RADIUM-Punze auf alter Uhrenkette

 
tiaras
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tiaras

 ·  #1
Hallo habe eine alte Uhrenkette mit Kettenschieber erworben, die ist gestempelt mit Radium. Erst habe ich gedacht, es ist eine sehr gute Vergoldung, da keinerlei Abrieb zu sehen ist (Kette ist mindestens 100 Jahre alt), dann habe ich einen Gold-Säuretest gemacht, Ergebniss 333er oder etwas weniger. Habe dann auch noch am Ring mit der Punze Radium mit der Feile etwas abgeschliffen und an der Stelle den Goldtest wiederholt, gleiche Ergebnis.

Weiß jemand, was es mit dieser Punze auf sich hat? Radium ist ja ein chemisches Element, kann ja aber wohl hier nicht so 100%ig gemeint sein, oder?

Und vor allem, wie ist das Ergebnis des Goldtests zu erklären, warum kein Goldstempel, dafür Radium?
tatze-1
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tatze-1

 ·  #2
Mach mal ein scharfes Foto von der Punze.
Juwelfix
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Juwelfix

 ·  #3
Zitat
Radium ist ja ein chemisches Element, kann ja aber wohl hier nicht so 100%ig gemeint sein

Palladium ist auch ein bekanntes Edelmetall, was aber ein Versandhaus nicht daran gehindert hat seine Elektrogeräte-Eigenmarke genau so zu nennen.

Ich nehme an, es handelt sich um eine Herstellermarke oder eine Bezeichnung für die doublierung dieses Herstellers.

Uhrenketten sind überwiegend in Double hergestellt, ganz selten mal in echt.
Wenn echt würde ich mich über den geringen Feingehalt wundern.

Tatze hat Recht, stell mal ein Paar gute Fotos ein, sonst ist das hier wie Hellsehn.

Was mir im Zusammenhang Uhr-Radium einfällt, ist die Leuchtfarbe, auf Zifferblättern. Die war früher oft mit Radium angereichert.
tiaras
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tiaras

 ·  #4
na, was soll denn da ein Bild bringen, ob's Gold ist oder nicht wird ja kaum jemand erkennen können, die Farbe ist auch nie so , wie im Original? Auf der Öse, auf der sonst 835, 333, oder Am. Doubl. etc. steht, steht eben RADIUM.

Hänge hier mal 2 Bilder an, beim ersten versuch bin aber rausgeflogen, ich solle keine Werbung anhängen, nur Schmuckbilder
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Juwelfix
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Juwelfix

 ·  #5
Auf dem zweiten Bild sieht man z.B. deutlich eine Stelle mit Grünspahn, daraus würde ich schon mal deutlich auf Unecht schließen.
Auf dem ersten sind Lötstellen zu sehn, die ganz offenbar weiß sind, könnte auch Zinnlot sein, um eine Goldauflage nicht zu beschädigen.
Vom Gesamteindruck würde ich auch sagen, unecht.
Tilo
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Tilo

 ·  #6
ich halte das auch nach wie vor für double wie Amerik. Union, (Oristo?), Charnier
und erkläre mal die 333 vortäuschende strichprobe:
wenn die stelle nur leicht angefeilt ist, wird man auf dem stein neben dem tombak auch die goldschicht vom rand der feilstelle auf den stein abreiben
und so bleibt eben doch was stehn

probiersäure direkt auf die angefeilte stelle tupfen: wenns selbst mit 333er säure anfängt zu schäumen, ist es duoble
ich würd 585er Säure nehmen, die schäumt nicht auf der vergoldung, aber richtig deutlich auf dem tombak
außerdem solte man schön die unterschiedliche verfärbung feilstelle vs. direkt daneben sehen können
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #7
tiaras
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tiaras

 ·  #8
Zitat geschrieben von Heinrich Butschal
Zitat geschrieben von tiaras
na, was soll denn da ein Bild bringen, ob's Gold ist oder nicht wird ja kaum jemand erkennen können,...


Jetzt bist Du sicher überrascht was Fachleute alles aus den Bildern rauslesen können. :-)


Na ja, ich habe ja nicht umsonst auf die nie natürlichen Farben bei solchen Fotos hingewiesen, obwohl ich kein künstliches Licht benutzt habe. (':?')

Es gibt nicht die Spur von Grünspan und auch keine weißen Stellen von Lot oder so, das ist Lichtschatten und/oder Phantasie ....

Auch das andere habe ich probiert, aber ich kann ja die Glieder nicht so lange feilen, bis sie auf sind: Ergebnis dasgleiche. Habe zum Test mal eine verkupfert Büroklammer hineingehalten, da hat's geschäumt, aber nicht bei der Kette.

(andere Frage: Wie lange ist den so eine Säure i.d.R. voll funktionstüchtig?

Kann mir ja auch nicht vorstellen, das es Gold ist, wenn da extra RADIUM draufsteht. Falls es eine Vergoldung ist, muß es aber eine sehr gute sein.

Das es irgendetwas ausgefalleneres ist, ergibt sich ja schon daraus, dass hier im Forum offenbar noch niemand soetwas in der Hand gehabt zu haben scheint, das mit RADIUM gepunzt ist. Ich ja auch nicht, und ich habe nicht nur eine Uhrenkette.
Tilo
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Tilo

 ·  #9
hineingehalten?

in die säure??

ich habe geschrieben: befeilte stelle betupfen
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #10
Tilo
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Tilo

 ·  #11
jetzt mal butter bei die fische
kurzes googln nach radium uhrenkette bringt etliche treffer, die von double- bzw kupfer schreiben

soo selten ist das teil dann eben nicht und typischerweise double

PS ich seh auf beiden bildern in eckchen grünspan, der aber letztlich auch auf miesem 333er entstehen kann, insofern

EDIT, Heinrich war ja in der gleichen Minute
auf dem anderen foto gibts am karabiner auch ne ecke, beweist aber letztlich nicht allzuviel, wenn man es für möglich hält, daß 333 oder schlechter verarbeitet wurde
tatze-1
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tatze-1

 ·  #12
Das hier ist auch eine Uhrenkette mit Radium gepunzt:

http://www.ebay.de/itm/Uhrenke…0326091474

Und ich habe mir mal erlaubt, auf einem Deiner Bilder die von Zirkonhead angegebenen Dinge zu markieren
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Tilo
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Tilo

 ·  #13
bzgl grünspan bist du eundeutig zu langsam ;-)

und die helle Lötstelle könnte theoretisch auch bei 333er entstehen

ich denke immer noch, daß die säure zu alt ist und/oder andere fehler beim test gemacht wurden
aufs ergebnis des betupfens mit 585 säure warte ich noch (mit lupe auf den tropfen schauen)
tatze-1
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tatze-1

 ·  #14
pffft, ich komm mit diesem scheiß Paint-Programm nicht zurecht. Ist echt nicht meins. Außerdem ist Sonntag und ich versuche mich gerade dazu zu motivieren, auf den Christkindlesmarkt zu gehen.

Dafür hab ich den Radium-Stempel-Besitzer bei Mikrolisk gefunden. Wenn zu Uhrenteilen auch Uhrenketten gehören, dann kommt die Kette von Dreyfus in Biel:

http://www.mikrolisk.de/show.p…xact&id=53
Juwelfix
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Juwelfix

 ·  #15
Da hatte ich auch schon gesucht, aber die Suchfunktion brachte kein Ergebnis.
tatze-1
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tatze-1

 ·  #16
hab auch nicht direkt gesucht, sondern das ging über Google per Zufall.
tiaras
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tiaras

 ·  #17
jetzt ist ja einiges zusammengekommen

1) Grünspan ist kein eindeutiges Indiz für Double

2) die kette ist nicht selten, scheint typisch für Uhrenketten gewesen zu sein, ich hatte immer nach Radium und Legierung gesucht und nichts gefunden

3) die Grünspanstelle auf dem Foto habe ich nach langem Suchen auf der Kette gefunden, ist Ausnahme, und dabei ist mir aufgefallen, das komischerweise bei der Kette jedes ca. 3. Glied nicht ineinander greift, sondern fest aufeinander verbunden ist (roter Pfeil auf Bild), schwer zu beschreiben, die so verbundenen Kettenglieder sind nicht beweglich, die anderen schon, greifen ineinander (blauer Pfeil), nicht aufeinander. An einer Stelle wie der mit dem roten Pfeil war der Grünspan.

4) nun habe ich auf den RADIUM-Ring unter der Lupe 585er Säure gemacht, geschäumt hat's nicht wirklich, aber grün ist es geworden, hatte genau die Stelle erwischt, an dem der Ring zusammeglötet wurde. Allerdings sieht es jetzt daneben tatsächlich so aus, dass man erkennen könnte, dass da die rel. dicke Schicht Vergoldung weg ist, darunter ist wahrscheinlich messing, da es auch golden glänzt. Mehr werde ich nun erst einmal nicht anstellen, will ja nicht die Kette ruinieren, die bis jetzt ja noch wie neu und Gold aussieht.

Besten Dank an alle für die Hilfe!
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Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #18
tiaras
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tiaras

 ·  #19
[/quote]
Welche Goldlegierung bildet denn Grünspan? Selbst bei 8 Kt habe ich das noch nie gesehen.[/quote]

Habe ja nur zusammengefasst, was da so an Antworten kam. Wer ist denn hier der Boss, dass ich weiß, was ich mir merken soll - Grünspan auf 333er möglich doer nicht?

Danke auch für den Hiwneis auf die Mikrolisk-Seite, kannte ich noch nicht, da ich mich weniger für Uhren als für Schmuck interessiere.

Damit ist die Sache ja wohl klar. Nun ist mir nur noch die Frage, ob die RADIUM-Teile so super vergoldet sind und allgemein so gut aussehen oder mein Teil nur unter sehr günstigen Bedingungen die letzten 100 Jahre überstanden hat? Werde jetzt mal auf Radium-Teil-Suche gehen.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #20
Juwelfix
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Juwelfix

 ·  #21
Das mit den zwei steifen Gliedern ist nicht ungewöhnlich.
Eine Variante ein Anker-Muster zu löten.
Die beiden offenen Glieder werden dabei an nur einer Stelle zusammengelötet.
Kenne ich aber auch überwiegend von unecht.
Ich habe auch an 8Karat noch keinen Grünspan gesehen. Mal abgesehen von den Brisurbügeln, in denen eine Neusilberfeder drin steckt.
Halte ich aber dennoch nicht für ganz ausgeschlossen, bei einer stark roten Legierung und saurer Umgebung.

Bei der Kette handelt es sich nicht um eine Vergoldung !
Sondern um Double, das heißt die Goldschicht wurde "mechanisch" aufgebracht.
Da gab es früher sehr gute Qualitäten von, bei denen die Goldschicht enorm stark war bis hin zu 0,05mm.
stefan
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stefan

 ·  #22
die ösenglieder wurden aufeinander gelötet um die unechte trennstelle mit lot zu überdecken. das spart auch lötarbeit.
stefan
Tilo
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Tilo

 ·  #23
ich hab ein Belegexemplar 333er mit Grünspan in meiner "Altgold-Tüte des Grauens"
vielleicht mach ich mit deren Inhalt nach W. n Thema auf
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