Porenbekämpfung bei Silbergüssen

 
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #1
Wer hat das noch nicht erlebt, man freut sich drauf, dass endlich neue Werke vom Gießer kommen und dann sowas:

Poren!!!!!

Igitt!

Reklamieren lohnt nicht immer, das Porto ist oftmals auch nicht billiger, man muss das Haus bei Regen verlassen und zur Post,
last but not least handelt es sich vielleicht um ein Einzelstück in der verlorenen Form und man müsste es komplett neu machen.

Nun, in manchen Fällen könnte man auch grüne Diamanten hinein fassen aber es geht auch anders.
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Information: Vorne rechts seht ihr 2 eklige dicke fette Poren, und links von diesen sind auch noch einige kleinere Gussfehler,
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Information: Es geht um den Kraken im Vordergrund, der wurde wohl mir Schaumsilber gegossen, leider ein Einzelstück und ich war schon nahe dran, ihn nochmal komplett neu zu schnitzen. Wie sich später herausstellte, wirklich ein Gussunfall, da sich innerhalb des Teiles
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #2
Das sind Lunker und keine Poren. Das kann auch am Modell liegen. Zeige mal die Rückseite.
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #3
Nenn es wie du willst, es sind auf alle Fälle Löcher.
Und die müssen gestopft werden, ob es nun Lunker oder Poren sind.
Worin liegt eigentlich der Unterschied?
Ich dachte Lunker sind innerlich?

Gleich gehts weiter.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #4
Lunker kommen vom Materialschwund beim Kristallisieren. Poren vom Ausgasen in flüssigkeit gelöster Gase die im Kristall keinen Platz haben.

Bei können innen und an der Oberfläche sein.

Hier kannst Du Dich einlesen: [Links sind leider nur für eingeloggte sichtbar]
Unikumschmuck
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Unikumschmuck

 ·  #5
Heinrich, auch wenn Deine Ausführung noch so korrekt ist, den Kunden, also Silberfrau interessieren nur die Löcher :-D

Lunker und Gussporen können verschieden Ursachen haben. Meist kann man am Gussstück erkennen, um was es sich handelt, und daraus wiederum Rückschlüsse ziehen, was falsch gelaufen ist.

Davor aber, muss man schauen welches Wachs man für die Stücke verwendet hat. Nicht jedes Wachs brennt gleich gut aus, und kann dann unterschiedliche Oberflächen bilden. Punkt zwei ist dann noch welches Netzmittel der Gießer verwendet. Nicht jedes Netzmittel verträgt sich mit jedem Wachs, beginnt dann die Oberfläche des Wachses anzugreifen, aufzulösen.

Nächstes Problem in den Gießereien: Zeitdruck und Mengenabfertigung. Der Gießer bekommt die unterschiedlichsten Stücke. Im Prinzip benötigt jedes Stück seine spezielle Gusstemperatur. Erfahrungssache. Jetzt ist es aber so, das der Gießer diese unterschiedlichen Stücke (dick, dünn, massiv usw.) in eine Muffel klatschen muss. Zeitdruck/Finanzdruck/Wirtschaftlichkeit. Er muss nun von der Temperatur her irgendwo die "Mitte" treffen. Filigrane Teile müsse sehr heiß gegossen werden, dicke Siegelringe laufen auch bei einer kalten Muffel aus. Es bleiben also Teile auf der Strecke.
Ebenfalls ein Erfahrungswert: Die Wahl des verwendeten Stiftes. Zu dünn kanns nicht auslaufen. Zu Dick, kann dadurch beim Abkühlprozess sich Material zurück in den Gussstamm ziehen.

Dann kann es mal sein, das Einbettmasse wegbricht. Gerade bei Filigranen teilen. Dann hast Du irgendwo ein "Loch" und weist nicht wie das da hin kommt. Man kann aber an der Form der Löcher viel erkennen. Zu kalt gegossen verhungert Material und die Enden werden rund. Bricht etwas ab, sind die Enden meist zackig, kantig und scharf. Ich könnte jetzt so weiter machen, aber ich will den Thread hier nicht sprengen :-D

Aber über allem steht für mich ganz klar: Diese Güsse hätten Dir nicht ausgeliefert werden dürfen. Eine vernünftige Gießerei macht sowas nicht. Ich lasse auch ab und zu fremd gießen, obwohl die eigene Gießerei im Haus. Wenn Du magst, dann schick mir mal nen Wachs und ich gieß Dir was in Silber ohne Berechnung, dann kannst Du mal schauen wie's gut geht :-D
Tilo
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Tilo

 ·  #6
es war von Krake neu schnitzen die rede
wenn,
da das doch wohl als Serie geplant ist, sollte das Wachsmodell schon Enddimensionen haben und zunächst (von der Gießerei) ne Silikonform gemacht werden
dann kann die Gießerei solche Fehler (bei gutem Willen) einfach durch Neumachen unauffällig beheben

ist aber, und das war noch nicht erwähnt, durchaus eine Zeit und Kostenfrage
d.h., bei diesem Gießdienstleister ist das eben so
und bei anderen Gießern in jeder Hinsicht anders ;-)
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #7
Jaein, zu den Gusskanälen gibt es mehr zu schreiben und auch kleine Korrekturen zu Deinem Text. Die Gusskanäle sollten so gestaltet sein das sie als Speiser dienen und nicht das Stück ansaugen. Aber alles das lässt sich detaillierter in meinen verlinkten Seminarunterlagen nachlesen.

Nur billig und gut ist dann halt eher Glückssache.
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #8
Zitat geschrieben von Tilo
es war von Krake neu schnitzen die rede
wenn,
da das doch wohl als Serie geplant ist, sollte das Wachsmodell schon Enddimensionen haben und zunächst (von der Gießerei) ne Silikonform gemacht werden
dann kann die Gießerei solche Fehler (bei gutem Willen) einfach durch Neumachen unauffällig beheben

ist aber, und das war noch nicht erwähnt, durchaus eine Zeit und Kostenfrage
d.h., bei diesem Gießdienstleister ist das eben so
und bei anderen Gießern in jeder Hinsicht anders ;-)

Nee, ein einmaliger Abguss, wenn ein einfacher Abguss gewünscht wird, ist schon Ok, IST ja noch nicht das Endmodell, also wenn du ein Wachsmodell anlieferst wird ohne Extraauftrag keine Silikonform bemacht.
Tilo
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Tilo

 ·  #9
schon klar
die Gießerei kann das nicht vorsorglich kostenfrei machen
müßtest du beauftragen und bezahlen
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #10
(weiter gehts, da fehlte das Ende bei der Bildbeschreibung:)
...beim Abschleifen der Rückseite große Bereiche mit Blausilber fanden

@ Heinrich: Es geht mir um Fälle, in denen das Kind bereits in den Brunnen gefallen ist, nicht darum, welche Fehler wurden vorher gemacht. (und deren Vermeidung) Ändern kann man eh nichts mehr. Ich weiß, dass du darauf anspielst, dass meine Stücke massiv und hinten flach sind, aber das sind sie ja alle und normal haben meine Gießer auch kein Problem damit.

So, also:
Nachteile der konventionellen Reparatur: in größere Poren oder Lunker oder whatsoever passt man kleine Kügelchen ein und lötet sie fest.
Beim Abschleifen wird ein dunkler Kringel sichtbar, da das Lot eine dunklere Farbe hat. Handelt es sich "nur" um ein Urmodell, kann man das machen oder auch auch mit Lot pur arbeiten, bei der Krake wäre das jedoch ein ganz übles Gepampel geworden, und wer kennt nicht das ach so nette Verhalten von Lot, sich in Ecken und Winkel zu verziehen und dort nur mittels Stichel in mühevoller Friemelei wieder herauszukommen.

Abgesehen davon dass es keine 100 prozentige Garantie gibt, dass auch bei Verwendung unterschiedlicher Lote wie es der Teufel will, irgendwas doch noch mal ins Fließen gerät wo es nicht soll.
Weiß sieden ist dann auch keine Option für Endprodukte.

Hab ich jetzt alle Nachteile aufgelistet?

Wie ich all diese Probleme beseitigt hab kommt in der Fortsetzung, ich muss mich nämlich jetzt leider ums Tagesgeschäft kümmern.
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Information: Die Flecken waren noch größer, nur ich bin nicht gleich auf die Idee gekommen, es zu fotografieren.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #11
Dann hast Du bisher nur unverschämtes Glück gehabt. Solche Stücke sollten entweder mit einem sehr dicken Kanal versorgt werden und/oder als "beruhigter Guss" aufgesetzt werden. [Links sind leider nur für eingeloggte sichtbar]
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #12
Eigentlich stelle ich ja hier nur ab und zu mal einen bei uns gemachte Guss ein. Heute mal anders. Von Zeit zu Zeit muss man immer mal vergleichen, was die Anderen so machen. Auf dem Bild sieht man zwei Platinringe, die von zwei sehr bekannten Pforzheimer Gießereien gegossen wurden. Beide sind unbrauchbar.

Bei den Einen wurden die Angüsse derart unglücklich angesetzt, dass er neu gemacht werden muss, weil so nicht weiter zu verarbeiten.

Der zweite Ring, von einer anderen, aber ebenso bekannten Gussanstalt gegossen, ist genau so ein Meisterstück. Zwar sitzt dort der Anguss nicht im Weg und lässt sich auch gut versäubern, dafür zeigten sich nach den ersten Feilstrichen Lunker, die selbst das in den Schatten stellen, was Silberlady hier hochgeladen hat. Einen weiteren Kommentar verkneife ich mir.

Zu Silberladys Foto: In meinem ganzen Berufsdasein habe ich noch niemals so einen Mist ausgeliefert. Dabei ist das Gießen doch keineswegs unser Geschäft, das machen wir nur so nebenbei als Selbstversorger.

Blausilber: Vermeidet man bei den Gießereien ganz allgemein durch Zugaben von Silizium, auch Calzium, auch Gallium. Sind auch in vielen Vorlegierungen enthalten. Diese Mittelchen verursachen aber Veränderungen im Kristallgitter mit teilweise fürchterlichen Folgen. Ich lehne diese Stoffe daher grundsätzlich ab. Wie meine Silbergüsse aussehen, weiß hier ja jeder, da braucht es kein besonderes Foto mehr.
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Tilo
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Tilo

 ·  #13
ach komm, einmal mitm Laser draufgeschossen oder mitm Nietrad drübergebügelt und gut is ;-)
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #14
Man muss dabei nur aufpassen, dass das Nietrad nicht im Lunker veschwindet.

Mannohmann, manchmal frage ich mich wirklich, warum ich mir überhaupt noch Mühe gebe, wenns doch auch so geht. Jedenfalls werde ich das nicht bezahlen :)
Unikumschmuck
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Unikumschmuck

 ·  #15
Tja wie ich gesagt hab, sowas darf man nicht ausliefern. Ich mach mir die Mühe des instand Setzens nicht mehr. Besser neu, und ordentlich.
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #16
Vollkommen klar. Es ist jedoch erstaunlich wie wenig sich manche Leute anziehen. So habe ich eines meiner Schlüsselerlebnisse, weswegen ich überhaupt angefangen habe zugießen, seinerzeit vor fast 40 Jahren, ebenfalls einer Gießerei aus Pfzhm zu verdanken. Ich hatte Gussmodelle für Golftaschen gemacht. Aus allerschönstem, genarbten Wachsblech. Mit Rädern darunter, Mit Riemen dran, Schlägern drin, alles vom Feinsten. Und naiv wie ich damals war, schick das zur Degussa. Die riefen mich damals an, noi, des machmer net, das sei ihnen zu schwierig, möchten sie nicht.

OK hab ich gesagt, wer könnte denn so was? Ja, also wenn überhaupt, dann der und der (Namen von der Selbstzensur gelöscht). Ich also am Telefon: Können Sie mir Golftaschen- Modelle gießen? Aber natürlich, kein Problem. Aber wir müssen die Teile einzeln vergießen, die können nicht an einen normalen Baum. OK, dann halt einzeln, soll halt nur gut werden.

Von den sechs eingeschickten Golftaschenmodellen habe ich nicht ein einziges verwertbar zurück gekriegt. Aber eine Rechnung lag dabei. Kommentar: Es sei leider nicht gut geworden, aber ich solle neue Modelle schicken, dann würden sie es noch mal versuchen. (Pro Stück um die 20 Stunden Arbeitszeit!)

Das Nächste was ich dann gemacht habe ist, ich hab mir eine Gießmaschine gebaut. Mit einem alten Uhlig- Emailöfchen ohne Steuerung und Thermometer, einer Wasserstrahlpumpe, einem Stück Stahlrohr mit Deckel und Loch und einem Schlauchanschluss, zwei Kugelhähnen, einer zum Unterdruckkessel umfunktionierten Propangasflasche, einem Einweckglas mit Loch, Schlauch und Gummidichtung. Gerüttelt habe ich mit einem geliehenen Schwingschleifer.

Bereits der erste Guss war genau so schlecht wie der des Pforzheimer Dienstleisters, ich war also auf dem richtigen Weg! Was dann folgte, war eine Odyssee der Misserfolge, aber irgend wann hatte ich den ersten Ring in der Hand, der so perfekt war, wie ich es mir vorgestellt, ach was, erträumt hatte! Und danach? Konnte sich keiner erklären, warum es schon funktioniert hatte und nun ums Verrecken nicht mehr.

Da gab es einen Kerl in München, so eine Art Gussfreak, der annoncierte überall seine Giesskurse. Die Anzeigen waren ziemlich vollmundig gemacht, also hab ich mal angerufen, um Näheres zu erfahren. Zu meinem Entsetzen waren es seine Preise auch. Auf Deutsch: Ich konnte mir den Luxus nicht leisten.

Mein Fazit aus meiner Gusspraxis: Gießen ist die einfachste Sache der Welt. Flüssig machen, reinkippen, fertig. Was isoll daran so schwierig sein? Und doch gibt es kaum etwas auf der Welt, wo man mehr falsch machen kann. Oder bin ich allein so dämlich gewesen? Wie das obige Bild belegt: Wohl doch nicht, Anderen geht es genau so. Heute noch. Auch eine Art von Trost.

Hab das nur gebracht, weil auch bei mir nicht immer alles einfach war. Aber eines steht fest: Mist habe ich nie geliefert! Und so ist es auch noch heute.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #17
Ich finde das Metall hat sich völlig korrekt nach Lehrbuch verhalten bein dem von Ulrich vorgestelltem Guss.

Es ist sauber und dicht von aussen nach innen kristallisiert und genau im Zentrum hat sich dann im dicksten Bereich ein Schrumpflunker ausgebildet.

Irgendwo muss der ja landen.

Ok, die Giesserei hätte auch genau an diesen Stellen zwei richtig fette Angusskanäle setzen können, dann wären die Lunker in die Kanäle gewandert und wären dann einfach abgesägt worden.

Dann hätten nur die meisten (Ulrich nicht der weis warum man das macht) Goldschmiede wie die Rohspatzen geschimpft das die Giesserei das absichtlich macht um mehr zu verdienen wenn sie nach Gewicht abrechnen.
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #18
Die leben vielfach nicht schlecht vom Verlust, das stimmt schon. Andererseits kann mir ja nun so etwas keiner wirklich anbieten.

Die Härte hab ich noch gar nicht erwähnt: Sowohl der eine, als auch der andere Ring sind magnetisch. Nun weiß ich erst mal wieder Bescheid.
Abgesehen von allem anderen, ist das Ganze geschäftlich ziemlich ärgerlich, aber ich hätte es ja auch selber machen können, brauche mich also nicht zu beschweren. :)
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #19
Zitat geschrieben von Unikumschmuck
Tja wie ich gesagt hab, sowas darf man nicht ausliefern. Ich mach mir die Mühe des instand Setzens nicht mehr. Besser neu, und ordentlich.
Hey, ich hätte es reklamieren können und ich hätte es umgetauscht gekriegt, aber ich wollte nicht bei Regen das Haus verlassen und siehe oben. OK, man hat nur 1 Woche Zeit für Mängelrügen, weiß nicht, hat ja mein 1. Drüberschauen überlebt. (Kelt. Knoten)
Für die Güsse aus angelieferten Wachsteilen etc. wird keine Haftung übernommen, wie auch?. (Krake)

Zitat geschrieben von Heinrich Butschal
Dann hast Du bisher nur unverschämtes Glück gehabt.
Bin halt n Glückskind, gelle. Nee, aber normal packen des "MEINE" Gießer schon, hab ja in der Zeit auch 3 Dutzend Güsse gekriegt die ok waren.
Und die, die so ausgestaltet sind wie du es vorschlägst kosten 1-3 euro Aufschlag, die mit den 1mm gleichmäßig dicken Wandungen.

so, für weitere Erhellungen müsst ihr euch leide noch gedulden, ist schon zu spät.
Gute Nacht.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #20
Goldankäufer haben sich in den letzten Jahren vermehrt wie die Handyläden aber Giessereien sind eher weniger geworden.

Ich halte das Geschäftsmodell also für nicht so arg ertragreich.
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #21
Zitat geschrieben von Heinrich Butschal

Dann hätten nur die meisten (Ulrich nicht der weis warum man das macht) Goldschmiede wie die Rohspatzen geschimpft das die Giesserei das absichtlich macht um mehr zu verdienen wenn sie nach Gewicht abrechnen.
Ja, nebenbei hätt ich auch oder hab ich, als die Gusskosten sich nach den gramm des vergossenen Materials richteten, jetzt reg ich mich nicnt mehr auf, die Gusskosten sind pro Modell ein Fixum, egal wieviel gramm da noch am Kanal mit dranhängen.
Fair für beide, wie ich finde. Ausserdem kann der Gießer es ja kurz oder auch lang abzwicken.
Unikumschmuck
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Unikumschmuck

 ·  #22
Es geht ja nicht darum, ob für angelieferte Wachse eine "Haftung" übernommen wird, oder nicht. In allen AGB's von jeder Gießerei die ich kenne steht drin, das Fehlgüsse passieren und dafür dann "keiner was kann".

Stimmt auch, Gießen ist 50% Erfahrung und 50 % Glück. Du kannst zwei Mal einen identischen Guss machen, der Eine wird super, der Andere unbrauchbar. Obwohl Du alles "gleich" gemacht hast.

Es geht darum, wie sich eine gute Gießerei dem Kunden gegenüber verhält. Ein Anruf: Es ist was schief gegangen, schick doch neue Wachse und fertig.

Auch die beste Gießerei wird immer mal wieder "Mist" bauen, das ist unumgänglich wenn man sich etwas mit der Materie beschäftigt.

Du wirst also mit Lunkern und Poren leben müssen.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #23
Zitat geschrieben von Unikumschmuck
Es geht ja nicht darum, ob für angelieferte Wachse eine "Haftung" übernommen wird, oder nicht. In allen AGB's von jeder Gießerei die ich kenne steht drin, das Fehlgüsse passieren und dafür dann "keiner was kann".

Stimmt auch, Gießen ist 50% Erfahrung und 50 % Glück. Du kannst zwei Mal einen identischen Guss machen, der Eine wird super, der Andere unbrauchbar. Obwohl Du alles "gleich" gemacht hast.
Das ist nur scheinbar so. Manchmal sind es winzige Kleinigkeiten die den Unterschied ausmachen. Die zu erkennen und beim nächsten Mal mit veränderten Parametern neu zu versuchen ist aber nur in der Forschung und Wissenschaft realisierbar. In einem Lohnbetrieb mit Durchschnittssätzen fehlt dafür die Zeit und oft auch der Background.

Zitat geschrieben von Unikumschmuck


Es geht darum, wie sich eine gute Gießerei dem Kunden gegenüber verhält. Ein Anruf: Es ist was schief gegangen, schick doch neue Wachse und fertig.
Das ist eigentlich immer die wirtschaftlichste Lösung für beide Partner.

Zitat geschrieben von Unikumschmuck


Auch die beste Gießerei wird immer mal wieder "Mist" bauen, das ist unumgänglich wenn man sich etwas mit der Materie beschäftigt.

Du wirst also mit Lunkern und Poren leben müssen.

Insbesondere wenn sie dicke Klötzchen einliefert die eine feine Oberfläche haben sollen. Das passt nicht zusammen oder nur mit deutlich erhöhtem (Kosten-) Aufwand.
tatze-1
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tatze-1

 ·  #24
Zitat geschrieben von Unikumschmuck
Es ist was schief gegangen, schick doch neue Wachse und fertig.

Im konkreten Fall ist das leichter gesagt als getan. Da Du alles an Deinem Computer konstruierst, kannst Du zig neue Wachsmodelle "ausdrucken" und zum gießen geben. Was die Silberfrau üblicherweise macht, sind Einzelstücke händisch in Wachs geschnitzt, die dann nach dem Guß noch modifiziert werden, um dann die endgültige Silikonform herstellen zu lassen. Da ist dann ein versaubeutelter Guß ein wörtlich zu nehmender Guß mit VERLORENER Form, die man wieder neu schnitzen muß, in der Hoffnung, das wieder genauso gut hinzukriegen, wie vorher.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #25
Wenn sich Silberfrau ein einfaches Silikon anschafft und dann solche Modelle übergiesst, könnte sie nicht nur durch einfaches Eingiessen flüssigen Wachses in die Silikonform und anschließendes auskippen, mehr oder minder dünne Reliefs in Wachs herstellen die für den Guss besser wären, sondern auch Replikate sichern.
Tilo
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Tilo

 ·  #26
ausgießen für dünnwandig ist keine Option, weil sie ja eine flache Rückseite für einfaches Anlöten einer Schiene möchte
es müßte mittig für die Schiene eine Erhöhung bleiben, die aber den Guß zumindest in dem bereich auf der Ansichtsseite auch schlecht beeinflußt
wenn dieses Klötzchen dann aus Poren/Lunkergründen "unter sich geht" Richtung Schmuckteil, wirds wegen "hohl" beim gießen wieder teurer (wobei mir nicht ganz klar ist, was dabei mehr Arbeit verursacht
das Auslösen aus einer davon angefertigten Silikonform?
beim Gießen an sich ist es doch egal?

eine SilikonSicherung der Handschnitzungen scheint jedenfalls sinnvoll
Unikumschmuck
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Unikumschmuck

 ·  #27
Zum Thema "unendliche viele" Wachsmodelle aus dem Drucker laufen lassen: Klingt einfach, aber ist sehr kostenintensiv. Gerade die SolidScape Wachse haben es in sich. Müssen anders angestiftet werden, und auch anders ausgebrannt. Ich mache es oft, sehr oft sogar, das ich diese Wachse erst abformen lasse, und keinen Direktguss mache. Das Ergebnis wird so wesentlich besser. (Ich rede nur von Druckwachsen, nicht von Feilwachsen)

Es dauert wesentlich länger, von Hand etwas aus einem Feilwachsblock heraus zu arbeiten, als am PC und dann mit Fräse oder Drucker. Schon richtig, bei mir ist ein scheiss Guss kein Beinbruch, dann halt fix neu. Gerade deshalb würde ich auf jeden Fall bei Silberfraus Arbeit über Silikon gehen.

Und: Flickwerk bleibt in meinen Augen eben nur Flickwerk.

Warum sich mit einem Modell so viel Mühe geben, Stunden investieren um dann fest zu stellen, das es ein ANDERER versaut hat? Da flipp ich dann aus. Und besonders "geil" wenn man diesen Scheiss auch noch als auslieferungsfertiges (oder fähiges) Stück von der Gießerei mit Rechnung zugeschickt bekommt. Es kann immer mal was schief gehen, kein Problem, das tuts auch bei mir. Und, es wird sich in der Industrie NIE vermeiden lassen, das man mal den schwarzen Peter bekommt. Möglichkeit a) damit leben oder b)vorsorgen.

Das ist einfach nicht meine Art zu arbeiten.


Edit: Geht aber alles vorbei am Thema, Sie wollte ja nicht drüber diskutieren, obs nun Lunker oder Poren sind (Loch ist Loch) und hat auch nicht gefragt, wie man's vermeiden kann.

Ich denke, Silberfrau wollte uns zeigen, wie man einen schlechten Guss noch retten kann. Also zurück zum Thema, und lasst Sie uns mal zeigen, wie Sie damit umgeht und die Stücke rettet. Ich glaube das ist eher der Sinn Ihres Threads.

LG
Sascha
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #28
Zitat geschrieben von Heinrich Butschal
Wenn sich Silberfrau ein einfaches Silikon anschafft und dann solche Modelle übergiesst, könnte sie nicht nur durch einfaches Eingiessen flüssigen Wachses in die Silikonform und anschließendes auskippen, mehr oder minder dünne Reliefs in Wachs herstellen die für den Guss besser wären, sondern auch Replikate sichern.
Kannst du mir da mal Keinverbrauchermengen verkaufen?
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #29
Das ist nicht sinnvoll, denn meine Silikone sind vor allem für Vakuumrührer gedacht.
Tilo
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Tilo

 ·  #30
ich hätt da noch ne Duplizier/sicherungsidee:
Alginat (Dentalabformmasse, zu edlerem Preis auch im Goldschmiedezubehör erhältlich)
ist natürlich nicht so stabil wie Silikon, unterschneidungen müssen vermieden werden
hätte folgenden Vorteil:
innerhalb einiger Tage Trockenzeit kann man immer mehr verkleinerte Abgüsse anfertigen für große Ringe, kleine Ringe
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