Welches erschwingliche Metall ist geeignet für eine Emaillearbeit ?

 
Ingo Richter
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Ingo Richter

 ·  #1
Tja, aufgrund der nahezu explodierenden Preise für silberfarbene Edelmetalle und auch Edelmetall-Legierungen, die für nachhaltige Emaillearbeiten empfohlen werden frage ich bereits jetzt schon nach erschwinglicheren Alternativen dafür.

Geht da was?

Das Material kann auch gelblich oder gar bräunlich sein, nur auf die extremen Preise für hochlegiertes Weissgold oder Platinmetall möchte ich nicht unbedingt zurückgreifen müssen.
Tilo
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Tilo

 ·  #2
Platin ist über die Jahre alles andere als deutlich gestiegen (es sei denn du nimmst den kurzen Absturzdip von März als referenz) und kostet gradmal nominell 50% vom Hoch 2008, geschweige inflationsbereinigt
aber klar: für große Stücke ist es ein gewaltiger Preisfaktor
aber Silber ist doch immer noch günstig im Vergleich zu den Kosten der Handarbeit an Schmuckstücken
(nicht nur im Vergleich zum Höchstkurs 2011)

ich bin nicht der emaillespezi, aber Kupfer kenne ich durchaus als emaillegrund
und Silber

oder hast du da konkret ein Problem mit Farbveränderung beim Brennen?
Ingo Richter
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Ingo Richter

 ·  #3
@ Tilo:

Ich hatte nur gehört, daß gerade Platin und hochlegierte Edelmetalle die nachhaltigsten Lösungen als Basismetall sein können.

Aber Deinen Worten nach geht da doch auch Silber - oder gar Kupferbasiertes?

Also auch beispielsweise eine Legierung aus 900 Cu und 100 Sn (Rotbronze)?

Ich möchte einfach nicht, dass meine erste als Emaillearbeit geplante Kreation aufgrund eines ungeeigneten Basismetalls nach bereits kurzer Zeit ihre schmückende Kraft verliert.

Noch habe ich keinen ausführenden Emaillekünstler ausfindig gemacht, aber wenn es soweit ist möchte ich ihm ein nach meinen Vorstellungen vorgefertigtes Stück vorlegen können, was dann aus einem Material bestehen soll, wo sich sein künstlerischer Einsatz auch haltbarkeitsmässig wirklich rechtfertigt.

Danke, bereits Deine erste Antwort hat mir schon sehr geholfen und mir nun doch Hoffnung gemacht, daß ich wohl kein kleines Vermögen bereits nur in das Basismaterial stecken muss.
Kornelia Sch
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Kornelia Sch

 ·  #4
Frag mal Silberfrau, die macht Emaillearbeiten.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #5
Louise
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Louise

 ·  #6
In meinem Modeschmuck finden sich häufig Emaillearbeiten auf Kupfer. Welche Legierung genau dahintersteckt, weiss ich natürlich nicht.
Viele Grüsse
Louise
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tatze-1
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tatze-1

 ·  #7
sieht nach Kupfer aus. Bist du dir sicher, daß das Emaille ist? Hab noch nie solche Marmorierarbeiten als Emaille gesehen.
Quadrant
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Quadrant

 ·  #8
Auf Stahlblech (Töpfe oder Badeöfen und Badewannen) hat Emaille doch auch immer gehalten. ?
Louise
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Louise

 ·  #9
Stimmt, Waschschüsseln und so waren auch emailliert. Ich hab den Anhänger mal schräg photographiert. Ich denke schon, dass es Emaille ist
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pontikaki2310
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pontikaki2310

 ·  #10
Zitat geschrieben von Sextant

Auf Stahlblech (Töpfe oder Badeöfen und Badewannen) hat Emaille doch auch immer gehalten. ?


Ja, und da auch stets konteremailliert.
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #11
Sieht aus nach Separation Enamel. Kupfer ist das Standardmetall zum Emaillieren. nicht wirklich teuer. Tombak geht auch noch, habe ich aber noch nie gemacht.
Wenn man Geld sparen will aber viel Zeit hat, nimmt man Kupfer, brennt eine Schicht klares Email auf, brennt darauf Feinsilberfolie auf und emailliert dann diese nach Wunsch.
Platin soll für emailarbeiten weniger geeignet sein. Hochkarätiges Gold dagegen schon. Ich arbeite normalerweise mit Feinsilber.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #12
Zitat geschrieben von Louise

In meinem Modeschmuck finden sich häufig Emaillearbeiten auf Kupfer. Welche Legierung genau dahintersteckt, weiss ich natürlich nicht.
Viele Grüsse
Louise
Am besten Feinkupfer, hat einen hohen Schmelzpunkt und das Email reißt am wenigsten, Legierungen sind meist härter, da kann das Email eher reißen und niedriger schmelzend.
tatze-1
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tatze-1

 ·  #13
Zumindest sollte das Stück, wenn's aus Silber ist, entweder aus einem Stück sein oder konsequent mit Emaillot gelötet sein. Und es ist zu beachten, daß Rottöne einen Hang zu schwarzen Farbrändern haben.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #14
tatze-1
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tatze-1

 ·  #15
ich hab zu wenig rot emailliert. Das mit dem grün war mir nicht bekannt. Ich bilde mir ein, daß auch bei Silber schwarz entstehen kann.
Ingo Richter
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Ingo Richter

 ·  #16
besten Dank euch Allen schonmal.

Da bieten sich mir ja ab 2021 echt viele Möglichkeiten. Und, daß Silberfrau professionell emailliert ist eine sehr wertvolle Info für mich.

Als Basismaterial kann ich mir durchaus auch Feinsilber vorstellen.

Hoffe, daß das nicht zu weich für meinen in Planung befindlichen Entwurf wird.

@ Silberfrau: Ginge auch Sterlingsilber? Oder führt das Cu 75 darin zu argen Problemen beim Emaillieren?
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #17
@ Tatze
Schon, jede Farbe wird mit zunehmender Intensität schwarz. Bei Silber mit Transparentemail sieht man den schmalen grünlichen Rand schon nach etwas längerem Brand oder nach dem zweiten Brand. Wenn man ein fantastisches Transparentrot auf Silber erhalten will, gibt es den Trick ein höherschmelzendes hellblau transparent als dünne Grundierung zu nehmen und dann erst das Rot aufzutragen. Dann wird das Rot noch feuriger und kein Braunstich stört.
tatze-1
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tatze-1

 ·  #18
werd ich mir für meine zukünftige Weiterbildung merken.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #19
Zitat geschrieben von Ingo Richter

besten Dank euch Allen schonmal.

Da bieten sich mir ja ab 2021 echt viele Möglichkeiten. Und, daß Silberfrau professionell emailliert ist eine sehr wertvolle Info für mich.
Wir haben ja schon viele wunderbare Emailarbeiten von Ihr hier gesehen)
Zitat geschrieben von Ingo Richter


Als Basismaterial kann ich mir durchaus auch Feinsilber vorstellen.
Das ist besser so
Zitat geschrieben von Ingo Richter


Hoffe, daß das nicht zu weich für meinen in Planung befindlichen Entwurf wird.
Das email mit Konteremail macht es hart.
Zitat geschrieben von Ingo Richter


@ Silberfrau: Ginge auch Sterlingsilber? Oder führt das Cu 75 darin zu argen Problemen beim Emaillieren?

Kommt aufs Email und dessen Schmelzbereich an, es kann knapp werden oder man muss (was ich früher oft gemacht habe) das Email mit Fluss (das ist ein Pulver mit sehr niedrigem Schmlezpunkt zum überziehen von Emailmalerei) umschmelzen und neu mahlen, dann ist der Schmelzbereich niedriger.
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #20
Lieber Ingo, es gibt natürlich auch die Möglichleit, ein x-beliebiges Email-centerpiece in ein beliebiges Schmuckstück wie einen Edelstein einzufassen. Ich arbeite dagegen integral, d.h. es ist alles aus 1 Stück modelliert, und dafür bietet sich mein bevorzugter Clay aus Feinsilber an.
Sterlingsilber kann emailliert werden, wenn es gut gesotten ist.

Ich arbeite jedoch mit bleifreien Emails, und nur in Ausnahmefällen noch mit bleihaltigen, und diese haben aufgrund des fehlenden Bleis einen höheren Schmelzpunkt, aus diesem Grunde würde ich das für mich ablehnen.. Hierfür auch danke für den Hinweis von Heinrich, also lasse ich weiterhin auch die Finger von Tombak.

Die geringere Härte von Feinsilber kann durch eine etwas höhere Materialstärke ausgeglichen werden.
Industrieemails und Schmuckemails sind nicht ganz das Gleiche.

Edit: Heinrich, danke für die Blumen.
Ingo Richter
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Ingo Richter

 ·  #21
... also Feinsilber !

Wenn ich 2021 soweit bin, werde ich das beim Planen des Basisstückes berücksichtigen müssen ...
steinfrosch
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steinfrosch

 ·  #22
Was spricht gegen 970er Emailsilber? ( oder gibts das nicht nehr?)Habe lange Zeit damit gearbeitet, funktionierte immer gut und ist nicht so weich wie Feinsilber.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #23
Ingo Richter
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Ingo Richter

 ·  #24
Aha, merk ich mir mal zusätzlich 😊
Edmund
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Edmund

 ·  #25
Hallo, bin ein bischen spät dran, aber vielleicht kann ich doch noch etwas hinzufügen.
Kupfer ist eins der besten Metalle zum emaillieren, besonders wenn es um etwas größere Stücke geht. Zu beachten ist, dass man Elektrolykupfer, sauerstofffrei verwendet. Bei anderen, evtl. etwas unreineren Kupfersorten kann das Email nach dem Brand, oder auch Wochen später abspringen.
Das 2. preiswerte Metall ist Tombak. Hier aber möglichst Tombak 5/95 bis 10/90 verenden. D.h. das Kupfer wurde mit 5 bzw. 10 % Zink legiert. Auf höher legiertem Tombak hält das Email nicht. Der Grund: das Zink diffundiert beim Brand an die Oberfläche und verhindert das Haften des Emails. Tombak hat außerdem den Vorteil, dass es nicht so stark zundert wie Kupfer und dass blanke Metallstellen, wenn sie poliert sind, wie Gelbgold glänzen und diese Farbe und den Glanz auch lange behalten. D. h. die Metallflächen laufen nicht so leicht an. Außerdem ist Tombak idas einzige Metall auf dem transparentes Rot, ohne Unterlage von Fondant, wunderbar transparent Rot wird.
Bei Silber empfehle ich Feinsilber. Feinsilber hat gegenüber Silberlegierungen einige Vorteile beim emaillieren. Das Vorurteil, dass Feinsilber zu weich ist hält sich hartnäckig. Diesem scheinbaren Nachteil des zu weich seins, begegnet man, indem man das Werkstück gegenemailliert. Dann ist es genau so biegestabil wie Silberlegierungen.
Bei Schmuck sollte man in jedem Fall Silber bevorzugen, auch wenn der Silberpreis etwas höher ist. Der Arbeitsaufwand ob auf Cu oder Ag ist der gleiche. Beim Verkauf kann man aber mit einem Schmuck aus Silber einen wesentlich höheren Preis erzielen als mit einer Arbeit auf Cu oder Tombakbasis. Das macht den Einkaufspreis des Silbers mehr als wett.
In den nächsten Tagen schiebe ich ein zwi Bilder nach. Aus persönlichen Gründen kann ich mich leider nicht mehr so in diesem Forum tummeln wie ich es gerne möchte.
Wer mehr Infos zum kunsthandwerklichen Email benötigt kann mich unter massow(at)emailkunst.de gerne anschreiben. Außerdem finden Sie meine 2 HP's wenn sie im Netz nach "Emailkunst" oder "Email, Kunst und Handwerk" googeln.
Edmund www.emailkunst.de
PS. Renate, das gezeigte Stück ist kein Separation-enamel, sondern Ziehemail
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #26
Zitat geschrieben von Edmund


PS. Renate, das gezeigte Stück ist kein Separation-enamel, sondern Ziehemail
Da habe ich schon schöneres Ziehemail gesehen.

Hach Edmund, Thompson hat "crackle base" was genau für die von mir immer so bewunderten Durchkocheffekte zu verwenden ist. Lass das Wetter kalt werden! Man brennt erst normal im Ofen und kann dann anscheinend mit der Flamme auf Stellen gehen und Durchkochflecken verursachen.
Edmund
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Edmund

 ·  #27
Hallo Silberfrau Renate
Zitat
Da habe ich schon schöneres Ziehemail gesehen.

Da hast Du natürlich recht. Gutes Ziehemail zu machen ist garnicht so einfach. Die meisten Anwender rühren einfach in dem heißen Email herum. Ist das Email nicht heiß genug, wird das ganze Werkstück hin und her gezogen und es läßt sich kein Muster ziehen. Es ist wichtig, dass das Email mindestens 850 Grad C hat, damit die Viskosität möglichst niedrig ist. Hinzu kommt, dass der Ziehaken vor dem ziehen an der Spitze gut glühend ist und dass das Werkstück fest auf dem Gegenemailständer fiixiert ist, damit es beim ziehen nicht hin und her rutscht. Besser ist jedoch man zieht kalt. D. h. verschiedene Emailfarben werden nass auf das Werkstück aufgetragen und glatt gerüttelt. Dann zieht man mit einer spitzen Nadel oder dergl. das Muster in das Email, rüttelt das Email wieder glatt, trocknet und brennt. Leider habe ich nur dieses eine Beispiel aus einem meiner Kurse. Das Nassemail wurde in senkrechten Linien aufgetragen, plan gerüttelt und mit einem spitzen Gegenstand wurden quer über das Email Linien gezogen. Das Email wieder glatt gerüttelt, getrocknet und gebrannt.
Den Durchbrenneffekt erzielst Du, wenn Du zwei Emails mit unterschiedlichem Schmelzpunkt übereinanderschichtest und etwas höher und länger brennst. Dabei muß das Email mit dem niedrigeren Schmelzpunkt die Unterlage bilden, das mit dem höheren Schmelzpunkt muß dabei oben liegen. Bei Brenntemperaturen um 800 Grad C schmilzt naturgemäß das niedrig schmelzende Email zuerst und drückt sich durch das höher schmelzende. Dadurch entsteht der Durchbrenneffekt. Er ist wesentlich intensiver als beim Crackle base.
Auch mit Emailgranulatr, das es heute leider nicht mehr zu kaufen gibt, kann man ähnliche Effekte erzielen. Du mußt allerdings das Granulat aus Stückemail selbst herstellen. (Ein paar Gramm op. Granalien schenke ich Dir wenn Du möchtest)
Herstellen der Granalien: Lege einen Brocken Email in ein festes Leinentuch und schlag das Tuch über den Brocken. Beides auf eine feste Unterlage legen und mit einem Hammer darauf schlagen. Die Granulatstückchen sollten so um die 1 mm groß sein. Wenn Du ziemlich viele kleine Stücke hast, siebst Du sie aus dem Bruch aus.

Anwendung: Gegenemail und Sichtemail brennen. Das Sichtemail kann tr. oder op. sein. Nach dem Brand etwas Kleber auf das Sichtemail sprühen und das Granulat auf der Fläche verteilen. Darüber eine dünne Schicht eines Kontrastemails streuen, trocknen und GLATT brennen. Es sollen vom Granulat keine Buckel stehen bleiben. Wenn doch, die Buckel auf eine Ebene mit der Email der Sichtschicht schleifen und brennen. Die Ergebnisse fallen unterschiedlich aus je nachdem ob das Sichtmail opak und das Granulat transparent ist, oder umgekehrt. Ein sehr weites "Spielfeld" . Leider habe ich keine Beispiele, aber ich schaue mal beim amerikanischen Emailforum nach. Ich denke dort ist was zu finden.
LG
Edmund
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Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #28
Krieg ich hin, lass kalt werden. Ich will nur darauf achten, dass ich in bleifrei bleibe, wobe ich das bei dem Thompson jetzt auch nicht weiß. Mit bleihaltigem Weiß und bleifreiem transparent geht es gut.
Das Ziehen war früher mit bleihaltigem auch leichter, habe ich als Kind gemacht.
Edmund
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Edmund

 ·  #29
Hier wie versprochen ein paar Bilder zu meinem vorherigen Beitrag
"Hahn": Das sichtbare Metall ist Tombak 90/10, Nech dem Bran geschliffen, poliert und mit einer SSEHR dünnen Wachsschicht versiegelt. Hängt seit ca. 30 Jahren in einem Wohnraum und wurde nie nachpoliert.
Rote Schale: transparentes Rubibrot der Firma Schauer direkct auf poliertem 90/10 Tombak. Leider sieht man das leuchtende Rot unur am oberen Schalenrand
Kreuz: Transparentes Rubinrot von Schauer auf Tombak 90/10. Der Zunder auf der Sichtseite wurde nach dem Gegenemailbrand nur leicht abgewischt. Die Sichtseite wurde vor dem Emailauftrag nicht geschliffen oder poliert. Die schwarz erscheinenden stellen sind Restzunder. Durch diese Technik wirkt die Emailfläche lebendiger.

Und an den ursprünglichen Fragesteller,
ehe Du ein, vielleicht mit viel Aufwand erstelltes Objekt emaillierst, solltest Du Dir einige Grundkenntnisse zum Email aneignen. Es ist nicht so, wie die Goldschmiedin, Emailleurin und Dozentin der KHS-Düsseldorf es einmal ironisch formuliert hat: „Streu etwas Email aufs Blech, schieb es in den Ofen und was herauskommt ist Kunst“.
Du solltest Dir schon vorher ein zwei gute Email-Lehrbücher anschaffen, diese studieren und einige praktische Erfahrungen sammeln, ehe Du Dich an eine aufwändige Arbeit begibst.
Empfehlen kann ich an Büchern:
1) Linda Darty: „The Art of Enamelling, Techniques, Projects, Inspirations“
2) Nuria Lopez Ribalta. „Enameling on Metal“
Beide erhältlich via Amazon.
Mit dt. Email-Büchern sieht es ganz schlecht aus. Im Buchhandel gibt es keine Emaillehrbücher mehr. Du kannst versuchen über das Zentralverzeichnis antiquarischer Bücher http://www.zvab.de eines der älteren Bücher zu ergattern.

Ebenso schlecht sieht es mit gelernten oder studierten Emailfachleuten/experten in D aus. Emailliern wird zwar, im Rahmen der Goldschmiedeausbildung an einigen Goldschmiede- und Glasfachschulen in einer Art Kurzlehrgang noch gelehrt, aber das ist erst die halbe Miete. Emaillieren wird m. W. Nur noch an der Burg Giebichenstein in Halle, mit Schwerpunkt „Künstlerisches Stahlemail“ gelehrt.
Deshalb ist es schlecht bestellt mit studierten Emailfachleuten. Das Fach „Kunsthandwerkliches Email“ mit Gesellen- oder Meisterprüfung wird in D seit etwa den 1970iger Jahren nicht mehr gelehrt. In D gibt es noch eine handvoll meist älterer Emailkünstler mit einer abgeschlossenen Prüfung. Hier ein paar Namen: Bettina Dittelmann, Barbara Lipp, Rolf Lindner, Uta Feiler, Armgard Stenzel, die letzten drei mit Ausbildung an der Burg Giebichenstein/Halle. In GB z. B. Alexandra Raphael, in Spanien Dr. Nuria Lopez Ribalta und die Brüder Francis und Andree Vilasis. Darüber hinaus haben ältere Gold- und Silberschmiede (60+) das Emaillieren noch gründlich gelernt.

Ich schreibe Dir so ausführlich weil ich aus Erfahrung weiß, das Leute ohne Emailvorkenntnisse meist an großen Projekten gescheitert sind und danach nie wieder Email angefasst haben. Und das finde ich ausgesprochen schade!!
Edmund
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Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #30
Zum Glück gibts anderswo noch Fachleute.
Googel beispielsweise mal nach Alexa Smarsh und überspringe die Amazonischen Alexas. https://www.google.com/search?…80&bih=581
Ich stimme Edmund in dem was er schreibt, zu.
Ingo, falls du dich selber in die Materie einarbeiten willst, frage ruhig, ich habe sehr viel von Edmund lernen dürfen.
Du kannst für den Anfang sogar ohne Ofen emaillieren, indem du das Stück von der Unterseite her erhitzt. Das habe ich bei meinen allerersten Wiedereinstigsstücken auch gemacht, s.u.
Der Gockel gefällt mir und den Effekt von dem Kreuz finde ich überraschend.
Neueste Informationen
Die Goettgen Schmuck-Community ist umgezogen zu Gutachter und Goldschmied Heinrich Butschal. Speichere den neuen Link. Deine Beiträge, Galerien und Dein Account bleiben natürlich gleich. Wir wünschen weiterhin viel Spaß im Butschal-Schmuckforum!

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