Diamant Graduierung

 
CygnusX
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CygnusX

 ·  #1
Hallo Goldschmiede-Gemeinde!

Ab welchen Steindurchmesser verwendet man bei Full/Single Cut Brillanten P1 P2 P3 an?

Welche Regeln, Empfehlungen gilt es dabei zu beachten?


wünsche ein erholsames Wochenende,
Helmut
steinfroilein
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steinfroilein

 ·  #2
Du meinst 8/8 als Single Cut und Brillantschliff als Full Cut?

Piquéware P1 P2 und P3 kannst Du ab jeder Größe verwenden und ist letztendlich eine Qualitätsfrage und demnach auch eine Preisfrage.

Das, was da Rohmaterial hergibt, wird geschliffen.

Mit Erfahrungswerten aus der (Verarbeitungs- bzw. Fasser-) Praxis melden sich sicherlich noch die Goldschmiede zu Wort. 😉
CygnusX
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CygnusX

 ·  #3
Ja genau, so meinte ich das mit 8/8 als Single Cut und Brillant-Vollschliff als Full Cut!

Also mich würde interessieren wie man Brillanten mit Ø 1mm und darunter mit den 3 P Stufen (P1-P3) graduiert, da man doch hierfür "mit dem bloßem Auge" Fehler erkenn soll, bewerten soll!?

Zumindest hab das ich noch so gelernt, vor laaanger Zeit,...:-)
steinfroilein
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steinfroilein

 ·  #4
Ein geübtes Auge sieht das in der Tat und nimmt dann in fortgeschrittenem Alter evtl. doch die Lupe dazu. 😉

Graduierungen nehmen Diamantgutachter und Gemmologen vor, die haben in der Tat ein Händchen (geschultes Auge) dafür. Sorry, Goldschmiede und Juweliere, die öfters damit umgehen, natürlich auch. :P

Wenn Du Dir nicht sicher bist, nimm vorsichtshalber die Lupe um das Erscheinungsbild deutlicher zu sehen und somit festzustellen, um was für ein Einschlußbild es sich handelt.

Der Schliff (Cut) ist Ermessenssache jedes Einzelnen. Der eine legt Wert auf Brillantschliff, der andere auf den Preis.

Meiner Meinung nach hat ein Einpunkter 8/8 (Single Cut) mehr Brillanz als ein Einpunkter im Brillantschliff. 56 Facetten auf dem Einpunkter "verreißen" die Brillanz. Aber wie gesagt, das ist Ermessenssache. Mit den Piqué hat das nichts zu tun. Piqué ist eine Sauberkeits- oder Reinheitsstufe.

Zitat
Zumindest hab das ich noch so gelernt, vor laaanger Zeit,..
Lernen ist gut, Praxis beibehalten besser ....

Wie heißt es so schön? Übung macht den Meister. :hallo:
CygnusX
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CygnusX

 ·  #5
@Steinfroilein:

Besten Dank für die schnellen, informativen Antworten!

Dann liegt es in der Tat schon am eigenen Augenlicht UND selbstverständlich der fehlenden Praxis!
Da besagte Steine bereits eingefasst vorliegen, macht es die Sache nicht gerade leichter!

Gott sei Dank klappt es mit der Lupe ja noch einigermaßen,...

nicht nur die Übung, sondern auch das Interesse ist meiner Meinung nach sehr wichtig.

also dann, schönen Freitagabend noch,
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #6
Beim Graduieren der Reinheitsstufen kommt es nicht auf die relative Größe der Einschlüsse zum Stein an. Deshalb verstehe ich die Frage nicht ganz. Bei Diamanten unter 1 mm Durchmesser und P3 ist ja der Einschluss schon größer als der Stein. :bounce:
diamantenimport
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diamantenimport

 ·  #7
Wir haben solche kleinen Steinen nicht im Angebot.

Deswegen kann ich es nicht mit Sicherheit sagen, glaube mich jedoch daran zu erinnern, dass die Unterteilungen der Reinheitsstufen in 1-3 (z.B. VS1, VS2 usw.) erst ab einer gewissen Größe angewendet werden.

Insofern ist die Frage schon berechtigt und wahrschinlich auch gemeint.

Wenn Bedarf besteht, schaue ich mal nach...
CygnusX
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CygnusX

 ·  #8
Zitat: (Hr. Butschal) "Beim Graduieren der Reinheitsstufen kommt es nicht auf die relative Größe der Einschlüsse zum Stein an."

Da habe ich mich dann wohl schlecht ausgedrückt, sorry!
Aber genau dass meinte ich damit, ob man bei diesen "Größen" überhaupt die P1-3 Stufen zur Anwendung bringt/bringen kann, heutzutage!

Ich wollte wissen wie man bei Ø 1mm und darunter eine vernünftige Aussage/Auskunft bezüglich der Qualität der Brillanten in Farbe & Reinheit geben kann.

Es geht hier um einen Herzanhänger mit dreireihigem Brillantbesatz mit oben genannten Ø Größen.




Zitat: (diamantenimport) "glaube mich jedoch daran zu erinnern, dass die Unterteilungen der Reinheitsstufen in 1-3 (z.B. VS1, VS2 usw.) erst ab einer gewissen Größe angewendet werden."

Ja genau das war auch mein Gedanke,...ob es nicht eine größenabhängige "Geschichte" sei!

Das wäre interessant zu wissen.
diamantenimport
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diamantenimport

 ·  #9
o.k. dann schaue ich mal nach und melde mich wieder.

Gruß

Karlheinz
steinfroilein
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steinfroilein

 ·  #10
Die Pforzheimer Schmuckindustrie hat schon in früheren Jahren mit Piqué-Ware gearbeitet - und das auch im Meleebereich. Diese Art Ware ist heute noch bei diversen Versandhäusern im Schmuckangebot.

Manch Alteingesessenen ist vielleicht auch noch die Bezeichnung "Pforzheimer Piqué" im Gedächtnis... 😉
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #11
Bei der Größe kenne ich für Steine ab und einschließlich P2 die Bezeichnung "Salz". Das ist natürlich spöttisch gemeint und wird in Europa nicht verarbeitet.
diamantenimport
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diamantenimport

 ·  #12
Zitat geschrieben von Heinrich Butschal
Bei der Größe kenne ich für Steine ab und einschließlich P2 die Bezeichnung "Salz". Das ist natürlich spöttisch gemeint und wird in Europa nicht verarbeitet.


nein ich meine, dass bei Steinen kleiner als? nur noch die jeweilige Reinheitsangabe erfolgt, ohne den Zusatz 1, 2 oder 3. Also nur I bzw. Pique.
steinfroilein
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steinfroilein

 ·  #13
Zitat geschrieben von diamantenimport
ich meine, dass bei Steinen kleiner als? nur noch die jeweilige Reinheitsangabe erfolgt, ohne den Zusatz 1, 2 oder 3. Also nur I bzw. Pique.
Entspricht das dann den Normen wie der RAL 560 A 5 E, der Skandinavischen Diamantnomenklatur, den Empfehlungen der Schweizerischen Gemmologischen Gesellschaft bzw. der CIBJO-, GI-A und IDC- Nomenklaturen?
diamantenimport
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diamantenimport

 ·  #14
Zitat geschrieben von steinfroilein
Zitat geschrieben von diamantenimport
ich meine, dass bei Steinen kleiner als? nur noch die jeweilige Reinheitsangabe erfolgt, ohne den Zusatz 1, 2 oder 3. Also nur I bzw. Pique.
Entspricht das dann den Normen wie der RAL 560 A 5 E, der Skandinavischen Diamantnomenklatur, den Empfehlungen der Schweizerischen Gemmologischen Gesellschaft bzw. der CIBJO-, GI-A und IDC- Nomenklaturen?


Mensch Ingrid,

Du willst es jetzt aber genau wissen.... :)

Ich werde nachschauen und berichten.
Tilo
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Tilo

 ·  #15
und wofür ist das bei dem Herz konkret wichtig?
reinheitsangabe für ein Versicherungsgutachten könnte lauten: farbe x P
pique bei den Winzlingen ist eh unschön, weil dann nur noch die Oberfläche der Facetten für etwas Funkeln sorgt
bzw oft nur die Rhodinierung der Körner
CygnusX
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CygnusX

 ·  #16
Das ist ein Familienerbstück (vermutlich aus den USA), und die Erbin wollte Informationen bezüglich der Steine haben. Besagtes Stück ist bis auf 4 Steine sehr gleichmäßig im Erscheinungsbild!
Nach meiner persönlichen Beurteilung wäre die Farbe Wesselton.

Da die 4 "unschönen" Winzlinge farblich (etwas dunkler) leicht herausstechen, bin ich mir nicht sicher ob es eher an der Steinfarbe selbst liegt, ODER doch an der schlechten Steinqualität.

Falls ich mich schlecht ausgedrückt habe:
Kann es sein, dass die farbliche Abweichung auch NUR von den Unreinheiten im Stein verursacht wird?
Oder liegt die farbliche Abweichung immer an der eigentlichen Steinfarbe selbst?
Bzw. muss man BEIDE Kriterien (Farbe & Reinheit) in Betracht ziehen?
Werden solche kleinen Brillanten auf einfachere Art & Weise in Farbe und Reinheit bewertet?

Da ich kein Fachmann bin, will ich mir über diesem Wege fachmännischen Rat, bzw. Informationen rund um meine Kernfrage holen.
diamantenimport
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diamantenimport

 ·  #17
Zitat geschrieben von steinfroilein
Zitat geschrieben von diamantenimport
ich meine, dass bei Steinen kleiner als? nur noch die jeweilige Reinheitsangabe erfolgt, ohne den Zusatz 1, 2 oder 3. Also nur I bzw. Pique.
Entspricht das dann den Normen wie der RAL 560 A 5 E, der Skandinavischen Diamantnomenklatur, den Empfehlungen der Schweizerischen Gemmologischen Gesellschaft bzw. der CIBJO-, GI-A und IDC- Nomenklaturen?


Auf die Schnelle habe ich nur dies hier gefunden:

"Die Unterteilung der Reinheitsgrade VVS, VS und SI in je zwei Untergruppen ist für Größen unter 0.47 ct nicht zulässig."

(Auszug der Graduierungsregeln der CIBJO)

Ob diese heute noch gültig sind, weiß ich nicht. Zeitgemäß ist es bestimmt nicht.
tatze-1
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tatze-1

 ·  #18
Zitat geschrieben von diamantenimport
(Auszug der Graduierungsregeln der CIBJO)

Ob diese heute noch gültig sind, weiß ich nicht. Zeitgemäß ist es bestimmt nicht.

die aktuellen blauen Bücher sind immer online einsehbar. Da steht nix drin wegen der 1/2-Graduierung nach bestimmtem Karatgewicht im [Links sind leider nur für eingeloggte sichtbar] . Das mit den 0,47ct steht in der [Links sind leider nur für eingeloggte sichtbar] drin, allerdings im Zusammenhang mit der Farbgraduierung.
diamantenimport
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diamantenimport

 ·  #19
Zitat geschrieben von tatze-1

Zitat geschrieben von diamantenimport
(Auszug der Graduierungsregeln der CIBJO)

Ob diese heute noch gültig sind, weiß ich nicht. Zeitgemäß ist es bestimmt nicht.

die aktuellen blauen Bücher sind immer online einsehbar. Da steht nix drin wegen der 1/2-Graduierung nach bestimmtem Karatgewicht im [Links sind leider nur für eingeloggte sichtbar] . Das mit den 0,47ct steht in der [Links sind leider nur für eingeloggte sichtbar] drin, allerdings im Zusammenhang mit der Farbgraduierung.


Doch Tatze, auf Seite 14 ;)
tatze-1
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tatze-1

 ·  #20
Ok, überlesen, aber ein "may be used" ist kein "have to/must be used". Ist also eine Möglichkeit und kein Muß. Aber in die CIBJO ist es noch nicht aufgenommen worden.
diamantenimport
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diamantenimport

 ·  #21
Zitat geschrieben von CygnusX
Das ist ein Familienerbstück (vermutlich aus den USA), und die Erbin wollte Informationen bezüglich der Steine haben. Besagtes Stück ist bis auf 4 Steine sehr gleichmäßig im Erscheinungsbild!
Nach meiner persönlichen Beurteilung wäre die Farbe Wesselton.

Da die 4 "unschönen" Winzlinge farblich (etwas dunkler) leicht herausstechen, bin ich mir nicht sicher ob es eher an der Steinfarbe selbst liegt, ODER doch an der schlechten Steinqualität.

Falls ich mich schlecht ausgedrückt habe:
Kann es sein, dass die farbliche Abweichung auch NUR von den Unreinheiten im Stein verursacht wird?
Oder liegt die farbliche Abweichung immer an der eigentlichen Steinfarbe selbst?
Bzw. muss man BEIDE Kriterien (Farbe & Reinheit) in Betracht ziehen?
Werden solche kleinen Brillanten auf einfachere Art & Weise in Farbe und Reinheit bewertet?

Da ich kein Fachmann bin, will ich mir über diesem Wege fachmännischen Rat, bzw. Informationen rund um meine Kernfrage holen.



Also, wenn ich dich jetzt richtig verstanden habe, bist du kein Diamant-Fachmann und/oder dir fehlt die Praxis. Du willst/sollst im Kundenauftrag eine Art Wertgutachten oder Einschätzung vornehmen. Soweit richtig?

Schwierig ;)

Gefasste Steine richtig zu bewerten ist ohnehin schwierig und immer mit einer gewissen Toleranz/Unsicherheit verbunden. Dann solltest du auf jeden Fall einen entsprechenden Passus angeben, damit man dich später nicht in Anspruch nimmt.

Und nun zu deiner eigentlichen Frage. Ja, die Einschlüsse können schon die Farbe (scheinbar) verändern. Bei großen und dunklen Einschlüssen kann es bei kleinen Steinen vorkommen, dass durch die schlechtere Brillanz auch die Farbe anders erscheint. Wenn ein kleiner Stein fast nur noch aus Einschlüssen besteht, ist es natürlich um so schwieriger, die (echte) Farbe zu ermitteln, eingefasst ja dann nochmals.

Es kann also durchaus sein, dass die 4 dunkleren Steinchen, die gleiche Farbe wie die anderen haben aber durch große, dunkle Einschlüsse im Vergleich zu den anderen dunkler sind/wirken.

Sie können aber auch eine andere Farbe haben, alles ist möglich und von der Ferne, ohne gutes Bild, schon gar nicht zu werten.

Hilft dir das?
CygnusX
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CygnusX

 ·  #22
@ diamantenimport:

Ja Dankeschön, das hilft mir selbstverständlich weiter, somit habe ich eine Ansatzweise.

Auch die Infos vom Diamond Book und dem PAS 1048 sind lehr und hilfreich!




Supertolles Forum,...auch wenn ich sehr wenig poste, aber lese (fast) jeden Tag einiges mit :!:
Tilo
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Tilo

 ·  #23
auch dunkler Schmutz direkt hinterm Stein kann verfälschen
CygnusX
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CygnusX

 ·  #24
Verunreinigungen werden immer als Erstes berücksichtigt! Eigentlich erstaunlich, wie manche Steinchen danach wieder "im neuen Glanz" erstrahlen!
diamantenimport
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diamantenimport

 ·  #25
Ein nicht gereinigtes, vielleicht noch völlig Schmalz verklebtes Schmuckstück, wird ja wohl keiner der hier anwesenden bewerten... hoffentlich! :D
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #26
Noch mal etwas Hintergrund zu den Farben der Diamanten im Hinblick auf eine Farbverbesserung: Für die Steinfarbe gibt es, soweit ich es im Kopf habe, zwei Verursacher. Einmal sind es Verunreinigungen des Kohlenstoffs, z. B. mit Stickstoff oder anderen Elementen, oder Fehler im Kristallgitter. Beide können die Farbe beeinflussen. Ich meine jetzt keine Einschlüsse, denn diese können allenfalls den opt. Eindruck verändern. Aber das war ja weiter oben schon Thema.

Wenn Steine durch Gitterfehler in ihrer Farbe verändert werden, kann man sie durch eine Thermische Behandlung HPHT-Verfahren) heutzutage verbessern. Das gilt auch für bestimmte Fehler. Das ist jedoch nicht zu verwechseln mit den angebohrten, Öl-oder mit sonst was gefüllten Diamanten, in welche man mittels Laser Kanäle bis zu den Kohenstoffeinschlüssen bohrt und diese dann mittels Schwefelsäure aus den Steinen löst. Die Hohlräume und Bohrlöcher werden meist entweder mit speziellem Öl , oder auch mit leichtfließenden Glassorten wie z.B. Bleioxichloridglas verschlossen.

Diese Steine sind sehr hitzeempfindlich. Unter dem Mikroskop, oder unter einer Lupe sind sie jedoch für den Kenner leicht und sicher zu erkennen, da entlang den Füllungen Lichtbrechungseffekte auftreten, die entweder als Farb-Blitze beim Drehen der Steine sichtbar sind, oder aber die Bohrungen wie schillernde Röhren sichtbar werden lassen.

Braune Diamanten des Typs 2a lassen sich mitunter mit dem HPHT-Verfahren restlos entfärben, dabei verschwinden auch manche Fehler. Alle anderen bekannten Verfahren (Bestrahlungen, Bombardements, Erhitzen, Coatings) sind zwar geeignet um die Farbe eines Diamanten zu verändern, aber sie stellen keine weißen Farben her, sie sind nicht geeignet un farbige Steine zu entfärben. Meist sind dies heute Elektronenstrahlbehandlungen, mit nachfolgendem Brennen der bestrahlten Steine. Alle diese Manipulationen sind deklarationpflichtig.
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #27
>>Das ist jedoch nicht zu verwechseln mit den angebohrten, Öl-oder mit sonst was gefüllten Diamanten, in welche man mittels Laser Kanäle bis zu den Kohenstoffeinschlüssen bohrt und diese dann mittels Schwefelsäure aus den Steinen löst. Die Hohlräume und Bohrlöcher werden meist entweder mit speziellem Öl , oder auch mit leichtfließenden Glassorten wie z.B. Bleioxichloridglas verschlossen. <<
Aber wohl eher nicht bei Einpunktern?
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #28
Aus Kostengründen eher wohl nicht. Aber weiter oben tauchte die Frage auf, ob Fehler die Farbe eines Diamanten beeinflussen können.

Die kurze Antwort wäre gewesen: Fehler ja, Einschlüsse nicht.

Aber wer von den Nichtfachleuten hätte das dann verstanden? Deswegen meine etwas weiter greifende Antwort.

Insofern waren meine Worte weniger dem direkt vorliegenden Problem mit den kleinen Steinen gewidmet, auch nicht der Wirtschaftlichkeit, als vielmehr der grundsätzlichen Frage: Lassen sich Fehler (Farbfehler, Einschlüsse) bei Diamanten entfernen?

In diesem Zusammenhang gäbet es aber noch viel mehr anzumerken, was jedoch den vorliegenden Rahmen sprengen würde.
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