antiker Ring 585, Turmalin, Indigolith oder?

 
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pennisteffi
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pennisteffi

 ·  #1
Ich habe einen sehr schönen alten Ring geerbt, müsste meines Erachtens so 100 Jahre alt sein, gestempelt mit 585, Stein nahezu unversehrt, kein Abschliff an Kanten usw. Könnte es sich um einen echten Edelstein handeln? Wenn ja, welchen? Ein Glasstein wäre ja schon an den Kanten abgeschliffen oder? Wie alt mag der Ring sein? Maße Stein 10 mm Länge, 5 mm breit und ca 4 mm tief.
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Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #2
Naja, wenn der Ring wenig getragen wurde ist auch ein weicher Stein noch gut erhalten.

Synthetische Spinelle wurden zu diesem Stil viel verwendet. Diese würde man am violetten Leuchten/Schimmer unter UV Licht erkennen.
Juwelfix
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Juwelfix

 ·  #3
Zum alter würde ich mehr zu um 50 Jahre tendieren und beim Stein ist meine erste Vermutung auch, synthetisch, was anderes würde mich sehr wundern.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #4
Der Stein hat eigentlich die typische Farbe von synthetischem Korund und 50 Jahre passt eher als 100 Jahre.
pennisteffi
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pennisteffi

 ·  #5
Der Ring war nachweislich ein Brautgeschenk zur Hochzeit meiner Großmutter. Es gibt alte Bildaufnahmen, wo sie den Ring trägt. Und die Hochzeit war 1929. Ich bin mir nicht sicher, ob die wohlhabenden Schwiegereltern meiner Großmutter ihr einen künstlichen Stein geschenkt hätten...aber das werde ich wohl nie erfahren
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #6
Zitat geschrieben von pennisteffi
...aber das werde ich wohl nie erfahren
Das ist leicht zu erfahren wenn Du zu einem Gemmologen gehst und etwas Geld mitbringst. :-)
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #7
Zitat
. Ich bin mir nicht sicher, ob die wohlhabenden Schwiegereltern meiner Großmutter ihr einen künstlichen Stein geschenkt hätten...aber das werde ich wohl nie erfahren
Wenn du es erfahren möchtest brauchst du ihn nur bei einer Fachperson vorzuzeigen.

Auch meine Mutter hielt einen grünen Synthetischen Spinell in Ehren und für einen Turmalin, den mein Vater bei mit der Familie persönlich befreundeten (!) Juwelieren für sie gekauft hatte.
steinfroilein
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steinfroilein

 ·  #8
10x5mm wäre eine typische Synthesengröße ...

Muß nichts heißen, aber im Echtedelsteinbereich und gerade bei Indigolith wäre eine Baguettegröße doch eher eine Kommagrößengröße bzw. die Proportion wäre auch nicht so perfekt, wie es bei Synthesen & Co. der Fall ist.

Auch wurden/werden echte Edelsteinarten ab einer bestimmten Größe Saphir und Indigolith eher in oval und/oder Octagon / Achteck geschliffen und nicht als geradliniges Baguette / Rechteck.

Künstlich ist nicht immer negativ zu sehen. Diese Art Synthesen kam damals in Mode und hatte früher nicht so den touch billig wie heute. Die Branche unterscheidet übrigens künstlich für Zirkonia und künstlich für Glas im Unterschied zu synthetisch wie synthetisch Korund Saphir oder synthetisch Spinell blau in all seinen Farbvariationen. Eine Synthese war damals eine Art Revolution im Schmuck- und Edelsteinbereich.

Ein Foto ist auch nicht immer der Beweis für das Alter eines Steines. Wenn das Foto aus 1929 ist/wäre und damals war ein echter Edelstein wie Korund Saphir oder Turmalin Indigolith drin, kann es auch durchaus sein, daß der Stein in der Zwischenzeit evtl. mal verlorenging und ersetzt wurde.

Sieh Dir den Stein genau an:
Je reiner und klarer, also, wenn keine Einschlüsse zu sehen sind, desto eher Synthese & Co.

Um aber einen aussagekräftigen Bescheid zu bekommen, sollte ein Goldschmied / Juwelier / Gemmologe / Gutachter drübersehen.
Serra
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Serra

 ·  #9
Kann man dann davon ausgehen, das alle Steine mit diesem hellblau bis blaugrünem Farbton in dieser Art Schmuck synthetische Steine sind?
Meine Oma hatte auch so einen Ring mit so einem auffällig großen Stein allerdings in 333er Gold. Oder kann man sagen, dass bei höherer Goldlegierung auch der Stein wahrscheinlicher echt ist.
Bei Ebay wird diese Art Schmuck auch oft angeboten. Da steht dann in der Beschreibung oft Aquamarin, Blautopaz oder Turmalin aber nichts mit synthetisch.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #10
Dass bei Ebay die Bezeichnungen oft fantasievoll sind und den Boden der Realität nicht einmal streifen, sollte bekannt sein.
Trotzdem kannst Du einen ganzen Edelsteinfarbbereich nicht verallgemeinern.
Serra
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Serra

 ·  #11
Ja stimmt, alle ist eine schlechte Wortwahl.
In der Regel wäre besser gewesen. 😅
steinfroilein
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steinfroilein

 ·  #12
Es gibt viele Farbnuancen im Synthesenbereich, gerade im Blaubereich.
Da synthetische Steine in der Großschleifindustrie maschinell geschliffen werden, sind sie meist in Standardgrößen mit kleinen Maßtoleranzen erhältlich. Echte Steine in großen Größen dagegen werden manuell einzeln geschliffen und haben meist größere Maßtoleranzen und sind auch oft nicht proportional entsprechend geschliffen.

Fotos synthetischer Steine (syn. Spinell) anbei.
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Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #13
Das weis ich nicht weil ich auf Ebay zu wenig unterwegs bin.
steinfroilein
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steinfroilein

 ·  #14
Edit: man kann nie etwas verallgemeinern und auch die Regel bestätigt die Ausnahme, denn es wird auch Zirkonia in Platinschmuck verarbeitet.

Früher dagegen war es oft so, daß eher für Silber und 333 Goldschmuck Imitationen und/oder Synthesen verwendet wurden. Bei 585 teils teils. Allgemein würde ich sagen, je größer und schöner und maßgenauer ein Stein desto Vorsicht und einen Fachmann zu Rate ziehen. 😉
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #15
"gängigster" - da gibts noch mehr!

....und ich will sie alle!!!
pennisteffi
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pennisteffi

 ·  #16
Vielen Dank für die interessanten Antworten. Ich möchte nicht wahnsinnig viel Geld ausgeben, um den Ring irgendwo einzuschicken um dann festzustellen, dass es ein künstlicher Stein ist. Ein ortsansässiger Goldschmied meinte, der Stein könnte echt sein, (weil er in 585er Gold gearbeitet ist) aber schriftlich wollte er mir das nicht geben. Wenn ich den Ring zum Kauf anbiete, muss ich mir also überlegen,was ich reinschreibe als Privatverkäufer......am Besten ist wohl "vermutlich Saphir / Indigolith" und der Beisatz "Nach bestem Wissen und Gewissen" ......Welcher Verkaufspreis wäre angemessen?
pennisteffi
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pennisteffi

 ·  #17
Bitte das nachweisliche Alter beachten.....Der Goldschmied meinte sogar noch älter...
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #18
Das ist aber nicht dein bestes Wissen und Gewissen, wenn hier mehrere Fachleute eine Synthese vermuten.
Juwelfix
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Juwelfix

 ·  #19
Zitat
am Besten ist wohl "vermutlich Saphir / Indigolith" und der Beisatz "Nach bestem Wissen und Gewissen"

Nachdem was du jetzt weißt, ist Safir und Indigolith äußerst unwahrscheinlich und synthetischer Spinell sehr wahrscheinlich.
Am besten schreibst du blauer Stein, da bist du auf der sicheren Seite.
Juwelfix
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Juwelfix

 ·  #20
Zitat geschrieben von pennisteffi
Bitte das nachweisliche Alter beachten.....Der Goldschmied meinte sogar noch älter...

wollte er dir aber auch nicht schriftlich geben!?
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #21
Zitat
Welcher Verkaufspreis wäre angemessen?
Fang mit dem Materialpreis an und schau, was noch darüber geboten wird.
pennisteffi
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pennisteffi

 ·  #22
Vielen Dank für die Tips. Dank Bares für Rares weiß ich, dass 100 Jahre alter Schmuck wohl weit mehr Wert ist, als der Materialpreis...Vielleicht findet sich ein Liebhaber dieses ausgefallenen Ringes, sonst vererb auch ich ihn, anstatt ihn für Materialpreis zu verschenken...
Juwelfix
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Juwelfix

 ·  #23
Versuch halt dein Glück.
Vielleicht kommst du mit dem Stück ja auch bei Bares für Rares durch.
Gerade bei Schmuck wundere ich mich da immer wieder, was die für Preise bieten, fernab der real erzielbaren Preise.
...
 
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 ·  #24
Gute Idee, das Fahrgeld dorthin ist sicher drin, wirst kostenlos gestylt und im Fernsehen warst auch mal.
Manam
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Manam

 ·  #25
Oh ja, und ich bin gespannt, ob die ExpertINNen von Horst den Stein vor Ort als echt oder unecht deklarieren können - so mit Lupe und Lampe ...
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #26
Meine Frau hat so etwas ähnliches für den SWR gemacht. [Links sind leider nur für eingeloggte sichtbar] Sie vor der Kamera und ich dahinter zum prüfen der Steine und Materialen. Man hat da schon etwas Zeit manchmal auch eine halbe Stunde oder mehr. Vor der Kamera muss man dann nur kurz durch die Lupe schauen und erzählen was man schon vorher weis.
pennisteffi
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pennisteffi

 ·  #27
Die Experten dort halten sich ziemlich zurück beim Bewerten von Schmucksteinen, weil sie ja keine gemmologische Untersuchung machen können. Es wird alter Schmuck auch nach Aussehen und Seltenheit, Angebot und Nachfrage bewertet. DAS findet ich mindestens genauso wichtig....weil ich finde, alten Schmuck kann man niemals nur nach Materialwert beurteilen....
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #28
Zitat geschrieben von Heinrich Butschal
Meine Frau hat so etwas ähnliches für den SWR gemacht. [Links sind leider nur für eingeloggte sichtbar] Sie vor der Kamera und ich dahinter zum prüfen der Steine und Materialen. Man hat da schon etwas Zeit manchmal auch eine halbe Stunde oder mehr. Vor der Kamera muss man dann nur kurz durch die Lupe schauen und erzählen was man schon vorher weis.

Deine Frau ist schön, aber man hat leider keinen Ton. Also schon das Hiuntergrundrauschen, aber das gespochene Wort ist ja interessanter als das hübsche Gesicht.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #29
Das habe ich mit einer Handycamera mitgefilmt und stand weit weg. Die Originalaufnahmen des Senders darf ich ja nicht verwenden.
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #30
Zitat geschrieben von pennisteffi
Die Experten dort halten sich ziemlich zurück beim Bewerten von Schmucksteinen, weil sie ja keine gemmologische Untersuchung machen können. Es wird alter Schmuck auch nach Aussehen und Seltenheit, Angebot und Nachfrage bewertet. DAS findet ich mindestens genauso wichtig....weil ich finde, alten Schmuck kann man niemals nur nach Materialwert beurteilen....
von einem Video zum nächsten, und unter dem Begriff "alter Schmuck" läuft eine ganze Bandbreite.
Auch wenn der Laie sich unter "alter Schmuck" zunächst mal historische Schätze vorstellt, handelt es sich bei "altem Schmuck" häufig eben um Schmuck, der nur wenige Jahrzehnte alt ist und vom Design her also total aus der Mode. Schmuck, der zwar aus Edelmetall ist, und von daher einen gewissen Materialwert besitz, den aber keiner (zur Zeit, alles kommt bekanntlich ja mal wieder) tragen möchte. Ergo: der Wert entspricht tatsächlich nur dem, was man auf jeden Fall dafür bekommt, nämlich dem Materialwert. Basta. Im ehemaligen Kaufpreis enthaltene Herstellerkosten und Handelsspannen können nicht berücksichtigt werden.
Der Wert der "Edelsteine" Diese kosten , weil man bei einem renomierten professionellem Anbieter die Gewissheit hat, dass der Stein echt ist (sollte zumindest so sein), und den Angaben entspricht, der Stein genau die Form usw. hat, die man für ein bestimmtes Schmuckstück sucht, und vielleicht sogar einem bestimmten Kundenwunsch entspricht. Der Stein ist außerdem unversehrt, neu eben. Bei Steinen, die in gebrauchten Schmuckstücken verarbeitet sind, treffen all diese Kriterien eben nicht zu, außerdem besteht das Risiko, dass ein Stein beim ausfassen auch noch beschädigt werden kann. Deshalb kann den allermeisten Steinen in Gebrautschmuck eben kein Wert beigemessen werden. Außnahmen sind z.B. große Diamanten oder wenige andere Steine. Hier stehen die Kosten für eine erneute gemmologische Einordnung und ggf. Nachschleifen in einem wirtschaftlichen Verhältnis zueinander.
Wert von Schmuck über dem Materialpreis gibt es daher nur für:
- Schmuck mit historischer Bedeutung
- Schmuck der dem derzeitigen Trend entspricht
- sogenannte "zeitlose" Schmuckstücke
- Schmuck, der in der Vintage-Szene gesammelt wird und
- Schmuck mit hohem künstlerischen /evtl. handwerklichen Wert

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