Jetzt hab ich es hier wieder gelesen!
Seit der Ausbildung blick ich´s nicht. Den Brepohl hab ich auf den Kopf gestellt, das Internet auch, meine Lehrerin auch! Nix.
Vielleicht kann es mir ja hier einer verständlich erklären, was das Eutektikum ist oder was es bedeutet, wenn man eine eutektische Legierung hat.
Das wäre lieb- danke!
Tilo
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Tilo
12.05.2014 - 17:23 Uhr
·
#2
das ist schon etwas komplex und ich weiß nicht, ob man das einfacher erklären kann als im brepohl
in meiner 2.auflage auf S. 49 und folgende
in Auflage10 ab S. 47
dort als Kapitel 1.6.2.3., falls du ne etwas veränderte Auflage hast
manche sachen muß man nicht unbedingt verstehen, es reicht, die wirkung zu kennen: größte härte und niedrigste schmelztemp. (statt-bereich) eines legierungssystems von z.b AgCu
kaa
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kaa
12.05.2014 - 17:40 Uhr
·
#3
Eine metallische Legierung schmilzt gleichmäßig bei einer niedrigeren Temp.
tatze-1
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tatze-1
12.05.2014 - 17:52 Uhr
·
#4
ich finde, bei Tante Wiki ist das bei den Eigenschaften ganz verständlich erklärt. Das Eutektikum hat einen fixen Solidus/Liquiduspunkt, keinen Schmelzbereich wie außereutektische Legierungen. Und das Korngefüge ist durch die gleichzeitige Erstarrung sehr gleichmäßig feinkörnig, was in einem Erstarrungsintervall durch die Bildung verschiedener Korngrößen nicht gegeben ist.
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Silberschweif
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Silberschweif
12.05.2014 - 19:03 Uhr
·
#5
So wie ichs verstanden hab beim Diffusionsschweißen beim Mokume Gane ist das Eutektikum eine Zwischenlegierung die einen niedrigeren Schmelzpunkt als die beiden "Sortenreinen" Metalle hat und sich zwischen zwei Metallen bildet wenn diese durch die Hitze stärker anfangen zu vibrieren und anfangen einzelne Atome austauschen jedoch noch nicht geschmolzen sind.
Dadurch bildet sich dann eine neue Legierung das Eutektikum.
Aber ich kann drauf leider keine Gewähr geben. Ich habs ja nicht in der Schule gelernt so wie Ihr lg
Christoph
Heinrich Butschal
Moderator
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Heinrich Butschal
12.05.2014 - 22:57 Uhr
·
#6
Ich habe es so so verstanden das im Eutektikum ausschließlich gesättigte Kristallsysteme zu jeweils Ihren optimalen Mengenverhältnissen vorhanden sind.
Wenn die Kristallisation gegen Ende geht, bleiben also keine Restverhältnisse übrig die dann anders kristallisieren müssen.
Silberfrau
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Silberfrau
12.05.2014 - 23:54 Uhr
·
#7
Eutektikum heißt sinngemäß auch "gut gebaut" also soll wohl auf gute Verarbeitbarkeit hinweisen.
Tilo
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Tilo
13.05.2014 - 00:25 Uhr
·
#8
ehr:schön aus einheitlichen und nicht verschiedenen Sorten Mischkristallen gebaut
Heinrich Butschal
Moderator
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Heinrich Butschal
13.05.2014 - 06:23 Uhr
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#9
Jetzt werden die Beschreibungen immer schöner.
tatze-1
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tatze-1
13.05.2014 - 09:08 Uhr
·
#10
Ich glaube, das ist das einzige Thema, von dem kein Goldschmied dieser Welt wirklich eine vernünftige Ahnung hat. Zum wirklichen Begreifen muß man dann wohl Werkstoffwissenschaftler sein - und ob die davon wirklich ne Ahnung haben :kratz:
Silberfrau
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Silberfrau
13.05.2014 - 09:31 Uhr
·
#11
Zitat geschrieben von tatze-1
Ich glaube, das ist das einzige Thema, von dem kein Goldschmied dieser Welt wirklich eine vernünftige Ahnung hat. Zum wirklichen Begreifen muß man dann wohl Werkstoffwissenschaftler sein - und ob die davon wirklich ne Ahnung haben :kratz:
wieso? Bis jetzt stimmt doch alles was geschrieben wurde
Ergo:
Wir haben sehr viel Ahnung !
Menglöd
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Menglöd
13.05.2014 - 18:21 Uhr
·
#12
danke für eure Antworten! Es wird langsam klarer für mich. Ganz hab ich´s noch nicht, aber ich bin auf einem guten Wege.
Jetzt frage ich mich nur noch, wie erkenne ich diese Legierungen? Auswendig lernen und merken?
Silberfrau
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Silberfrau
13.05.2014 - 18:25 Uhr
·
#13
Nachschlagen?
Wissen wo?
Tilo
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Tilo
13.05.2014 - 18:44 Uhr
·
#14
wozu ist das gut?
die spielen doch keine Rolle als seperater Werkstoff
erstens sind 2stofflegierungen kaum üblich außer bei Silber (PtCu, PdCu, PtIr) und 2. haben die eutektischen nicht grad die üblichen genormten feingehalte
also reine Theorie, die nur als Emaillot anwendung findet
und als "lot" beim Mokumebarrenmachen
Christian Koch
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Christian Koch
13.05.2014 - 23:06 Uhr
·
#15
Ich habe es so verstanden, dass es die Aufteilung der silberreichen Alpha-Mischkristalle und der kupferreichen Beta- Mischkristalle beschreibt.
Silberreichen Mischkristalle nehmen 90 auf und KUpferreiche nur 80 Silber.
910 bz.w 0-80er Legierungnen sind außereutektisch weil keine Mischungslücke vorhanden ist.
Bei allen anderen besteht eien Mischunngslücke, wenn auch übereutektisch (720-910 oder 80- 720)
Also Kristallisieren zwei oder mehrer Stoffe direkt nebeneinander aus ( Fixer Schmelzpunkt, kein Schmelzbereich) , da im jeweils anderen Metall nur eine begrenzte Anzahl des anderen Stoffes "lösbar" o.ä.ist.
:kratz: oder so....
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke
15.05.2014 - 03:01 Uhr
·
#16
Zitat
Jetzt werden die Beschreibungen immer schöner.
Na dann will ich doch nicht fehlen!
Eine eutektische Legierung ist ein Metallgemenge aus mindestens zwei verschiedenen Legierungsbestandteilen welches (jetzt kommts) nur zwei Zustandsformen kennt: Fest oder flüssig.
Es ist also, wenn man das mal auf eine Eisdiele projeziert, gefrorenes Wasser das Eutektikum (weil nur fest oder flüssig)
Speise-Eis außereutektisch (weil Gematsche)
Das Gematsche bezeichnet der Metallfachmall als das Schmelzintervall.
Alles klar? Und einen ganz lieben, ahnungsvollen Gruß in die Bratwürstlstadt!
Leider sind unsere Lote seit einiger Zeit auch außereutektisch
P.S. Ein Eutektikum kann darüber hinaus aber auch eine chem. Verbindung von Metallen sein, die zwar ein eutekisches Verhalten zeigen, aber mit den Ausgangsstoffen meist überhaupt nicht Gemeinsames mehr haben. Derartige Stoffe sind meist sehr spröde und hart. Sie ähneln mehr einer Keramik als den Metallen.
Heinrich Butschal
Moderator
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Heinrich Butschal
15.05.2014 - 08:06 Uhr
·
#17
Das Beispiel mit dem Speiseeis finde ich jetzt am schönsten, weil das wirklich bildhaft und einprägsam ist. Toll.
Silberfrau
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Silberfrau
15.05.2014 - 10:46 Uhr
·
#18
ah, bei den Loten. Na klar, das erklärt die Probleme.
Hilft aber auch zur Lösung, das zu wissen und sich danach zu richten das Lot vlt etwas anders anzulegen.
Demnach also eher nicht eine Paille irgendwo hinlegen sondern ein Spänchen irgendwo rumwickeln, so in der Art....
Und peu a peu auf Lotpasten umzusteigen, wie verhalten sich diese denn?
Ich mag sie nicht so gern, und kenn nur die von Silber, die sich auch ein wenig außereutktisch zu verhalten scheinen. Heinrich mag die meines Wissens?
Heinrich Butschal
Moderator
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Heinrich Butschal
15.05.2014 - 11:33 Uhr
·
#19
Ja, sie machen das Leben einfacher.
Silberfrau
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Silberfrau
15.05.2014 - 12:06 Uhr
·
#20
Dann wäre das vielleicht ein Lösungsansatz.
Aber gibt es die nur mit jeweils 8g gefüllt?
Wenn du von jedern Sorte erst mal 8g kaufen musst läppert sich das halt.
Vlt erst mal nur das Hartlot. Kann sich nicht jeder kleine GS das leisten was sich Fa. Butschal leisten kann.
Heinrich Butschal
Moderator
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Heinrich Butschal
15.05.2014 - 12:11 Uhr
·
#21
Bei mir halten die Patronen Jahre weil ich das Lot nur für Reparaturlötungen oder feinste Fugen verwende. Damit die Nadeln nicht austrocknen stecke ich sie in ein Glas dessen Boden dünn mit Öl bedeckt ist.
Für Silberlotklecksereien größeren Ausmaßes nehme ich weiterhin Silberlotbleche und dessen Streifen.
Unterm Strich recht sparam.
tatze-1
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tatze-1
15.05.2014 - 12:13 Uhr
·
#22
Von der Diamantwerkzeuglöterei habe ich hier noch eine Spritze Lötpaste mit 100g drin. Sollte es also auch geben. Nur ist diese Lötpaste nicht für den Schmuckbereich geeignet.
Silberfrau
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Silberfrau
15.05.2014 - 12:23 Uhr
·
#23
Ich habe bei Wickelringen z. B. 10 1mm Drähte nebeneinandrer liegen, da zack innen 3x eine Linie von oben nach unten gezogen ist definitiv besser als 3x9 Lotstücke anzulegen.
Außerdem kann man es schon recht gut mit dem Finger zwischen die Drähtchen schmieren.
aber für normale Lötungen bevorzuge ich normales Silberlot.
Die Verwendung ist tatsächlich recht sparsam und das Lot hält lange.
Ich hab ein Filzstiftkäppi auf die Nadel geschoben.
Jetzt würde mich aber dann schon interessieren: Ist dein Pastenlot schon cd-frei?
wohl eher noch nicht. Da wären Erfahrungswerte ja gerade interessant.
Heinrich Butschal
Moderator
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Heinrich Butschal
15.05.2014 - 12:43 Uhr
·
#24
Ich habe letztes Jahr bestellt, das müsste schon den neuen Normen entsprechen.
tatze-1
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tatze-1
15.05.2014 - 12:49 Uhr
·
#25
Du darfst davon ausgehen, daß dieses Pastenlot (u.a. Eutekt-690) Nickel- und Cadmiumhaltig ist.
Silberfrau
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Silberfrau
15.05.2014 - 12:54 Uhr
·
#26
Und Erfahrungswerte unterschiedlich?
edit:(bezieht sich auf Heinrich)
Zitat geschrieben von tatze-1
Von der Diamantwerkzeuglöterei habe ich hier noch eine Spritze Lötpaste mit 100g drin. Sollte es also auch geben. Nur ist diese Lötpaste nicht für den Schmuckbereich geeignet.
Silber?
Techn. Silberlot?
Nee, nimmt man nicht für Schmuck, scheint auch von der Farbe schlechter zu sein, da niedrigerer Feingehalt.
Hobbyistenzeugs. Obwohl, auch die können ja bei Schmuckclub inzwischen Silberlot kaufen.
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke
15.05.2014 - 18:08 Uhr
·
#27
Tatze, hast Du schon mal Nickel und Silber zusammengeschmolzen? :twisted:
tatze-1
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tatze-1
15.05.2014 - 18:19 Uhr
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#28
Ich nicht, aber damals habe ich mir die Zusammensetzungslisten von meinen Loten in der Firma angeguckt.
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke
16.05.2014 - 02:00 Uhr
·
#29
Dann wundert mich nicht mehr dass manche Lote so miserabele Eigenschaften haben.
Cd- freie Lote (katastrophal) müssen etwas anders verarbeitet werden, als man es von früher her kannte. Vor allem müssen alle Lötstellen absolut blank und damit Kupferoxidfrei gemacht werden. Da sie alle nicht eutektisch sind, fressen sie sehr gern, wenn man sie etwas zu warm macht, was bei dem miserabelen Fließ-u. Benetzungsverhalten weiter nicht schwer fällt. Die Nummer, dass beim ersten Hammerschlag eine scheinbar einwandfrei gelötete Ringschiene aufspringt, kennt ja bestimmt jeder. Hat auch damit zu tun.
Ich bin allerdings sehr beruhigt, dass uns das Cadmium als Rostschutz, z.B. auf Nägeln, in Industrieloten, bei Ni-Cd-Akkus, als Grundstoff für Pigmente, im Lötzinn, vielen Hartloten, sogar in Kernkraftwerken regelt es den atomaren Zerfall und seine giftigste Verbindung, das Cd-Sulfid ist in jedem Belichtungsmesser zu finden. Es gibt noch unzählige weitere Anwendungsbereiche, alle erlaubt, alles ganz normal. Nur die kleinen blöden Goldschmiede, die dürfen wieder mal nicht, weil wohl irgend ein Europa-Affe Angst hatte, dass ihm seine Liebste mit ihren hoch giftigen Lötnähten in ihrem echten 333-er Goldschmuck die Nieren, oder noch was edleres ruiniert. Ähnlich liegt der Fall bei Nickelweißgold und bei Quecksilber. In Katmandu gibt es alte Männer, die ein Leben lang Buddhas Feuervergoldet haben. Das notwendige Amalgam mischen sie auch heute noch mit bloßen Händen an. Sie haben seltsamerweise einen recht gesunden Haarwuchs, denn die hohe Toxizität von Hg tritt erst in feinster Verteilung auf. So, wie sie in den von der EU vorgeschriebenen Energiesparlampen zur Ausrottung der Glühlampen zu finden ist!
Bald ist Europawahl! Man sollte darauf achten, dass Leute mit fachlichen Kompetenzen nach Brüssel kommen. Gauner und Politstrategen, Lobbyisten und Interessenvertreter, Auf die Rente-Warter und Kopfnicker gibt es da ohnehin schon genug. Aber der ganz normale Mensch mit Verstand und Augenmaß, wird überall zusehends zur Ausnahme.
Tilo
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Tilo
16.05.2014 - 09:14 Uhr
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#30
Zitat geschrieben von Ulrich Wehpke
Aber der ganz normale Mensch mit Verstand und Augenmaß, wird überall zusehends zur Ausnahme.
ich meine, es gibts solche noch
aber nicht auf den Wahllisten
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