Das unleidige Löten

 
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Cara
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Cara

 ·  #1
Guten Tag, liebe Mitglieder

ich bin Cara und Hobbygoldschmiedin. Ich liebe Schmuck, kenne einiges in diesem Bereich. Das kaufe ich mir oft gerne :D

So bin ich dazu gekommen, mir auch mal das ein oder andere Stück selbst zu fertigen. Ich arbeite mit Silber, Gold ist für meine Anfängerkenntnisse noch zu teuer, ich verwende es mal hier und da als Akzent.

Aber: Ich säge gerne, sehr gerne, aber das Löten klappt nicht :roll: Ich habe schon einen Ring verkokelt. Gibt es da Tricks, wie es leichter geht? Das Flussmittel fließt schnell weg, die Paillen eben auch. Mit dem Pinsel ist es sowieso schwierig, die auf den Punkt zu bringen.

Will sagen: Gibt es Tricks, die ich beherzigen sollte?

Vielen Dank für eure Hilfe.
Guestuser
 
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Guestuser

 ·  #2
üben, üben, üben....ich musste als erstes Stück eine Silberkette herstellen und natürlich alle Oesen verlöten....danach kannst Du es!!!! Musst auch schauen, das das Lot das leichte ist (ihr müsst entschuldigen, da ich meine Goldschmiedeausbildung in Spanien gemacht habe, kenne ich die deutschen Begriffe dafür nicht!). Es gibt "leichtfliessendes, mittleres und hartes" Lot.
Tilo
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Tilo

 ·  #3
flußmittel sparsam mit zartem Pinsel oder Federchen auftragen
zunächst trocknen lassen und langsam erwärmen, damit es nicht so ruckartig bläht
in einem Kurs vorführen lassen, wenn es per try& error nicht funktioniert
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #4
Kurs ist IMMER gut.
Löten ist SEHR Erfahrungssache.
Streiche das Flussmittel von ALLEN Seiten an die Lötstelle hin. Reichlich! Nicht sparen.
Achte darauf, dass alle zu verlötenden Teile gleich heiß werden, wobei kleine Teile weniger Hitze dafür benötigen als große. Mit der Flamme dann mehr auf die massiveren Teile halten.
Trocken das Flussmittel zu Beginn sehr LANGSAM.
Besorge dir ein hitzefesten Stäbchen als Lotschieben, z.B. eine alte Fahrradspeiche, die du vorne anspitzt. Mit dieser kannst du "unter Feuer"
1. verrutschtes Lot wieder an seinen Platz genau auf der Fuge zurückschieben
2. wenn das Lot schmilzt und sich in der falschen richtung davon machen will, ihm den richtigen Weg zeigen.
Die Innenseiten der Lötung müssen glatt sein. Das Lot will eine Autobahn, keinen Feldweg.
Ralph G
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Ralph G

 ·  #5
Übung hilft :D Ist mir Anfangs aber genauso gegangen. Hier sind nen Paar der Sachen die mir geholfen haben:




Verkokeln vermeiden: Die Lötflamme sollte sich bewegen, auch mal kurz weg vom Werkstück, stetig nur auf einen Punkt ausgerichtet Überhitzt man schneller. Die Flamme ist ja konstant viel heisser als die Löttemperatur. man muss die Temperatur aber irgendwie kontrollieren, eben dadurch dass man die Flamme bewegt.

Abgedunkelter Raum hilft sehr beim erkennen der Glühfarbe. Versuch doch als Übung mal ein Stückchen Eisen oder Stahl im abgedunkelten Raum mit der Flamme auf eine überall gleichmäßige Glühfarbe zu bringen und diese dann zu halten, wenn das klappt versuch mal an einem Ende eine höhere Glühfarbe zu halten während der Rest noch bei der vorherigen Farbe bleibt. Da wirst du merken wie dein Brenner reagiert und wie du das am besten die Hitze verteilst/gleichmäßig hälst.



Applikation : Anfangs bläht das Flussmittel etwas dadurch verschieben sich dann die paillons. Kann man mit dem (titan)Lotschieber und ruhiger Hand aber wieder Ausrichten während man vorsichtig die Temperatur hält.Für Dünne Sachen wie Ösen oder Draht an einen Ohrstecker etc, nehm ich gerne Lotpaste, die hält von selbst und Flussmittel ist gleich mit drin, mit ner Stecknadel eine winzige Menge applizieren reicht.

Was ich bei größeren Teilen neben paillons auch mache ist das Lot erst zu applizieren wenn das Stück auf Temperatur ist, Ich nehm ein Stück dünnen Lotdraht im Halter, erhitze bis das Flussmittel fließt und stippe dann mit dem Lotdraht kurz die Fuge an, dabei Flamme wegnehmen sonst schmilzt mal schnell der ganze Lotdraht wech :D . Man braucht ne ruhige Hand und muss zielsicher die gewünschte stelle treffen. Die Teile sollten gegen verschieben gesichert sein (Draht, Lotpinzette ect.) damit nix verrutscht. Ich glaub nicht dass das so gelehrt wird ?? , für mich funktionierts aber.
Generell hab ich am Anfang auch immer zuviel Lot benutzt was zu mehr Arbeit beim Versäubern führt. Ist schon erstaunlich wie wenig man bei ner guten Fuge braucht.

Flussmittel: Warum bläht das? = Der traditionelle "normale" Borax-Kegel ist meist das Decahydrat heisst er sieht zwar trocken aus aber im Kristallgitter ist noch Wasser gebunden. Dieses wird beim Erhitzen frei und der Wasserdampf macht dann das "blähen" selbst wenn man vorher das Wasser welches im Flussmittel war schon getrocknet hat. Wasserfreien Borax erhält man durch erhitzen auf über 400° . Typischerweise wird vorsichtig bis zur schmelze erhitzt ,abkühlen lassen und die Glasartige Masse im Mörser zerstossen. Ist hygroskopisch und zieht Wasser an deshalb gut verschlossen aufbewahren. Anstelle von Wasser nimmt man zum anreiben reinen Alkohol (man will ja kein Wasser) . Wasserfreier Borax bläht so gut wie gar nicht hat aber einen leicht erhöhten Schmelzpunkt. Damit das auch bei niedrigeren Temperaturen schon wirkt kann man noch mit Borsäure mischen.

Als Privatperson kommt man leider nur recht schwierig an Borax (Glücklicherweise hab ich noch aus der Zeit vor dem Verbot) Wesentlich einfacher ists man kauft sein Flussmittel fertig und übt eben damit. Alternativ zu den üblichen Verdächtigen wie Borax Fluoron, Boraxin etc hab ich auch gute Erfahrungen mit Degussa Flussmittel "H" gemacht.
Cara
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Cara

 ·  #6
Danke. Das sind viele gute Antworten. Ich hoffe, ich lerne es.

Meine Frage weiter: @ Ralph G: Lotdraht, ist das der, der überall angeboten wird? Oder nimmst du da speziellen? Ich kenne nur die Paillons. Ich weiß auch, dass es Hartlot und Weichlot gibt. Dachte aber, dass zuerst das Hartlot benutzt wird, wenn dann was drübergelötet wird, kommt das Weichlot zum Zug. Damit das vorherige Lot nicht wieder aufgeht.

Und welches Lot verwende ich, wenn ich 585er Gold auf Silber löten möchte? Silberhartlot? Goldlot? Weichlot?
Tilo
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Tilo

 ·  #7
gibt hartlot und weichlot

Weichlot ist Zinn

was du benutzen möchtest ist hart(fließend)es (hart)lot, mittleres (Hart)lot und weiches (hartlot ;-)
bei Silber ist Flußmittel D schon recht gut
aber nicht als dicke Paste, sondern dünnflüssig abgesetzt verwenden

585 auf Silber:
wenns die erste Lötung am Stück ist, hartes Lot
ist es eine spätere, evtl. weicheres
Ralph G
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Ralph G

 ·  #8
Der Lotdraht ist von Fischer(goldschmiedebedarf.de), ist Silberhartlot 0,5mm, drahtform gibts in Weich, mittel & hart

Wenn du Gold auf Gold lötest brauchst du Goldlot wegen der Farbe, sonst setzt sich die Fuge farblich ab. Mit Gold hab ich bisher so gut wie nix gemacht, ist mir zu Teuer.

Bei Gold auf Silber geht Silberhartlot.
Bei Mehrfachlötungen wie Tilo schon gesagt hat erste Lötung mit hart ,nächste mit mittel letzte mit weich usw Hart,mittel & weich ist alles Hartlot,es bezeichnet eben nur den Schmelzpunkt wann das Lot fließt.
Ablauf wäre jetzt z.B: Zarge zusammenlöten mit Hart, Boden anlöten mit Mittel, Ringschiene anlöten mit weich oder Zarge + Boden gleichzeitig mit mittel und danach dann Schiene mit weich usw.

Mit Mehrfachlötungen hab ich immer noch manchmal Probleme (zuwenig übung halt :D), wenn man nicht aufpasst und kommt mit der Temperatur beim nächsten löten zu hoch löst sich die erste Lötung wieder... schön alles verdrahten oder so plazieren dass nix verrutschen kann hilft.

Was mir noch als tip einfällt ist : um unerwünschte Ausbreitung des Lots auf Stellen wos nicht erwünscht ist zu verhindern, die Stelle mit nem weichen Bleistift (4-6B) markieren/anmalen (evtuelle Krümel wegpusten). Das Lot fließt dort nicht. Gibt spezielle Pasten dafür, Bleistift tuts aber auch...

Nach dem Formen und vor dem Eigentlichen Löten am besten nochmal kurz glühen und beizen, dadurch ist das Material schön weich und Spannungsfrei. Ansonsten kann sich je nach Umformungsgrad beim erhitzen die Fuge evtl wieder etwas auseinanderziehen noch bevor das Lot fließt.
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #9
Glühen ja beizen nicht
Tilo
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Tilo

 ·  #10
bitte?
wenn vor dem Löten geglüht wird, ist doch beizen sinnvoll
oder meinst du, die Lötfugen dann rein mechanisch frischen?
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #11
Zum glühen die Fugen mit Flussmittel einpinseln, dan darfst du auch beizen. Wenn es dir was bringt. :?:
Aber sonst entsteht eine Sudschicht, und darauf lötet sich bekanntlich nicht gut.
Ich geh davon aus, dass von Silber die Rede ist.
Wenn du nicht abdeckst und nicht beizt löst das Flussmittel auch die Kupferoxide.
Am Besten geht, einschmieren, glühen, richten nochmal einschmieren, löten.

Üüüüübrigens ist es komischerweise auch besser, wenn der Bereich um die Lötstelle herum nicht von Sud überzogen ist. also auch hier frischen, dann bleibt das Lot wo es hingehört und macht keine Seitensprünge.
Ralph G
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Ralph G

 ·  #12
Hätt ich vielleicht dazuschreiben sollen, nach dem Beizen geh ich nochmal kurz mit der Feile über die Fuge und richte aus. Dass es auch ohne Beizen geht nur mit abdecken wusste ich z. B nicht, Glühe allerdings auch ohne Flussmittel...
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #13
Wenn du nach dem Beizen frischst ist alles Ok, und wenn Flussmittel dran ist musst du auch beizen, bevor du mit der Feile drangehst, oder sonst was Werkzeug. Das Werkzeug soll nicht an das Flussmittel. Aber z.B. eine Ringschiene ausrichten mit der Schienenzange geht schon.
Edmund
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Edmund

 ·  #14
Hallo Cara,
hast Du es schon einmal mit Lötpasten versucht? Nach meiner Erfahrung tun sich vor allem Lötanfänger mit den Pasten viel leichter. Du brauchst keine Flussmittel, da in den Lötpasten sowohl das metallische Lot als auch das entsprechende Flussmittel enthalten ist. Du legst die Lötpaste an das kalte Werkstück an und kannst dann gleich das WS erwärmen. Die Paste verschiebt sich nicht und bläht kaum auf. Lötpasten bekommst Du in weich mittel und hart entweder bei den Goldschmiedebedarf-Händlern oder du ergooggelst Dir es im Internet.
Edmund
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Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #15
Hello Sir
nice to read from you! 😉

Lötpaste ist sicher einen Versuch wert, aber es ist auch nicht die eierlegende Wollmilchsau.
Man sollte mutig zu Werke gehen, und schnell zum Ziel kommen, sonst hinterläßt die Paste auch gerne Patzer auf der Oberfläche. Ich bin der Ansicht, eine einzelne Lotpaille lässt sich besser kontrollieren. Und zerfließt besser, zumindest bei Silber.
Cara sollte diese Technik möglichst erst in einem Kurs ausprobieren, um zu sehen, ob sie damit gut klar kommt.
Mit 1g Silberblechlot kommt man recht weit, in der Kartusche ist halt gleich 8g und mit brutto rund 26 Euronen (nach meinem Katalog) abgesehen von den knapp 40,- für das (empfehlenswerte) Dosiergerät eine Investition, für die man schon einen Grund braucht.

Aber klar: Versuch macht kluch.
stoanarrischer uhu
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stoanarrischer uhu

 ·  #16
Silberfrau,
es ist zwar schon lange her, dass ich gelötet habe, aber ich kann mich finster erinnern, dass ich die Lotpaillen an einen nicht zundernden Stahldraht geschmolzen und dann das "Tröpfchen" an die glühende, zu lötende Stelle bugsiert habe. Da hatte ich das Lot dort, wo ich es haben wollte. Außerdem habe ich fast alles mit e i n e m Lot gelötet, da das weiche Lot gern Löcher frisst. Silberlötungen werden immer stabiler je öfter man das Werkstück glüht. Wichtig- wie schon jemand erwähnte- das Lot fließt zur heißeren Stelle.
uhu
Tilo
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Tilo

 ·  #17
nicht nur wenns z.B. bei einer Fassung um mehrere Zentimeter Lötfugenlänge geht, die noch dazu in einem Winkel ist, ist es zweckmäßig, Lotpaillen oder von mir aus Lötpaste in aller Ruhe am kalten Stück anzulegen
wenn man doch mal falsch anstößt, einfach zurückschieben an die richtige Position
und dann in einem Rutsch löten
da man eine hand freihat, kann man das Stück auf/mit der Unterlage drehen und so immer guten Blickwinkel auf alle Bereiche der Fuge haben
will man Lot Stück für Stück dranzittern, muß man viel länger erhitzen, hat das Risiko, dabei was zu verschieben(wenns nicht festgebunden ist: aber festgebunden verhindert ja zugleich wieder gutes Rankommen)
K-Heinz
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K-Heinz

 ·  #18
Also was die Lötpaste betrifft, von der bin ich geheilt!
Ich habe sie benutzt und gedacht, ich werde es nie lernen.
Jetzt mit den Paillen habe ich keine Probleme mehr!

Wenn an der Stelle wo die Paste liegt zu schnell erwärmt wird, dann trennt sich das Flußmittel, das Lot zerfließt in winzigste Kügelchen und fließt dann nicht mehr weiter.

Wie man es besser machen kann, konnte mir aber keiner beibringen.
Ich denke, das Wichtigste ist die Sauberkeit an der Lötstelle und geduldiges Warten. Als blutiger Anfänger war ich immer zu ungeduldig.

Aber könnt ihr mir nochmals verklickern, warum man mit Beizen sparsam sein soll. Das versteh ich nicht und mache es wohl zu oft.
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #19
Also pass auf!
Also es geht hier um Silber.
Sagt dir "Silbersud / Sudschicht" was?
Das ist die weiße Silberschicht, die du nach dem Abbeizen in z.B. Schwefelsäure auf deiner Oberfläche hast.
Wie ist die nun entstanden?
Das Sterlingsilber hat 7,5 % Kupfer.
Diese werden beim Löten / erhitzen oxydiert.
Das Oxydierte Kupfer kann die Säure auf - und herauslösen.
Zurück bleibt ein schweizer Käse.

Auf diesem kann das Lot nicht richtig schießen, manchmal rollt es förmlich weg von der Fuge.

Mach mal einen Test auf einem gründlich geglühten und abgebeizten Blechrest. Trotz Flussmittel verhält sich das Lot manchmal wie ein Wassertropfen auf einer fetten Oberfläche. Hast du ein frisches Blech zerfließt das Lot meist fast ohne mit einem Stäbchen nachzuhelfen.

Ich schreibe "manchmal" und "meist" denn Ausnahmen bestätigen die Regel.

Wenn du jetzt die gepasste Fuge ohne Flussmittel glühst und abbeizt hast du genau so eine Oberfläche in deiner Fuge.
Dann solltest du noch mal frischen, also bei einem Ring z.B. durch die Fuge sägen oder Flächen nachfeilen.
Oder du deckst die Fuge gleich beim Ausglühen mit Flussmittel ab, dann kannst du sogsr beizen, weil der Kupferanteil nicht oxydiert wurde und folglich nicht gelöst werden kann.

Alles klar?
Tilo
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Tilo

 ·  #20
ich habe selbst keine Erfahrung mit Hartlotpasten und werde mir keine anschaffen (nicht zuletzt, weil sie evtl. austrocknen können)
will sie aber nicht ausschließen, da es ernstzunehmende Goldschmiede gibt, die sie gutfinden
ich habe nur Erfahrung mit Weichlotpaste (bei Hilfsmittelbasteleien) und komme damit wesentlich schlechter klar als mit Lot und Flußmittel getrennt
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #21
Ja austrocknen ist tatsächlich möglich.
Heinrich stellt sie mit der Spitze in Öl, das geht, aber mein mobiles Equippment ist mir tatsächlich über die Sommerferien eingetrocknet. Da hab ich ein bisschen dumm geschaut. Das U-Schall half. Aber erst als ich wieder zuhause war. Ansonsten schütze ich die Spitze mit einem Filzstiftkäppi und hab das Konstrukt in einer Plastiktüte aufbewahrt.
K-Heinz
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K-Heinz

 ·  #22
Danke für die gute Erklärung.

Und zur Paste:
Ich habe auch einen ordentlichen Rest von einem Bekannten geschenkt bekommen, der damit nicht klar kam. War wohl eine ganze Zeit lang so herumgelegen und ist jetzt sehr zäh.
Kann man so etwas wieder in Form bringen?
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #23
Wenn sie zäh ist ist sie meist auch kalt. Da kannst du sie eine Weile vor der Benutzung auf die Heizung legen.
Kann auch von der Spitze her eingetrocknet sein, dan kommt aber nach einiger Zeit wieder vernünftiges Material nach.
Cara
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Cara

 ·  #24
Erst mal Danke an alle. Ich sehe, es gibt wohl keine Möglichkeit, außer viel zu üben.

Eine Ringschiene zusammenlöten schaffe ich. Feilen, Fuge sauber noch mal durchsägen, dann Flussmittel rein und Paillen dann drauf. Und dann mit der Flamme alles gut erhitzen. Soweit ist das klar.

Aber dann ist mir bei einem Motiv (ich habe/wollte ein goldenes Motiv auf einen Silberring löten) der Bindedraht festgeschmurgelt. Leider war das Motiv auch zu sehr in der Nähe der Fuge, also ist das alte Lot wieder geflossen. Ich musste den Ring dann eismatt kratzen. Das eine weiß ich: Nicht in der Nähe einer anderen Lötstelle löten. Aber der Bindedraht - den schmore ich oft mit an. Zu fest ist er angeschmort - zu lasch gebunden löst sich das Objekt.

Danke nochmal für eure tolle Hilfe :D
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #25
Du kannst alte Lötstellen mit etwas Ton(schlamm) abdecken und dadurch stabilisieren und schützen. Ich gebe dem Ton etwas Flussmittel dazu dadurch wird er fester.
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #26
Fuge unten am Finger, besser für evtl. Änderungen, Motiv oben, das hast du jedenfalls schon selber gelernt, in einem Kurs hätte man es dir einfach "prophylaktisch" gelehrt.
Zu deinem Bindedrahtproblem. Du verwendest schon normalen Eisenbindedraht? Du könntest ihn vorher kordieren, d.h. zu einer Kordel verzwirbeln, wenn er nicht zu dick ist.
Das passiert manchmal, aber normal, dass es immer passeirt ist es nicht.
Lötet er richtig fest oder klebt er nur am Flussmittel an? - Das ginge dann in heißem Wasser ab.
Wenn du ihn ständig festlötest machst du was falsch.
Wenn du ein Motiv auflötest könntest du z.B. das Lot unten auf das Motiv aufschwemmen, also auf dem Motiv aufschmelzen (viele kleine Paillen) und dann das Motiv aufbinden und durchlöten.
Cara
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Cara

 ·  #27
Genau so hat es die Lehrerin im Kurs gemacht. Motiv anritzen, aufschwemmen, Motiv festbinden und dann war alles festgeschmurgelt. Aber wenn es passieren kann, o.k. Dann muss ich da üben. Vielleicht lag es am Lot?

Für Gold auf Silber wurde Goldlot genommen.

Ich muss da üben. Fuge unten, Motiv oben, das ist klar. Fuge nochmal sauber durchsägen, auch.

Danke :D
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #28
Zitat
Für Gold auf Silber wurde Goldlot genommen.
Warum?
Weils teurer ist und schlechter geht?
Wahrscheinlich hattest du zu viel Lot,
Oder aufgrund des höheren Schmelzpunktes des Lotes alles überhitzt.
Komme bei sowas mit der Flamme von unten, von der Ringseite, nicht von der Motivseite.
Erst am Ende von Oben.
Hat das deine Dozentin so gesagt mit dem Goldlot?
Außer 333er liegt dessen Schmelzpunkt über dem von Silberlot, klar fließt dir da deine Ringfuge nach.
Meine Teilnehmer kriegen ein Skript mit den wichtigsten Eckdaten.
Cara
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Cara

 ·  #29
Ja, das hat meine Dozentin so gesagt mit dem Goldlot. Sie meinte, das wäre ideal für Gold auf Silber. Mein Motiv war nicht so dick, 0,5 mm, der Ring war 1,5 mm dick.

Angeschwemmt war alles. Das Motiv vorher kurz graviert, Flussmittel drauf und Goldlot.

Wäre hartes Silberlot besser gewesen? Fuge unten, Motiv oben, aber alles hartes Silberlot? Oder besser für das Motiv weiches Silberlot?
Tilo
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Tilo

 ·  #30
1.wenn man ein schmales Motiv auf einen breiteren Ring lötet, sollte da selbstverständlich keine Fuge an der Stelle sein (nicht nur wegen Lötproblemen, sondern auch, weil Ansichtsbereich und Lötfugen anders anlaufen als Silber)

2.wenn man an einem Stück mehrmals lötet, insbesondere auf alten Lötstellen unter Mißachtung von 1., sollte man dann insbesondere als unerfahrener Löter für die folgende Lötung niedriger fließendes Lot nehmen

3. und falls man an dem gelöteten Ring vor weiteren Lötungen geschmiedet oder gebogen hat, sollte man dringendst und konsequent von der Gegenseite beginnen zu erwärmen, damit die Fuge nicht aufspringt

ich befürchte, an genanntem Stück ist gegen mindestens 2 der "Regeln" verstoßen worden
wofür Clara aber nichts kann
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