Alfred Kohlhammer
 
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Alfred Kohlhammer

 ·  #5
Hallo in die Runde, ich habe einige Vergleichsstücke aus dem 17. Jahrhundert mit dem selben Muster im Netz gefunden, die eingravierte Schrift entspricht auch der Schreibweise des 17. Jahrhunderts. Das Einzige, das mich stört, ist die Dünnwandigkeit. Der Ring wiegt nur knapp 2 Gramm, ein Schmuckgeschäft hat die Legierung geprüft und sie liegt zwischen 750 und 585, genau konnte er es nicht bestimmen und der Verkäufer meinte das wohl viel Silber in der Legierung sei.

Eingraviert ist: 16 CSS 3 PIS IN TOT 96

Grüße
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silvie smith
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silvie smith

 ·  #6
Pis in tot ist Katalanisch und ich denke das hat nix mit dem vermeintlichen Alter des Ringes zu tun.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #7
Schrifttypen mit Serifen sind neuzeitlich.
Pinguin
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Pinguin

 ·  #8
Nicht unbedingt. Kleine Serifen findet man auch schon bei antiken römischen Inschriften.

Die Betonung der Serifen, also so „grosse“ Serifen, kommen wie Heinrich ganz richtig sagt bei neuzeitlichen Schriftarten vor.
Tilo
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Tilo

 ·  #9
Antiqua als Schrifttyp mit Serifen ist auf jeden Fall vor 1696 entwickelt und weitläufig verwendet (von den griechischen Serifen mal noch abgesehn)
hier ein Schriftentwickler und ein Textbild Ende 15. Jahrhundert [Links sind leider nur für eingeloggte sichtbar]

letztlich aber alles sehr spekulativ
ich habe keine Meinung zum Ring, weil mir die Erfahrung mit Vetgleichsstücken fehlt
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #10
Interessant. Dann scheint meine generelle Aussage nicht allgemein zutreffend zu sein.
Unabhängig davon, empfinde ich die Schrift doch irgendwie "modern". Auch die Zahlen.
Tilo
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Tilo

 ·  #11
modern?
hier mal eine Münze aus 1696 [Links sind leider nur für eingeloggte sichtbar]
und welche aus etwas früher (mit 3) [Links sind leider nur für eingeloggte sichtbar]
und etwas später [Links sind leider nur für eingeloggte sichtbar]

ich meine, die Schriftart gibt mir keine begründeten Zweifel
Art des Ringes und konkretes Muster außen kann ich nicht zuordnen

diese Schrift gehört zu den [Links sind leider nur für eingeloggte sichtbar]
Alfred Kohlhammer
 
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Alfred Kohlhammer

 ·  #12
Das Muster findet man oft. Danke habe auch an Münzprägungen gedacht als vergleich.

[Links sind leider nur für eingeloggte sichtbar]

[Links sind leider nur für eingeloggte sichtbar]
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 ·  #13
Zitat geschrieben von Heinrich Butschal

Schrifttypen mit Serifen sind neuzeitlich.


Denk mal an die Widmungsschrift des Titusbogen (Rom, 70 n. Chr.) oder an die weltbekannte Inschrift der Trajanssäule (Rom, 113 n. Chr.). Die Capitalis Monumentalis (Lapidarschrift) ist eine der schönsten Schriften, die ich kenne. Sie soll ihren Ursprung im griechischen Alphabet haben. 600 v. Chr. durch die Etrusker von Kreta aus nach Italien gekommen. Die römischen Nachfahren sollen dann daraus die lateinische Schrift entwickelt haben.

Da die Schrift ab einem gewissen Zeitpunkt gemeißelt wurde - so die gängige Theorie - sind Serifen die logische Folge, da man sie wesentlich einfacher arbeiten kann, als glatte Abschlüsse. Zu dem Thema gibt es irgendwo eine sehr schöne Dokumentation aus Italien. Da wird Schritt für Schritt der Weg der Steinmetze zu den Serifen erläutert.

Das man sie auch heute noch als modern ansieht, unterstreicht ihre Ausgewogenheit und Eleganz.
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #14
Das Muster außen auf dem Ring, stilistisch alles und nichts, aber wohl handgeschnitzt und nicht vom großen Meister... Aber wäre der Ring auch nur einen Bruchteil seiner angenommenen Lebensdauer getragen worden, sähe er wohl anders aus.
Na gut, der lag immer nur in der Schublade....????
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #15
Zitat geschrieben von Tilo

modern?
...


Hmmmm..... die Argumentation überzeugt, ich ziehe meine Aussage zurück.
capcuadrate
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capcuadrate

 ·  #16
Zitat geschrieben von silvie smith

Pis in tot ist Katalanisch und ich denke das hat nix mit dem vermeintlichen Alter des Ringes zu tun.


Silvie, und was soll das in Katalanisch heissen ? Alles gepinkelt ? Pis könnte auch Wohnung heissen.
tatze-1
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tatze-1

 ·  #17
Pis in tot = bis zum Tod?
Pinguin
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Pinguin

 ·  #18
...oder „rechtschreibflexibel“ wie es bis zu Dudens Zeiten zuging:

Bis in (den) Tod (also vielleicht ein Eherung/Treuering)

-wobei man aber sagen muss, dass goldene (Ehe)Ringe damals selten und den sehr reichen, adeligen Schichten vorbehalten waren.

Also, meine Interpretation ist pure Raterei.

Und es besteht natürlich stets die Möglichkeit, sowas „auf alt“ nachzumachen, der Antiquitätenmarkt ist voll von Kopien. Wo hast Du den Ring denn her, was weisst Du über den?
Pinguin
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Pinguin

 ·  #19
Tatze, Du warst schneller...da haben wir parallel getippt...
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...

 ·  #20
Vielleicht handelt es sich um den Ring zu einer Profess.
Dann könnte man mal in einem Kloster nachfragen, ob die mit so einer Inschrift was anfangen können.
silvie smith
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silvie smith

 ·  #21
In Catalán bedeutet das soviel wie "Piss ins Ganze".... (tot = Alles, ganz)
Bergkristall
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Bergkristall

 ·  #22
Ich habe jetzt schon eine ganze Weile über der Gravur gebrütet. Was mir als erstes ins Auge sprang, war das kleine IN das zwischen PIS und TOT eingefügt ist. Das deutet für mich auf einen lateinischen Begriff hin. Ich hab mir mal meine Abkürzungsbücher gegriffen, aber nichts sinnführendes gefunden. Die Tironischen Noten kommen auch nicht in Frage. Es könnte eine Substraktionskürzung sein, das heißt es wurden einfach irgend welche Buchstaben ausgelassen und das Wort fängt mit PIS an und hört mit IN auf. Solche Kürzungen sind oft nicht auflösbar, wenn man nicht den Kontext kennt.

Die Zahlen könnten zusammengenommen auch auf ein Tagesdatum verweisen. Das wäre dann 16.3.96. CSS würde ich als Initialen eines Namens interpretieren.

Einen kirchlichen Hintergrund halte ich für durchaus wahrscheinlich.

Als Archivarin traue ich mich nicht, die Buchstaben zu datieren. Diese Form wird, wie bereits gesagt, schon seit Jahrhunderten verwendet. Die Zahlen sehen älter aus. Auch die Verwendung einer Majuskelschrift - also nur Großbuchstaben, auch wenn die klein geschrieben sind, - deutet zumindest auf eine ältere Vorlage hin. Gerade in der Kirche herrscht ein gewisser Traditionalismus vor. In diesen Kontext könnte die Gravur gut passen.

LG Lis
Bergkristall
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Bergkristall

 ·  #23
Auf Latein würde es "das bei so vielen" bedeuten, wenn es keine Abkürzung ist.
pontikaki2310
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pontikaki2310

 ·  #24
Also, ich finde, wir rätseln uns hier stundenlang den Wolf
und Alfred sollte x der Bitte, uns die Informationen, die er hat,
zukommen zu lassen, folgen.
Tilo
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Tilo

 ·  #25
letztlich wird sich von uns eh nicht klären lassen, ob authentisch alt oder gut nachgemacht
außer, der Ring wurde bei jewelryreplica.com gekauft ;-)
Imari
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Imari

 ·  #26
Der Ring sieht für mich nach einem typischen "posy ring" aus, der entweder als Freundschaftsring oder als
Liebesring gedacht war. Sowohl die Gravur als auch die Schrift passen für eine Herkunft aus England oder
Frankreich im 17. Jhd. Der eingravierte Text ist wohl so personalisiert und gewissermaßen chiffriert, dass sich
seine Bedeutung nicht mehr entschlüsseln lässt, was bei diesen Ringen nicht selten der Fall ist.
Alfred Kohlhammer
 
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Alfred Kohlhammer

 ·  #27
Hallo zusammen, danke für die vielen interessanten Beiträge zum Ring.
Den Ring habe ich bei Gartenarbeiten in ca. 10 cm gefunden, direkt am Haus verläuft ein alter Handelsweg, der zu einer alten Brücke des späten Mittelalter führt. Laut Stadtheimatpfleger wurden Teile der alten Brücke vor ca. 30 Jahren bei Bauarbeiten entdeckt, er selber konnten den Ring nicht bestimmen.
Werde mit den Infos aus dem Forum noch mal mit dem Stadtheimatpfleger sprechen.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #28
Einmal ganz abgesehen von Schrift- und Grabungsanalyse, sehe ich hier Schleifrillen wie sie von einem drehenden Schleifwerkzeug typischerweise erzeugt werden. Und motorgetriebene Werkzeuge in Goldschmiedewerkstätten sind erst im 20sten Jahrhundert populär geworden. Daher meine ich dass es trotzdem ein relativ junger Ring ist.
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Goldring von 1696
Alfred Kohlhammer
 
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Alfred Kohlhammer

 ·  #29
Ich kann mich an den fundzustand nicht erinnern, kann sein das ich zu viel geputzt habe.
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