Zeichnen von poliertem Blech

 
AlisaVéronique
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AlisaVéronique

 ·  #31
Liebe Leute, ich brauch mal wieder eure Hilfe!

Ich sag es gleich vorweg, Zeichnen ist nicht gerade meine Stärke, ich möchte aber gerne besser werden und bin deswegen am Üben. Dabei bin ich auf ein Problem gestoßen. Drei Zeichenlehrer und drei völlig andere Verfahren haben mich dazu gebracht, dass ich gerne so zeichnen möchte, wie ich es für am realistischsten halte. Witzigerweise finde ich gebogene Bleche, auch mit Ausschnitten und kompliziertere Körper gar nicht weiter wild, aber scheitere an einem planen, polierten Blech.
Wir gehn immer davon aus, dass ein Objekt von links oben angestrahlt wird. Das heiß, das Blech müsste den dunkelsten Punkt an der linken oberen Ecke haben (Eigenart des Blechs) und von da aus schräg zur rechten unteren Ecke hin heller werden. Die hellen Kanten sind natürlich trotzdem links und oben und die dunklen rechts und unten. So weit, so gut. Doch nun kommt das polierte ins spiel. Der ersten Zeichenlehrer hat grundsätzlich keinen weißen Stift benutzt und deshalt mit einem Bleistift dünne, haarscharfe, parallel zur Schattierung laufende Linien eingezeichnet, die an einer Kante begannen und irgendwo mittendrin aufhörten.
Damit war ich nicht zufrieden. Inzwischen benutze ich auch einen weißen Stift und habe die gleichen Linien versuchsweise in weiß probiert, kein guter Effekt.
In "Schmuckzeichnen mit GZ" gibt es nun ausgerechnet kein gerades Blech, aber Politur wird durch breite, abschattierte Lichtliniern dargestellt. Und zwar mit Bleistift im dunklen Breich und mit weiß im hellen Bereich. Das hab ich probiert, es sah auch nicht so schlecht aus, aber irgendwie war es einfach zu viel (Effekt: Streifenhörnchen). Inzwischen habe ich etwas experimentiert, auch mit zweifarbigen Reflexen, aber kein zufriedenstellendes Ergebnis erhalten.

Gibt es vllt ein paar echt gute Zeichner unter euch, die mir weiter helfen könnten? Im Moment geht es nur um Stift, aber auch für Aquarell kann ich Tipps gebrauchen. Vielleicht habt ihr auch ein Foto von so einem einfachen Blech?

Vielen Dank schon mal
Alisa
Tilo
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Tilo

 ·  #32
ich sag mal ganz ehrlich: ein gerades Blech ist schlecht zu zeichnen
denn in natura reflektiert ein gerades poliertes Blech immer genau die umgebung
hell, wenns liegt und die zimmerdecke reflektiert wird nebst lampen drin usw
eher dunkel, wenn das blech senkrecht steht/hängt und dunkle Möbel reflektiert
oder gar nichts, richtig hell, wenns in nem Lichtzelt liegt, was für Fotos wegen der Helligkeit und fehlenden Umgebungseinflüsse benutzt wird
ein hell/dunkelverlauf auf einem ebenen Blech ist meiner meinung nach falsch

für die Schule solltest du sinnvollerweise so zeichnen, wie der benotende Lehrer es gerne ssieht
und später wirst du eh hauptsächlich Bleistiftskizzen machen oder am PC konstruieren
wage ich jetzt einfach mal so in den Raum zu stellen
AlisaVéronique
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AlisaVéronique

 ·  #33
Vielen Dank für deine schnelle Antwort, Tilo!

Hhhm, ok. Das Problem ist, dass der benotende Lehrer selbst nicht so richtig weiß, was er sehen will...aber an einer guten Zeichnung die den richtigen Materialeindruck vermittelt, kann er nichts auszusetzen haben. Aber hauptsächlich geht es darum es auch später irgendwie darstellen zu können. Mit PC habe ich noch nicht gearbeitet (Zum Zeichnen). Finde ich normalerweise gut, weenn es die Arbeit erleichtert, aber wer gut Zeichnen kann, kann auch vor einem Kunden nur mit Stift und Papier etwas zaubern...ist schon beneidenswert.

Ja, du hast recht. Eine gute Politur wirkt wie ein Spiegel, aber es muss doch optische Kniffe geben, mit denen man so etwas für das Gehirn verwertbar machen kann, ohne fotorealistisch sein zu müssen. Lediglich die Eindrücke "flach" und "glänzend" müssen ankommen. Hat noch jemand Ideen/Anregungen? Gibt es hier Leute die noch viel per Hand zeichnen oder es vielleicht auch gerade lernen?
Tilo
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Tilo

 ·  #34
eine nennswert große plane polierte Fläche wird man aber an gängigen Schmuckstücken nicht finden
allenfalls beim Zeichnen eines silbernen Tellers wird das in unserem umfeld wirklich relevant
und selbst das nur sehr theoretisch

und bei kleinen Flächen muß man sich so behelfen, daß möglichst oft ein Kontrast zur angrenzenden Fläche auftritt

wenn schon der Lehrer nicht weiß, was er sehn will
ich kann verstehn, daß gerade solch flächen in der GZ "vergessen" wurden

mir fällt jetzt außer spiegeln kein gegenstand ein, nach dem ich googln könnte wegen fotos, der große ebene polierte MetallFlächen besitzt
AlisaVéronique
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AlisaVéronique

 ·  #35
Ja, Professor Google hab ich auch schon gefragt...frei nach dem Motto, dass es immer mindestens einen gibt, der genauso dumm ist wie ich, hab ich diverse Suchbegriffe versucht, aber leider nichts gefunden. Dann hab ich auch nach Bildern von entsprechenden Gegenständen gesucht, eben auch Spiegel. Leider unbefriedigend, da habe ich von leichten Hell-Dunkel-Schleiern bis kompletten Reflektionen oder völliger Missachtung der Spiegelfläche alles gesehen, nur nicht das, was ich gesucht habe. Dann hab ich noch andere Gegenstände gesucht, leider fast genauso erfolglos...wobei mit "Silberteller" oder-tablett könnte ich es mal noch probieren. Das Problem ist, dass es meistens entweder Fotos sind, oder nicht in der angenommenen Belichtungssituation. Irgendwie war niemand so liebenswert das Online zu stellen, was ich suche ;-)
Ich uche mal noch nach schmuckzeichnungen allgemein.
Tilo
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Tilo

 ·  #36
[Links sind leider nur für eingeloggte sichtbar]
zeigt auf mehreren bildern genau, was ich geschrieben hab: völlig gleichmäßige helle flächen mit konkreten spiegelungen von gegenständen
alles andere macht keinen sinn
...
 
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...

 ·  #37
Ich sehe das wie Tilo. Es ist sinnfrei, ein poliertes Blech - sei es ein Rechteck oder Quadrat - zeichnerisch darstellen zu wollen.

Erst im Zusammenspiel mehrerer Objekte und/oder Lichtquellen, seien sie nun imaginär oder nicht, kommt Leben in die Bude.

Eigentlich sollten solche Dinge die Renderprogramme gut beherrschen. Frag mal Wolfram, den Sohn von Ulli. Der hat das bestimmt drauf.

Ich hänge mal zwei Entwurfs-Skizzen (bunt und grau) an - vielleicht hilft es Dir ein bisschen.
stefan
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stefan

 ·  #38
hallo zusammen,
die spiegelung ist per deffinition immer das andere, eben nicht die spiegelnde fläche selbst. so gesehen werden polierte flächen erst durch ihre umgebung deffiniert (wie tilo schon sagte!) das ist schon immer das problem bei der darstellung von silber, als bester reflektor! also, umso perfekter eine spiegelfläche ist, desto unmöglicher ist es sie ohne umgebung darzustellen.
alisa, ich nehme mal an, dass du vorwiegend gelernt hast schmuckgegenstände in der "draufsicht" darzustellen?! das ist schon mal die erste schwierigkeit- dann müsstest du dich selbst in der fläche zeichnen!
für den betrachter ist es immer einfacher, wenn er mehrere ansichten eines gegenstandes angeboten bekommt, wodurch die räumliche wirkung gefördert wird. also "schrägbild" oder "isometrie" ist besser.
politur kann man sinnvoll nur als "simultankontrast" darstellen, also matt und poliert an einem gegenstand. ich habe es an einigen formen versucht zu zeigen. scharf abgegrenzte schwarz/ weiße bereiche stehen für poliert und weiche übergänge werden als matt wahrgenommen. umso unperfekter also eine politur ist, desto einfacher ist es den gegenstand zu zeichnen. ( wie trommelpoliert- mit abgelutschten kanten)
wichtig ist (wie bei der untersten form), dass man bedenkt, dass der gesamte gegestand eine gemeinsame lichtquelle hat. der breite grauwert auf dem matten bereich entspricht in etwa den schwarz/weißen linien im polierten bereich. benachbarte formen finden sich auf polierte flächen als spiegelbild wieder.

zeig doch mal einige deiner versuche, dann kann ich mal draufzeichnen und dir vielleicht helfen.
gruß stefan
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Heidi Kuhn
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Heidi Kuhn

 ·  #39
Am PC gehts am effektivsten, vor allem kann man da schnell korrigieren, wenn was nicht so gut aussieht. Aquarell ist insofern schwierig, weil dafür wirklich Übung in der Maltechnik notwendig ist. Bleistift geht für eine solche Zeichnung auch recht gut. Dafür empfehle ich Dir zwei verschiedene Härtegrade der Stifte. Den härteren Stift für die Zeichnung, für die Schattierung der Fläche nimmst Du den weicheren. Um bestimmte Lichteffekte weich herauszuarbeiten, verwendet man einen Knetgummi. Einen weißen Stift zu verwenden, war in meiner Ausbildung verpönt, weil mit dem Weiß des Papiers gearbeitet wird.
Eine solche gemalte Fläche "lebt", wie hier schon beschrieben, von der Reflexion/Spiegelung. Am besten erstmal ein kleineres Objekt direkt vor Dich hinlegen, ganz genau hinschauen und danach malen. Bei Tageslicht von links, geht das glaub ich am besten.
stefan
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stefan

 ·  #40
hallo, das computerprogramme das können steht hier außer frage. dafür muss man kaum zeichnerisches können mitbringen (obwohl es auch hier vom vorteil wäre!). meine schüler sollen mittels zeichnung mit dem kunden kommunizieren können und eigene gedanken visualisieren. das ist so ähnlich wie kopfrechnen oder mit dem taschenrechner.
man merkt es wenn jemand ein foto abzeichnet, ob er überhaupt versteht, was vom foto übernommen werden soll damit es auch als handzeichnung noch funktioniert.
das meiste, was die linse festhält braucht man beim zeichnen gar nicht. ( wie bei mp3)
stefan
...
 
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...

 ·  #41
Genau Stefan. Darum ist es unerlässlich, die Grundsätze der Perspektive zu verstehen und sie anzuwenden. Das gilt für das Kundengespräch, bei dem rasche Skizzen helfen und auch bei späteren Ausarbeitungen. Wenn man keinen Zeitdruck hat, ist der Rechner eine tolle Hilfe. Änderungen sind hier schnell gemacht.
Heidi Kuhn
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Heidi Kuhn

 ·  #42
Ist das Arbeiten mit den Bildbearbeitungsprogrammen am PC in der heutigen Zeit eigentlich ein Teil der Goldschmiedeausbildung? Mich interessiert auch mal, ob die Emaillemalerei noch dazu gehört oder ob das generell kein Thema ist. Dieser Beruf selbst gilt ja als ausgestorben.
Sparkle
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Sparkle

 ·  #43
Arbeiten mit dem PC war bei mir kein Thema in der Ausbildung und Emaille auch nicht. Ausbildung war in Niedersachsen und 2003 beendet.
Schmuckzeichnen sogar auf schwarzem oder dunkelgrauem Fotokarton, um den Schwierigkeitsgrad der Farbechtheit beim Aquarellieren zu erhöhen.
Spiegelungen auf großen Flächen waren auch kein Thema, halt die üblichen Reflexe auf gewölbten Oberflächen- Ringschienen innen etc.
Ich hab mir teilweise mit Fotos beholfen, da wandert der Schatten nicht im Verlauf des Tages/Sonne. Und bei den Ringschienen war es oft sinnvoll, die Anzahl der reflektierenden/schattigen Flächen etwas zu reduzieren, um den Streifenhörncheneffekt zu vermeiden. Mal schauen, ob ich was Vorzeigbares finde....

Gruß

Nee, leider hab ich nix gefunden, sind nur Beispiele der Lichtverteilung, Oberflächen alle matt...
Frank Skielka
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Frank Skielka

 ·  #44
Zitat geschrieben von Heidi Kuhn
Am PC gehts am effektivsten


Mit welchem Programm arbeitest Du?

Grüße,
Frank
stefan
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stefan

 ·  #45
Zitat geschrieben von Heidi Kuhn
Ist das Arbeiten mit den Bildbearbeitungsprogrammen am PC in der heutigen Zeit eigentlich ein Teil der Goldschmiedeausbildung? Mich interessiert auch mal, ob die Emaillemalerei noch dazu gehört oder ob das generell kein Thema ist. Dieser Beruf selbst gilt ja als ausgestorben.


hallo heidi,
ich unterrichte unter anderem auch zeichnen in arnstadt (thüringen) für goldschmiede und graveure. dabei versuche ich die schüler soweit zu bringen dass sie freihändig zeichnen können (vorwiegend im schrägbild). von der schnellen skizze bis zur farbigen kundenzeichnung ist alles dabei, ganz ohne zeichenprogramme. bei den graveuren lege ich mehr wert auf die erzeugung klarer vorlagen. und auf die fähigkeit fehler in kundenvorlagen zu entdecken und zu korrigieren. graveure neigen auch oft dazu alles, was auf eine fotovorlage sehen ist auch zu gravieren!
ich perönlich benutze rhino und rhino-gold. meistens aber corel.
sparkle, das aquarelieren auf getöntem papier ist keinesfalls schwieriger als auf weißem papier.
stefan
Heidi Kuhn
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Heidi Kuhn

 ·  #46
Ich freue mich sehr über die vielen Informationen zu Eurem Beruf! Das ist wirklich sehr interessant!
@ Sparkle
Ein Foto als Vorlage zum Abzeichnen zu verwenden ist wirklich effektiver; das stimmt, mit dem wandernden Schatten. Was vielleicht für Schmuckzeichnungen auch gut funktionieren könnte, sind die Aquarellstifte; quasi Buntstifte, deren Farbe man mit einem nassen Pinsel anlösen kann. Es gibt auch solche Aquarell-Bleistifte.
Auf dunklem Karton muss man doch aber dann zwangsläufig mit Weiß arbeiten, sonst sieht man doch keinen Kontrast, oder?
@ Frank Skielka
Mit Photoshop und mit 2 Varianten von corel Photo-Paint (meiner geliebten, steinalten Version und einer neueren). Und nicht zu vergessen, einem guten Scanner. So lassen sich eine Handzeichnung und PC gut zueinanderbringen.
@ stephan
Beim Gravieren muss man sich sozusagen auf das Wesentliche konzentrieren, verstehe. Kann mir vorstellen, dass eine Gravur schnell unübersichtlich werden kann, wenn man zu viele Details einarbeitet. Das ist alles wirklich sehr interessant!
Sparkle
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Sparkle

 ·  #47
Also zum Zeichnen auf dunklem Papier: am Anfang ist es etwas irritierend, aber man gewöhnt sich dran und stellt sich halt bei der Wassermenge im Pinsel drauf ein. Dann geht es gut. Und natürlich habe ich auch weiß benutzt und teilweise Mischtechnik: Buntstifte und Aquarell. Ich lad doch mal was hoch... Augenblick...
Sparkle
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Sparkle

 ·  #48
So, musste erst mal Photo machen..
Sind keine Meisterwerke....Hilft Alisa Véronique aber auch nicht weiter, null polierte Flächen, außer beim geschmiedeten Armreif, aber ich hab mir immer eine Stilfreiheit beim Zeichnen rausgenommen und hab da eben eher auf hell/dunkel-Kontrast gesetzt als auf scharfe Konturen.
Farbige Zeichnung ist zwar von mir, der Schmuck allerdings nicht, hoffentlich verstoße ich jetzt nicht gegen ein Urheberrecht, sonst bitte wieder entfernen, danke...
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Sparkle
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Sparkle

 ·  #49
Nachtrag: hab mal ein Stück Silberblech photographiert,
ist nicht so super geworden, da ich die Schutzfolie nicht entfernt habe, aber vielleicht hilft es...Ist trotz Tageslicht ziemlich bläulich geworden, mist...
Viel Erfolg!!
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AlisaVéronique
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AlisaVéronique

 ·  #50
[quote="Tilo"]http://aesthetisches.blogspot.com/2011/03/frauen-silber.html
zeigt auf mehreren bildern genau, was ich geschrieben hab: völlig gleichmäßige helle flächen mit konkreten spiegelungen von gegenständen
alles andere macht keinen sinn[/quote]

Sieht wohl so aus. Ich versteh das ja auch schon, natürlich sieht man realistischerweise nur die Umgebung. Wie ja auch deine Nachschreiber bemerkt haben. Aber irgendwie ist es darzustellen. Die nachfolgenden Bildbeispiele von Mario Sarto zeigen, dass auch er sich eines Tricks (Schattenverlauf mit hartem Kontrast) bedient hat um die glänzende Optik darzustellen. Das ist jetzt zwar nicht per Hand gezeichnet, aber offensichtlich hat es funktioniert, denn die Fläche wirkt spiegelglatt.

Stefan, das ist ja toll, dass ich hier einen Zeichenlehrer erwischt habe!
Nein, Draufsicht ist nicht unbedingt erforderlich, eigentlich die Ansicht, in der man am Besten das Objekt sieht und begreift. Wichtig ist nur, dass das Licht von schräg oben kommt.
Die unterste Form ist eigentlich ganz gut gelungen um den Unterschied zu zeigen; du arbeitest also auch mit Linien, aber warscheinlich nur bei gebogenen Formen, ein Blech würdest du also auch eher so wie Mario darstellen?
Meine Versuchen sind einigermaßen kläglich, möchte sie ungerne zeigen.

Heidi, PC ist wie gesagt erst mal außen vor. Aquarell habe ich mal kurz versucht, aber das erfordert glaube ich viel mehr Übung oder Talend, ich steh ein bisschen auf dem Kriegsfuss damit :/
Mit Knetradierer und verschiedensten Bleistiften bin ich bis an die Zähne bewaffnet, da ich früher auch zum Vergnügen gezeichnet habe, allerdings kein Schmuck, sondern Portraits. Musste feststellen, dass das zwei ganz verschiedene paar Schuh sind ^^
Weißer Stift ist nur relevant für getöntes Paoier, das hätte ich vllt dazu sagen sollen. Aber mit eben dem sollen wir eben arbeiten.
Das mit dem Abzeichnen habe ich deswegen nicht gemacht, weil es ja eben nicht um Fotorealismus geht, sondern um verständliche Darstellung. Wie schon erwähnt müsste bei einem polierten Blech die Decke gespiegelt werden.

Sparkle, vielen Dank für deine Mühe! Ich finde, an dem armreif innen kann man durchaus Politur erkennen, das heißt, für gebogene Flächen funktioniert die Strichtechnik. Bei den Silberblechen ist das letzte Bild am besten...im Endeffekt äuft es auf die Darstellung hinaus, die Mario Sarto auch verwendet hat. ich werd es noch mal ohne Striche und mit hartem hell-Dunkel-Kontrast versuchen...Wahrscheinlich ist das der beste Weg. Ich muss mal noch merinen Zeichenlehrer kontaktieren, denn eines ist verwirrend: die umgekehrte Schattierung, die er verwendet hat wird nirgenwo benutzt und ist auch nicht logisch, so wie ich das sehe. Ich rede noch mal mit ihm.

Vielen lieben Dank für die zahlreiche Hilfe bisher! Wem noch was dazu einfällt: nur zu. Meine Gesellenprüfung ist im Januar, bis dahin will ich Bleche mit Stift und Papier darstellen können.
Sparkle
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Sparkle

 ·  #51
Dann mal viel Erfolg, erfordert einige Übung, manchmal saß ich ein paar Stunden an einer Zeichnungvon der Skizze bis zum fertigen Aquarell. Machte echt Spaß und ist wunderbar zum Abschalten, nur auf eines konzentriert zu sein.
Du kannst ja bei Zeiten schon mal mit Aquarell experimentieren, es hilft, das Verhalten der Farben zu kennenzulernen. Ich hab am liebsten Schmincke-Farben benutzt. Bei der Blechdarstellung ist eigentlich das Schwierigste, eine gleichmäßige Farbverteilung hinzukriegen, d.h. ohne Pigmentansammlung (egal ob Bleistift oder Aquarell). Und ist eine Geschmacksfrage aber bei Bleistiften mag ich am liebsten HB,2B und aufwärts, also weich. Da kannst Du mit schräg gehaltener Mine schön flächig arbeiten und je dunkler es aussehen soll, desto öfter darüberstreichen anstatt aufzudrücken.
Vielleicht sehen wir ja doch mal was von Dir, Frohes Schaffen!
stefan
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stefan

 ·  #52
das licht sollte nur bei der darstellung in der draufsicht von oben links hinter dem gegenstand kommen. nicht aber wenn man den gegegenstand räumlich zeichnet! in diesem falle ist das licht links oder rechts oben vor dem gegenstand zu plazieren, damit die "schauseite" beleuchtet ist! (s.erstes beispiel von sparkle) bei dieser gegenlicht darstellung muss der schatten als einheitliche zum rand heller werdende fläche dargestellt werden und nicht säulen und mittlerer zylinder für sich. ebenfalls ist bei einem kegel sowohl der licht-als auch der schattenbereich "kegelförmig" beim einem zylinder als gleichbreite verlaufende streifen.
stefan
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tatze-1
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tatze-1

 ·  #53
Zitat geschrieben von AlisaVéronique
Weißer Stift ist nur relevant für getöntes Paoier, das hätte ich vllt dazu sagen sollen. Aber mit eben dem sollen wir eben arbeiten.

Schon zu meiner Lehrzeit ist keiner meiner Meister oder Lehrer (meine ersten Gehversuche in Sachen Schmuckzeichnen habe ich bei Herrn Wolters und bei Herrn Fischer gemacht) auf die Idee gekommen, Kundenzeichnungen auf weißes Papier zu machen. Genausowenig auf schwarzes. Es wurde immer grauer, beiger oder brauner Canson-Zeichenpapier genommen. Gezeichnet wurde in der Kombination Aquarell und Buntstift. So mache ich das heute noch, nur daß seit meinem 2. Lehrjahr für Reihungen noch Schablone und Tafelkreide dazugekommen sind. In der Meisterschule haben wir unsere Schmuckskizzen (vor allem die Fluchtskizzen) auf braunem Packpapier mit Kugelschreiber/Fineliner und Buntstift und evtl. etwas Aquarell hinterhergeschmissen gemacht. Ich denke mal, jeder findet im Lauf der Zeit die ihm optimale Zeichentechnik. So mache ich beispielsweise ungerne Kundenzeichnungen tagsüber, dazu brauche ich Dunkelheit um mich herum und eine poplige Schreibtischlampenfunzel.

Ein Foto als Zeichenvorlage zu verwenden, halte ich nur dann für sinnvoll, um erst einmal generell den Reflex des Lichts auf Metall zu verstehen (das war das erste, was uns Herr Wolters damals gezeigt hat, ein Bild von einer verchromten, polierten Stoßstange (das war es, glaube ich), um zu zeigen, wie hart die Reflexübergänge sind (dein Zebrastreifeneffekt)). So finde ich ein Foto unnötig, denn eine Kundenzeichnung wird doch üblicher VOR Anfertigung gezeichnet, um dem total phantasiebefreiten Kunden zu zeigen, wie sein Schmuck später aussehen wird (ok, bei manchen hilft dann tatsächlich nur noch ein Modell, das sie anfassen können und dann hilfts noch nicht einmal :roll: ).

Zitat geschrieben von HeidiKuhn
Ist das Arbeiten mit den Bildbearbeitungsprogrammen am PC in der heutigen Zeit eigentlich ein Teil der Goldschmiedeausbildung? Mich interessiert auch mal, ob die Emaillemalerei noch dazu gehört oder ob das generell kein Thema ist. Dieser Beruf selbst gilt ja als ausgestorben.

Also ich habe damals in meiner Lehre an der Goldschmiedeschule noch die Möglichkeit gehabt, in die Emaillemalerei reinzuschnuppern und diese auszuprobieren. Ich habe es allerdings nie zur Profession gebracht. Aber der Einblick war sehr interessant.

Auch wenn ich persönlich das händische Zeichnen bevorzuge, ist das CAD schon während meiner Lehrzeit Teil der Ausbildung gewesen und ist zum festen Bestandteil geworden. Zumindest in der Goldschmiedeschule in Pforzheim. Wie das im dualen System funktioniert, weiß ich nicht, das habe ich in dieser Form nie genossen, aber ich denke mal, daß auch da per PC gezeichnet wird.

Die Bilder hier im Anhang sind von einer CD, die ich von meinem Zeichenlehrer bekommen habe. Hier wurden verschiedenste Abbildungsmöglichkeiten festgehalten.
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Titel: Skizzen-Packpapier-Halsschmuck3.pdf
Information: Packpapierskizze
Zylinder-Kegel-Kugel.JPG
Titel: Zylinder-Kegel-Kugel.JPG
Information: Principles of Shadowdrawing
Becker72-2.JPG
Titel: Becker72-2.JPG
Information: Von einer Klassenkameradin aus der Meisterschule.
tatze-1
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tatze-1

 ·  #54
und hier noch zwei Bilder von dieser CD, die alte Schmuckzeichnungen auf Pauspapier zeigen. Vollkommen ausreichend, um zu sehen, was Sache ist und was den Kunden erwartet.
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Titel: Alte-Zeichnungen -Pauspapier1.pdf
Titel: Alte-Zeichnungen -Pauspapier2.pdf
AlisaVéronique
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AlisaVéronique

 ·  #55
Vielen Dank Tatze! Ich hab hier bei dir das gesehen, was ich schon die ganze Zeit erwartet habe, und zwar auf dem unteren Ring von den Zeichnungen deiner Kameradin! Da ist sie doch, die umgekehrte Schattierung, auf der geraden Fläche des Rings. Und auch die Glanzreflexe...doch was ist denn nun richtig?

Phantasiebefreit...das kann man wohl sagen :/
stefan
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stefan

 ·  #56
wenn die platte poliert wäre, dann würde sich der stift darin spiegeln!
stefan
Tilo
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Tilo

 ·  #57
wenn der Ring richtig gezeichnet wäre, würde sich der Stift spiegeln ;-)
Tilo
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Tilo

 ·  #58
wir haben damals immer weißes Papier genommen, sowohl für Aquarell, als auch für Bleistiftzeichnungen

im echten Leben mach ich sehr grobe Skizzen mit Kuli auf weiß
und dann lieber aus Messing grob was zum in der Hand halten, um Mißverständnisse auszuschließen

z.B. hab ich mal nach Katalogabbildung gearbeitet: eindeutiger gings nicht
Kunde:"hier ist ein Ring, wo der Stein fehlt, und ein Opal, machen sie mir die Fassung wie auf dem Bild"(war eine unregelmäßige Krappenfreiform )
ich bastle also diese Art Fassung auf den Ring
die Kundin war beim Abholen überrascht, weil sie, wie sich dann herausstellte gemeint hatte, ich soll den Ring einschmelzen und den kompletten Ring von dem Katalogbild nachbauen
Fassung nachbauen meinte also: Ring komplett mit Fassung nachbauen (was mit dem 333er Kram natürlich sowas von keinen Sinn gemacht hätte)


wie sollte ich das denn ahnen?
tatze-1
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tatze-1

 ·  #59
Zitat geschrieben von Tilo
wenn der Ring richtig gezeichnet wäre, würde sich der Stift spiegeln ;-)

Richtig :-)
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Meister-Ringe2.JPG
Titel: Meister-Ringe2.JPG
Information: Foto Becker Kinetik-Ringe
Heidi Kuhn
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Heidi Kuhn

 ·  #60
Tolle Arbeiten, richtig gut!
Im Schmuckbereich wird durch die Ausarbeitung der Kontraste der metallische Charakter unterstrichen - ja, dafür sind die superweichen Übergänge nicht unbedingt von Bedeutung. Das stimmt. Mir gefallen die Arbeiten auf Packpapier und dunklem Untergrund sehr gut, ein wirklich interessanter Effekt, wo auch der weiße Stift/Farbe wunderbar zur Geltung kommen. Ich finde es sehr spannend, dass Ihr auch mal über diese Seite Eures Berufes/Ausbildung so ausführlich berichtet!
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