Selbst legieren?

 
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edel_Metaller
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edel_Metaller

 ·  #1
Hey Leute,

ich bin schon etwas länger in der Branche doch habe ich seit meiner Lehre nicht mehr viel über das Thema "selber Legieren" dazu gelernt. Beschäftigt habe ich mich schon ein bisschen damit, während des Meisters. Doch bin ich an der doch mickrigen Zahl der Bücher gescheitert/verzweifelt. Ein Buch über das Thema habe ich gefunden - im Fischer Katalog. Doch mehr zu dem Thema zu finden ist echt schwer, vor allem wenn es aktueller sein soll.

Vielleicht weiß jemand mehr, oder hat schon selbst Erfahrungen gesammelt?!

Grüße edel_Metaller
Tilo
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Tilo

 ·  #2
du solltest näher beschreiben, was du legieren willst: feingehalt, farbe, verwendungszweck (guß oder blech/draht für Montage)
vielleicht sogar, warum du jetzt selbst legieren willst, wo es viele Jahre ohne ging
Schula
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Schula

 ·  #3
Und so viel hat sich da in den letzten Jahren ja auch nicht getan. Im Brepohl steht dazu ja einiges drin.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #4
Es gelten immer noch die alten Regeln.
Bei Gelbgold:
Zuerst das Gold, dann Kupfer dann Silber.
Zink, Glanzzusätze und Kornfeiner je nach Bedarf.
edel_Metaller
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edel_Metaller

 ·  #5
Danke für die schnellen Antworten,

Ich suche etwas was mehr in die Tiefe geht, das Buch welches ich meinte ist "Die Edelmetall-Legierungen in Industrie und Gewerbe".

Der Brepohl ist mir bekannt und die Bücher der Goldschmiedeschule auch. Doch das gut an den Büchern ist ja das sie vieles/fast alles in sich versammeln und zusammenfassen. Also es geht mir um praktische Erfahrungen mit Edelmetalllegierungen - welche Eigenschaften verändern sich in Bezug auf Farbe, Bruchdehnung, Gießbarkeit...

Grüße edel_Metaller
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #6
Zitat
Also es geht mir um praktische Erfahrungen mit Edelmetalllegierungen - welche Eigenschaften verändern sich in Bezug auf Farbe, Bruchdehnung, Gießbarkeit...


Wenn was???
edel_Metaller
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edel_Metaller

 ·  #7
Zitat

Wenn was???

Im Grunde wenn man sich eine eigene Legierung zusammen bastelt.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #8
Kommt ganz drauf an, wie Du sie zusammen bastelst.

So allgemein hast du ja genügend Lesestoff, wenn Du spezieller werden willst, werde in Deinen Texten spezieller.
edel_Metaller
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edel_Metaller

 ·  #9
Ich Probiere z.B. mit einer Silber Palladiumlegierung herum. Ich habe aber nicht das Geld das, immer wieder was zusammen zu schmelzen und zu schauen was bei rauskommt. Ohne den Geldmangel könnte ich ja einfach ausprobieren. Doch das wiederum würde wieder viel Zeit in Anspruch nehmen, die habe ich auch nicht. Also will ich vom wissen anderer profitieren, leider geht - einfach in eine Scheideanstalt gehen und fragen - nicht, weil die ihre Geheimnisse für sich behalten...
edel_Metaller
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edel_Metaller

 ·  #10
Was ich z.B. nicht wusste ist das Palladium wenn es in geringen Mengen mit Silber legiert wurde in Schwefelsäure löslich ist, wie Kupferoxid.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #11
Das ist ja dann wieder eine ganz andere Baustelle als golddominierte Legierungen.

Wenn Du jetzt nur ein wenig konkreter wirst könnte man Dir vielleicht auch Tipps geben.
Was soll daraus entstehen?
Welche Eigenschaften sind dir wichtig?
An welche Zusammensetzung (prozentual) hast Du gedacht?

Der Grund weshalb es Meterweise Literatur zu Unedelmetallegierungen gibt und relativ wenig zu teuren Edelmetallen liegt im wesentlichen daran das Veröffentlichungen großteils von Doktoranten und Universitäten stammen und die haben das gleiche finanzielle Problem bei Ihren Experimenten wie Du.
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #12
Willst du das Silber damit anlaufresistenter machen, so wie bei "Silberclay slow tarnish"?
Das gibt es schon und heißt Argentium
Is aber mit Germanium
Tilo
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Tilo

 ·  #13
außerdem gibts solche Legierungen von den Scheideanstalten
von Silber mit 4(?)% Palldium, deren Sinn sich mir nicht erschließt, weil doch deutlich anlaufend, über Silber mit 20% Pd, was anlaufmäßig den höheren kaum nachsteht
über 333 Pd, was neuerdings im Trauringsektor vermarktet wird weiter zu 500er bei etlichen Scheidanstalten usw
überall gibts techn. Daten zu den Legierungen
was ist also das Ziel der Experimentiererei, was durch die käuflichen Leg. mit bekannten Eigenschaften nicht zu lösen ist?
und warum ist Löslichkeit in Schwefelsäure von relevanz?
tatze-1
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tatze-1

 ·  #14
Zitat geschrieben von Tilo
über 333 Pd

waaaaas??? :shock:
Tilo
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Tilo

 ·  #15
na klar
200er ist bei 123goxx mittlerweile in der Auswahl
und das 333er hat zu meiner "großen Begeisterung" Gerstner eingeführt, toll nech?
hier mal ein "schönes" Beispiel mit bei 6mm Breite ungeheuer wirkungsvollem -,01er Brilli
trauringstudio-berlin.de/august-gerstner-trauringe-p-3543.html
tatze-1
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tatze-1

 ·  #16
ohne Worte [Links sind leider nur für eingeloggte sichtbar]
Yvonne Sterly
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Yvonne Sterly

 ·  #17
:shock:
Wat dat all giff!
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #18
Ich glaube was hier gesucht wird, ist eine komplette Liste mit allen Ingredenzien und Verarbeitungsvorschriften. Und ich glaube auch, dass dies etwas viel verlangt wäre. :)
edel_Metaller
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edel_Metaller

 ·  #19
Das Material ankaufen will ich ja gar nicht, da weiß man ja nicht genau was drin ist... Außerdem kann man dann selbst legieren und ist nicht auf die Scheideanstalten angewiesen.

ich will Informationen zu dem Thema, um dann vielleicht was mir nützliches daraus ziehen zu können. Ich weiß das ist schon etwas abstrakt...
Tilo
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Tilo

 ·  #20
grad Palladium ist aber schon etwas heikel beim selbergießen (Gasblaseneinschlüsse z.B.) auch für Blech usw
ich sag mal, man muß ja nicht unbedingt wissen, was alles enthalten ist, wenn sich das zeug von der scheideanstalt gut verarbeiten läßt
wobei gut verarbeiten und Palladium meiner Meinung nach eh nicht unbedingt so zusammenpaßt
das verhalten beim biegen ist so anders als das von gold und silber
ich finde, beim selbermixen besteht ein größeres Risiko für Verunreinigungen, die das ergebnis farblich und verarbeitungsmäßig beeinträchtigen können
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #21
Zitat geschrieben von edel_Metaller
Das Material ankaufen will ich ja gar nicht, da weiß man ja nicht genau was drin ist... Außerdem kann man dann selbst legieren und ist nicht auf die Scheideanstalten angewiesen.

ich will Informationen zu dem Thema, um dann vielleicht was mir nützliches daraus ziehen zu können. Ich weiß das ist schon etwas abstrakt...


Wenn Du beim Kauf nachfragst wird man Dir schon genau erzählen was da drin ist.

Aber wenn Du nicht genau weist welchen Nutzen Du ziehen könntest empfehle ich den Besuch der nächstgelegenen Bibliothek einer technischen Universität. Die darfst Du auch benutzen wenn Du kein Student bist.
Hier z.B. gibt es einen Artikel zur Aufarbeitung von gebrauchtem Platin. Du könntest probieren ob dasbei Palladium auch funktioniert: [Links sind leider nur für eingeloggte sichtbar]
Gunson
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Gunson

 ·  #22
Es gibt Datenbanken über Phasendiagramme. Die meisten sind kostenintensiv.
Hier ein Beispiel:
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Da kannst jede erdenkliche 3er- Kombination eingeben (ternäre Phasendiagramme)

Einen kostenfreien Zugang zu den gewünschten Informationen konnte ich bislang nicht finden.
edel_Metaller
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edel_Metaller

 ·  #23
Gunson, das hört sich echt gut an! Genau so was habe ich gesucht. Wirklich schade das es nicht öffentlich Zugänglich ist.

Wie bist du denn an diese Informationsquelle gestoßen?

Wenn die Klausuren rum sind werde ich mal am Schmucktechnologischen-Institut nachfragen ob die dies Informationen kostenlos bekommen, oder sogar haben.

Wenn nicht wissen die vielleicht trotzdem mehr...
Tilo
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Tilo

 ·  #24
phasendiagramme sagen doch nichts über die mechanischen Eigenschaften der erstarrten Legierung aus, oder?
und ob die verfügbaren kostenpflichtigen Phasendiagramme von den von dir gewünschten Schmucklegierungen (Pd-Ag usw)sind, sehe ich nicht unbedingt (aber wozu Phasendiagramme überhaupt?)
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #25
Es müssen sich, je nach Zusammensetzung einer Schmelze, ja nicht unbedingt Legierungen bilden. Hat man Pech, entstehen auch intermetallische Phasen, die sich mit ihren oft keamikähnlichen Eigenschaften hervorragend dazu eignen, Zuberlehrlingen das Fürchten beizubringen. Auch das sagenumwobene Amethystgold, oder das rubinrote Produkt von Alu und Gold eignen sich bestens als Eintrittskarten für die Psychiaterie. Und das Beste ist: Einmal derart behandeltes Gold ist keines mehr. Also ein 100%-Erfolg. Ähnliche Vorgänge spielen sich ganz leicht auch in wesentlich weniger exotischen Bereichen ab. Wer schon mal mit Lötzinn und Gold zu tun hatte, weiß wovon ich rede.

Aber was sage ich hier, frisch ans Werk ihr Jünger der Alchemie! Ihr werdet zwar nicht in die Luft liegen, wie weiland der alte Doktor Faust in Bad Münster am Stein, aber unter Umständen interessante Erfahrungen sammeln. Und mit Sicherheit auch diese, dass das Experimentieren mit Edelmetallen, eine meist kostspielige Angelegenheit ist. :bounce:
Tilo
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Tilo

 ·  #26
genau, warum hast du mir das nicht vor meinem Experiment mit Blaugold gesagt, daß das nicht nur nix taugt(das wußte ich vorher schon), sondern nichtmal mehr recyclebar ist? ;-)
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #27
Recycelbar wird das schon sein aber vielleicht etwas komplizierter.

- Vermute ich.
Tilo
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Tilo

 ·  #28
klar, aber im normalen Scheidgutprozeß, der dafür nicht ausgelegt ist, wird das wohl wie Schlacke zurückbleiben, ist also praktisch für mich verloren
war ja nur eine kleine Probe
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #29
Falls noch ungebundene Goldatome vorhanden sind, wird das schon möglich sein. Andererseits kenne ich Tilo aber als einen gründlichen Menschen, der am liebsten keine halben Sachen macht. :)
edel_Metaller
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edel_Metaller

 ·  #30
Die Farbigkeit von Metalliden bzw. Metallischengläsern ist schon interessant. Wobei Amethystgold ja die besten Eigenschaften verlosen hat, da es so spröde und oxidationsanfällig ist. Aber die Farbigkeit ist schon eine Besonderheit. Und es wird auch daran geforscht, die Legierungen wie Blaugold, praktikabler zu machen. Nur geht diese Forschung nur sehr langsam voran vor allem wegen der Edelmetallpreise.
Aber die Gussverfahren sind ja auch mit sprödem Material möglich und da hat man ja schon Gestaltungsmöglichkeiten.
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