Draht längs zusammenlöten

 
  • 1
  • 2
Ulrich Wehpke
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 8090
Dabei seit: 08 / 2006

Ulrich Wehpke

 ·  #31
Nicht bei 0,5er Drahtstärke!
sirluger
PostRank 2 / 11
Avatar
Beiträge: 16
Dabei seit: 04 / 2015

sirluger

 ·  #32
Art Clay ist für mich nicht so ne Option, ich hab da einmal einen Versuch mit gemacht, aber kann die Technik irgendwie einfach nicht so ernst nehmen. Ist für mich eher eine Bastlerei als Goldschmiden.

Ein Zieheisen in der Form anfertigen zu lassen wäre eine Option. Aber auch hier, treten wieder Schwierigkeiten auf. Ich müsste dann an den Stellen, wo sich das Rohr aufteilt einfach drähte anlöten, in der selben Stärke. Zudem sind die Kosten bestimmt ein paar Hundert Euro.

Ich habe aber gestern bis in die Nacht hineingearbeitet, weil ich keine Ruhe finden konnte. Dabei hatte ich unabhängig auch die Idee, Lot zu nem Rohr zu ziehen, und über einen Kupferkern zu legen.
Nun, 1/10 Lot ist aber meiner Meinung nach viel zu viel. Daher hab ich das ganze mehrmals durch die 0-Einstellung der Walze gelassen, bis es hauchdünn wurde. Mit dem Runterziehen bis zu ca. 1mm Durchmesser klappt es, danach wird's schwierig. Zudem sind die Drähte dann zusammengebunden, auf nem Kern der 2/10 kleiner ist, und wenn das Lot sich verflüssigt, rutschen auch die Drähte wenn man Pech hat aus ihrer Position.

Danach habe ich versucht es anders zu lösen. 1mal habe ich versucht Lot ganz fein zu feilen, mit
Flussmittel (Wasserverdünnt wegen dem aufblähen) zu nem flüssigen Brei anzusetzten, und in die Fugen zwischen den Drähten zu verteielen, und was auf den Drähten ist, und nicht in den Fugen, wieder wegzuputzen.
Hat aber nicht so wirklich geklappt. Das Ergebnis war auch nicht so sauber.

Danach habe ich nochmals Lot verfeilt, und einen Kupferkern in Fluron getaucht, und sozusagen im Lot "paniert" und im Emailofen leicht angebacken, und danach die Drähte rumgebunden, und mit grosser weicher Flamme das Lot nach aussen gezogen. Hat teilweise ganz gut funktioniert, aber es gab halt Stellen, wos nicht oder wiederum zu gut funktioniert hat.

Vielleicht ist hier wirklich die Grenze des machbaren überschritten. Sehr schade, weil das Design sehr elegant wirken würde.

Eine Option möchte ich möglicherweise noch austesten. Und zwar nochmals einen Kupferkern zu bestäuben und anzubacken, und anstatt mit der Flamme, im emailofen zu erwärmen.
Ob das Lot dann den weg zwischen die Fugen findet, ist mir noch nicht so klar.
Mit viel Bindedraht bleiben die Drähte auf jedenfall in Form. Zudem habe ich diesmal für die gleichmässigere Ausglühung und Bewegungsminderung bei Hitze die Drähte im Ofen ausgeglüht. Gerade bei so feinen Drähten ist der Draht beim ausglühen an der Einen Seite halt schon wieder kalt, während man an der anderen noch am Glühen ist.

Problem bei meinem Ofen ist halt, dass das Teil einfach bis zur Maximaltemperatur heizt, und ich nicht weiss, wie heiss das Teil ist.

Was noch dazu kommt. Die Verformung des Rohres ist extrem unberechenbar. Ganz anders als bei einem Scharnier, verhält sich das Rohr hier ganz seltsam (Auch mit Seele). Von Hand biegen ist hier eher ungeeignet, mit meiner Ringbiegemaschine sollte es allerdings klappen.

Ja, so viel mal von mir, und Danke für eure Anregungen und Ideen;)
Silberfrau
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 20773
Dabei seit: 07 / 2011

Silberfrau

 ·  #33
Dann musst du den Ofen halt direkt überwachen. Ein Schau-fensterchen zum Überwachen der Glühtemperatur/ farbe wird es wohl haben.
Da kriegt man Übung.
Heinrich Butschal
Moderator
Avatar
Beiträge: 34372
Dabei seit: 07 / 2005

Heinrich Butschal

 ·  #34
Hast Du Deine Konstruktion auch mit Bindedraht umwickelt?
sirluger
PostRank 2 / 11
Avatar
Beiträge: 16
Dabei seit: 04 / 2015

sirluger

 ·  #35
ja klar
Heinrich Butschal
Moderator
Avatar
Beiträge: 34372
Dabei seit: 07 / 2005

Heinrich Butschal

 ·  #36
Dann sollte Deine Konstruktion mit Kupferkern und Streulot im Ofen funktionieren.
Ulrich Wehpke
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 8090
Dabei seit: 08 / 2006

Ulrich Wehpke

 ·  #37
Hier nun die versprochenen Aufnahmen des aus Draht montierten Armreifens. Interessant ist, dass auch der äußere Draht, der spiralfürmig aufgewickelt ist, ein einziges Stück ist, also nicht gestückelt wurde. Diese Bilder zeigen techn. Details, der Armreif wurde vor den Aufnahmen weder gesäubert noch poliert. Alles "original"!
Anhänge an diesem Beitrag
Drahtreif10.jpg
Titel: Drahtreif10.jpg
Drahtreif9.jpg
Titel: Drahtreif9.jpg
Drahtreif8.jpg
Titel: Drahtreif8.jpg
Drahtreif7.jpg
Titel: Drahtreif7.jpg
Drahtreif6.jpg
Titel: Drahtreif6.jpg
Drahtreif5.jpg
Titel: Drahtreif5.jpg
Drahtreif4.jpg
Titel: Drahtreif4.jpg
Drahtreif3.jpg
Titel: Drahtreif3.jpg
Drahtreif2.jpg
Titel: Drahtreif2.jpg
Drahtreif1.jpg
Titel: Drahtreif1.jpg
Raustland
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 1037
Dabei seit: 06 / 2008

Raustland

 ·  #38
Und wie wurde der den nun zusammengelötet :?:
Heinrich Butschal
Moderator
Avatar
Beiträge: 34372
Dabei seit: 07 / 2005

Heinrich Butschal

 ·  #39
Sieht man doch, Lot wurde zwischen die Drähte gelegt
Anhänge an diesem Beitrag
lot.JPG
Titel: lot.JPG
Raustland
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 1037
Dabei seit: 06 / 2008

Raustland

 ·  #40
Ja aber ich dachte das Lot wurde von innen angelegt? Und da wäre die Frage wie man da hinkommt.
sirluger
PostRank 2 / 11
Avatar
Beiträge: 16
Dabei seit: 04 / 2015

sirluger

 ·  #41
Danke für die Bilder des Armreifs, ist ein witziges Design.

Lot aussen anzulegen ist aber für mich keine Option. Ich hab nochmals versuche gemacht, von innen hinaus. aber hat nicht wirklich schön geklappt. Ich hätte noch weitere Ideen, wies klappen könnte. Und ich bin ganz sicher, dass es irgendwie möglich ist. Nur kann ich halt keine Woche Forschungen machen, dafür fehlt mir dann leider doch die Zeit und das Geld.
Ich werde die Herausforderung je nach dem später wieder aufnehmen, und mich ggf. nochmals mit der Lösung melden, falls ich sie finde;)
Heinrich Butschal
Moderator
Avatar
Beiträge: 34372
Dabei seit: 07 / 2005

Heinrich Butschal

 ·  #42
Ich habe doch schon die Lösung geschrieben, industrielles Streulot und dann im Ofen glühen.
[Links sind leider nur für eingeloggte sichtbar]
Bei Minute 4:12 sieht man wie es geht.
Silberfrau
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 20773
Dabei seit: 07 / 2011

Silberfrau

 ·  #43
Wie Streulot? ich denk das sind lotgefüllte Drähte?
Heinrich Butschal
Moderator
Avatar
Beiträge: 34372
Dabei seit: 07 / 2005

Heinrich Butschal

 ·  #44
Wo hast Du das denn her?
Silberfrau
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 20773
Dabei seit: 07 / 2011

Silberfrau

 ·  #45
Keine Ahnung, was man halt so hört.
Raustland
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 1037
Dabei seit: 06 / 2008

Raustland

 ·  #46
Also die legen die Ketten in Streulot und die kommen dann in den ofen. Aber warum verbinden sich da nicht auch die einzelnen Glieder :?:
Silberfrau
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 20773
Dabei seit: 07 / 2011

Silberfrau

 ·  #47
Also Heinrich, you speak english?
Die wenden die Ketten in einem Ölpulver, um gerade zu verhindern, dass die Glieder zusammenlöten. Das Lot wurde "irgendwann vorher irgendwie" - dazugefügt und verbindet die Enden der Ösen miteinander. So what?
Tilo
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 30367
Dabei seit: 09 / 2006

Tilo

 ·  #48
ich versteh den Typ nicht richtig
bei 4:12 erzählt er was von lubricating powder? also Trennmittel/Schmiermittel wie Graphit oder Talkum oder so?
den nächsten Satz versteh ich leider nicht ganz.
das verhindert, daß die Glieder *stacking store*?(sich aufstapeln?meint steifwerden?) beim nächsten Schritt
also ich gehe auch davon aus, daß mit dem Zeug das Steiffließen der Ösen verhindert werden soll, wenn die Glieder mittels des im Draht enthaltenen Lotes gelötet werden

wobei man Heinrich zugute halten muß, daß es irgendwelches Lötpulver für Ketten gibt [Links sind leider nur für eingeloggte sichtbar]
wie das laut Anwendungsbeispiel angesichts (laut Datenblatt) jede Menge Cu und Zn drin und ein wenig Borax, Borsäure und Phosphor grad für Silber und Goldketten geeignet sein soll, weiß ich aber nicht
Silberfrau
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 20773
Dabei seit: 07 / 2011

Silberfrau

 ·  #49
Er sagt "It prevents the links from sticking to each other during the next step when the chains are heated to 815 degrees celsius. This activates the soldering agent which was added to the metals earlier. It fuses the ends of the links to each other." usw

soll ich es dir übersetzen, Heinrich? :D
Heinrich Butschal
Moderator
Avatar
Beiträge: 34372
Dabei seit: 07 / 2005

Heinrich Butschal

 ·  #50
Nö, dann haben die scheinbar den Schritt mit dem Streulot übersprungen und ich dann die falschen Schlüsse aus der Schnellvorschau gezogen.
Heinrich Butschal
Moderator
Avatar
Beiträge: 34372
Dabei seit: 07 / 2005

Heinrich Butschal

 ·  #51
Zitat geschrieben von Tilo
...
wobei man Heinrich zugute halten muß, daß es irgendwelches Lötpulver für Ketten gibt [Links sind leider nur für eingeloggte sichtbar]
wie das laut Anwendungsbeispiel angesichts (laut Datenblatt) jede Menge Cu und Zn drin und ein wenig Borax, Borsäure und Phosphor grad für Silber und Goldketten geeignet sein soll, weiß ich aber nicht

Die Zusammensetzung habe ich nie geprüft aber eben in Kettenfabriken gesehen das die Schnittflächen so gelötet werden.
Allerdings nicht liegend wie in dem Film sondern hängend mit etwas Bewegung in einem senkrechten Durchlauferhitzer, wo oben die Ketten reinlaufen über ein Rad und unten wieder aufgerollt werden.

Ich nahm an das Streulot sind mehr oder minder von alleine in den Schnittkanten sammelt.
Ulrich Wehpke
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 8090
Dabei seit: 08 / 2006

Ulrich Wehpke

 ·  #52
Das ist ganz typisch. Wenn etwas "verraten" wird, dann aber so, dass es keiner nachmachen kann. :) Dabei ist das "Geheimnis" bei den Ketten uralt. Nur früher wurden die Ösen am Galgen gelötet, was jedoch heute nur noch bei Handgearbeiteten Sonderanfertigungen geschieht. Dort und auch beim Drahtchatonbau wird auch das von Reni genannte Lotkernrohr verwenden. Es ist allgemein jedoch zu teuer. Im Einzelnen geht man ist wie folgt vor, - allerdings ist dieses Verfahren nicht bei unseren vorstehend besprochenen Frahtkonstrukten anwendbar.:

Die Rohkette wird in ein Gemisch von Lösungsmittel und Öl getaucht, also z.B. Benzin und Öl. Danach trocknet man die Kette. Es verbleibt ein dünner Ölfilm auf der gesamten Kette, anschließend in einer Trommel mit fein gepulvertem Lot getrommelt. Dabei bindet die Ölbeschichtung das Lotpulver an die Kettenglieder. Danach wird sie in eine Trommel mit Talcumpuder gegeben und gewälzt. Bei diesem Vorgang wird durch das Talkum und die gegenseitige Reibung der Kettenglieder aneinander, alles Lot wieder entfernt. Nur an den Stellen an denen sich die Kettenösen nicht aneinander reiben können, bleibt das Lot haften. Ist dies geschehen, legt man den Bund so wie er ist ohne Flussmittel und andere Geheimzutaten, in einen Schutzgasofen (meist ist das ein Durchlaufofen) wo unter Sauerstoffabschluss der ganze Bund erhitzt wird. Das können viele hundert Meter am Stück sein. Dabei verlöten sich alle Glieder absolut zuverlässig. Beizen, Kratzen, Ablängen usw vervollständigen den Prozess. Zuletzt werden die fertigen Ketten vergoldet. Meterketten bleiben unbearbeitet.

Kein Hexenwerk also, sondern nur gewusst wie.
Silberfrau
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 20773
Dabei seit: 07 / 2011

Silberfrau

 ·  #53
Boah cool, da wird ein Pfund Lot hingebappt und dann 499g wieder abgerubbelt
sirluger
PostRank 2 / 11
Avatar
Beiträge: 16
Dabei seit: 04 / 2015

sirluger

 ·  #54
Klingt ja sehr interessant. Kann man Lot in dieser Form auch kaufen?
  • 1
  • 2
Neueste Informationen
Die Goettgen Schmuck-Community ist umgezogen zu Gutachter und Goldschmied Heinrich Butschal. Speichere den neuen Link. Deine Beiträge, Galerien und Dein Account bleiben natürlich gleich. Wir wünschen weiterhin viel Spaß im Butschal-Schmuckforum!

Gewählte Zitate für Mehrfachzitierung:   0