nachschleifen von abgenützten edelsteinen

edelsteinschleiferei

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edelsteinschleiferei

09.07.2015 - 00:11 Uhr

 ·  #1

hier ein bild von einem relativ stark abgetragenen saphir ringstein.
edelsteine sind keineswegs unvergänglich auch der diamant nicht - so wie es die werbung propagiert.
der stein hat nach dem nachschleifen 4.57 ct. leider habe ich vergessen vorher zu wiegen. bringe ich ev. noch in erfahrung. dann wissen wir wieviel an gewicht verloren ging. nicht mehr als 0.2 ct. eher weniger

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Ingo Richter

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Ingo Richter

09.07.2015 - 16:09 Uhr

 ·  #2

kann mir physikalisch nicht vorstellen, wie ein so harter und vor allen Dingen auch zäher Stein so ramponiert werden kann. :shock:

Manam

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Manam

09.07.2015 - 16:20 Uhr

 ·  #3

"Steter Tropfen höhlt den Stein" - aber bei der Härte von über 8 frage ich mich auch was das wohl für Tropfen waren ...

Yvonne Sterly

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Yvonne Sterly

09.07.2015 - 17:58 Uhr

 ·  #4

Diamanttropfen vielleicht :mrgreen:

Granat

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Granat

09.07.2015 - 19:47 Uhr

 ·  #5

.... und was kostete das Nachschleifen? Lohnt es sich nur bei teuren Steinen?

stoanarrischer uhu

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stoanarrischer uhu

09.07.2015 - 22:45 Uhr

 ·  #6

Manam,
weil manche meinen, ein Korund habe mit Härte 9 nur einen Diamanten zu fürchten, behandeln sie ihren Rubin oder Safir entsprechend schlecht. Er wird bei Gartenarbeit und beim Putzen getragen und dabei gestoßen, geschlagen, geschockt und und und. Oft werden Ringe mit anderen kombiniert und kommen sich ins Gehege. Die Kanten zwischen Tafel und Tafelfacetten sind druckempfindlich und wenn erst mal eine kleine Macke entstanden ist, dann geht das weiter wie die Pest. Es ist eine meiner häufigsten Arbeiten, vermurkste Steine aller Art wieder auf Hochglanz zu bringen. Bei Diamant muss ich allerdings passen. Moissanit geht noch.
uhu

Ulrich Wehpke

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Ulrich Wehpke

10.07.2015 - 03:10 Uhr

 ·  #7

Ich kenne zwei Steine die mehr Anbutzungsschäden haben, als man ihnen zugestehen möchte. Es ist einmal der (synth.) Spinell mit einer Härte bis 8, was ihn zu den härteren Steinen zählen lässt, und dann den Safir. Unfassbar viele dieser doch recht harten Minerale haben die bekannten runden Ecken. Aber auch beim Fassen sind sie empfindlich, sie verkratzen recht gern beim Nachschneiden und bröckeln dann fröhlich vor sich hin. Wie der Uhu schon sagt: Wie die Pest! Werden rundum besetzte Brillantringe zusammen getragen, oder mit einem etwas frei stehenden anderen Brillanten in Kontakt gebracht, kann man mitunter auch sein blaues Wunder erleben. Ich habe mal einen Amerikanischen Trauring mit Brillantbesatz auf dem Tisch gehabt, den ich zuerst für abgescgrappte Glassteine gehalzen habe. Erst bei näherem Hinsehen wurde offenbar, dass auch Brillanten nicht gegen Verschleß gewappnet sind.

edelsteinschleiferei

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edelsteinschleiferei

10.07.2015 - 05:29 Uhr

 ·  #8

das nachschleifen dieses saphir oberteil kostet 160 schweizer franken ca. 145 euro letztes jahr hiess das 130 euro seit februar ist der kurs stark gestiegen.
so günstig wie der uhu kann ich es nicht machen. in idar oberstein kostet das sicher auch nicht mehr als 60 euros.

Ingo Richter

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Ingo Richter

11.07.2015 - 09:28 Uhr

 ·  #9

In diesem fantastischen Forum lernt man immer wieder was dazu.

Danke, danke, DANKE!

stoanarrischer uhu

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stoanarrischer uhu

11.07.2015 - 11:11 Uhr

 ·  #10

Ich vermute, dass in absehbarer Zeit noch mehr Rubine und Safire in den Müll wandern: die glasgefüllten Exemplare sind noch empfindlicher und es lohnt kaum mehr, sie nach zu schleifen.
uhu

Juwelfix

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Juwelfix

11.07.2015 - 11:34 Uhr

 ·  #11

Zitat

die glasgefüllten Exemplare sind noch empfindlicher und es lohnt kaum mehr, sie nach zu schleifen

Da sagst du was, hatte ich erst kürzlich.
Die Kundin war ganz happy eine so schönen Rubin sooo günstig gekauft zu haben.
beim abkitten nach dem Fassen ist dann oben aus der Tafel ein großes Glasteil raus gesprungen, da war was los.
Die hat zuerst mich, dann meinen Fasser und am Ende noch den Steinhändler rund gemacht.

stoanarrischer uhu

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stoanarrischer uhu

11.07.2015 - 12:34 Uhr

 ·  #12

Was hilft hier unsere ganze Aufklärungsarbeit, wenn die Schnäppchen so verlockend und das Halbwissen so verbreitet sind. Wer hört schon gern, dass man ihn übervorteilt hat, wo man doch so clever ist. Leider sind die Methoden der "Verbesserungen" aber auch immer ausgefeilter. Es ist schwer, da auf dem Laufenden zu sein.
uhu

Granat

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Granat

11.07.2015 - 12:43 Uhr

 ·  #13

Ist mir kürzlich auch passiert. Wie kann man denn
einen glasgefüllten Rubin möglichst einfach erkennen?

Heinrich Butschal

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Heinrich Butschal

11.07.2015 - 13:13 Uhr

 ·  #14

"Möglichst einfach" ist das Kernproblem. Wenn es einfach möglich wäre würde:

1. jeder das erkennen können
2. die Fälscher sich neue und bessere Methoden ausdenken.

Mit dem Mikroskop kann man oft Glasfüllungen an der Andersartigkeit erahnen/erkennen. In Clericilösung im Durchlicht und besonders unter gekreuzten Polarisatoren erkennt man Glasfüllungen meist sofort und leicht.

Yvonne Sterly

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Yvonne Sterly

11.07.2015 - 13:48 Uhr

 ·  #15

Und nur dort Rubine kaufen, wo man sicher sein kann, dass nix gemauschelt wird. Schnäppchenpreise und große, tolle Rubine passen halt einfach nicht zusammen...

Viele billigste, glasgefüllte Steine erkennt man ja recht schnell - aber die gut gemachten sind fies. Bei Kundensteinen bin ich immer extremst übervorsichtig. Vorsichtig und sorgfältig ist ja selbstverständlich, aber diese Übervorsicht nervt irgendwie. Zum Verarbeiten/ Fassen habe ich solche Steine auch schon abgelehnt (Ibäh- Schnäppchen für ein paar Euronen und einem Wert von mehreren Tausend :roll: )

Juwelfix

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Juwelfix

11.07.2015 - 14:16 Uhr

 ·  #16

Naja, bei dem Stein meiner Kundin war das auf dem Steinbrief deutlich vermerkt, nur war sie sich über das zusätzliche Bearbeitungsrisiko nicht im klaren.
Die Risiko-Diskussion habe ich aber leider auch immer öfters, und meine Kunden sind ja überwiegend Geschäftskunden.
Momentan habe ich bei einem Silberring mit großem "Tansanit" Cabochon, schon drei mal auf das besonders hohe Bearbeitungsrisiko hin gewiesen, ich vermute, dass das was da schön Blau ist, hauptsächlich von gefärbtem Öl kommt. Leider will der Kunde nicht verstehen, dass das beim Reinigen schon ausfallen kann....

Aber Thema war ja eigentlich was anderes.

Heinrich Butschal

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Heinrich Butschal

11.07.2015 - 14:23 Uhr

 ·  #17

Risikohinweise und Haftungsausschluss unterschreiben lassen, hilft. Reden ist Silber und im Schadensfall vergessen.

Ulrich Wehpke

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Ulrich Wehpke

11.07.2015 - 18:00 Uhr

 ·  #18

Wenn man einen derartigen Schrieb einem Geschäftskunden vorlegt und um eine Unterschrift bittet, möchte ich die Reaktion mal sehen. Unverständnis ist da wohl noch die harmloseste Form. Ein schwieriges Terrain. Wenns teuer werden kann, bekommen sie schnell kalte Füße.

Heinrich Butschal

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Heinrich Butschal

11.07.2015 - 18:13 Uhr

 ·  #19

Würde ich aber trotzdem in Deine AGB mit reinnehmen. Hilft im Schadensfall bei den Nachverhandlungen.

Ulrich Wehpke

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Ulrich Wehpke

11.07.2015 - 19:33 Uhr

 ·  #20

Brauche ich nicht, ist schon.

edelsteinschleiferei

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edelsteinschleiferei

12.07.2015 - 03:59 Uhr

 ·  #21

ein glasgefüllter rubin exponiert in einem ring würde schon nach mehreren wochen tragen so aussehen wie der saphir auf dem bild. hatte einen fast neuen glasgefüllter rubin zum nachschleifen der war in den pararellen wachstumseben matt auf der oberfläche genau dort wo das glas in die ebenen eindringt.
das sieht wüst aus und das nach nur kurzer zeit. für 10 euro im carat kann man nicht viel erwarten.
den handwerker kann man nicht haftbar machen bei solchen steinen.

Ulrich Wehpke

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Ulrich Wehpke

12.07.2015 - 19:22 Uhr

 ·  #22

Das Ganze mit Epoxi überziehen, dann bleibt der Sten schön blank! Und der "Echtheit" fällt auch kein (Glas-) Stein aus der Krone. :mrgreen:

stoanarrischer uhu

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stoanarrischer uhu

25.07.2015 - 13:32 Uhr

 ·  #23

Das Recyclen von abgenudelten Steinen ist eine meiner Hauptbeschäftigungen - auch wenn es nicht unbedingt besonders viel Spaß macht. Die unten gezeigten 9 Turmaline und 1 Safir wogen 8,26 g und nach dem Nachschleifen noch 7,49 g. 4 Steine habe ich komplett nachgeschliffen, beim Rest nur die Oberseite. Bei den meisten Steinen ist die Rondiste erhalten geblieben. Die Steine haben fast alle ein unterschiedliches Design und 8er, 10er und 12er Teilung. Die Kosten: 275 € plus MWST und Porto.
uhu

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Ulrich Wehpke

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Ulrich Wehpke

25.07.2015 - 20:14 Uhr

 ·  #24

Sehr schön geworden und rentabel ist das auch. So kann man sie wieder schön in ihre angestammte Fassung einsetzen, oder auch ganz neu verarbeiten. Wer Steine schon mal kaufen musste, kann ein Leid von ihren Preisen singen. :?

arglthesheep

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arglthesheep

28.08.2015 - 09:16 Uhr

 ·  #25

Guten Tag,
habe mich nun nach einiger Zeit "Mitlesens" auch registriert.
Grüße Euch und bin immer erfreut soviel Wissen geballt zu finden.

Hier dann auch gleich die erste Frage:

@stoanarrischer uhu
wo bist du denn ansässig? Da ich immer wieder Steine zum Nachschleifen bekomme, sie aktuell aber je nach Anforderung auch in die USA schicke, wäre mir natürlich auch ein Kontakt hier direkt in D willkommen.

Beste Grüße
Nikolas

steinfroilein

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steinfroilein

28.08.2015 - 09:47 Uhr

 ·  #26

Hallo Nikolas,

unsere Wege kreuzten sich schon mal in den USA.
Schön, daß Du Dich hier im Forum registriert hast, so kannst Du auch Kontakte per PN knüpfen.

Unser stoanarrischer Uhu weilt noch im Urlaub, aber ich hab Dir seine www-Adresse per PN geschickt und den Termin, ab wann er wieder zurück sein wird.

Viel Spaß noch hier im Forum
und sicherlich liest man sich hier öfters,
Ingrid

arglthesheep

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arglthesheep

28.08.2015 - 11:02 Uhr

 ·  #27

Hallo Ingrid,
danke für Deine Mühen und so klein ist die Welt
habe mich hier schon länger rumgetrieben, fokussiere mich aber grad auf ein paar wenige Foren.

Beste Grüße aus dem sonnigen Bayern
Nikolas