Trommelpolieren

 
Antje_l
 
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Antje_l

 ·  #1
Hallo liebe Forengemeinde,
mein Name ist Antje. Ich mache seit ca. 1 Jahr Armbänder aus Edelsteinen und Sterling Silber. Aus Hobby würde nun schon ein kleiner Online Shop. Nun habe ich ein bestimmtes Armband mit afrikanischen Vinyl Perlen, in die ich auch Silberperlen einarbeiten bzw es sind kleine silberne Scheiben. Sie haben einen Durchmesser von 4-6mm und sind ca 1mm dick. Bisher hatte ich sie in Thailand eingekauft, seit einem halben Jahr mache ich diese selber, indem ich Silberdraht schneide, zu Kugeln schmelze und dann flach klopfe. Dann ein Loch rein ohren und fertig. Aber: das Polieren dieser kleinen Teile mit Hand ist doch sehr aufwendig und zeitraubend. Nun zu meiner Frage : hilft hier eine kleine Trommelpoliermaschine, nichts super Teures? Problem beim Lochbohren ist, an den Seiten des Loches franst das Sterling Silber leicht aus, so dass eine raue, leicht scharf-kantige Stelle entsteht. Würde diese beim trommelpolieren weggehen? Wenn ja, mit welchen Schleifkörpern (Keramik) und/oder Schleifmitteln im Wasser. Oder nimmt man hierfür besser Stahlkugeln/Nägel? Für Tipps wäre ich sehr dankbar. Und es sollte keine Maschine für 1000 € und mehr sein. Anbei noch ein Bild, um was es sich handelt. Vielen Dank im Voraus für Hilfestellungen.
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Trommelpolieren
tatze-1
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tatze-1

 ·  #2
Dafür gibts Kugelfräser, mit denen man fix die Grate wegfasen kann.
pontikaki2310
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pontikaki2310

 ·  #3
Zitat geschrieben von Guestuser

seit einem halben Jahr mache ich diese selber, indem ich Silberdraht schneide, zu Kugeln schmelze und dann flach klopfe.

Interessante Methode - wieviel Zeit bringst du auf dem Fußboden
mit dem Suchen der Kügelchen beim Schmieden zu;-(( ?
Ich löte zu dem Zweck Ösen und klopfe die dann flach - dann
hab ich das Problem mit dem Bohren und dem Grat nicht.
Zitat geschrieben von Guestuser

Aber: das Polieren dieser kleinen Teile mit Hand ist doch sehr aufwendig und zeitraubend.

Zum Polieren fädel ich die Scheiben dann auf nen stabilen
Nylonschnur oder dickes Stahlseilchen (Angelschnur/Juwelierdraht)
- die beiden Enden zu ner Kugel schmoren oder Knoten machen,
falls sie einem doch mal aus der Hand fliegen - und dann die Scheibchen am Schwabbel polieren.
Gut festhalten;-) - das geht dann ruck-zuck......
Antje_l
 
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Antje_l

 ·  #4
Hallo, vielen Dank für die Tipps
@pontikaki, ich muss sie nicht suchen, das geht echt gut, hätte ich vorher auch nicht gedacht :-). Die Schwierigkeit ist lediglich das Polieren, das ist zu zeitaufwändig. Es geht auch nicht nur um das ausgefranste Bohrloch sondern durch das schmelzen auch um das oxidierte. Die Scheiben sollen zwar auch teils oxidiert aussehen, aber auch an vielen Stellen glänzen. So wie auf den Bildern. Das mit Ösen ist auch keine schlechte Idee, aber im Löten bin ich nicht unbedingt ein Ass, es dauert glaub ich länger als das schmelzen und hauen. Aber ich werde es auf jeden Fall ausprobieren. Vielen Dank. Könnte es denn mit dem Trommelpolieren auch klappen? Oder gehen damit die "Ausfransungen" gar nicht weg?
Granat
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Granat

 ·  #5
Zeig doch mal ein Foto von so einer Silberscheibe.
Ich vermute du musst das erst entgraten (wie Tatze auch schreibt).
Danach kann es in ein Schüttelfass; dort werden aber nur
1/100mm bis 1 /10mm je nach Laufzeit und Zusammensetzung
abgeschliffen. Um eine zuvor geschwärzte Silberscheibe wieder
hell zu schleifen ist das optimal. Aber ein richtiger Grat geht
z.B. mit einem Kugelfräser viel schneller weg.
just my 2cents
Kornelia Sch
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Kornelia Sch

 ·  #6
Hm, ich würde jetzt so aus dem Bauch raus vermuten, dass die Ausfransungen dann zwar nicht weggehen, aber sie glänzen hübsch....
tatze-1
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tatze-1

 ·  #7
Zitat geschrieben von Granat

Zeig doch mal ein Foto von so einer Silberscheibe.

das sind wohl die auf dem Foto oben.
Granat
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Granat

 ·  #8
Zitat geschrieben von tatze-1

Zitat geschrieben von Granat

Zeig doch mal ein Foto von so einer Silberscheibe.

das sind wohl die auf dem Foto oben.

Schon klar. Aber ich möchte die mal einzeln QUER sehen
mit dem Bohrloch und dem Grat im Bohrloch.
tatze-1
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tatze-1

 ·  #9
ach so
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #10
Zum Ösen wickeln und löten braucht man erst einmal Draht und wenn der nicht da ist, ist die Schmelzmethode ja recht einfach.
Grate innen werden mit keiner Poliertrommel weggehen, da hilft nur der Kugelfräser den Tilo schon empfohlen hat.
Für Aussenpolitur der Teile würde ich ein Schüttelfass mit Schalengranulat empfehlen. Da geht dann die Trennung der Teile durch ein Sieb am besten. Nur wenn die Aussenränder glatt werden sollen, dann kann man im gleichen Schüttelfass mit Keramik, Wasser und Schleifpulver vorschleifen. [Links sind leider nur für eingeloggte sichtbar]
Antje_l
 
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Antje_l

 ·  #11
Hallo an Alle, vielen vielen Dank für die vielen Tipps, ich werde nach so einem Schüttelfass schauen und es damit ausprobieren und die ausgefransten Bohrlöcher mit einem Kugelfräser glätten. Nochmals ganz herzlichen Dank für die schnelle Hilfe. Ich werde berichten, wie es geworden ist. Wird bissi dauern, da ich beruflich zur Zeit sehr eingespannt bin. Einen wunderschönen Tag Euch allen.
pontikaki2310
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pontikaki2310

 ·  #12
Zitat geschrieben von Heinrich Butschal

Zum Ösen wickeln und löten braucht man erst einmal Draht und wenn der nicht da ist, ist die Schmelzmethode ja recht einfach.

Den Draht hat Antja ja offensichtlich schon:
Zitat geschrieben von Guestuser

seit einem halben Jahr mache ich diese selber, indem ich Silberdraht schneide, zu Kugeln schmelze und dann flach klopfe.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #13
So weit hatte ich das nicht gelesen, oder überlesen.
tatze-1
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tatze-1

 ·  #14
ich war's, nicht Tilo

der Kugelfräser muß deutlich größer sein als das Bohrloch. Sprich, für ein 1mm Loch würde ich einen Kugelfräser zwischen 2-2,5mm zum anfasen nehmen
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #15
Die unregelmäßige Außenkante ist gerade charmant, nur falls es eingerissen ist, so dass es an der Kleidung oder Haut kratzt würde ich die Stelle glatt feilen und schmirgeln / polieren. Irgend eine Tabularasamethode würde alles abnuddeln.
Das Rüttelfass merk ich mir auch.
Antje_l
 
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Antje_l

 ·  #16
Hallo an Alle,
ja, Silberdraht habe ich, sonst könnte ich die Scheibchen ja bisher gar nicht machen:-). Genau auf die unregelmäßige Aussenkante kommt es mir auch an, hier soll ja auch die Oxidation vom einschmelzen des Drahtes erhalten bleiben. Es entstehen beim schmieden bzw "platt hauen" auch nur ganz leichte Risse, die nicht wirklich scharfkantig sind, aber trotzdem nachpoliert werden müssen, um einen Glanz zu erzeugen und in den leichten Rissen bleibt die Oxidation erhalten. Und dafür hatte ich eben gedacht, hier würde mir eine Poliermaschine helfen, um nicht jede Scheibe einzeln Polieren zu müssen. Aber ich werde zum einen die Variante Kugelfräser, anschließendes Auffädeln mehrerer Scheiben auf einen Draht und dann Polieren an der Maschine mit Schwabbel probieren, als auch die Variante mit dem Rüttelfass. Bin schon am schauen, welches ich nehme. Denn anscheinend rät mir hier keiner zu einer Poliermaschine, aus welchem Grund auch immer ;-). Nochmals recht herzlichen Dank für die tollen Tipps. LG Antje
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #17
Ketten oder solche auf Draht gezogene Elemente an einer Poliermaschine zu polieren ist saugefährlich und auch geübte Profis haben sich damit schon schwer an den Fingern verletzt.
pontikaki2310
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pontikaki2310

 ·  #18
Da hast du recht, Heinrich - man muß sich wirklich konzentrieren
und muß die Draht-Abteilung mit je 3 bis 4 Elementen und etwas
Zwischenraum gut und kurz fassen.
Wenn man noch nicht sooo geübt ist, dann kann man statt
Schwabbel auch erstmal ne weiche (weiße) Rundbürste und
etwas mehr Poliermittel nehmen - das ist dann sicherer.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #19
Ich hatte oben eine für 34 Euro verlinkt aber Antje war wohl zu langsam, jetzt ist sie weg.
Granat
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Granat

 ·  #20
Zitat geschrieben von Guestuser

Denn anscheinend rät mir hier keiner zu einer Poliermaschine, aus welchem Grund auch immer ;-)

´´Poliermaschine´´wäre teuer und brauchst du mMn nicht. [Links sind leider nur für eingeloggte sichtbar]
... und eine Hilfskonstruktion ohne Abzug verstaubt+verdreckt
die ganze Werkstatt. Der Tipp von Hr.Butschal wäre doch völlig ausreichend. Günstiger + besser gehts nicht. [Links sind leider nur für eingeloggte sichtbar]
Du könntest den Rüttler auch abwechselnd zum schärfer abtragenden Schleifen mit Keramikdreiecken
und Bimsmehl füllen und danach mit Walnussgranulat o.ä. polieren oder einfach länger laufen lassen im Walnussgranulat.
Die Scheibchen einzeln am Poliermotor zu polieren ist m.E. ´Strafarbeit´ und auf einem Draht an eine Schwabbel zu halten saugefährlich wie Hr.Butschal ja auch schreibt. Das ist eher was für eine gelernte, erfahrene Poliseuse.
Antje _l
 
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Antje _l

 ·  #21
Oh mann, ich bin überwältigt von diesen Hilfestellungen und jetzt mit den letzten Antworten weiss ich nun auch, warum keine Poliermaschine. Ich werde den empfohlenen Tumbler nehmen, habe ihn im Amazon auch noch zum kaufen gefunden, bei dem Link von gestern kam auch da schon, dass das Gerät nicht mehr verfügbar ist. Nun trau ich mich fast nicht mehr, das mit dem Auffädeln und Polieren zu probieren, am Ende geht es noch ins Auge, deshalb nehme ich Abstand davon. Habt ganz lieben Dank ❤ und viele Grüße aus dem sonnigen Bernkastel-Kues Antje
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #22
Ich weiß nicht, ob das dann auch den Kugelfräser ersetzen soll? Kugelfräer würde ich trotzdem vorher kurz machen, geht auch flott.
Anstatt eines Poliermotors hatte ich in meinen Anfängen eine mit dazugehöriger Zwinge am Tisch befestigte Bohrmaschine, in die eine kleine Filzscheibe mit Halter gespannt war. Wenn man es nur gelegentlich nutzt ist die Dreckentwicklung "normal" überschaubar. Du hast deine Scheibchen auf einen Draht gefädelt und bearbeitest sie einzeln, hältst den Rest in der Handfläche beider Hände fest. Kann eigentlich nicht viel passieren, wenn man ein wenig Acht gibt.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #23
Den Kugelfräser soll das nicht ersetzen.
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