Ring aus reinem Rhodium

 
ame
 
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ame

 ·  #61
ich sollte es mir verkneifen .. nein, doch nicht:
bin Laie, frage Experten und bin dankbar um jede Erklärung. DAMIT ihr wisst, wo meine Denkfehler sind, versuchte ich meine Gedanken möglichst genau darzulegen und ich habe keinerlei Scham, wenn sie denn ALLE falsch wären.
Deswegen fragte ich.
Wenn ich alles wüsste, dürftest Du mich "Gott" nennen, Tilo, aber als Mensch nehme ich mir Unwissenheit und Fehler raus ... was Dir jedoch noch lange keine Einstellung "friss oder stirb" mit der gezeigten Unfreundlichkeit mir gegenüber zubilligt.
Ein arrogantes "Belächeln" von oben herab hat noch nie etwas über einen interessierten Laien, sondern schon immer etwas über den Experten ausgesagt. Auch für solche gibt es Kunden, aber glaub mir, wenn Du in Deinem Beruf so gut bist, wie ich in meinem, dann hat man so etwas nicht nötig.

Danke nochmals an jene, die mir freundlich helfen wollten.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #62
Zitat geschrieben von Guestuser

... Auch für solche gibt es Kunden,....

Ich habe noch keine Kunden für Rhodiumringe gefunden, die den kalkulierten Preis bezahlen wollten und das Risiko eingehen wollten, dass es trotzdem nicht klappt. Biegen ist nicht bei Rhodium, Rohre oder Halbzeug gibt es nicht, fräsen aus dem Block könnte gehen.

Allerdings habe ich reichlich Interessenten für Aufträge gefunden, bei denen der Goldschmied Verlust macht. Auch hier im Forum, wenn zum Beispiel aufwendige Einzelanfertigungen angefragt werden, in Gold oder Silber und dann Preisvorstellungen von Großerienschmuck erwartet werden.
Das sieht man exemplarisch bei den Anfragen zur Nachfertigung eines verlorenen Ohrrings. Da wird die Empfehlung, dass es billiger sei ein neues Paar Ohrringe aus ähnlicher Serienfertigung zu kaufen, statt einen einzelnen in mühsamer Handarbeit nachzufertigen auch jedes Mal mit ungläubigen Staunen quittiert.
Tilo
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Tilo

 ·  #63
ok, ich mach dann mal weiter den Buhmann, umso netter erscheinen dann andere Kollegen

du trittst hier nicht als Laie auf, sondern als jemand, der es besser zu wissen vorgibt.
ala: kann doch kein Problem sein das mit den Rhodiumringen und ihr seid ja zu doof, den großen Absatzmarkt zu erkennen, aber leider kennst du einfach (noch) nicht denjenigen, der es macht



eine andere Marotte sind ja die von vielen Chemikern gewünschten Iridiumringe
ähnliches Problem
aber, tataa, es gibt einen Anbieter weltweit, der (allerdings nur) ganz schlichte Ringe in mehreren Breiten anbietet
wollen wir mal schauen, was der Aufpreis zum Börsenpreis ist?

Iridium ist ja auch schon viel teurer als Platin und Gold und ein Faktor darauf schmerzt umso mehr
[Links sind leider nur für eingeloggte sichtbar]
4150/Unze, also 133,50 Dollar/g

nun schauen wir zum einzigen Anbieter, mit dem zu konkurrieren sich noch kein weiterer Anbieter aufraffen konnte [Links sind leider nur für eingeloggte sichtbar]
nehmen wir mal Größe 8 (entspricht bei uns 57) und Breite 6 (dicke ist nicht beeinflussbar, dürfte aber kaum über 2mm liegen, wenn überhaupt so viel), dann wiegt so ein Ring unter 17g, macht nach Börsengrammpreis 2270 $.
Ring-Kaufpreis, auf den möglicherweise noch us-bundesstaatsabhängige tax draufkommt: 10.057$
das ist Faktor 4,4 auf den Börsenpreis bzw. 7.787$ für die Anfertigung (wenn man es ganz schlicht betrachten will)

aber immerhin für einen gut verdienenden Chemiker/Ingenieur durchaus im Rahmen des Leistbaren, wenn er nicht auf Börsenpreis * 1,2 besteht
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #64
Whow, Tilo, der ist ja billig und unterbietet mich dramatisch mit seinen ca. 15.000,- auch wenn das nicht der Endpreis ist (Steuern, Zoll und Versand). Der Link ist richtig gut. Hier die Bestellvorlage:
Iridium Ring, Size 8, 6 mm Domed (Traditional D-Shaped)
High Polish Gloss $15,656.84
Tilo
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Tilo

 ·  #65
oh, der gewölbte ist nochmal die Hälfte teurer?
hatte ich nicht konfiguriert, weil wegen Volumen/Gewicht schlecht einschätzbar
pontikaki2310
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pontikaki2310

 ·  #66
Zitat geschrieben von Tilo

ok, ich mach dann mal weiter den Buhmann, umso netter erscheinen dann andere Kollegen

....... :* .......

nehmen wir mal Größe 8 (entspricht bei uns 57) und Breite 6 (dicke ist nicht beeinflussbar, dürfte aber kaum über 2mm liegen, wenn überhaupt so viel),


Wenn man in Deinem link auf die "Thickness" (Ringbreite) 2mm geht
und aktualisiert - dann erkennt man in der Ringdarstellung, daß die
Schienenstärke deutlich unter 2mm ist.
ame
 
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ame

 ·  #67
nicht, dass ich missverstanden werde, Heinrich: ich meinte nicht, dass ich die 20 T € für überzogen halte.
Meine Projekte im Unternehmen hatte ich immer komplett selbst abgewickelt mit Kalkulation und Verkauf. Bei Spezialaufträgen waren grundsätzlich 200%-300% Aufschlag, weil das Risiko, der zusätzlichen Rechercheaufwand, die Testszenarien, Aufbau der Muster und zusätzliche Zeit für Abstimmung das erforderten.
Kunden waren aber stets Firmen. Als Privatperson muss ich anders rechnen, da sind 20 T € bspw. ein halber VW Golf und ich kann keinen Cent absetzen. Das kann man wohl verstehen, dass das etwas anderes ist, als mal 4000€ für eine Jaeger LeCultre, wo man nicht lange rummacht.
Habe hohe Achtung vor Goldschmieden und den filigranen Arbeiten.

@Tilo:
Ich wusste nicht, aber vermutlich ist das dann so (-auch wenn mir unerklärlich ist, warum das so sein sollte-), dass die Scheideanstalten Rhodium-Gekrätz nicht zurückkaufen.

Wo genau ist denn das Problem dabei, einfach etwas freundlich zu bleiben. Habe ich Dich irgendwo beleidigt?
Ich hoffe nicht, aber wenn, dann bitte ich um Entschuldigung.
Was Du als "besser wissen" interpretierst, ist nichts anderes, als dass ich meine Gedanken schildere.
Dass sie falsch sein können, sagte ich doch. Aber auf "ich wissen, du dumm" reagier ich nicht, sondern nur, wenn mich sachliche Argumente überzeugen.
pontikaki2310
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pontikaki2310

 ·  #68
Zitat geschrieben von Imari

Außerdem: welche zarte Frauenhand will eigentlich so ein Ringmonster (8mm Breite u. 5mm Dicke!) unbeschwert im Alltag tragen?


Also, ich gestehe, daß ich auch solche Monster trage:
Dicke: 8,5 mm - Breite: 9 mm - Gewicht: 48,5 Gramm
Aber unbeschwert trage ich ihn eigentlich erst seit
Anfang 2020. Ab diesem Zeitpunkt schüttelte einem -
Dank Corona - niemand mehr die Hand .......... >_<
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Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #69
Wau!
pontikaki2310
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pontikaki2310

 ·  #70
Zitat geschrieben von Silberfrau

Wau!


Ja, ich find Schmuck muß "wehtun". Will sagen;
Schmuck muß ich beim Tragen spüren.
So'n Einkaräterchen in'ner Chaton-Fassung....
Da hab ich doch nix von. O-)
ame
 
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ame

 ·  #71
ja, das ist schon ein Oschi:-)

da ich der Meinung bin, man sollte sich immer an der Idealvorstellung orientieren, habe ich nochmals gegoogelt.
ich versuch's noch mal...
[Links sind leider nur für eingeloggte sichtbar]
- "Weißgold ist immer gelblich gräulich"
ich will euch nicht zu nahe treten, aber ist das auf der Seite falsch? deswegen will ich Weißgold nicht als Alternative zu einem reinen Rhodiumring akzeptieren.

"Diese Veredelung ist aber nur eine galvanische Beschichtung und ist von kurzer Lebensdauer! ... Nach eine Tragezeit von 3 - 6 Monaten ..."
so was finde ich Mist, kann man das nicht verstehen?

Und sobald außen ein teurerer Überzug (Rhodium) und innen ein billigeres Metall (Weißgold) ist, dann ist das für mich eine Mogelpackung - es wird etwas vorgegaukelt, was aber im Inneren nicht ist.
Bei einem vergoldeten Stahlring würde jeder Juwelier sagen "so ein Mist"; das sehe ich bei einem rhodinierten Weißgoldring auch nicht anders.
-----------------
für Iridium kam ja bereits ein Link.
Nun folgende Überlegung:
... warum werden dann Ringe rhodiniert (bei 12,5 T € /Unze) und nicht ganz einfach nur iridiumisiert (oder wie es auch heißen mag, bei 3,7 T € /Unze)?
Das muss doch einen Grund haben! Und ich frage mich, ob es nicht einfach daran liegt, dass Rhodium noch etwas schöner glänzt als Iridium.
----------------- [Links sind leider nur für eingeloggte sichtbar]
"Die andere Methode besteht darin, das Rhodium zu einem dünnen, flachen, langen Rechteck zu schmelzen und zu einer Kurve (einem Ring) zu biegen und mit Weißgold zu verlöten. Das einzige Problem ist die schlechte Formbarkeit, was bedeutet, dass es beim Biegen reißen und brechen würde, weil es zu spröde ist."

ich will aber nichts "mit Weißgold verlötetes", auch kein "Gebastel", sondern einen gegossenen Bandring.
Wie man im Link sieht, bin ich damit nicht der einzige. Warum versteht man mich da nicht?

Im Link fand ich auch den anderen Link wieder:
----------------- [Links sind leider nur für eingeloggte sichtbar]

so in etwa stell ich mir das vor. 99,9% Rhodium, genaue Maße eingeben und fertig.
Da muss man nicht herumkämpfen mit Abfall und wenn man der Website Glauben schenkt, gibt es reine Rhodiumringe; dann kann der Aufpreis auch nicht so hoch sein.
Das Problem war nur, dass ich damals keine Antwort und kein Angebot erhielt, warum auch immer. Möglicherweise verkaufen sie nur an Händler ... oder wg. Corona ... oder was auch immer.
Tilo
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Tilo

 ·  #72
ich finde durchaus, dass Heinrich Weißgold nicht hätte als Alternative erwähnen sollen, sondern nur Platin (und Palladium)
Weißgold ist zwar nicht immer gelblich, aber selbst in den palladium-oder nickelreichen farbneutralen Legierungen mit etwas geringerem reflexionsvermögen, also dunkler wirkend
grauer
dagegen wird man zwischen PtIr200 und Rhodium nur wenig Unterschied messen/sehen können, wenn überhaupt (habe kein PtIr zum Vergleich zur Hand, sondern nur normales Pt, wo schon nur im direkten Verleich zu Rhodium nebeneinander ein Hauch von Unterschied ist)
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #73
Zitat geschrieben von Guestuser

nicht, dass ich missverstanden werde, Heinrich: ich meinte nicht, dass ich die 20 T € für überzogen halte.
Meine Projekte im Unternehmen hatte ich immer komplett selbst abgewickelt mit Kalkulation und Verkauf. Bei Spezialaufträgen waren grundsätzlich 200%-300% Aufschlag, weil das Risiko, der zusätzlichen Rechercheaufwand, die Testszenarien, Aufbau der Muster und zusätzliche Zeit für Abstimmung das erforderten.
Kunden waren aber stets Firmen. Als Privatperson muss ich anders rechnen,

Warum? Es gibt genug Kunden, die für eine Handtasche 100.000 Euro privat hinlegen, obwohl das Leder viel billiger ist. Warum soll das bei einer Sonderanfertigung anders sein wenn der Kunde privat ist? Und Tilo hat sogar einen Serienfertiger gefunden, der für nur 15.000 (+ Steuern, Zoll und Transport ca. 24.000,-) einen Rhodiumring in der gewünschten Breite und Form liefern kann. Also relativ billig.
Zitat geschrieben von Guestuser
da sind 20 T € bspw. ein halber VW Golf und ich kann keinen Cent absetzen.

Wer Rhodiumringe bestellt, fährt keinen Golf. (mehr :-), weil er den dafür verkaufen musste)
Zitat geschrieben von Guestuser
Das kann man wohl verstehen, dass das etwas anderes ist, als mal 4000 € für eine Jaeger LeCultre, wo man nicht lange rummacht.

So eine Uhr bekommt man nicht für das Geld, da fehlt eine Null. Nicht mal gebraucht [Links sind leider nur für eingeloggte sichtbar] Vielleicht Fälschungen.
Zitat geschrieben von Guestuser

Habe hohe Achtung vor Goldschmieden und den filigranen Arbeiten.
Freut mich. :-)
Zitat geschrieben von Guestuser


@Tilo:
....
Was Du als "besser wissen" interpretierst, ist nichts anderes, als dass ich meine Gedanken schildere.
Dass sie falsch sein können, sagte ich doch. Aber auf "ich wissen, du dumm" reagier ich nicht, sondern nur, wenn mich sachliche Argumente überzeugen.

Ihre Gedanken weichen wiederholt von unseren und auch Tilos Erklärungen ab, auch nachdem die Erklärungen gemacht wurden. Trotzdem hat Tilo nie geschrieben, Sie seien dumm.
Ronja
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Ronja

 ·  #74
[quote="Guestuser]
Das Problem war nur, dass ich damals keine Antwort und kein Angebot erhielt, warum auch immer. Möglicherweise verkaufen sie nur an Händler ... oder wg. Corona ... oder was auch immer.
[/quote]
Auf deren Homepage werden auch die Kontaktdaten des Kundenservice für Deutschland und Österreich angegeben. Einfach mal in Wien anrufen und nachfragen 😉
ame
 
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ame

 ·  #75
danke für den Tip, Ronja.
bei der Firma wollte ich lediglich wissen, wo denn so ein Ring in etwa liegt, ansonsten bin ich aber Endkunde und ein Juwelier ist Vertrauenssache. Momentan ist mir Rhodium zu teuer, aber wenn es wieder runter geht und jemand von Euch in München sitzt und dann solche Ringe im Sortiment hätte - schon möglich, dass ich dann unverhofft mal reinschneie.
Dann kostet er eben 20% mehr als Durchgangsposten, aber über's Internet möchte ich ihn nicht kaufen.
Solche Connections sind was für Profis.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #76
Kein Einzelhändler kann mit 20% als Durchgangsposten existieren. Selbst der Großhandel braucht höhere Margen. Aber ich will jetzt keine Diskussion über Handelsspannen beginnen, über die scheinbar genauso falsche Vorstellungen herrschen wie über die Herstellungskosten.
Brettwerk
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Brettwerk

 ·  #77
Des Menschen Wille ist sein Himmelreich, sagte meine Großmutter immer, die Großphilosophin der Familie.
Vielleicht kann man ja das Objekt der Begierde gleich passend gießen lassen, Baird & Co. in England bieten doch neben Rhodiumbarren auch alle möglichen kundenspezifischen Arbeiten an. Klick mich, ich bin ein [Links sind leider nur für eingeloggte sichtbar] .
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #78
Finde Deine Großmutter toll. Bei dem Link finde ich bei Rhodium nur Halbunzenbarren. Aber fragen schadet ja nicht.
Imari
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Imari

 ·  #79
@Marion, was sagst du da? Schmuck muss wehtun? Konnte ich mir bislang - und nicht ohne so eine gewisse eine kleine Schadenfreude - nur bei Royalitäten vorstellen, die immer wieder mal kiloschwere Kronen und Diademe
auf dem Haupt balancieren müssen. Natürlich nicht ohne vorherige Betäubung mit Gin&Co. Dein Ding von Ring macht mir komisches Kopfkino :-) Und was ist das für ein Stein? Ein Zirkon?

@Heinrich, die Klientel der "normalen Angestellten", die in Preiskategorien wie "halber Golf" denkt, wird dir in ein paar Jahren den Laden stürmen, wenn der Preis für Rhodium ins Bodenlose gefallen ist und du Serienfertigung für einen
"viertel Golf" anbieten kannst. Mach dir also keine Sorgen :-)
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #80
Zitat geschrieben von Imari

....
@Heinrich, die Klientel der "normalen Angestellten", die in Preiskategorien wie "halber Golf" denkt, wird dir in ein paar Jahren den Laden stürmen, wenn der Preis für Rhodium ins Bodenlose gefallen ist und du Serienfertigung für einen
"viertel Golf" anbieten kannst. Mach dir also keine Sorgen :-)

Wenn diese Firma in Amerika schon einen Preisaufschlag zwischen gleich großen Ringen von rechteckigem Querschnitt zu gewölbtem Querschnitt von 5000 Dollar verlangt, vermute ich, dass die Bearbeitungskosten sehr hoch sind. Dann wird bei niedrigem Materialpreis so ein Ring trotzdem sehr teuer bleiben. Und damit nur für ein verschwindend kleines Publikum in das Budget passen werden. Zudem, wer will schon einen exorbitant hohen Preis für einen Ring aus dann billig gewordenen Material zahlen. Das wird nix.
Imari
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Imari

 ·  #81
Na ja, es gibt ja auch Leute, die sich aufwändige Stücke in billigem Edelstahl fertigen lassen. Ich wäre da nicht so pessimistisch.
...
 
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...

 ·  #82
Zitat geschrieben von Guestuser

Die Antwort "Rhodium ist nicht zur Schmuckherstllung geeignet!"

Goldschmiede oder Schmuckhersteller sind wie alle anderen Hersteller von Produkten Unternehmer. Als solcher sollte man wirtschaftlich arbeiten, damit die Firma eine Chance hat, länger am Markt zu bestehen. Ich denke, da sind wir uns einig, oder?

Das von Dir gewünschte Produkt (Bandring aus dem Element Rhodium) ist in mancher Hinsicht - hier im direkten Vergleich zu den sonst üblichen Schmucklegierungen - nicht wirtschaftlich für den normalen Hersteller von Schmuckwaren. Die Gründe wurden in diesem thread (hoher technischer Aufwand, Materialverlust, geringe Aussicht auf Kundenakzeptanz usw.) bereits erläutert.

Zitat geschrieben von Guestuser
... will ich nicht akzeptieren! ...

"Trumpen" nutzt hier wenig, einfach zur Kenntnis nehmen, reicht.

Zitat geschrieben von Guestuser
... (und halte sie auch für unqualifiziert, zumal jegliche Begründung fehlt.)

Als Laie fehlt Dir hier schlicht und ergreifend das nötige Fachwissen. Um das zu erhalten, könnte die Ausbildung zum Goldschmied (3,5 Jahre) helfen. Ich versichere Dir, dass die Aussage von Ulli in hohem Maße qualifiziert ist.

Zitat geschrieben von Guestuser
... Aber ein ganz simpler Bandring - maximal noch einen Stein eingesetzt - warum bitte sollte das denn nicht gehen? ...

Das ist relativ einfach zu verstehen - die [Links sind leider nur für eingeloggte sichtbar] bei Rhodium liegt bei 9 Prozent. Zum Vergleich Gold: ca. 125 Prozent.

Ausgangslänge bei einem Teststab aus Rhodium: 100 mm
Ausgangslänge bei einem Teststab aus Gold: 100 mm
Der Teststab aus Rhodium wird nach 109 mm im Zugversuch brechen/reißen - der Teststab aus Gold erst bei 225 mm.

Was bedeutet das in der Praxis? Eine spätere Ringweitenändung (z. B. vier Nummer größer/kleiner) ist nicht möglich - endet mit hoher Wahrscheinlichkeit mit dem Bruch der Schiene.
Edelsteinfassen - hier wird Metall über den Rand des Steins geschmiedet - geht nicht. Der Fassrand wird an jenen Stellen, die stärker beansprucht werden, schlicht und ergreifend "wegbröseln".

Ich behaupte an dieser Stelle nicht, dass die Herstellung gänzlich unmöglich ist. Für den "normalen" Schmuckhersteller ist sie jedoch komplett uninteressant, da es - wie man sieht - schlicht und ergreifend an finanziell potenten Kunden mangelt.
Tilo
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Tilo

 ·  #83
der Link zu dem Forum, wo schon mehrere Erfahrungsberichte von rhodiumverarbeitenden experimentiefreudigen Goldschmieden(?) zu lesen waren, ist ja echt hochinteressant (insbesondere z.B. der Hinweis, dass das handelsübliche Rhodiumpulver zur Zerstörung von Induktionsöfen führen kann)
und deshalb wundert mich
Zitat geschrieben von Guestuser

so in etwa stell ich mir das vor. 99,9% Rhodium, genaue Maße eingeben und fertig.
Das Problem war nur, dass ich damals keine Antwort und kein Angebot erhielt,

im Gegensatz zu dir nicht
das Eingabeformular dient(e) möglicherweise nur dazu, ein Interesse des Marktes zu testen, um dann zu entscheiden, ob bei viel nachfrage trotz des logischerweise horrenden Preises die überwältigenden hindernisse mit viel Entwicklungspower vielleicht doch gemeistert werden könnten
und letzteres ist wohl nicht passiert
Tilo
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Tilo

 ·  #84
Heinrich: du bringst jetzt Rhodium und Iridium durcheinander
laut ame gibts einen gewaltigen Bedarf/Nachfrage nach Rhodiumschmuck (also wenn der Schmuck auf dem Preisniveau von Platinschmuck wäre, was natürlich nicht stimmt, weil dann immer noch hoher Preis auf ungeeignete Materialeigenschaften trifft, denn Optik ist nicht alles)

ich habe nur anhand der verfügbaren Iridiumringe (wohl vergeblich) zu versuchen erklärt, dass man bei solchen Sachen trotz superteurer Rohstoffe noch Faktor x (und nicht Faktor 1,X) dazurechnen muss

die Verarbeitung von Rhodium scheint noch schlimmer zu sein und deshalb gibts eben keinen Schmcuk
dass es Rhodiumbarren von genau einem Hersteller gibt, beweist gar nichts, denn die können ja gesintert sein wie das Blech, für das Ulrich damals teures Lehrgeld bezahlt hat, und müssen nichts aushalten im täglichen gebrauch
pontikaki2310
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pontikaki2310

 ·  #85
Zitat geschrieben von Imari

@Marion, was sagst du da? Schmuck muss wehtun? Konnte ich mir bislang - und nicht ohne so eine gewisse eine kleine Schadenfreude - nur bei Royalitäten vorstellen, die immer wieder mal kiloschwere Kronen und Diademe
auf dem Haupt balancieren müssen. Natürlich nicht ohne vorherige Betäubung mit Gin&Co.
Keine Sorge, das Ding trage ich locker mit nur einem
Capuccino im Kopp;-)


Dein Ding von Ring macht mir komisches Kopfkino :-) Und was ist das für ein Stein? Ein Zirkon?
Ich könnt ja jetzt mein Image polieren und sagen, es wär
ein Dreikaräter/ FL / D.
Aber ich fürchte Heinrich/Tilo legt dann wieder mein Foto
unter sein Mikroskop und der Schwindel flöge auf. :P
Also, Zirkonia.

Tilo
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Tilo

 ·  #86
bei der dicken polierten Rondiste und den sichtbaren beeinträchtigungen durch minimale "Schmodderschichten" reichte mir schon das Bild im Thread

aus Rhodium oder Iridium wäre der Ring natürlich viel cooler ;-)
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #87
Zitat geschrieben von Tilo

Heinrich: du bringst jetzt Rhodium und Iridium durcheinander
l.....
Stimmt, habe ich verwechselt, dann unterbietet der Hersteller meine Kalkulation gar nicht. :)
ame
 
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ame

 ·  #88
"Rhodium ist nicht zur Schmuckherstllung geeignet!" war auf S.1 ohne Begründung, weshalb man -wie auch in der Nachfrage "Ist der Draht zu brüchig?"- davon ausgeht, dass es am Material liegt.
Dem ist wohl mitnichten so!

Ganz im Gegenteil bin ich zwischenzeitlich sogar überzeugt davon, dass Rhodium geeignet wäre, wozu mich auch Deine für mich sehr interessanten Erklärungen bzgl. Bruchdehnung sogar noch ermutigt haben, Mario.

[Links sind leider nur für eingeloggte sichtbar]

Bruchdehnung Gold 50%, Platin 41%, Iridium 6%, Rhodium 9%.

(ob nun bei Gold 50% oder 125% ist dabei völlig egal, jedenfalls sehr hoch)
Was hier aber interessant ist, ist doch die Tatsache, dass Iridiumringe -wie ich gesehen habe- angeboten werden, OBWOHL sie eine weitaus geringere Bruchdehnung ausweisen.

Die Bruchanfälligkeit in der Verarbeitung kann daher genauso wenig ein Argument sein wie dass "Eine spätere Ringweitenändung (z. B. vier Nummer größer/kleiner) ist nicht möglich" ist.
Denn wäre das ein totschlagendes Argument, dürfte es ebenfalls keine Iridium-Ringe auf dem Markt geben. Aber es gibt sie (auch wenn Erweitern nicht geht, sondern dann ein neuer größerer Ring gekauft werden muss).

"nicht wirtschaftlich für den normalen Hersteller" scheint mir daher das einzige Argument, das tatsächlich dahintersteckt (und auch plausibel klingt - aber eben für den "normalen Hersteller".
Wer das gebacken bekommt, hat erst mal keine Konkurrenz und das kann sehr wohl auch ein unternehmerischer Ansporn mit guten Gewinnaussichten sein; da gibt es unzählige Beispiele).

Für alles gibt es irgendwelche "...-schmieden", nur eben für Rhodium (noch) nicht. Vielleicht kommt sie irgendwann.

Nichts für ungut, Mario und danke für Deine Antworten und den Hinweis auf die Bruchdehnung - war sehr interessant.
-----------------
@Tilo:
"die Verarbeitung von Rhodium scheint noch schlimmer zu sein".

"scheint" liegt jetzt aber im Reich von Vermutungen und unter "Verarbeitung" lässt sich vieles verstehen wie bspw. spanende Bearbeitung oder aber Biegen. Für einen einfachen Spannring bspw. scheint Iridium den Zahlen nach sogar noch ungeeigneter zu sein, wenn ich die Zahlen der Bruchanfälligkeit richtig deute.
Da bitte ich Euch schon ehrlich zu bleiben: Ich bin zwar blutiger Laie, aber praktische Erfahrung mit beiden Metallen scheint hier auch niemand zu haben - und in einem Goldschmiedekurs (3,5 Jahre) lässt man Lehrlinge wohl nicht an solche Werkstücke ran. Oder hat mit den Metallen schon mal jemand konkret gearbeitet?
...
 
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...

 ·  #89
Zitat geschrieben von Guestuser
Oder hat mit den Metallen schon mal jemand konkret gearbeitet?

Viele Kolleginnen und Kollegen arbeiten so wie ich täglich mit diesen Edelmetallen (in der ein oder anderen Form). Darum wissen wir, was damit geht und was nicht geht.
Ich wünsche Dir viel Erfolg auf Deiner Suche. Ich bin hier wieder raus, da ich auf diesem Niveau nicht diskutieren mag.
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Guestuser

 ·  #90
"Viele Kolleginnen und Kollegen" mit Iridium und Rhodium als Werkstück?
Jetzt wird es für mich sehr unglaubwürdig. Glaube kaum, dass sich schon mehr als eine Handvoll im ganzen Land an einem Rhodiumbarren versucht haben..
und damit ich meinte weder "ansehen", noch "galvanisieren" und auch kein rhodiniertes Ringlein.
Aber dann lasse ich so eine Aussage im Raum stehen und dann bin ich raus.
(vielen Dank trotzdem an alle)
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