Ausbildung zum Goldschmiedemeister

 
AlisaVéronique
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AlisaVéronique

 ·  #1
Hallo allerseits!
Ich bin Auszubildende Goldschmiedin im dritten Lehrjahr und an dem Punkt, wo ich mir überlegen muss, wie es weitergeht. Ich hätte sehr gerne eine gute Anstellung um zusätzliche Erfahrungen zu sammeln, aber zusätzlich möchte ich zur Sicherheit den Weg ebnen um im Notfall gleich mit der Meisterprüfung anzufangen.
Ich wohne im Saarland, sehe aber kein Problem für eine gute Stelle oder Schule woanders hinzuziehen.

Leider habe ich bemerkt, dass es nirgendwo gute Informationsquellen gibt, was die Möglichkeiten betrifft, seinen Meister zu machen. Deswegen meine Fragen:

Was gibt es für Möglichkeiten in welchem Rahmen den Goldschmiedemeister zu machen?

Wo und unter welchen Bedingungen habt ihr selbst den Meister gemacht?

Was ist zu empfehlen?

Ich hoffe auf ein paar Antworten, vielen Dank schon mal!
tatze-1
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tatze-1

 ·  #2
Ich weiß zwar nicht, wo Du Deine Informationen zusammensuchst, aber die einschlägigen Arbeitsämter und Handwerkskammern haben da normalerweise immer Infomaterial da.

Meine Empfehlung generell ist, mach erst mal ein paar Jährchen reine Gesellenzeit am Werktisch, hinter der Ladentheke, um weiter ins Goldschmieden reinzukommen, mehr zu lernen, Dich zu verbessern, als jetzt schon an den Meistertitel zu denken. Es hatte schon seinen guten Grund vor der Novellierung der Handwerksordnung, wieso man mindestens 3 aktive Jahre als Geselle vorweisen mußte, um sich überhaupt an eine Meisterschule anmelden zu dürfen.

Meisterschule ist eine Sache, die man zum einen per Abendschule über einen Zeitraum von 2 Jahren machen kann. Das ist sehr arbeitsintensiv und anstrengend, da man nach einem Arbeitstag noch zur Meisterschule fahren muß und noch ein paar Stunden was lernen möchte und dann noch Hausaufgaben etc. erledigen muß. Das schaffst Du nur, wenn Du sonst einen guten Rückhalt hast, sowohl familiär, finanziell als auch betrieblich.

Zum anderen gibt es die einjährige Vollzeitausbildung an der Meisterschule, wo Du einen normalen Schulalltag mit Theorie und Praxis im Klassenverband verfolgst. Für mich die entspanntere und lustigere Angelegenheit. Finanzierung ist möglich durch das Meisterbafög, das durch die kfw angeboten wird. So oder so wirst Du trotzdem noch ein bißchen weitere finanzielle Unterstützung brauchen und für Dein Meisterstück einiges an Geld mitbringen dürfen.

Beides, Abendschule oder Vollzeitschule, kostet Geld (Schulgebühren, Materialgeld, Werkzeug, Prüfungsgebühren).

Zum Thema wo? Zum Saarland liegt Kaiserslautern am nächsten, dann gibts noch Pforzheim, Hanau, München, Würzburg, Kaufbeuren/Neugablonz... Frag doch auch mal in Deiner Berufschule nach, wo man sich hinwenden kann. Die sollten das erst recht wissen.

Ich habe nach drei Gesellenjahren in Pforzheim die Meisterschule Vollzeit besucht und möchte diese Zeit nicht mehr missen. Der Erfahrungsaustausch zwischen meinem Meister und meinen Kollegen war klasse und wir hatten sehr viel Spaß dabei. Wenn Du das konkret finanziell wissen willst. Für die ganze Zeit (1 Schuljahr) habe ich rund für Schule, Leben und Meisterstück sparsame 10.000€ ausgegeben (andere haben mehr bezahlt).

Ergänzend muß ich aus eigener Erfahrung sagen, daß Weiterbildungen und Meistertitel äußerst hinderlich sind, eine Arbeitsstelle als Goldschmied zu bekommen
Juwelfix
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Juwelfix

 ·  #3
Für das Saarland würde sich Kaiserslautern anbieten.
So weit ich weiß bieten die auch eine Vollzeit-Meisterschule.
http://www.meisterschule-kaise…_coolmenus
Hier in Idar-Oberstein gibt es die Möglichkeit über die Fachschule eine Meisterprüfung zu machen, dann ist man noch staatlich geprüfter Gestalter zusätzlich, über die FH gehts glaube ich auch, dann mit dem Titel "Designer" dazu.
http://www.fachschule-edelsteine-schmuck-io.de/
http://www.fh-trier.de/index.php?id=455&no_cache=1
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 ·  #4
Hier noch eine weitere Möglichkeit. Du kannst auch die zwei-jährige Fachschule in Essen besuchen - Ausbildung zum staatl. gepr. Gestalter - Meisterprüfung ist dort nach der Zeit ebenfalls möglich (in D-dorf).

Die Zeit (zwei Jahre) wird der Gesellenzeit zugerechnet.
AlisaVéronique
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AlisaVéronique

 ·  #5
@ tatze-1:
Vielen Dank erst mal, dass du dir Zeit für die Antwort genommen hast.
Ich bin mir über die Konsequenzen (von wegen keine Stelle finden und so) durchaus im Klaren. Ich würde auch viel lieber erst etwas Erfahrung sammeln, sehr gerne sogar. Aber auch da muss ich erst mal eine Stelle finden. Ich hätte gerne mehrere Eisen im Feuer, zum Beispiel einen Platz an einer Meisterschule, bevor ich mich auf die Suche nach einer Gesellenstelle mache. Deswegen frag ich.
Auch das die Handwerkskammern durchaus Inormationen haben weiß ich. Das Problem ist nur, dass jedes mittelgroße Gebiet in Deutschland eine eigene Handwerkskammer hat, es gibt da nichts Übergreifendes, deswegen der Versuch über dieses wunderbare Forum.

Hauptsächlich bringe ich mein Anliegen hier vor, weil ich natürlich gerne eine GUTE Meisterschule besuchen würde. Ich hab über Pforzheim auch schon viel Gutes gehört. Als ich allerdings dort war, fand ich die Optik eher etwas enttäuschend. Hanau dagegen sah wirklich toll aus, aber da hab ich noch gar nichts über die Meisterprüfungen gehört.

Den Gestalter möchte ich eigentlich nicht machen, auch kein Schmuckdesign studieren...wenn es allerdings andere Wege der Fortbildung gäbe (Graveur, Fasser....) wäre ich schon wieder interessiert.

@Zirkonhead:
Vielen Dank auch für deine Antwort! Ich bin mir bei Kaiserslautern ziemlich unsicher...Es ist zwar in der Nähe, aber viel Gutes hab ich da weder gehört noch gesehen. Hast du da eine Prüfung abgelegt?

@Mario Sarto:
Danke für die Antwort! Ich glaube in Essen war ich schon mal an der Schule wegen eines Goldschmiedewettbewerbs letztes Jahr. Ich wusste allerdings nicht (wenn das die Schule ist), dass man da auch den Meister machen kann, sah alles eher nach Azubis aus.

Gruß
Alisa
tatze-1
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tatze-1

 ·  #6
Zitat geschrieben von AlisaVéronique
zum Beispiel einen Platz an einer Meisterschule, bevor ich mich auf die Suche nach einer Gesellenstelle mache.

Einen Platz an der Meisterschule haste schneller als einen Job als Gesellin. Daher würde ich wenn dann das Ganze umgekehrt angehen. Erst auf Gesellenstellensuche gehen und wenn sich ein Mißerfolg abzeichnet, dann bei der Meisterschule bewerben (ist ja dann auch fraglich, ob genau in dem Jahr ein Meisterkurs zustandekommt).

Zitat
Das Problem ist nur, dass jedes mittelgroße Gebiet in Deutschland eine eigene Handwerkskammer hat, es gibt da nichts Übergreifendes, deswegen der Versuch über dieses wunderbare Forum.

In Sachen Infos zu Meisterschulen sollte eine Handwerkskammer nicht nur regionale Informationen auf Lager haben, sondern bundesweite Infos.
So exklusiv brauchen die sich gar nicht geben, denn so exklusiv sind die nicht ;-)

Zitat
Hauptsächlich bringe ich mein Anliegen hier vor, weil ich natürlich gerne eine GUTE Meisterschule besuchen würde. Ich hab über Pforzheim auch schon viel Gutes gehört. Als ich allerdings dort war, fand ich die Optik eher etwas enttäuschend. Hanau dagegen sah wirklich toll aus, aber da hab ich noch gar nichts über die Meisterprüfungen gehört.

Wenn's nur an der Optik liegt. Das ist in Pforzheim die liebenswerte Nachkriegsoptik. Kannste nix dagegen tun. Der Qualität der Ausbildung tuts keinen Abbruch, im Gegenteil. Pforzheim ist eine weltweit renommierte und akzeptierte Schule. Der Ausbildungs- und Prüfungsstandart ist sehr hoch dort.

In Hanau war ich bis jetzt nur zur Aufnahmeprüfung der Berufsfachschule. Weiteres kann ich zu der Schule nicht sagen.

Wer seine Meisterprüfungen publik macht, z.B. in der GZ, das hängt von der Schule/Innung/HWK ab. Von daher liest man auch immer nur von Pforzheim, Münster, München, Dortmund, Idar-Oberstein und Braunschweig und nur selten von anderen.

Zitat
wenn es allerdings andere Wege der Fortbildung gäbe (Graveur, Fasser....) wäre ich schon wieder interessiert.

Gravieren bzw. Ziselieren, Fassen, Silberschmieden, Edelsteinkunde (inkl. Edelsteinbestimmung im Labor) sind alles Fächer, die standartmäßig nicht nur auf dem Meisterstundenplan in Pforzheim stehen. Die kriegste im Preis inbegriffen beigebracht bzw. weiter vertieft.

Zitat
Ich glaube in Essen war ich schon mal an der Schule wegen eines Goldschmiedewettbewerbs letztes Jahr. Ich wusste allerdings nicht (wenn das die Schule ist), dass man da auch den Meister machen kann, sah alles eher nach Azubis aus.

Essen hat auch eine Meisterschule. Der Meisterkurs stellt beispielsweise einige seiner Arbeiten immer auf der Inhorgenta aus. Guck einfach mal auf die Homepage von denen oder bimmel mal bei Herrn Breucker an, der kann Dir bestimmt einiges erzählen.

Und um noch ein bißchen nördlicher zu gehen: Im Handwerkerbildungszentrum HBZ in Münster werden auch Meisterkurse z.B. bei Herrn Mach angeboten.
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 ·  #7
Zitat geschrieben von AlisaVéronique
..., aber zusätzlich möchte ich zur Sicherheit den Weg ebnen um im Notfall gleich mit der Meisterprüfung anzufangen. ....

Was versprichst Du Dir denn vom Meistertitel?
AlisaVéronique
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AlisaVéronique

 ·  #8
Zitat

Einen Platz an der Meisterschule haste schneller als einen Job als Gesellin. Daher würde ich wenn dann das Ganze umgekehrt angehen. Erst auf Gesellenstellensuche gehen und wenn sich ein Mißerfolg abzeichnet, dann bei der Meisterschule bewerben


Ich dachte mir, dass das einfach eine Frage des Zeitmanagements ist. Ich hab mir sagen lassen, dass man sich für die Meisterschule nächstes Jahr am besten jetzt schon bewerben sollte, während Goldschmiede entweder Gesellen suchen oder eben nicht. Das wollte ich möglichst dann machen, wenn mein Entwurf zum Gesellenstück steht.

Zitat

In Sachen Infos zu Meisterschulen sollte eine Handwerkskammer nicht nur regionale Informationen auf Lager haben, sondern bundesweite Infos.


Kaum zu glauben, auf den Gedanken bin ich noch nicht gekommen :-D ...bisher war die handwerkskammer mir keine große Hilfe, vllt tue ich ihr ja unrecht....

Zitat

Guck einfach mal auf die Homepage von denen oder bimmel mal bei Herrn Breucker an, der kann Dir bestimmt einiges erzählen.


Aaaah ja, dann war das die Schule. Den hatte ich damals schon wegen dem Wettbewerb am Telefon.




Zitat

Was versprichst Du Dir denn vom Meistertitel?


Ich habe darüber ziemlich lange nachgedacht und festgestellt, dass ich vermutlich schon lange auf dem Weg in eine Selbsständigkeit bin. Ich engagiere mich sehr viel in diesem Beruf, nehme an Erfahrung alles mit was geht und möchte eigentlich gerne eigene Entscheidungen treffen. Abgesehen davon will ich natürlich auch davon leben können, was in einem Angestelltenverhältnis wohl eher schwierig ist (ich weiß, ein eigenes Geschäft ist ein großes Risiko, doch wenigstens mit Aussicht auf Erfolg...). Wenn ich eine Traumstelle bekommen würde, dann sag ich natürlich nicht nein, aber sonst verlass ich mich doch lieber auf mich selbst. Meine Werkstatt ist komplett eingerichtet und wartet nur auf mich :D


Ich hab mal von einem Intensiv-Meisterkurs gehört (4 Monate, oder so), gibt es dazu Meinungen/Erfahrungen?
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 ·  #9
Zitat geschrieben von AlisaVéronique
Zitat geschrieben von Mario Sarto

Was versprichst Du Dir denn vom Meistertitel?


Ich habe darüber ziemlich lange nachgedacht und festgestellt, dass ich vermutlich schon lange auf dem Weg in eine Selbsständigkeit bin
....
Meine Werkstatt ist komplett eingerichtet und wartet nur auf mich :D

Das alles erklärt nicht, was Du Dir vom Meistertitel versprichst. Seit 2004 braucht es keinerlei Ausbildung, um sich im Goldschmiedehandwerk selbständig zu machen. Der Beruf ist zugangsfrei. Jeder, der mag, darf.
Wenn also Deine fertig eingerichtete Werkstatt wartet, was hält Dich davon ab, sofort selbstständig zu sein? Den Meister braucht es jedenfalls nicht.
?
tatze-1
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tatze-1

 ·  #10
Zitat geschrieben von AlisaVéronique
Ich hab mir sagen lassen, dass man sich für die Meisterschule nächstes Jahr am besten jetzt schon bewerben sollte

Die Schulen haben normalerweise Bewerbungsfristen. Ich hatte damals das Glück, daß ich mich noch bewerben durfte. Ich wurde Ende Juni zum Ende Juli gekündigt, habe mich direkt beworben, bekam Mitte Juli Bescheid, hab direkt Meisterbafög beantragt, Wohnung gesucht und bezogen und Anfang September mit der Schule begonnen. Quasi ne 2-Monats-Hauruckaktion. Du siehst, sowas braucht nicht unnötigerweise eine jahrelange Vorplanung.

Zitat
Ich hab mal von einem Intensiv-Meisterkurs gehört (4 Monate, oder so), gibt es dazu Meinungen/Erfahrungen?

wenn es sowas gibt, dann halte ich nicht viel davon. Wenn ich nur daran denke, wieviel gelernt werden muß (Recht, Berufs- und Arbeitspädagogik, Technologie, Rechnungswesen (Buchhaltung, Controlling), Kalkulation, Geschichte der Goldschmiedekunst, Edelsteinkunde, Mathe, Wirtschaft, Gemeinschaftskunde etc). Dafür hat mein Schuljahr locker gereicht, um mich jeden Tag inkl. Hausaufgaben komplett zu beschäftigen. Wenn ich mir vorstelle, das in 4 Monaten reinzupauken - neee *grusel*
AlisaVéronique
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AlisaVéronique

 ·  #11
Zitat

Das alles erklärt nicht, was Du Dir vom Meistertitel versprichst. Seit 2004 braucht es keinerlei Ausbildung, um sich im Goldschmiedehandwerk selbständig zu machen.


Drei Gründe:
Erstens: Der Meister ist Ehrensache. Einfach, weil ich es will ;-)

Zweitens: Ich möchte gerne wenigstens die Möglichkeit haben auch auszubilden und das kann, korregiere mich, wenn ich falsch liege, ohne Meister nicht

Drittens:
Also Goldschmied mit einem Laden Fuss zu fassen ist eh schon schwer, ich denke, dass es für Kunden wesentlich, wenn auch manchmal zu Unrecht, vertrauenswürdiger aussieht, wenn es sich um einen Meisterbetrieb handelt. Und einen Meister anstellen? Dafür bin ich mir zu schade.

Also ist es eine simple Wenn-dann-Frage, Wenn eigenes Geschäft, dann vorher Meister.


Zitat

Quasi ne 2-Monats-Hauruckaktion. Du siehst, sowas braucht nicht unnötigerweise eine jahrelange Vorplanung.


Dann hoffe ich mal, dass die Zeiten sich nicht so sehr geändert haben :-)
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 ·  #12
Zitat geschrieben von AlisaVéronique
... korregiere mich, wenn ich falsch liege, ...

Ist hiermit geschehen. Auch dafür musst Du nicht den Meistertitel haben.

Grund eins gefällt mir - ich drücke die Daumen!
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #13
Mir gefällt der erste Grund auch. Ich finde es immer gut wenn man lernen will. Für ein eigenes Geschäft ist der Meister eine gute Voraussetzung, wenn auch die betriebswirtschaftliche Ausbildung sinnvoll weiter zu vertiefen wäre.

Der Werbeeffekt bei Kunden, denke ich, wird oft überschätzt.
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 ·  #14
Zitat geschrieben von Mario Sarto
Zitat geschrieben von AlisaVéronique
... korregiere mich, wenn ich falsch liege, ...

Ist hiermit geschehen. Auch dafür musst Du nicht den Meistertitel haben.

Grund eins gefällt mir - ich drücke die Daumen!


Uups,

heisst das, dass ich als Uhrmacher (ohne Meisterbrief weil auch frei) Lehrlinge ausbilden darf?

Nicht, dass ich das wollte, die armen Leute kaemen schwer ins schleudern bei der Diskrepanz zwischen Realitaet und Berufsschule.

Karlo
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #15
AlisaVéronique
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AlisaVéronique

 ·  #16
Wow, das mit dem Ausbilden wusste ich tatsächlich nicht. Und ob ich das gut finde, weiß ich auch nicht...ich denke auf jeden Fall, dass zu einem Geschäft ein Meisterbrief gehört. Auch wenn er nur in seinem Rahmen vor sich hinstaubt, es ist mir ein persönliches Anliegen. Ich werde mich ann noch mal melden, was ich dann in nem halben Jahr wirklich mache.
Vielen dank für all eure Antworten!
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 ·  #17
Natuerlich gegen eine betraechtliche Gebuehr von der Handwerkseinzugzentrale.

Karlo
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AlisaVéronique

 ·  #18
Versteht sich doch von selbst, oder? Geschenkt bekommt man gar nix.
tatze-1
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tatze-1

 ·  #19
Zitat geschrieben von Karlo
Handwerkseinzugzentrale

rofl - der ist gut :lol:
...
 
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...

 ·  #20
Zitat geschrieben von AlisaVéronique
Und ob ich das gut finde, weiß ich auch nicht...

Wie ich darüber denke, habe ich ausführlich auf meiner Homepage dargelegt. Diese Meinung kann man teilen, muss man aber nicht. Fakt ist - und ich gebe zu, dass ich darauf hinaus wollte - , dass der Besuch der Meisterschule keine Defizite in der rein handwerklichen Ausbildung ausbügeln kann. Die diversen Techniken unseres Berufes müssen immer wieder geübt werden, bis man sie halbwegs beherrscht. Niemand kann alles (ist mir bislang noch nicht untergekommen) und das ist bei der Vielzahl der Möglichkeiten auch nicht schlimm. Das Du den Meister machen möchtest, weil Du es persönlich willst, ist mir sehr sympathisch. Ich habe jedoch Bedenken, was den Besuch der Schule direkt im Anschluss an eine Ausbildung anbelangt.

Ich hole mal weit aus und vergleiche den "Vorgang" mit einem neuen Computerprogramm. Die Softwarefirmen sind dazu übergegangen, unausgereifte Produkte auf den Mark zu bringen, den Käufer/User als Beta-Tester zu missbrauchen um dann im laufenden Betrieb nachzubessern - mal mehr, mal weniger.

Wie sicher einige anmerken werden, ist der Titel allein kein Garant für makellose Arbeiten - im Hinblick darauf macht ein Meister mit gerade fünf Jahren Berufserfahrung die Sache nicht besser. Das, was mir an unserem Gewerk so gut gefällt, ist der Umstand, dass die Ausbildung an sich nie endet und immer noch genügend Luft für Verbesserungen lässt (sofern man demütig ist und stets neues lernen möchte).
AlisaVéronique
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AlisaVéronique

 ·  #21
Zitat

Besuch der Meisterschule keine Defizite in der rein handwerklichen Ausbildung ausbügeln kann


Ich hab ja bereits erwähnt, dass iocvh davon an sich auch nichts halte, gleich den Meister zu machen. Du musst aber zugeben, dass es schon ein bisschen die Frage ist, ob ich für die Zwiscvhenzeit, in der ich noch was lernen WILL, auch eine Stelle bekomme, die mich finanziell wenigstens nicht auslutscht, und wo ich auch was lernen kann. Ich hab keine große Lust mich extrem unter Wert zu verkaufen...
Grundsätzlich fand ich die Erfahrung, die man früher haben musste um den Meister zu machen gut. aber da es die Möglichkeit heute nun mal gibt, zieh ich sie eben auch in Erwägung um im Zweifel nicht "ganz nackt" dazustehen. Im Übrigen denke ich nicht, dass Meister zu sein bedeutet, dass man ab dann nichts mehr lernen darf ^^
Und schlechte Meister hab ich auch schon zur Genüge arbeiten sehn, so dass ich weiß, dass es für manche auch nur ein Titel ist...für mich ist es eine Ehre, es in meinem Handwerk zum Meister zu bringen und dass lass ich mir auch nicht durch Negativbeispiele kaputt reden.

Also hoffe einfach, dass ich ne brauchbare Stelle als Gesellin finde...ich kann nur sagen, am Können liegt es nicht ebenso nicht am Wollen. Jetzt muss ich nur noch einem Betrieb klar machen, dass er mich unbedingt braucht :)
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #22
tatze-1
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tatze-1

 ·  #23
du kannst ja auch was ganz anderes machen, wo du auf jeden Fall lernen wirst: geh auf die Wanderschaft. Sowas gibts für Goldschmiede auch
AlisaVéronique
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AlisaVéronique

 ·  #24
Zitat

Ein typischer Zielkonflikt:

Gutes Geld <---> gute Ausbildung


Vllt kann man sich da ja auch irgendwo in der Mitte treffen?? :)

Zitat

Wanderschaft. Sowas gibts für Goldschmiede auch


Das muss ich mir unbedingt mal ansehen. Ich dachte, das gäbe es nicht mehr oder nur noch für Zimmermänner und ein paar alte, traditionsbewusste Handwerksberufe.
tatze-1
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tatze-1

 ·  #25
nö, das gibts für Goldschmiede auch. Die Farbe der Tracht ist - soweit mir bekannt ist - üblicherweise grün (gab mal vor x Jahren ein Foto davon in der GZ).

Zitat aus Tante Wiki

Zitat
Da ein hoher Prozentsatz der Fremden Zimmerleute sind, ist es nur wenig bekannt, dass auch Gesellen anderer Handwerksberufe wie zum Beispiel Tischler, Maurer, Dachdecker, Betonbauer, Bootsbauer, Töpfer, Schmiede, Spengler, Steinmetze, Holzbildhauer, Buchbinder, Schneider, Goldschmiede, Instrumentenbauer, Kirchenmaler und viele mehr auf der Wanderschaft sind. Der Irrglaube, dass nur Zimmerer auf der Walz wären, wird noch dadurch verstärkt, dass viele Gesellen anderer Gewerke ebenfalls die typische schwarze Zimmererkluft mit der weißen Staude, einem kragenlosen Hemd, tragen.


Du müßest nur rausfinden, welcher Schacht die Goldschmiede betreut. Zunftkleidung, dafür gibts u.a. Schneidereien, die sich auf sowas spezialisiert haben.

http://www.arbeitsschutz.info/…derschaft/

http://www.tippelei.de/

http://www.neubeckum.de/portal…5&Itemid=2

Frag mal beim Goldschmied hier nach, der war auf Wanderschaft:

Meldung auf GZ-online

Jan Spille

Hältst Du die Goldschmiede nicht für traditionsbewußt?
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #26
tatze-1
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tatze-1

 ·  #27
Zitat geschrieben von Heinrich Butschal

Meist wird mehr bezahlt wenn Verkaufs- und Verwaltungstätigkeit mit übernommen werden.

Das wissen scheinbar nicht alle :?
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #28
Verwaltungstätigkeit wird von den Berufsschulen, zumindest teilweise, nicht gern gesehen. Insofern wird das den Lehrlingen auch nicht beigebracht, zumal es auch in der Ausbildungsordnung meines Wissens nach nicht berücksichigt wird.

Ich habe mir mal bei einer Sitzung im Innungsbereich von einem Berufsschllehrer der BS Essen anhören müssen, dass es sogar Ausbilder gibt, die ihre Lehrlinge seit Jahren (!) als billiges Büropersonal missbrauchen. Und das, wo die Ausbildung ganz allgemein immer schlechter werde.
Die Lehrlinge hatten sich in der Schule wohl etwas zu laut unterhalten. ;-)

Übrigens: Besagte junge Dame aus unserem Betrieb hat sowohl in der Arbeitsprobe, als auch bei ihrem Gesellenstück, eine saubere EINS erreicht. In den Fächern der Schule, darunter auch die, welche vom bewussten Herrn unterrichtet wurden, jedoch nur eine magere DREI.

Die Frage, welcher Teil der dualen Aubildung besser funktionierte, brauche ich wohl nicht zu stellen. Neben den erwähnten Verwaltungstätigkeiten, wurde die junge Dame auch noch intensiv im Kettenmachen, im CAD-Schmuckzeichnen, in der Anwendung von 4-achsigen Fräsmaschinen, Wachsplottern STL-Maschinen, sowie im Galvanisieren, Reparieren von Scvhmuck und einigen Techniken des Steinfassens ausgebildet. Und immer dann, wenn der Kopf qualmte, oder die Finger weh taten, konnte sie sich ins Büro verziehen. ;-)
Stella_T
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Stella_T

 ·  #29
Warum willst du denn so gleich den Meister machen? Sicher ist das erstrebenswert, doch ich stimme der Meinung zu, dass du lieber erst einmal als Geselle arbeiten solltest, damit du dich noch über einen längeren Zeitraum und intensiv mit der Materie befasst

Red.Edit
SPAM entfernt
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #30
Zitat geschrieben von Ulrich Wehpke
Verwaltungstätigkeit wird von den Berufsschulen, zumindest teilweise, nicht gern gesehen. Insofern wird das den Lehrlingen auch nicht beigebracht, zumal es auch in der Ausbildungsordnung meines Wissens nach nicht berücksichigt wird....

Ich bezog das auf die Suche nach einer Stelle als Gesellin. Meist suchen kleinere Betriebe eine Wollmilchsau, also jemanden der alles kann und tut.
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