Schmuckbranche: Jammern auf hohem Niveau?

 
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 ·  #151
Im Thema "Jammern auf hohem Niveau" werden einige Punkte von den Fachhändlern besonders kritisiert:

1. Das Geschäft hat sich in das Internet verlagert
2. Das Geschäft verlagert sich ins Ausland
3. Das Preis-Leistungsverhältnis hat sich zuungunsten der Serviceanbieter vor Ort verschlechtert weil Kunden überzogen kostenbewusst versuchen einzukaufen
4. Die Käufer haben kein Qualitätsbewusstsein

Dem gegenüber werden von Kunden hier überall nachlesbar folgende Gründe für ihr verändertes Kaufverhalten genannt:

zu 1: Im Internet einzukaufen ist bequemer und preiswerter, die Auswahl ist erheblich grösser
zu 2: "Im Ausland" sind die Fachhändler freundlicher und das Einkaufen ist entspannter weil der Kunde sich nicht so stark einer Kauferwartung ausgesetzt sieht
zu 3: Darüber freuen sich die Kunden weil sie auch nicht mehr soviel Geld in der Tasche haben (Arbeitslosigkeit, Steuern, etc)

Wenn man die unterschiedlichen Ansprüche und Meinungen sieht, Heinrich, ist es für die Branche nicht hilfreich mir persönlich zu empfehlen mich von der Supermarktkasse zu entfernen, nach München zu fahren und in der Maximilianstrasse einzukaufen um mich von der Qualität einer Beratung zu überzeugen. Als Strategie finde ich den Vorschlag eher ungeeignet und er ist persönlich anmassend und stünde damit in direktem Widerspruch zu Deinem Vorhaben mich von der Servicequalität der Münchener Geschäftsinhaber zu überzeugen, wenn das denn überhaupt notwendig wäre.. 😉

Die Masse der Käufer wird die genannten Geschäfte nie betreten oder kennen lernen, solange nicht ein glanzvoll gemachter Internetshop das Warenangebot z.B. europaweit präsentiert.

Ein Mangel an kommunikativer und fachlicher Kompetenz, wie er von Jade gerade diversen Fachhändlern bescheinigt wurde, schadet real dem Ansehen der gesamten Branche. Dazu gehört auf jeden Fall auch die eigene Aussendarstellung z.B. in Foren. Ich kann mich nur wundern dass der Eine oder Andere da so selbstvergessen agiert.

Da gibts doch insgesamt noch einiges anzupacken. Sich hinzustellen und den Käufern und dem Internet die "Schuld" zuzuweisen ist nicht konstruktiv und löst den Knoten nicht auf. Ich vermisse in dieser Diskussion sehr stark eine vorwärtsgewandte, problemlösungsorientierte "geht-nicht-gibts-nicht" Denke.

😉
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #152
Zitat geschrieben von Regine
Wenn man die unterschiedlichen Ansprüche und Meinungen sieht, Heinrich, ist es für die Branche nicht hilfreich mir persönlich zu empfehlen mich von der Supermarktkasse zu entfernen, nach München zu fahren und in der Maximilianstrasse einzukaufen um mich von der Qualität einer Beratung zu überzeugen. Als Strategie finde ich den Vorschlag eher ungeeignet und er ist persönlich anmassend und stünde damit in direktem Widerspruch zu Deinem Vorhaben mich von der Servicequalität der Münchener Geschäftsinhaber zu überzeugen, wenn das denn überhaupt notwendig wäre.. Wink


Hallo Regine,
scheinbar habe ich mich nicht deutlich genug ausgedrückt: Die Reichen und Wohlhabenden werden auch in Deutschland hervorragend und freundlich in Fachgeschäften bedient.
Die Reichen und Wohlhabenden werden meistens im Ausland auch hervorragend bedient.

Und jetzt kommts:

Der durchschnittliche Deutsche ist im ärmeren Ausland ein relativ reicher und wohlhabender potentieller Kunde.

Daher ist es so wie Du beschreibst.
Es liegt nicht daran das der Ausländer generell freundlicher und kompetenter ist, sondern an der Macht des (überdurchschnittlichen) Portemonnaies.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #153
Nachsatz:

Wenn wir vielleicht zu Recht an einigen Stellen Servicequalität im mittleren und unteren Preissegment kritisieren und verbessern wollen, dann sollten wir fairerweise dies mit dem Ausland auf adäquatem Niveau vergleichen. Als Touristen können wir das nicht, das verzerrt das Bild.
Wir sollten eher so vergleichen:
Wie wird die durchschnittliche Mallorquinische/Tunesische u.s.w. Familie in einem durchschnittlichen Fachgeschäft in Ihrem Land bedient.
Und wie eine durchschnittliche deutsche Familie in Deutschland.

Da kommen wir zu ganz anderen Ergebnissen und da träumen viele von den Rechten und Möglichkeiten die wir in Deutschland haben.
Dagmar
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Dagmar

 ·  #154
Nun ist die Frage: was siehst Du als ärmeres Ausland an?
Wenn ich jetzt in Strasbourg in die Boutique des Lederwarenherstellers mit den zwei Buchstaben auf braunem Grund gehe, werde ich dort ( und die wissen ja nicht, hab ich Geld oder nicht und ich habe die gleiche Kleidung/Aufmachung wie hier in FFM!), ganz anders begrüsst, als hier.
Und rein optisch und anhand meiner Begrüssung können sie nicht erkennen, dass ich nicht aus Strasbourg bin.
Wie erklärst Du Dir das?
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 ·  #155
Jetzt hast Du Deine Erfahrung gut auf den Punkt gebracht, Heinrich. Da fallen mir spontan zwei Alternativen ein: man ist zufrieden, hat genug wohlhabende Kunden und bleibt bei der gewählten Strategie.

Oder der Laden läuft nicht so wie gewünscht und die Verkaufsstrategie muss überdacht und modifiziert werden, möglicherweise diversifiziert. Wer im Billig-Modeschmuckladen einkauft erwartet keine herablassende Haltung weil er nur Plastikmüll einkauft und wird auch nicht rausgeschmissen weil er nicht viel Geld ausgeben kann und/oder will.

Du hast BWL studiert, da müssen wir nicht weiter erörtern inwieweit die notwendige Anpassung des Angebots an die Zielgruppe in Zusammenhang mit der gewählten Verkaufsstrategie angesichts eines härter werdenden Marktes bei vielen Betrieben nicht mehr zusammen zu bringen war.
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 ·  #156
Zitat geschrieben von Ulrich
Man sollte ehrlich bleiben: Urlaub ist verführerisch.


Zitat geschrieben von Heinrich Butschal

Wenn wir vielleicht zu Recht an einigen Stellen Servicequalität im mittleren und unteren Preissegment kritisieren und verbessern wollen, dann sollten wir fairerweise dies mit dem Ausland auf adäquatem Niveau vergleichen. Als Touristen können wir das nicht, das verzerrt das Bild.


Ein Angebot zum Sonntag:

Ehrlichkeit ist mir sympathisch, also seien wir das mal. Ich bin doch sicher nicht die einzige hier, die sich nicht nur gelegentlich zum Urlaub in anderen Ländern aufhält, sondern auch schon längere Zeit im Ausland gelebt hat. Und wer das versucht - fremdes Land, fremde Leute, fremde Sprache, fremde Kultur, nicht ein bekannter Weg, weder der zur Arbeit noch der zum Essen - der merkt schnell, dass man da weder Zeit noch Ruhe hat und auch nicht gerade das ist, was man gelassen und entspannt nennt. Und die hohen Temperaturen sind dann mit Anzug und Krawatte auch keineswegs immer so lustig. Wenigstens meine Meinung über Dienstleistungen im Ausland ist also ausdrücklich keine Urlaubsstimmungsmeinung. Und ich wiederhole sie auch gern noch einmal: Was Dienstleistungen angeht, ist Deutschland ein Entwicklungsland.

Was ist eigentlich an diesem Thema so beängstigend, dass man diese Erfahrung nur unter Menschen laut erzählen kann, die auch Auslandserfahrungen haben (oder aus dem Ausland kommen), ohne dass alle einen mit Gründen totwerfen, warum man sich da irren muss und offenbar nicht weiß, was man selbst erlebt hat? Kann der dann immer angeführte Hinweis auf Ausnahmen oder gar ein paar Infrastrukturvorteile (wartet nur ab, bis das Briefmonopol fällt ...) wirklich etwas anderes bewirken, als dass die, die Erfahrungen haben, einfach den Mund halten und lieber nichts mehr sagen, weil es offenbar niemand besser wissen will? Erfahrungen verschweigen aber - und insbesondere die angenehmen positiven - ist der Tod jeder Entwicklung.

Es kann uns doch nicht genügen, dass es immer noch hier und da ein Entwicklungsland gibt, dem wir etwas voraus haben. Wer wachsen und sich entwickeln möchte, wer lernen und besser werden will, muss sich an denen messen, die es besser können, auch weil der, der etwas stößt, das eh schon fällt, selbst schnell hinterhertrudelt. Ein talentierter Lehrling zeichnet sich eben auch dadurch aus, dass er sich einen anspruchsvollen Könner als Meister sucht und sich nicht mit Dritter Wahl begnügt, nur weil das leichter ist und der weniger fordert. Also wenn schon, dann vergleichen wir uns bitte mit Tokyo, Madrid, Singapur, London, Dubai, Mailand, NewYork und Paris. Pünkltiche U-Bahnen, zuverlässige Post, funktionierende Administration, hoher Lebensstandard und Dienstleistung vom Feinsten schliessen sich nämlich nicht aus.

Wenn nicht alle Menschen, mit denen ich über Deutsche Dienstleistung gesprochen habe und die Vergleichsmöglichkeiten haben (und das sind viele), völlig wirr im Kopf sind und wenn nicht etliche Bücher und Zeitungsartikel, die in Deutschland und der Welt über dieses Thema geschrieben wurden, inkompetente Wahnvorstellungen darstellen, dann ist unser Defizit im geschäftsbedingten zwischenmenschlichen Miteinander gewaltig. Und die von Regine so plastisch beschriebene Tatsache, dass Deutsche Kunden sich darin meist genauso schnell einig sind, wie sich hiesige Einzelhändler darin einig sind, dass alle Deutschen Kunden ungerecht und unfair sind und nicht wissen, was sie reden, gehört wesentlich zu diesem Defizit. Wir bilden schön zwei Lager, verschanzen uns darin und alles bleibt, wie es ist. Der Kunde betritt schon misstrauisch ein Geschäft, weil Vertrauen überhaupt nicht mehr in die Erwartungshaltung gehört, und der Fachverkäufer oder Dienstleister würde am liebsten gar nicht öffnen und betrachtet den Kunden als SuperGAU, der ihn bei seiner eigentlichen Arbeit stört und eh nicht weiß, wie gut er es hat. Ein bequemer Teufelskreis, in dem man sich gut einrichten kann und den man am Ende so zielsicher sucht, wie die meisten Urlaubsreisenden den Stau zu Ferienbeginn. Wenn wir trotzdem der Meinung sind, dass wir jeder für uns alles richtig machen, was hindert uns dann daran, uns zu unserer Unfähigkeit zu bekennen? Wenn wir es nicht anders wollen ... okay! Aber dann müssen wir auch ehrlich sagen: Dienstleistung, so wie es der Rest der Welt versteht, ist überbewertet, wir wollen sie nicht, bei uns funktioniert es eben anders und wir sind eben anders und steigen aus dieser Form des Kulturwettbewerbs einfach aus. Ohne Ironie und ohne Provokation: Das geht. Man kann das tun. Wirtschaft funktioniert nämlich auch ohne. Deutschland war bisher der beste Beweis. Aber dann müssen wir auch alle aufhören zu meckern, denn nur wir sind die, die die Grenzen dessen bestimmen, was veränderbar ist. Und wenn wir morgen festgestellen sollten, dass dieser Teil der Kultur doch wesentlicher für ihren Erhalt und unsere Lebensqualität ist, als wir gedacht haben, hat uns der Rest der Welt rechts und links überholt. Okay, wohl mehr links. Aber das ist eine andere Geschichte und falsche Weichen stellen ein Risiko jeder Entscheidung.

Wir hier in diesem klitzekleinen Thread haben die Chance, Erfahrungen kennen zu lernen, die unsere eigenen gegen den Strich bürsten, weil sie aus den unterschiedlichsten Lebenswelten kommen. Wenn das einen Nutzen haben soll, der über eine emotionale Kotztüte hinausgeht, dann nur dann, wenn keiner dem anderen erzählt, dass er ja nicht wisse, wovon er redet, sondern die konkreten Erfahrungen anderer anzapft, ausnutzt, für sich fruchtbar macht, die er bisher nicht machen konnte. Das kann umso mehr funktionieren, da wir ja hier alle von uns behaupten, Ausnahmen zu sein: Nur Traumkunden und Traumdienstleister (was wir wohl zum größten Teil sogar in einer Person sind). Und bis wir uns alle persönlich geschäftlich begegnet sind, stellt das auch keiner in Abrede. Mit anderen Worten: Nehmen wir alle Heinrich mal beim Wort (und verpflichten ihn auch gleich ganz schnell selbst auf seines ohne ein "aber") und kümmern wir uns um die Zukunft hier. Kleine konkrete Erlebnisse sind da erfahrungsgemäß ein guter Anfang. Denn auch große Veränderungen beginnen bekanntlich mit den sehr kleinen Dingen. Also nutzt (auch die internationalen) Kundenerfahrungen von beispielsweise Dagmar und mir, wenn Ihr damit was anfangen könnt und fragt uns rücksichtslos aus, so wie wir Euch ausfragen, wenn wir mal wieder eine Silberpunze nicht identifizieren können oder uns die Zeit fehlt, so weit zu reisen, um das selbst zu herauszufinden. Aber bitte (und Dagmar, wehr Dich, wenn Du nicht in dieses Boot willst!) fragt auch nur, wenn Ihr die Antwort wirklich hören wollt. Zum Mund reden nützt nämlich allenfalls der Eitelkeit.

Jade
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Dagmar

 ·  #157
@Heinrich: habe Dein Post von 10 Uhr jetzt erst gesehen.
Möchte da gerne dazu noch was sagen.
Von Tunesien hat hier niemand gesprochen.
Es ging um das Europäische Ausland.
Und ich habe keinen Unterschied der Behandlung eines spanischen Kunden und eines französischen Kunden gesehen, als ich mich dort in einem Geschäft aufgehalten habe.
Und ich möchte anmerken: ich halte mich meist nicht länger als 4 Tage am Ort auf, also kann man das auch nicht wirklich als Urlaub mit Urlaubsstimmung bezeichnen.

Und noch eine Frage: hast Du noch nie gehört, dass D als Servicewüste betitelt wird?
Ob es nun um flexible Öffnungszeiten beim Arzt, Behörde, Geschäften geht oder um die Behandlung der Kunden ist doch nicht neu.

Wir reden hier ja eher allgemein, daher hatte ich irgendwann mal geschrieben, dass die anwesenden, schreibenden Personen ausgenommen sind in meinen Augen.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #158
Zitat geschrieben von Dagmar
Und noch eine Frage: hast Du noch nie gehört, dass D als Servicewüste betitelt wird?
Ob es nun um flexible Öffnungszeiten beim Arzt, Behörde, Geschäften geht oder um die Behandlung der Kunden ist doch nicht neu.


Ja, das habe ich öfters schon gelesen. Im Bereich Niedriglohnservice ist das auch absolut wahr.
Wir haben keinen Parkservice vor den Restaurants, keine Einpackhilfen an der Kasse, selbst der Pizzadienst klappt nur in den Großstädten. Haushaltshilfen zu finden die geringere Stundensätze als ein Programmierer fordern, war bis vor kurzem fast nicht möglich. In Bayern gilt immer noch ein Ladenschlußgesetz.
Stimmt alles.

Aber:
Zu den gegebenen Öffnungszeiten wird man bei jedem Arzt und in Notfällen vom Notarzt rund um die Uhr anständig und fachgerecht versorgt. Die Behörden funktionieren, manchmal umständlich aber immer ohne Schmiergeld und in Geschäften kann man einkaufen ohne betrogen zu werden. Ganz im Gegenteil, die deutschen Kunden sind bei europäischen Herstellern als die reklamierfreudigsten und anspruchsvollsten bekannt.
Dagmar
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Dagmar

 ·  #159
Sorry Heinrich, aber ich kenne genug Menschen, die nur, weil sie zum Arzt wollen/müssen, einen Tag Urlaub nehmen müssen, weil der Arzt nur von 9-12 und von 15-18 Uhr geöffnet hat..............
Ich gehe auch mit Dir konform, dass die Behörden ohne Schmiergeld funktionieren, aber für berufstätige Menschen kaum erreichbar wegen der Öffnungszeiten.
Das war gemeint und nix anderes.......
Und nicht jeder, der im Ausland einkauft wird betrogen.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #160
Zitat geschrieben von Jade
Also wenn schon, dann vergleichen wir uns bitte mit Tokyo, Madrid, Singapur, London, Dubai, Mailand, NewYork und Paris. Pünkltiche U-Bahnen, zuverlässige Post, funktionierende Administration, hoher Lebensstandard und Dienstleistung vom Feinsten schliessen sich nämlich nicht aus.

In London verschwindet ein erheblicher Prozentsatz der Post wenn der Inhalt verdächtig nach wertvollem aussieht in Tokyo dauert die Postzustellung in die Stadtrandgebiete manchmal (bei Neuzuzüglern) ewig weil es kein vernünftiges Hausnummernsystem gibt.
In New York funktioniert vieles nicht was wir hier als selbstverständlich voraussetzen. Paris ist gesellschaftlich so snobby das es hierbei einen Spitzenplatz einnimmt. Dubai ist ein Sonderfall und im Aufbau und trotzdem möchte keiner der Leser einmal mit dem Zoll eines der Länder der EAU eine Abwicklung machen. Unter einem Monat, manchmal ein Jahr, Bindehautentzündung und Verzweiflungsanfällen ist das nicht zu machen, allerding erfreulicherweise recht korruptionsarm.
Singapur hat ein bettelarmes Umfeld aus denen preiswert Dienstleistungsreccourcen gezogen werden können, das ändert natürlich vieles.

Die Liste kann forgesetzt werden.

Dazu möchte folgendes anmerken:
Meine Frau und ich lieben Paris, NY ist die Stadt in der ich liebsten leben möchte wenn ich nicht in Deutschland leben würde weil die Stadt geschäftlich hochinteressant ist.

Mich ärgert nur eine assymetrische Betrachtungsweise nach dem Motto ich und meine Freunde werden im EU Ausland besser beim Einkaufen und Schmökern behandelt also ist in Deutschland die Dienstleistung der Einzelhandel schlecht.

Ein bisschen in die Hintergründe zu sehen klärt doch auch auf. Nehmen wir das einfache Beispiel mit den Haushaltshilfen:

Jahrzehntelang hatten wir relativ hohe und stabile Zahlungsbereitschaft von der Arbeitsagentur. In München waren Haushaltshilfen oder speziell in Grünwald absolute Mangelware. In einem Gespräch erzählte mir sogar ein Familienvater das er gerne einen Job in Brüssel angenommen hat weil er nicht nur mehr verdient sondern auch Haushaltshilfen und Gärtner (aus den ehem. Kolonien) willig und preiswert findet und sein Lebensstandard auch dadurch höher ist.

Wenn man jetzt in München eine Kleinanzeige für eine Haushaltshilfe aufgibt, steht das Telefon 3 Tage nicht mehr still (über 230 Anrufe). Eine Auswirkung von Hartzvier.

Das ist für die Diensleistungsgesellschaft natürlich wunderbar. Aber es ist teuer (für die Betroffenen) erkauft.

Wenn wir uns ins Ausland begeben und da etwas besser finden als hier, sehen wir natürlich die Kehrseite der Medaille nicht. Vielleicht weil es da schon immer so war?
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 ·  #161
Na dann setze ich doch mal einen Punkt. Wenn das hier alles so toll läuft und alle alles richtig machen - warum wird dann gejammert?

=> über die schlechten Geschäfte
=> über die mangelnde Kaufbereitschaft der Kunden
=> über die Abwanderung der Kunden ins Internet oder ins Ausland ?

Das kann ja dann wirklich nur ein Jammern auf hohem Niveau sein. Oder gehts doch um die Existenz und es fehlt die Einsicht in die Notwendigigkeit von Veränderungen?
Dagmar
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Dagmar

 ·  #162
@Heinrich: mich ärgert es auch, dass meine persönliche Meinung und mit der scheine ich nicht so ganz alleine dazustehen, als assymetrische Betrachtungsweise betitelt wird.
Sorry, meine Erfahrungen sind nun mal diese.
Eine andere Person hat andere Erfahrungen, wir sind nun mal verschieden!
Und warum ich meine, dass der Einzelhandel hier zum Teil keine gute Dienstleistung bietet habe ich auch schon in verschienden Sätzen/Erzählungen erwähnt.
Das ist nun mal meine Meinung, basierend auf meiner Erfahrung!
Aber es gibt sicher Millionen Menschen, die diese Meinung nicht teilen. Sollen sie auch nicht, jeder ist frei zu tun und zu kaufen wo er möchte.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #163
Zitat geschrieben von Regine
Na dann setze ich doch mal einen Punkt. Wenn das hier alles so toll läuft und alle alles richtig machen -

Huch, wer sagt das?
Zitat geschrieben von Regine
warum wird dann gejammert?

=> über die schlechten Geschäfte
Es gibt Veränderungen und die sind manchmal unangehm.
Zitat geschrieben von Regine

=> über die mangelnde Kaufbereitschaft der Kunden

?
Zitat geschrieben von Regine

=> über die Abwanderung der Kunden ins Internet oder ins Ausland ?

In der Schmuckbranche sind eigentlich die Katalogversender und jetzt auch noch die Fernsehsender Konkurrenten des Fachgeschäftes.
Zitat geschrieben von Regine


Das kann ja dann wirklich nur ein Jammern auf hohem Niveau sein. Oder gehts doch um die Existenz und es fehlt die Einsicht in die Notwendigigkeit von Veränderungen?

Muss alles auf hohem Niveau sein bloß weil man nicht tiefer als in die Sozialhilfe fallen kann?

Naja, aus der Ferne betrachtet hast Du natürlich Recht.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #164
Zitat geschrieben von Dagmar
@Heinrich: mich ärgert es auch, dass meine persönliche Meinung und mit der scheine ich nicht so ganz alleine dazustehen, als assymetrische Betrachtungsweise betitelt wird.
Sorry, meine Erfahrungen sind nun mal diese.
Eine andere Person hat andere Erfahrungen, wir sind nun mal verschieden!
.....


Sorry Dagmar,

ich wollte Dich nicht ärgern. Ich habe Deine Erfahrungen ja auch nicht bestritten sondern indirekt bestätigt. Ich habe nur versucht eine Erklärung für diese Erfahrungen zu geben die mit Dir auch sehr viele andere Deutsche im Ausland machen, mich eingeschlossen.
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Dagmar

 ·  #165
Wenn es so ist, dann habe ich es missverstanden.......................
Wenn es aber nun soviele Menschen gibt, die genau diese Erfahrungen machen, warum ändert sich dann kaum was hier in D?
Siehe die versch. Beispiele, die ich gebracht habe, haben diese Geschäfte es nicht nötig?
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #166
Zitat geschrieben von Dagmar
Wenn es so ist, dann habe ich es missverstanden.......................
Wenn es aber nun soviele Menschen gibt, die genau diese Erfahrungen machen, warum ändert sich dann kaum was hier in D?
Siehe die versch. Beispiele, die ich gebracht habe, haben diese Geschäfte es nicht nötig?

Es ändert sich doch schon hier in D einiges. Zuerst gibt es billige Putzfrauen, dann kommen auch die anderen Dienstleistungen nach. Wir brauchen halt einen billigen Bodensatz an Arbeitskräften, dann wird auch der Service wieder besser. Dann steht man nicht mehr als Nummer im Laden sondern wird von vielen willigen Verkäufern umsorgt. Und weil wir ja immer weniger Studenten und Hochschulabsolventen und Fachkräfte haben, bekommen wir ja diesen Bodensatz bald in der Breite.

Jetzt weis ich nicht welchen Smiley ich ich für Ironie setzen soll?

Einmal davon abgesehen das auch Unternehmer macnhmal falsch kalkulieren oder es nicht besser können ist es halt auch so das sich nicht jede Dienstleistung lohnt, selbst wenn sie vom Kunden bezahlt wird. Das ist der Nachteil einer wohlhabenden Gesellschaft.
Dagmar
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Dagmar

 ·  #167
Ob sich dadurch Hochnäsigkeit, manglende Freundlichkeit und mangelnde Diensleistungsbereitschaft ändern wage ich zu bezweifeln.
Ebenso wird es deswegen auch keine individuelleren Geschäfte geben.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #168
Hallo Dagmar,

einmal, vielleicht hast Du es aus meinen Postings schon herausgelesen, ist in einer relativ gleichmäßig vermögenden Gesellschaft es schwierig "dienen" als bevorzugtes Merkmal herauszuarbeiten.
Vor- und Nachteile mag ich hier nicht weiter ausbreiten, das ist eine sozialpolitische Debatte.
Zum anderen bitte verstehe das als Überzeichnung mit den Metaphern einer Märchenwelt und nimm es nicht persönlich:
wird es noch schwieriger wenn der König Kunde, weder das Portemonnaie noch die Erscheinung eines Königs sondern die eines Bettlers hat.
Und nicht jeder Unternehmer mag oder vermag sein Verkaufspersonal entsprechend zu trainieren.

Zum Beispiel:
In der Kaufingerstraße hatte ich im Geschäft eine Kundin, die mit roh zusammengebundenen Haaren, Birkenstockschlappen und einem weissen Kittel rein kam.
Meine Verkäuferin signalisierte mir das ich sie bediene möge, wohl weil sie meinte, die würde eher Schwierigkeiten machen oder klauen.
Sie hatte mehrere Wohnhäuser und machte bei Ihrer Mutter Krankenpflegerin. Die kaufte bei mir 2 größere Diamanten und legte mit hoher fachlicher Kenntniss Wert darauf, das sie lupenrein sind und zahlte bar.
Solche und ähnliche Besipiele gab es etliche, die mir zeigen das man nicht an der Kleidung die Kaufkraft bemessen kann, aber auch das Verkäufer ein Raster haben oder entwickeln. Das sind einfach auf Erfahrung gestützte Vorurteile.

Und bei Deutschen in ausländischen Geschäften entwickelt sich halt das Vorurteil das sie im Durchschnitt gute Kunden sind, auch wenn sie im Einzelfall ohne zu kaufen wieder herausgehen, also werden sie gut behandelt.
Dagmar
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Dagmar

 ·  #169
Nun, wie ich weiter oben schrieb: man sieht mir optisch nicht an oder hört es anhand der Begrüssung, wenn ich in Strasbourg ein Geschäft betrete, woher ich komme..........
Ich denke halt Kunde ist Kunde, egal wie er aussieht, daher sollten da doch alle gleich behandelt werden.
Meine Meinung.
Aber ich glaube, so langsam drehen wir uns im Kreis........
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #170
Zitat geschrieben von Dagmar
Nun, wie ich weiter oben schrieb: man sieht mir optisch nicht an oder hört es anhand der Begrüssung, wenn ich in Strasbourg ein Geschäft betrete, woher ich komme..........
Ich denke halt Kunde ist Kunde, egal wie er aussieht, daher sollten da doch alle gleich behandelt werden.
Meine Meinung.
Aber ich glaube, so langsam drehen wir uns im Kreis........


Hallo Dagmar,
ich sehe und höre meist schon in den ersten Sekunden heraus woher (regional) ein Kunde kommt. Warum sollten das Verkäufer in Strassbourg nicht können?
Und die Idee mit der Gleichbehandlung ist ein Traum und passt nicht in die Wirklichkeit.
Darf ich dazu noch ein Zitat von Dir einfügen?
Zitat geschrieben von Dagmar
Und ich meine, ich muss mich doch nicht aufstylen, nur weil ich ein Parfum kaufen möchte, oder?
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Dagmar

 ·  #171
Sorry, mir sieht man nicht an, dass ich aus FFM bin, ich könnte auch aus Hamburg, München oder Strasbourg sein.
Und da ich ich aktzentfrei Bonjour sagen kann, sollte ein Verkäufer dort nicht unbedingt wissen,d ass ich aus D bin, ich könnte auch aus einem anderen Ort in Frankfreich oder der Schweiz kommen.

Wie gesagt, wir drehen uns im Kreis.

Ich sehe es auch nicht als Traum an, dass die Kunden gleichbehandelt werden, ich kann ja wieder nur von mir ausgehen, sowohl in meiner Zeit als ich mit Kunden/Gästen Aug in Aug zu tun hatte als auch jetzt im net: ich behandle alle gleich.

Und mein Zitat? Ja, ich finde nicht, dass ich mich aufbretzeln muss, nur weil ich bei D ein Parfum kaufen möchte.

Aber nochmals: wir drehen uns im Kreis.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #172
Zitat geschrieben von Dagmar
Sorry, mir sieht man nicht an, dass ich aus FFM bin, ich könnte auch aus Hamburg, München oder Strasbourg sein.
Und da ich ich aktzentfrei Bonjour sagen kann, sollte ein Verkäufer dort nicht unbedingt wissen,d ass ich aus D bin, ich könnte auch aus einem anderen Ort in Frankfreich oder der Schweiz kommen.

Du schließt von Dir auf andere.
Zitat geschrieben von Dagmar

Wie gesagt, wir drehen uns im Kreis.

Weil Du von Dir auf andere schließt.
Zitat geschrieben von Dagmar

Ich sehe es auch nicht als Traum an, dass die Kunden gleichbehandelt werden, ich kann ja wieder nur von mir ausgehen, sowohl in meiner Zeit als ich mit Kunden/Gästen Aug in Aug zu tun hatte als auch jetzt im net: ich behandle alle gleich.

Das ist bei genauerer Betrachtung fast immer ein Trugschluss. Selbst liebende Mütter behandeln Ihre Kinder höchst unterschiedlcih. Sie merken es nur nicht selbst. Und es ist meist auch nicht schlimm, es ist ein Teil des Lebens.
Zitat geschrieben von Dagmar

Und mein Zitat? Ja, ich finde nicht, dass ich mich aufbretzeln muss, nur weil ich bei D ein Parfum kaufen möchte.

Du schließt von Dir auf andere und verlangst das sie dann genau so sind wie Du.
Zitat geschrieben von Dagmar

Aber nochmals: wir drehen uns im Kreis.


Leider ja. Ich habe versucht Dir den Erfahrungshintergrund von Verkäufern zu vermitteln und die sozialen Zusammenhänge einiger Verhaltensweisen von Verkäufern in unterschiedlichen Regionen.
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 ·  #173
Eigentlich seid Ihr Euch doch einig, Dagmar und Heinrich. Heinrich Du sagst selbst dass nicht jeder Geschäftsinhaber sein Verkaufspersonal so trainieren kann oder will dass es stets gleichbleibend zuvor- und entgegenkommend reagiert, gleich wer vor ihm steht.

Dagmar erwartet aber ebendies und vermisst es hier in Deutschland. Ich sehe da nicht die geringste Diskrepanz zwischen Euren Ansichten.

Die hier dargelegten Gründe weshalb Deutschland als Servicewüste gesehen wird macht auch einmal mehr klar weshalb sich manches weg vom persönlichen Kontakt entwickelt und sich Geschäfte in das Internet verlagern. Da kann man mit Latschen und Kittel am Rechner sitzen und Diamanten bestellen ohne dass eine Verkäuferin sichtlich frustiert reagiert.. :lol:
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Dagmar

 ·  #174
Das letzte Mal @Heinrich: Ich schliesse nicht von mir auf andere, nur weil man mir nicht ansieht wo ich herkomme!!!
Ich glaube nicht, dass Du wissen würdest, wo ich herkommen, wenn Du mir in Frankreich auf der Strasse begegnest.
Und ich schliesse nicht von mir auf andere: wenn ich denke, dass ich mich für einen Parfümerie-Besuch nicht aufbretzeln muss!
Weil ich nämlich davon ausgehe, dass jeder rumlaufen kann, wie er möchte und ich es äusserst arrogant finde, wenn ich herablassend bedient werde, nur weil ich nicht geschminkt bin, als ob ich in den Farbtopf gefallen werde!
Ich habe auch einen Erfahrungswert mit Kunden/Gästen, denn ich habe bereits 20 Jahre meines Lebens damit verbracht KUNDENORIENTIERT und KUNDENBEZOGEN Auge in Auge zu arbeiten.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #175
Zitat geschrieben von Regine
Eigentlich seid Ihr Euch doch einig, Dagmar und Heinrich. Heinrich Du sagst selbst dass nicht jeder Geschäftsinhaber sein Verkaufspersonal so trainieren kann oder will dass es stets gleichbleibend zuvor- und entgegenkommend reagiert, gleich wer vor ihm steht.

Danke für die Zusammenfassung.
Zitat geschrieben von Regine

Dagmar erwartet aber ebendies und vermisst es hier in Deutschland. Ich sehe da nicht die geringste Diskrepanz zwischen Euren Ansichten.

Die Verkäufer und Verkäuferinnen in deutschen Fachgeschäften, sind fast nie überschwenglich, selten herzlich, aber fast immer freundlich und ebenso fachlich kompetent. Die Ausnahmen nach unten hin sind nur wenige.
Zitat geschrieben von Regine

Die hier dargelegten Gründe weshalb Deutschland als Servicewüste gesehen wird macht auch einmal mehr klar weshalb sich manches weg vom persönlichen Kontakt entwickelt und sich Geschäfte in das Internet verlagern.

Der Grund wird meines Erachtens darin liegen, das die Fachgeschäfte einem höheren Kosten- und Rationalisierungsdruck bezüglich der Personalkosten unterliegen.
Zitat geschrieben von Regine
Da kann man mit Latschen und Kittel am Rechner sitzen und Diamanten bestellen ohne dass eine Verkäuferin sichtlich frustiert reagiert.. :lol:

Da sind es dann Automatismen, die den Kunden manchmal frustieren. Z.B. weil er nur Vorauskasse oder Nachnahmezahlung angeboten bekommt weil er in einer Strasse wohnt, die einen schlechtern Leumund hat und sein Freund ein paar Strassen weiter beim gleichen Shop auch Lieferung auf Rechnung angeboten bekommt.
;-)

Nix ist mit alle sind gleich :-))
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 ·  #176
Ja, das Leben ist hart. 😉

Ich selbst kann mich kaum an einen Verkäufer/Dienstleister erinnern der unfreundlich mit mir umgegangen wäre, die meissten reissen sich ein Bein aus und machen einen guten Job. Und das obgleich ich in Norddeutschland lebe wo die Menschen als "stur" gelten. 😉

Jetzt verabschiede ich mich erstmal von unserer munteren Forendiskussion und werde meinerseits einige Tage lang ein freundlicher Aussteller auf einer norddeutschen Pferdemesse sein. :D
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #177
Zitat geschrieben von Regine
Ja, das Leben ist hart. 😉

Ich selbst kann mich kaum an einen Verkäufer/Dienstleister erinnern der unfreundlich mit mir umgegangen wäre, die meissten reissen sich ein Bein aus und machen einen guten Job. Und das obgleich ich in Norddeutschland lebe wo die Menschen als "stur" gelten. 😉

Jetzt verabschiede ich mich erstmal von unserer munteren Forendiskussion und werde meinerseits einige Tage lang ein freundlicher Aussteller auf einer norddeutschen Pferdemesse sein. :D


Dank für die Ehrenrettung der deutschen Fachverkäufer und viel Spaß. ;-)
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #178
Ich fasse die ganze Diskussion mal in einem Satz zusammen:

Von nichts in der Welt trennt der Mensch sich schlechter, als von einmal gefassten (Vor) Urteilen. :-)

Gruß, Ulrich
bgoldfisch
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bgoldfisch

 ·  #179
Hallo Leute,
es freut mich wirklich, dass die chinesischen Goldschmiede genügend Arbeit haben.
Leider lebe ich nun mal in Deutschland, habe Jahre mit Lehre, Studium und Meisterausbildung vergeudet ,um mit einer guten Ausbildung und genügend Praxiserfahrung den Goldschmiedeberuf ausüben zu können. Da ich mich keine eine Erbtante mit einem Geldregen gesegnet hat,um eine eigenes Geschäft zu eröffnen, arbeite ich jetzt hauptsächlich für Juweliere/Goldschmiedegeschäfte und kann mir ,glaube ich ,ein Urteil darüber erlauben,wie es der Branche geht und da erlaube ich mir ein Jammern ,auf welchem Niveau auch immer.
Leute, ihr habt wirklich keine Ahnung ,wie der kleine Handwerker zu kämpfen hat ! Von Stundenlöhnen wie (frei einsetzbar...) zbsp. meinem Physiotherapeuten (pro min 1.-Euro),der mir meinen verrenkten Nacken weichklopft oder dem Automechaniker um die Ecke-sind wir Lichtjahre entfernt .
Meiner Meinung nach ,ist jeder Laie, kaum in der Lage,ohne genügend Hintergrundwissen, die Qualität eines handgearbeiteten Stückes(ob nun Schmuck oder Schrank,-egal)real einzuschätzen.
Da kann man dem Kunden natürlich keinen Vorwurf machen ,schliesslich belege ich auch keinen Holzbestimmungskurs(gibt's so was ?),wenn ich einen Schrank kaufen will.Aber ich kann mir doch selbst ausrechnen,dass wenn ich einen Schreiner beauftrage,der mir maßgenau,ein Einzelstück anfertigt,dies nicht zum Preis eines Stückes aus ..Schweden zu haben ist.
..und genau da liegt das Problem ,wir können nicht mit der Massenware konkurieren und Kunden,die sich einen eigenen Geschmack leisten wollen/können, sind irgendwohin ausgewandert
(nach China..?)
Also,her mit den Vorschlägen,..was mache ich jetzt mit meinem Können und meiner Arbeitskraft?
(nöh,will nicht auch auswandern)Mein Vermieter lässt sich auch auf keinen Tauschhandel ein,der Bäcker will auch Euros sehen.
Also,ihr seht,es ist immer sehr amüsant,sich über Probleme anderer Leute zu erheitern ,mir selber vergeht bald das Lachen
l.G. Barbara
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Guestuser

 ·  #180
Dientsleistungswüste D es ist schon viel besser geworden und ich kann nicht klagen. Nach Großmutters Spruch: "Wie man in den Wald ruft so schreit es zurück" fahre ich eigentlich IMMER gut.
Regine ich geh mit Dir einig. Als Vertreter bereise ich ganz Deutschland aber in Norddeutschland am liebsten - je nördlicher um so freundlicher die Geschäftspartner zumindest höflicher.
Schönes Weihnachten :P
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