Drahtstärke zur Herstellung eines Schnappschlosses (Kastenschloss in Tonnenform)

 
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Silberratte
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Silberratte

 ·  #1
Liebe Goldschmiede,
ich (fortgeschrittener Hobbygoldschmied) versuche gerade, ein oben genanntes Schloss aus Silber-Halbrunddraht der Stärke 3 x 1,5 mm anzufertigen. Ich habe zwei Anleitungen vorliegen (Jinks McGrath - Techniken der Schmuckherstellung und Anastasia Young - Die Techniken der Schmuckgestaltung), beide sind allerdings für mich nicht ganz verständlich. Der Halbrunddraht muss eingefeilt und gebogen werden - lt. Anleitung ohne vorheriges Glühen. Ich frage mich gerade, ob mein Halbrunddraht dafür geeignet ist. Leider fehlen jegliche Angaben zur Drahtstärke...
Hat jemand von Euch Erfahrung damit und kann mir sagen, ob ich auf feineren Halbrunddraht ausweichen muss oder es mit Glühen auch bei meinem stärkeren Draht funktionieren kann?
Danke für Eure Hilfe!

Viele Grüße
Silberratte
tatze-1
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tatze-1

 ·  #2
geglüht sollte das Schnepperblech nicht werden, denn du willst ja eine Federwirkung haben. Die wird durch glühen zerstört. Daß die Drahtstärke fehlt, kann ich nachvollziehen, werden doch die Schlösser passend auf den Schmuck hin konzipiert. D.h. du mußt sehen, wie das Größenverhältnis paßt. Ich kenne beide Bücher nicht, aber ich vermute mal, daß da auch Abbildungen vorhanden sind, die man mal grob für die Größenverhältnisse nutzen kann. 1,5mm starker Draht erscheint mir aber trotz allem zu stark (zusammengeklappt 3mm), wenn schon beim normalen Kastenschloß-Federblech Blechstärken von 0,5-0,6mm (zusammengeklappt dann 1-1,2mm) verwendet werden.
Tilo
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Tilo

 ·  #3
wenn eine so starke Feder federn und mit den Fingern bedienbar sein soll, muß sie ja entsprechend lang sein
ist doch viel zu stark
die vor 100 Jahren üblichen Kettchenverschlüsse dieser Bauart hatten halbrunddraht 1,4 x -,6mm oder noch dünner (bei genannter Breite)
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #4
Beide Bücher beinhalten geballtes Halbwissen, das erst durch die Erklärung einer Fachperson verständlich wird. Also machst du im Augenblick alles richtig.
Ein paar mehr Angaben braucht es aber schon, damit wir vorwärts kommen, Zeichnung, Fotos usw. Ganz bestimmt mag ich mich aus purem Gutmenschentum nicht hinsetzten und diese Bücher erst mal wälzen, um zu sehen, worauf du hinaus willst.
pontikaki2310
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pontikaki2310

 ·  #5
Zitat geschrieben von Silberfrau

Ganz bestimmt mag ich mich aus purem Gutmenschentum nicht hinsetzten und diese Bücher erst mal wälzen

Da ich den Wettbewerb zum Ober-Gutmenschen gewinnen will,
hab ich's gemacht und Jinks McGrath - Techniken der Schmuckherstellung
nach einem Kastenschloß in Tonnenform durchgewalzt - äh - gewälzt.
Da gibt's nix was einer Anleitung zum Kastenschloßbau entspräche.
Schick bitte x Skizze oder Fotos.
Tilo
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Tilo

 ·  #6
und auch, an was für eine Kette das soll
damals wurden diese Schlösschen für dünne Ketten gemacht mit Schloßaußendurchmesser 2,6mm und noch einem Sicherheitsbügel, in den die Feder zunächst gehängt/gefädelt wird
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #7
Zitat geschrieben von pontikaki2310

Zitat geschrieben von Silberfrau

Ganz bestimmt mag ich mich aus purem Gutmenschentum nicht hinsetzten und diese Bücher erst mal wälzen

Da ich den Wettbewerb zum Ober-Gutmenschen gewinnen will,
hab ich's gemacht und Jinks McGrath - Techniken der Schmuckherstellung
nach einem Kastenschloß in Tonnenform durchgewalzt - äh - gewälzt.
Da gibt's nix was einer Anleitung zum Kastenschloßbau entspräche.
Schick bitte x Skizze oder Fotos.
Und da denk ich, nur mir isses langweilig und ich hab nix vernünftiges zu tun.


Und man sieht, wie wichtig genauere Angaben sind, anscheinend denkt Tilo an das Kettenschlösschen mit Querbügel und ich an eine Plattfederkonstruktion, mit in dem Fall halbrunder Feder, geklappt gibts eine runde, im Röhrchen ohne Sicherungsbügel.
Tilo
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Tilo

 ·  #8
ich weiß nicht, was du denkst, was ich denke.
Fakt ist: ich denke ebenfalls an die Feder, die ein Runddraht mit Schlitz ist und in ein Röhrchen gesteckt wird, was ich ja eindeutig geschrieben habe

und die hatten eben teilweise einen Sicherheitsbügel
warte, ich mach ein Foto
Tilo
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Tilo

 ·  #9
einmal komplett und wegen enger Feder nicht mit Bügle benutzbar
und 3x mit Bügel, aber keine Feder verfügbar
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Drahtstärke zur Herstellung eines Schnappschlosses (Kastenschloss in Tonnenform)
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #10
Siehst du, ich hab noch was anderes gedacht.
pontikaki2310
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pontikaki2310

 ·  #11
Silberfrau & Tilo = Sag ich doch immer:
"Männer und Frauen passen nicht zusammen"
(Zit. dtsch. Philosoph Loriot)
diamantenimport
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diamantenimport

 ·  #12
Du meinst, Frauen passen besser zu Frauen? 😉
tatze-1
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tatze-1

 ·  #13
könnte man manchmal echt meinen.
Silberratte
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Silberratte

 ·  #14
Danke für die vielen Anmerkungen! Tilo zeigt genau das, was ich meine: eine Feder aus Halbrunddraht, die in ein Röhrchen gesteckt wird. Das Röhrchen hat einen Außendurchmesser von 4mm, Wandstärke 0,5 mm.
Mein neuer Plan ist: Ich nehme statt Halbrunddraht einen Blechstreifen von 0,5 mm Stärke und löte auf das Röhrchen eine Platte, in die ich einen Schlitz säge, so dass der gefaltete Blechstreifen hineinpasst. Müsste doch funktionieren, oder?
Tilo
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Tilo

 ·  #15
wenn der für dein Rohr mit ID 3 wäre die Feder mit Durchmesser 3 eh viel zu dick, denn es muß ein umlaufendes Schließblech vorhanden sein, das in die Kerbe der Feder greift und sich die feder dahinter etwas entspannen kann
also ID3
dann Schließblech mit Öffnung 2 ergäbe genau Raum für eine Feder aus 2x1 Halbrunddraht

was du jetzt planst, gefällt mir insofern nicht, da in ein -,5er Blech keine allzutiefe Rille, die ja den Halt bringen soll, gefeilt/gesägt werden kann

so ein schließblech muß eine stufige Öffnung haben und die Feder seitlich eingesägt sein
kann mal jemand anders eine Skizze machen? ich hab keine zeit
Kornelia Sch
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Kornelia Sch

 ·  #16
Ich habe in meinen Jinks McGrath-Büchern auch gestöbert - leider kein Schlösschen gefunden.
Carla
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Carla

 ·  #17
Zitat geschrieben von Silberratte
Ich habe zwei Anleitungen vorliegen (Jinks McGrath - Techniken der Schmuckherstellung und Anastasia Young - Die Techniken der Schmuckgestaltung)

Du meinst nicht zufällig Sylvia Wicks statt Jinks Mc Grath?
Nach dem Buch von Wicks und dem von Young habe ich nämlich auch mal so ein Schlösschen angefangen.
Damit das funktioniert, muss der zusammengeklappte Halbrunddraht dem Innendurchmesser des Scharniers minus Spiel entsprechen. Die untere Hälfte des Schneppers ragt in geschlossenem Zustand etwas aus dem Rohr heraus, das Ende der oberen Hälfte wird als "Griff" nach oben gebogen. Dann wird eine 1mm starke Rundöse ans Scharnierende gelötet, durch die der Schnepper genau durchpasst und die in eine umraufend eingefeilte Rille am Schnepper einrastet.
Mein Prototyp hatte noch Optimierungspotential (räusper...), aber gehen sollte da schon.
Tilo
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Tilo

 ·  #18
diese Öse sollte aber aus vierkantmaterial sein
(abge)rund(et) ist für ein schließblech unfunktional, denn es begünstigt das ungewollte selbstauslösen
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #19
Oder zumindest die Innenseite der Öse etwas angeschliffen, damit die Innenkante der Öse scharf ist.
Silberschweif
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Silberschweif

 ·  #20
ich mache einen online Kurs beim verlinkten Anbieter hier kann man aber auch Lessons einzeln kaufen zum reinschnuppern. Den Kurs kann ich nur jedem wärmstens ans Herz legen
hier die gesuchte Lesson [Links sind leider nur für eingeloggte sichtbar]
Tilo
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Tilo

 ·  #21
der verlinkte Kurs (Startbild) zeigt ein normales Kasten-Schloß in runder Ausführung, bei dem es nur eine richtige Position gibt zum Reinstecken der Feder
ich meinte, es soll hier ein Schloß gebaut werden, wo die Winkelposition der Feder zum Schloß egal ist, weil das Schließblech umlaufend ist
Silberratte
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Silberratte

 ·  #22
Inzwischen habe ich in der Bibliothek ins Brepohl-Schmiedebuch geguckt und die beigefügte Zeichnung fotografiert. Mein Röhrchen mit Innendurchmesser 3 mm werde ich jetzt mit einen 1 mm starken und 2 mm breiten Blechstreifen kombinieren. Jetzt weiß ich auch, was mit dem Einfeilen der Kerbe gemeint war und warum das Blech eine gewisse Stärke haben muss.
Wenn ich den Schlitz am Ende des Rohres so einfeile, dass der gegogene Blechstreifen genau hindurchpasst, sollte es doch funktionieren, oder?

ModEdit MH: Bild gelöscht. Der "Brehpohl" ist urheberrechtlich geschützt und darf daher nicht abfotografiert und vervielfältigt werden! Bitte die Seite aus dem Buch angeben, dann kann es sich jeder selbst rausssuchen.
Sparkle
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Sparkle

 ·  #23
Zumindest muß die Schnepperfeder im eingerasteten Zustand wieder etwas auseinanderfedern können.
Oder anders ausgedrückt: Fürs Drücken des Schneppers zum Öffnen brauchts schon etwas Luft zwischen den Blechen hinten an der Kerbenseite. Sonst funktioniert es nicht.
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #24
Eine von mehreren Möglichkeiten - zufällig die, die mir im Kopf auch rumspukte - wobei Tilos Interpretation natürlich den Vorteil der Funktion in allen Richtungen hat und wirklich mit Halbrunddraht funzt.
Dein gebogener Blechstreifen muss auf eine gewisse Federspannung gewalzt sein, ja, dann sollte es gehen.
Die Feder von oben her einzufeilen (bei Brepohl ist die ja gekröpft gebogen), birgt die Gefahr, dass es da abknickt, wenn man zu grob rumfingert. Daher wird klassischerweise eher so verfahren, dass das herausstehende Drückerende nicht von oben eingefeilt sondern rechts u. Links schmäler gefeilt wird und der Schlitz eine schmälere kleine Erweiterung nach oben bekommt und die Feder dahinter einrastet.
Tilo
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Tilo

 ·  #25
Silberratte,es funzt mit deinen Maßen nicht, zumindest nicht, wenns so werden soll wier auf der Buchskizze
mal es dir doch mal auf im Maßstab 1:10 auf
der von dir beschriebene Doppel-Streifen paßt ziemlich genau ins Rohr ohne auseinanderfedern zu können

es läßt sich auch mathematisch erschlagen:Wurzel aus 2x2x2 = 2,83
also Blech etwas dünner oder schmaler oder beides
oder den Blechstreifen an den Kanten stark brechen
Silberratte
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Silberratte

 ·  #26
Wie dünn sollte das Blech denn nun sein? Bei meiner letzten Idee hieß es, 0,5 oder 0,6 sei zu dünn.1 mm ist zu dick. 0,8 mm? Dass mit dem Federn verstehe ich, nachdem ich meine Pinzette gerade betrachtet habe ;-) Aber wie ich jetzt wo einfeile und wie ich den Schlitz arbeite, habe ich immer noch nicht verstanden :-(
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #27
Wenn du 0,5 nimmst ist da eigentlich kein Platz mehr um von oben in das Blech rein zu feilen.
Zitat
oder den Blechstreifen an den Kanten stark brechen
womit wir wieder beim halbrund wären.
Tilo
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Tilo

 ·  #28
nee, Kanten brechen reicht für Raum zum ausfedern
Silberratte
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Silberratte

 ·  #29
Was genau bedeutet "Kanten brechen"?
Tilo
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Tilo

 ·  #30
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