Flußmittel und Lot auftragen; Alternative zum Pinsel

 
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Tilo
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Tilo

 ·  #1
ich verwende ausschließlich Blechlot etwa -,15 stark, das ich in winzige Paillen schneide
bei mir kommen ja oft Lötungen auch an feinsten Kettchen mit Drahtstärken von -,3mm und dünner
demzufolge winzigste Lotpaillen
aber auch bei Anfertigungen werden oft nur winzige Lotstückchen gebraucht,

die sich mit diesen kleinen spitzen Gänsefederchen perfekt anlegen lassen
wenn man an einem noch heißen Stück die Spitze etwas verbrannt hat, kann man die Spitze etwas nachschneiden
wenn man beim kürzen der Kiel zu stark wird, ist die Feder verbraucht
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Ziselierhammer
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Ziselierhammer

 ·  #2
Das würde ich gerne mal testen, wo kriegste die denn her?
Oder habt ihr eigenes Federvieh?
Ich walze mein Lot auch ganz dünn aus, schneide mir dann die normalen Boraxpinsel sehr dünn und spitz zu und stecke die dann auf ein dünnes Putzhölzchen.
Aber wo bekommt man diese Federchen?
Tilo
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Tilo

 ·  #3
halt ein Bauernhof, wo selbst händisch gerupft wird
mein Vorrat ist uralt
laut Aussage meines Vaters gibts unter jedem Flügel nur eine solche kleine Feder
wobei ich es durchaus für möglich halte, daß es doch mehrere sind, grad auch, wenn ich die unterschiedlichen Größen meiner Federn sehe
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #4
Ich hab davon noch nie gehört.
Ist das eine Ost-Spezialität, aus den Zeiten der Pinselknappheit? 😉
würd ich auch gerne mal ausprobieren.
Tilo
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Tilo

 ·  #5
mit der Zeit bildet sich ne Kruste am Rand, da reicht es, ne halbe Stunde in Wasser einzuweichen
Goldschmied
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Goldschmied

 ·  #6
Da die Pinsel sehr schnell verbraucht sind , benutze ich einen angespitzten Draht den man aus einer Fahrradspeiche zurichten kann.
Das Lot -paillete wird zu einem Kügelchen geschmolzen und mit der Spitze aufgenommen.
Dann auf das zu lötende und schon heisse Stück auftragen , durchlöten, fertig.
Ein Vorteil ist auch das sich das Lot seitlich der Fuge nicht in das Material einfressen kann.
Ziselierhammer
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Ziselierhammer

 ·  #7
Die Sache mit der Fahrradspeiche scheint weit verbreitet,
sogar bis hierher ins Rheinland 😉
Ich arbeite auch damit.
Tilo
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Tilo

 ·  #8
interessant
ich sehe zwar nur NAchteile bzgl. der Spitze: nicht saugfähig
nicht flexibel
(wieso verbrauchen sich die Pinsel so schnell? meine Federn gehn Monate, davon abhängig, ob ich ungeduldig an zu heißen Teilen nachlegte)

Lot wird schonmal geschmolzen (bei den Cadmiumloten damals verdampfte ein Teil des "Flüssigmachers" und auch jetzt würde ich es gefühlsmäßig vermeiden)
und: Kugel kann von Lötstelle wegrollen
Benny
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Benny

 ·  #9
Ganz dünne Kette löte ich immer mit Lot in Drahtform. Kann ich irgendwie besser als mit Pailetten.
Die Pinsel klaue ich immer von meinem kleinen aus dem Tuschkasten, wobei ich immer den feinsten nehme, da die den sowieso nie brauchen :twisted:
Die halten bei mir auch Monate. Wobei ich wahrscheinlich längst nicht soviel löte wie die Hauptberuflichen.
Aber das mit den Gänsefedern hab ich auch schon mal irgendwo gelesen. ??? War das im Brepohl???
Weiß nicht mehr.
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #10
Da gibt es glaube ich D-weit 2 Glaubensrichtungen, Kügelchen oder Rechteckpaillen.
Die Kügelchen müssen, um nicht wegzurollen eben an das heiße Werkstück hingepappt weder nund anscheinend gibt es echt weniger Fraß. Pinsel verschleißen dabei klar schneller. Bei groben Geschichten aber schwieriger.
Die einen haben es so, die anderen so gelernt.

Outet euch!
Wer ist Kügler, wer Blechler, wer beides?
(Blechler, ich)

edit: ich will gleich noch ne Frage dranhängen:
Kennt jemand eine Scheideanstalt oder einen Händler, der das Lot bereits vorgeschnitten in Paillenform verkauft? Am besten in verschiedenen wählbaren Größen?
Tilo
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Tilo

 ·  #11
definiere mal "dünne Ketten"
und wie dünn ist dein Lotdraht dabei
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #12
Ich löte inzwischen fast nur noch mit Pasten. Früher habe ich Flussmittel, drauf, heis gemacht bis es schäumt, dann die flussmittelnasse Paille mit Pinsel oder Pinzette an die Stelle geklebt und dann weiter geheizt.

Schmale Pinzette ist das von Vorteil weil ich, wenn ich sie schon in der Hand habe, als Schieber fürs Lot verwenden kann.
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #13
Paste benutz ich nur da wo es gerne unübersichtlich wird, z.B. bei Wickelringen, Vorteil Paste hält auch problemlos über Kopf un schwimmt nicht auf dem Flumi nach unten.
Pasten sind halt teurer und bei Ag macht sich das schon bemerkbar. Sind aber auch sparsam im Verbrauch. Ich benutze sie trotzden nur ungern, weil sie oftmals nicht vollständig zerfließen, und schwarze bröckelige Rückstände hinterlassen (bei Ag)
Benny
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Benny

 ·  #14
definiere mal "dünne Ketten"
und wie dünn ist dein Lotdraht dabei

Also wenn ich überhaupt mal ne Kette zu löten habe, dann alles unter 1mm Drahtstärke.
Der Lötdraht ist 0.5 mm dick.
Nachteil ist dabei, du hast nach dem Löten immer ne Schmelzkugel am Drahtende.
Aber ich kanns so besser. Auch Ösen zB. für Kettenanhänger löte ich damit.
Klappt immer. 😉
Tilo
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Tilo

 ·  #15
ach so
häufigste Kett(ch)enrep. bei mir an -.40er Drahtstärke
als dünn bezeichne ich -,30 und dünner ;-)
Benny
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Benny

 ·  #16
Naja, ich messe jetzt auch nicht jede gerissene Kette nach. So dünne hatte ich mit Sicherheit auch schon.
Die-Schmiede
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Die-Schmiede

 ·  #17
Also ich nehm Blechlot und lege mit der Pinzette an. Ausser bei Stahllot da nehm ich Draht, ist auch ein bischen anders zu löten. 😉
Ziselierhammer
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Ziselierhammer

 ·  #18
Beim Kettchenlöten nehme ich eine Lot-Paille von vorher dünn gewalzten Lot, tunke das mit Pinzette in einen Flussmitteltropfen, den ich mir aufs Werkbrett geträufelt habe und lege mit der Pinzette an.
Die Fahrradspeiche nehme ich bei größeren Lötungen, auch bei Ringen. Man kann das Lot als Kugel anschwemmen oder die vorher mit der Pinzette angelegte Paille noch etwas verschieben. Die Speiche ist halt länger als eine Pinzette, da werden bei längeren Lötungen die Flossen nicht so heiß.
Der Lötspieß hieß bei uns früher: "Zeigefinger Gottes"
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #19
Klar, Gottesfinger, so heißt er heute noch, weil mit einem Menschenfinger kannst ja da nicht hinlangen.

Da hat mir mal eine Kursteilnhmerin ein mehrstrophiges Gedicht dazu geschrieben, hängt in der VHS, ich brings mal mit.
Vom Finger Gottes zum Gottesfinger heißt es glaub ich, oder umgekehrt.

Übrigens: ich habe festgestellt, mal mit dem Gottesfinger drohen und das Lot fließt hin, wo es soll.
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #20
So:
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tatze-1
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tatze-1

 ·  #21
sehr hübsch :-)
Tilo
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Tilo

 ·  #22
Gedicht ist fein
ich gestehe, daß ich gerne (Edelstahl)Pinzetten dafür mißbrauche
Lot schieben, Teile festhaltendranzittern) usw
da die Spitzen davon nicht besser werden, sollte man natürlich nicht die teuersten Edelpinzetten verwenden
Yvonne Sterly
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Yvonne Sterly

 ·  #23
1* ist da doch die richtige Zensur. Schöne Hausaufgabe...

Ich benutze immer noch den gleichen Gottesfinger wie in der Lehrzeit. Keine Speiche allerdings, sondern ein verdrillter Vierkantstab. Sieht gut aus und läßt sich prima anfassen. Da er immer noch lang genug ist, wird er wohl bis zur Rente reichen...
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #24
Meine spielen gerne am Werktisch Verstecken, daher brauche ich mehrere.
Manche haben die Rückseite flach zu einem Spatel, mit dem ich Heilerde zum Fixieren auf schaufel oder Brazetec aus der Großpackung in die Kleinpackung umfülle.
tatze-1
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tatze-1

 ·  #25
Rouladennadeln funktionieren dabei auch ganz gut (auch zum Ösen wickeln ;-) ). Und am Beginn meiner Lehrzeit durften wir uns aus Stahldraht selber einen biegen incl. Spitze anfeilen.
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #26
Speichen sind nicht recht geeignet, weil das Lot gern aufschmilzt. Da ist ein angespitzter und schwarz geglühter Edelstahldraht schon besser (Rouladennadeln). Ich selbst habe mich im Laufe der Zeit auf Drahtlot "eingeschossen". Schnell, präzise und sparsam. Am Anfang etwas schwierig, aber wenn mans erst einmal im Griff hat, nicht mehr wegzudenken.

Und als Pinsel (wenn denn mal einer gebraucht wird) nehme ich eine Polierpinselbürste, die ich an ein Stück Draht oder an einen alten Gottesfinger gelötet habe. Der hält immer noch am Längsten.
gsklaus
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gsklaus

 ·  #27
Mein Gottesfinger ist noch aus der Lehrzeit, Titandraht in einem Messinggriff, ist nun schon über 30 Jahre alt, ich glaube der überlebt mich...
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #28
Wenn man die geringe Belastbarkeit im erhitzten Zustand akzeptiert, ist es mit Sicherheit ein ideales Instrument. Daran haftet mit Sicherheit auch kein Lot.
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #29
Mit der Anhaftung muss man halt nach Legierungen trennen, da ich kaum was anderes als Silber hab...
Manchmal nehme ich auch mit Absicht einen vollgepampelten.
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #30
Ich meinte dass sich der Lötfinger bei manchen Materialien (z. B. Eisen) mit Lot vollkleckern kann. Das passiert bei geglühtem Edelstahl oder Titan nicht.
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