vergoldet und trotzdem 333 gestempelt?

 
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bonhoff
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bonhoff

 ·  #1
in einem großen online-Auktionshaus wird ein Artikel mit folgender Beschreibung angeboten:
Wunderschöner Anhänger
in 333er Gelbgold gefasst
vergoldet
gestempelt 333

Gibt es das? vergoldet und trotzdem mit 333 gestempelt?
Grüße Eva :?:
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #2
Üblich ist es, das 333er mit einer höherwertigen Goldschicht überzuvergolden, die Farbe von 333 könntest du nicht in Originaloberfläche verkaufen.
bonhoff
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bonhoff

 ·  #3
Danke für die schnelle Antwort. Ich verstehe sie jedoch nicht. Was bedeutet " die Farbe von 333 könntest Du nicht in Originaloberfläche verkaufen"?
Heißt das, die Oberfläche von 333er Gold ist immer nachbehandelt?
Gruß
Eva
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #4
Einerseits ist die Beschreibung falsch und zum anderen sind Farbvergoldungen immer höherwertiger als das Grundmetall. Galvanische Beschichtungen in einem Feingehalt von 333 gibt es (noch) nicht.
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #5
Da 333er grob gesprochen nur zu einem Drittel aus Gold, 1/3 Silber und 1/3 Kupfer besteht, kannst du dir ausrechnen, dass das keine schöne Farbe hat.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #6
Was sich der OP aber nicht ausrechnen kann, ist das eine Legierung 333 eine durchaus ordentliche Goldfarbe haben kann aber ein galvanischer Auftrag mit den gleichen Masseverhältnissen enorme technische Schwierigkeiten macht und keineswegs die gleiche Farbe Hätte.
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #7
Zitat geschrieben von Heinrich Butschal
Was sich der OP aber nicht ausrechnen kann, ist das eine Legierung 333 eine durchaus ordentliche Goldfarbe haben kann aber ein galvanischer Auftrag mit den gleichen Masseverhältnissen enorme technische Schwierigkeiten macht und keineswegs die gleiche Farbe Hätte.
Ich glaub so genau wollte sie es auch gar nicht wissen.
Ja, mit mehr Kupfer hast du schönere Farbe aber auch mehr Anlauf.
Das einzige gute am 333er ist gute Polierfähigkeit.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #8
Möglich, aber hier schlägt wieder ein Gesetz des aktiven Internets zu:

Du bekommst nicht immer die Antwort die Du erwartest und keineswegs immer eine die Du verstehst.

:-)
Tilo
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Tilo

 ·  #9
Zitat geschrieben von Silberfrau
Da 333er grob gesprochen nur zu einem Drittel aus Gold, 1/3 Silber und 1/3 Kupfer besteht, kannst du dir ausrechnen, dass das keine schöne Farbe hat.

*mööööp*
da 333 nur zu 20 Volumen% aus Gold, etwa 10 % Silber und dem rest Messing besteht........
1/3 Silber, schön wärs
ich hoffe, daß ich damit endgültig zur vollständigen Verwirrung beigetragen habe ;-)
Tilo
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Tilo

 ·  #10
scheint nur ein (granat) anhänger mit dieser verschwurbelten und für Laien verwirrenden , aber irgendwie auch korrekten Beschreibung im Angebot

wobei: das Teil ist gebraucht undne Vergoldung wohl eh abgerubbelt und das 333 liegt frei

die anderen Anbieter von 333 schwören ja, daß ihre Sachen eben nicht vergoldet sind, obwohl sie das ja bei Neuware ganz sicher sind

so sinds halt die Ebayverkäufer
bonhoff
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bonhoff

 ·  #11
Hallo,
danke Euch allen.
Hab ich wieder was gelernt. War interessant.
Über Goldfarbe u.ä. hatte ich mir noch nie Gedanken gemacht, ich dachte immer, das Gold ist das, was man sieht.
Es ist in der Tat ein Granat-Anhängerchen, wo der Metall-Anteil winzig ist...
Grüße
Eva
bonhoff
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bonhoff

 ·  #12
gibt es so einen Farbüberzug auch bei 585er Gold, oder hat diese Legierung eine schöne Farbe?
tatze-1
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tatze-1

 ·  #13
man kann alles vergolden. Bei 585er Gold ist es normal nicht üblich, bei 333er als Korrosionsschutz und "Verkaufslackierung" schon.

Gold kann man in den verschiedensten Farbschattierungen legieren, das hängt dann immer von den Legierungszusätzen und deren Anteilen ab, wie die Farbe der Legierung aussieht. So gibt es beispielsweise blaßgelb, gelb, sattgelb, rosé, rot, orangerot, grün. Da macht es dann, wenn man mit den Farben spielen möchte, keinen Sinn, zu vergolden.
bonhoff
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bonhoff

 ·  #14
925er Silber wird auch oft goldfarben angeboten, ich vermute mit dem gleichen Goldüberzug wie 333 ? Also von der äußeren Qualität etwa gleich solide?
Nur der innere Wert unterscheidet sich demnach:
1g 333Au ca. 13,50€
1g 925 Ag ca. 0,69€
tatze-1
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tatze-1

 ·  #15
wenn Silber vergoldet wird, ist das meistens eine Frage des Geldes. Es gibt Leute, die können oder wollen sich nicht den teureren Goldschmuck leisten, wollen aber auch keinen Modeschmuck haben, somit greifen sie dann auf vergoldetes Silber zurück. Die Vergoldung ist qualitativ gleich der Vergoldung von 333er. Bei vergoldetem Silber sieht man halt eher, wenn die Vergoldung abgerieben ist.
bonhoff
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bonhoff

 ·  #16
mir ist aufgefallen, dass vergoldeter Silberschmuck oft dunkele Flecken bekommt (besonders wenn er älter wird), lässt sich aber wegpolieren. Da wird der Goldüberzug dann auch immer dünner vermute ich mal. Bei 333er Goldschmuck sind mir noch keine dunkle Flecken aufgefallen...
Übrigens stecke ich meinen Schmuck öfter mal mit in die Spülmaschine. Danach sind die Verunreinigungen weg und er glänzt wieder schön.
Nach dem was ich heute gelernt habe, sollte ich das vermutlich eher lassen, damit der Goldüberzug dran bleibt, oder?
tatze-1
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tatze-1

 ·  #17
Schmuck in die Spülmaschine? :shock: Laß das mal lieber und besorge Dir stattdessen ein Schmuckreinigungsbad bzw. eine alte Zahnbürste, Spülmittel und warmes Wasser. Besser ist das für Schmuck und Steine.

Wenn vergoldeter Silberschmuck anläuft, liegt das daran, daß das Silber unter der Goldschicht anläuft. Das ist ein Hinweis darauf, daß die Vergoldung langsam porös wird. Auch 333er läuft an, das ist aber nicht mehr so einfach sauber zu kriegen.
Juwelfix
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Juwelfix

 ·  #18
Industrieschmuck aus Goldlegierungen wird fast immer noch mal vergoldet.
Und zwar aus mehreren Gründen:
- damit die Serie immer eine einheitliche Farbe hat
- weil die Vergoldung eine attraktivere Farbe hat
- um Farbunterschiede an Lötstellen zu überdecken

Hierbei kommt eine Farbvergoldung zum Einsatz, deren Schichtstärke nur etwa 0,0001mm beträgt.
Das ist also eine rein optische Sache.

Bei Silber kommt, in der Regel, eine wesentlich dickere Beschichtung ( 30-100 mal so stark wie die Farbvergoldung ) zum Einsatz, das nennt man dann Goldplattieren.
Aber auch da kommt dann oft zur Farbanpassung noch eine Farbvergoldung drauf.
Auf meiner Homepage habe ich versucht, einige weitere Erklärungen zum Thema bereit zu stellen: [Links sind leider nur für eingeloggte sichtbar]
Juwelfix
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Juwelfix

 ·  #19
Ich habe mal zwei Paar Ohrhänger in 333, die ich repariert habe als Beispiel hier, einmal in der Farbe von 333 und dann Farbvergoldet.
Anhänge an diesem Beitrag
Beispiel_vergoldung.jpg
Titel: Beispiel_vergoldung.jpg
bonhoff
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bonhoff

 ·  #20
@Zirkonhead
dein Beitrag ist sehr interessant, danke dafür.
Habe auch Deine Homepage mal durchstöbert. Bin ganz angetan von der Reparaturseite: die vorher / nachher-Bilder sind schon beeindruckend.
Gruß
Eva
bonhoff
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bonhoff

 ·  #21
noch eine Frage zu galvanisiertem Schmuck:
Habe mal gelesen, wenn ein Goldschmied den Wert eines Schmuckstücks bzw. den Goldgehalt schätzen will, reibt er an der Oberfläche etwas Gold ab und tropft eine Lösung (?) auf diesen Goldstaub. Anschließend kann er beurteilen, ob es echtes Gold ist und welche Legierung.
Wie funktioniert das? Wenn doch z.B. 333er Gold oder 925er Silber mit einer höherwertigen Legierung überzogen sind, dann kratzt er doch nur vom Überzug was ab. Wie kann er dann feststellen, was innendrin ist?
Bin neugierig geworden...
Gruß
Eva
tatze-1
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tatze-1

 ·  #22
Zitat geschrieben von bonhoff
Bin neugierig geworden...

hihi, merkt man :D aber es ist toll, daß Du Dich so interessierst.

Zitat
Wie kann er dann feststellen, was innendrin ist?

deswegen wird das Schmuckstück an einer unauffälligen Stelle leicht angefeilt, bevor es auf dem Prüfstein abgerieben wird. Damit verhindert man, daß eine etwaige Vergoldung geprüft wird und das Prüfergebnis verfälscht.
Juwelfix
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Juwelfix

 ·  #23
Die üblichen Beschichtungsstärken sind nicht dick genug, um die Prüfung zu überstehen.
Außerdem feilt man, wenn man unsicher ist, sowieso etwas tiefer an.
Und dann gibt es auch noch die Möglichkeit das ganze übers spezifische Gewicht zu Prüfen.

Ich für meinen Teil habe das inzwischen schon im Gefühl. Wenn ich was in die Hand nehme, weiß ich meist direkt, was es ist. 8)
Tilo
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Tilo

 ·  #24
das gefühl reicht so weit, daß man insbesondere bei getragenem Schmuck, der keine Verkaufsvergoldung mehr hat, schon alleine vom Ansehen (gemixter Altgoldhaufen auf Tisch) gut vorsortieren kann, was welcher feingehalt ist
(zu) goldgelb herausragende, weil noch relativ neue ungetragene, sind dann meist 333
ich feile seltenst an den Stücken rum, man hats eben im gefühl, ob man da tiefer "graben" muß oder nicht
Abrieb reicht,und diese Stelle ist im zweifelsfall auch keine sichtbare Beschädigung

hab schon gekerbte (=ruinierte)Münzen gesehn, was für ein Unfug, da man da anhand Verhältnis Maße/Gewicht = Dichte leicht sehen kann, obs Gold ist
bonhoff
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bonhoff

 ·  #25
danke für die Infos, das scheint ja eine Kunst für sich zu sein!!!
Kann man sich auf die Stempel im Schmuckstück verlassen? Ich weis, es ist verboten, unechten Schmuck zu stempeln, aber es passiert doch.
Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass man z.B. gestempeltes "Autobahngold" zuHause rumliegen hat? Wer weis, wo die Oma oder Erbtante ihren Schmuck herhatte.... Habe mal gelesen, dass in den 70er Jahren breite Goldarmbänder modern waren, die meistens Autobahngold waren (weil sie auch damals in Echtgold schon recht teuer waren).
Gruß
Eva
Tilo
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Tilo

 ·  #26
es gibt 4 überaus typische ältere falschgoldschmuckstückearten:
glatte sehr breite dicke Trauringe
vollmassive herren ("siegel")ringe mit Muster
figaro-panzerketten mit "pünktchenmuster"
die breiten massiven teppichbänder
auf autobahngold.de gibts fotos

ansonsten ist wenig falschgold in den schmuckkästen
Juwelfix
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Juwelfix

 ·  #27
Ich hatte gerade mal wieder ein 925 gestempeltes aber komplett unechtes Armband in den Händen.
ein Schnäppchen aus der Bucht übrigens.

Es gibt also nichts, was es nicht gibt.
Tilo
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Tilo

 ·  #28
zum glück sind diese Fälschungen noch nicht so verbreitet
wird aber mehr werden
bonhoff
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bonhoff

 ·  #29
mit dem gefälschten 925er Silberarmband erstaunt mich: da ist der Wert ja nicht sooo hoch, als dass sich die Fälschung lohnt !?!
Tilo
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Tilo

 ·  #30
ist halt doch ein Materialpreisunterschied und fällt nicht so leicht auf wie bei Gold
weil die Dichte der gefälschten Sachen bei Silber näher am Original sind als bei Gold
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