Vorschleifen kleiner und kleinster Steine

 
stoanarrischer uhu
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stoanarrischer uhu

 ·  #1
Liebe Schleiferfreunde,
neulich habe ich ein paar sehr schöne Hauyne im Auftrag im Brillantschliff geschliffen nach allen Regeln der Kunst. Der Auftraggeber lobte zwar die Schliffqualität, war aber mit einer Ausbeute von rund 25% überhaupt nicht zufrieden. Auch die Arbeitszeit von etwa 1 Stunde mit Ebauchieren und allem Drum und Dran für einen Stein war ihm viel zu lange.
Dazu kann ich nur sagen, dass ich mit solchen 3 bis 5 mm Steinchen nicht so viel Übung habe. Das Schleifen geht zwar schnell, aber das Aufkitten, Vorschleifen, Zentrieren und Umkitten hält unheimlich auf. Außerdem haben die Biesterchen die Tendenz, spontan abzukitten und davon zu hüpfen...Das Vorschleifen mache ich freihändig mit den Fingernägeln als Zange. Aber der Verschleiß dieser Zange schränkt den Durchsatz stark ein. Chargen von 50 und mehr Steinen sind da nicht möglich.
Den Auftrag musste ich zurück geben. Aber es interessiert mich schon mächtig, wie die alten Hasen mit dem Problem umgehen, denn ich habe viele andere kleine Steine...
Über Antworten würde ich mich s e h r freuen!
stoanarrischer uhu
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #2
Nimm die Aufträge und Kunden an mit denen Du gut zurecht kommst und die mit Deiner Arbeit zufrieden sind. Die anderen müssen wandern vom einen zum andern.
Tilo
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Tilo

 ·  #3
das frag ich mich als Laie sowieso, wie z.b. die 1,5mm Biesterchen aus Diamanten gekittet und geschliffen werden
neulich mußte ich einen 1,8mm Safir um ca. ein bis 2 Zehntel im Durchmesser kleiner schleifen, was für ein Spaß
mit den Fingern festhalten ging schlecht
und er durfte auch keinesfalls verlorengehen, hatte nur den in der schönen farbe und in der größe parat
aber aufkitten ist mir auch nicht dauerhaft gelungen
das ist nix für mich
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #4
Für Diamanten gibt es extra Cripzangen, die kann man sich auch selbst zufeilen. Bei dem Druck den man da braucht, würde kein Kitt halten.
manfred
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manfred

 ·  #5
Hallo
Mit Sekundenkleber (vorzugsweise Pattex),hab damit die besten Erfahrungen gemacht was kleinste Steinchen angeht.Vorteil,es geht sehr schnell eine polierte Tafel aufzukleben.Nachteil man muss geduldig warten können bis sich die Verbindung in Aceton wieder löst,ca 30 min bei kleinen und bei grösseren Stunden bis Tage.Allerdings ist das eine sehr saubere Sache.Bei langen Wartezeiten über Nacht liegen lassen.
Auf Messingdops hält die Verbindung sicherer bzw länger als auf Aluminium.
..Manfred
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #6
Das ist keine schlechte Idee.
stoanarrischer uhu
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stoanarrischer uhu

 ·  #7
Ich hab schon einen Safir von 1.2x0,8 mm facettiert. Aber da war der Schleifverlust egal und der Zeitaufwand auch. Bei den Hauynen kommt es darauf an, wirklich jeden 1/10 mm im Durchmesser zu retten, da er 50 bis 100 € und mehr im Verkauf kosten kann. Das Vorschleifen und zentrierte Aufkitten ist das Problem. Der Lochbrettschleifer ist diesmal im Vorteil. Ein nicht zentrierter Stein stört ihn nicht übermäßig.
Ich bin nicht wild darauf, den Auftrag zurück zu bekommen. Aber ich habe einen gewissen Ehrgeiz, was die Technik usw betrifft.
Erst mal vielen Dank für die Antworten. Die Sache mit den Diamantzangen ist vielleicht ausbaufähig?
Frohes Schaffen!
stoanarrischer uhu
stoanarrischer uhu
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stoanarrischer uhu

 ·  #8
An Manfred:
Die kleinen Biesterchen klebe ich mit Sekundenkleber auf lackierte Holzdops und säge die Steine einfach ab, wenn sie fertig sind. Bleibt immer noch das Problem, die Tafel anzuschleifen und die Preform zu machen.
Gruß: Volker
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