Königskette walzen

 
Schmuckgewerk
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Schmuckgewerk

 ·  #1
Hallo zusammen,
ich befasse mich gerade mit der Herstellung von Königsketten & Co.
Mein Problem: wenn ich die Kette mit den noch runden Ösen walze, um einen kantigen Querschnitt zu bekommen, passiert es anschließend, dass sich einzelne ovale Ösen um 90° verdrehen. Das ist lästig und sieht nicht schön aus.
Ist das normal bei dieser Art Ketten oder kenne ich nur einen Kniff nicht?
Ich hänge mal ein Foto an.
Beste Grüße
Conny
sorry, das Foto ist doppelt, ich kenne mich hier noch nicht so gut aus! :oops:

Kein Problem, ich habe das doppelte Foto gelöscht :-).
VG
Mhorgaine
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Juwelfix
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Juwelfix

 ·  #2
Die Kette walzen ? In den Riefen für Draht ?
Wo steht denn so was ?
tatze-1
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tatze-1

 ·  #3
soll vermutlich die Alternative zum ziehen durchs Zieheisen sein.

Ich würde die Königskette so natur belassen, wie Du sie gemacht hast. Ist doch normalerweise quadratisch genug. Diese Idee von der Industrie, Königsketten auf quadratisch oder total rund zu formen, fand ich noch nie gut.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #4
Wenn Königsketten besonders kantig wirken sollen, werden sie beschliffen und nicht gewalzt. Man kann sie dazu auch auf einem Stab aufkitten und befeilen.
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #5
Kann man den Ausreiser nicht einfach wieder rein drehen?
Schmuckgewerk
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Schmuckgewerk

 ·  #6
... ich habe mir zum Beispiel dieses Video angesehen, ziemlich am Ende kommt das Walzen vor. Wenn man ein Zieheisen benutzt ist der Effekt ja der gleiche, denke ich.
Ja, man kann das verdrehte Kettenglied wieder eindrehen, aber es passiert ja immer wieder, beim Tragen, beim Verschicken, beim Abnehmen und Aufbewahren usw. Ich wollte das fertige Armband eigentlich verkaufen, aber so etwas würde ich als Käuferin auch zurückschicken. Dennoch sehe ich immer diese kantigen Ketten und frage mich, wie das funktioniert...
Ich werde aus der eigentlich schön gewordenen Kette Ringe machen.
Und die nächsten Kettenglieder werden wohl rund bleiben!
Danke für Eure Antworten!
Conny
Schmuckgewerk
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Schmuckgewerk

 ·  #7
Habe den Link zum Video vergessen: [Links sind leider nur für eingeloggte sichtbar]
tatze-1
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tatze-1

 ·  #8
dann hast du bei der Walze aufgehört, zu gucken. Die Walze wird nicht als Walze verwendet, sondern als eine Art Zieheisen (vermutlich mangels eines Vierkant-Zieheisens), in der die Kette zugerichtet wird. Danach spannt der Typ die Kette über ein Holz und feilt und schmirgelt sie, wie Heinrich schrieb, noch mal drüber.
Schmuckfreundin
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Schmuckfreundin

 ·  #9
Wie ist eigentlich der Unterschied von der Königs- zur Fuchsschwanzkette in der Herstellung ?
tatze-1
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tatze-1

 ·  #10
Fuchsschwanzkette bestehen grob gesagt aus ovalen Ösen, die U-förmig ineinander gehängt sind. Königsketten werden aus runden Ösen hergestellt, die nach einem Umklapp- und Einhängesystem, die das Muster ergeben, zusammengehängt werden.
Tilo
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Tilo

 ·  #11
wenn die Kette gefeilt wird, müssen die Ösen vorher zwingend in eine ovale Form gezerrt/gewalzt werden, weil sich die Ösen sonst schon beim feilen oder spätestens beim Tragen verdrehen und es einfach nur noch schrecklich unruhig aussieht
entweder runde Ösen runddraht
oder ovale Ösen runddraht oder gefeilt
gibts echt einen Markt für solch handgefertigte Ketten?
die kommen doch für geringe Kosten aus Maschinen und werden dann vom Großhandel an die fachhändler vertrieben
mein Publikum favorisiert zu 100% gefeilte/diamantwerkzeuggeschliffene Ketten

ich wundere mich jetzt allerdings ein wenig, warum sich die ovalen Ösen verdrehen
hätte ich nicht erwartet
wenn ich mir die Optik der handelsüblichen Königsketten mit ihren langen Flächen so überleg, ist die hier vorgestellte wohl noch lange nicht genug gezogen/gewalzt, also die Ösen noch nicht lang-oval genug

wobei man zum entscheidenden Punkt kommt: die Kette wird steif!
also zu steif!
handelsübliche gewalzte und "begradigte" Königsketten haben ja immer nach 4 Ösen ein normales Doppelösenpaar dazwischen, was für die Beweglichkeit notwendig ist!
tatze-1
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tatze-1

 ·  #12
ich würde sagen, es gibt einen Markt für die NICHT bearbeiteten Ketten, weil das, was man von der Stange bekommt, alles bearbeitet wurde. Zudem glaube ich, die Ketten in Gangsta-Dicke sind dann auch wieder handgefertigt. Zumindest in echt. Ein Kollege von mir hat damals während meiner Meisterschulzeit Königsketten von 1cm Kantenlänge vorm Fernseher am laufenden Meter quasi geklöppelt, weil er die Nachfrage hatte.

btw. die Kette hier auf dem Foto sieht so gar nicht nach Königskette aus.
Juwelfix
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Juwelfix

 ·  #13
Zitat
btw. die Kette hier auf dem Foto sieht so gar nicht nach Königskette aus.

Das ist keine ganz klassische, aber eine Variation des Musters, die würde ich schon auch zu den Königsketten zählen.
tatze-1
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tatze-1

 ·  #14
hm
Tilo
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Tilo

 ·  #15
hab eben mal ins Video geschaut
der macht ja die klassische Königskette mit den ösenpaaren nach jeder 4-Ösengruppe

die hier im Thema gezeigte kette kann man eben nicht so ziehen (und anschließend befeilen)
Schmuckgewerk
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Schmuckgewerk

 ·  #16
... ja, das stimmt, es ist eine Variante der Königskette, ich kenne sie unter dem englischen Namen Boxchain. Hier sind zwei Doppelösen weniger verarbeitet. Vorher hatte ich schon mal eine echte Königskette hergestellt, alle Ösen verlötet und dann ebenso gewalzt/gezogen. Das sah zunächst gut aus. Dann habe ich aber den Fehler gemacht, sie zum Polieren in den Tumbler zu tun. Anschließend waren etliche Ösen um 90° verdreht und ich habe sie nicht wieder korrigieren können. Letztendlich habe ich die verdrehten Ösen aufgesägt, dann wieder richtig eingehängt und erneut zugelötet. Das sah jetzt natürlich nicht mehr so gleichmäßig aus. Anschließend habe ich alle Glieder steif verlötet und Ringe daraus gemacht. Lehrgeld eben!
Tilo
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Tilo

 ·  #17
und hast du schonmal ne dichtgewalzte (und befeilte) Boxchainkette gesehn?
eben ;-)
Tilo
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Tilo

 ·  #18
PS
wenn die sich im Tumbler gedreht haben, wäre das auch beim Tragen passiert
die 4-Ösen-Abschnitte sind normalerweise vollkommen festgewalzt wie miteinander verlötet
wenn da was locker ist, wirds beim Tragen schlimmer bis hin zum abspreizen/drehen (passiert gerne bei hohlen Königsketten, scheußlich)
Schmuckgewerk
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Schmuckgewerk

 ·  #19
Tilo, meinst Du, wenn man die von mir auf dem Foto 1-4 nummerierten Ösen miteinander verlöten und die A-D genannten frei lassen würde, wäre das Problem gelöst?
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Tilo
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Tilo

 ·  #20
genau
das würde helfen, die zu wenig eng oder gar nicht gewalzte Kette dauerhaft zu stabilisieren, damit die Ösen nicht abspreizen (und drehen bei der gewalzten) können
ist mit 2 Stück 3er-Lötstellen pro 4er-Ösensegment zu machen

ob man das schon vorm walzen löten könnte, müßte ausprobiert werden, ob sich das schief verzieht
nach dem Walzen
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #21
auf dem Video scheint der ja irgendsowas zu machen, ich bin nicht ganz schlau draus geworden, ehrlichgesagt.
Also der hat ja am Schluss (der Löterei) noch so einiges verlötet, und durch Schütteln strategische Stellen wieder frei bekommen, wie gesagt ähem, lieber Erklärbär...
Schmuckgewerk
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Schmuckgewerk

 ·  #22
Ich habe inzwischen in einem anderen Forum erfahren, dass es Empfehlungen für das Verhältnis Drahtstärke zu Durchmesser gibt: bei der Königskette ist dies der Faktor 3,5. Also bei einem Drahtdurchmesser von 1 mm sollte man einen Ösendurchmesser von 3,5 mm wählen.
Ich bin schlauer geworden, vielen Dank für Eure Beiträge!
Conny
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