Quartscheidung

 
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #1
Quartscheidung habe ich noch nie gemacht, und kenne auch niemanden, der das macht.
Kam mir auch immer ziemlich kompliziert und "materialaufwendig" vor, zumindest so wie sie im Brepohl steht und ich sie aus Berufsschulzeiten in Erinnerung habe.

Nun steht bei Carles Codina aber eine recht vereinfachte Version, er legiert das Gold mit dem Vierfachen an Kupfer, also ich verstehe, auf 200/- fein, walzt es zu 3/10 mm Blechen und gibt diese in 50 prozentige Salpetersäure.
Nach dem Ausspülen der Säure mit den gelösten Stoffen schmilzt er das Gold aus dem Filtrat direkt zusammen.
Erinnerte mich an Heinrichs Bemerkung in: [Links sind leider nur für eingeloggte sichtbar]
Er räumt ein, dass es noch einen geringen Anteil an Fremdmetallen haben kann und empfielt eine Legierung ca. 2/1000 über zu legieren.

Da ich eigentlich immer alle Legierungen getrennt gesammelt und geschmolzen habe, habe ich nur ein kleines Tablettengläschen voll Mischfeilung nebst wenigen 333er Kettenresten etc. Lohnt nicht zur Scheideanstalt.

Jedes Mal wenn mir das beim Aufräumen in die Hände fällt überlege ich, ob ich es einfach mal so probieren soll.

Hat jemand Erfahrung und kann Tipps geben?
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #2
Schau das Du die Rauchgase aus der Werkstatt bekommst. Im Labor (oder bei mir) nimmt man eine Leidnerflasche mit Natronlauge durch die man die Rauchgase zum neutralisieren leitet.

Bei geringen Mengen kannst Du auch an den Wasserhahn eine Wasserstrahlpumpe anschrauben und einen Schlauch anschließen den Du oben an die Gefäßöffnung legst. Da werden die Rauchgase auch gleich im Wasser gebunden und weggespült.
Tilo
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Tilo

 ·  #3
da halte ich es für sinnvoller bzw wirtschaftlicher als die Anschaffung von Pumpe und Säuren, die paar Gramm zu nem Klumpen zu schmelzen, durchzusägen und an einen hoch bezahlenden Ankäufer zu schicken, der eh mit RFA-testet
z.b. marin-goldankauf
wenns nur goldhaltige Abfälle wären, könnte man zuvor anhand der Dichte die Legierung ungefähr einschätzen
aber für unter 333 kenne ich keine Vergleichstabellen
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #4
So eine Wasserstrahlpumpe kostet keine 20 Euro und so etwas kann man immer brauchen. Ein Liter "50%ige Salpetersäure technisch" sollte auch nicht mehr als 5-10 Euro kosten.

Ist ganz interessant, aber wirtschaftlich hat Tilo natürlich recht.
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #5
Ich mache das genau wie Tilo. Schmelze es ein und verkaufe es an einen Ankäufer, der mindesten 5 Proben mit RFA macht. Dann zieht er 10% von Feingewicht ab und zahlt mir das entweder aus, oder in nehme Feingold zum Umicore Kurs mit. Besser geht es nicht.
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