Eheringe vom Goldschmied

 
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Endtermin
 
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Endtermin

 ·  #1
Hallo zusammen,
ich bin stark verunsichert. Wir wollen uns ganz klassische Eheringe ohne viel Schnick-Schnack vom Goldschmied machen lassen. Mein Zukünftiger will für sich einen Ring mit möglichst hohen Goldanteil. Idealerweise Feingold. Und er hätte auch gerne einen relativ breiten Ring (10 mm). Ich hätte gerne einen 750er Goldring, 5-6 mm breit.
Nun kommt es: nach einigen Telefonaten mit Goldschmieden bei uns in der Gegend, wurde uns erstens abgeraten Feingold zu verwenden (was ich zumindest verstanden habe) und zweitens haben wir herausgehört, dass Goldschmiede scheinbar "Rohlinge" verwenden. Ist das die Regel? Ich dachte ein Goldschmied macht alles, vom schmelzen über's gießen oder walzen bis hin zur Oberflächengestaltung.
Könntet ihr mir sagen, ob wir da antiquierte Vorstellungen von der Arbeit eines Goldschmiedes haben bzw. wie Goldschmiede in der Regel Trauringe herstellen? Danke schon mal.
tatze-1
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tatze-1

 ·  #2
Es führen unterschiedliche Wege zum Ziel und jeder Goldschmied hat seine eigene Arbeitsmethode. Kommt halt auch ein wenig darauf an, was der Kunde bereit ist, auszugeben.

Zu Feingold würde ich jetzt auch nicht unbedingt, aber wenn er einen hohen Goldanteil haben möchte, könnte man auch über 900er Gold oder 917er nachdenken. Das ist etwas härter als Feingold.
Tilo
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Tilo

 ·  #3
Zitat geschrieben von Guestuser

Ist das die Regel? Ich dachte ein Goldschmied macht alles, vom schmelzen über's gießen oder walzen bis hin zur Oberflächengestaltung.

theoretisch kann er das mit dem schmelzen usw
praktisch sind aber fugenlose schlichte Trauringe ein Sonderfall, der oft/meist nicht von Grund auf vom Goldschmied gemacht wird, weil die sehr spezielle technik des Gießens und besonders die der speziellen Ringwalzen nicht gut kaufbar sind und sich nur wenige Goldschmiede anschaffen
sondern er nutzt Ringrohline als hochwertige(!!) Basis
das kann aber so weit gehn, daß gerade die schlichten Ringe letztlich nahezu fertig bezogen werden, wenn keine Muster oder Steine geplant sind

es gibt aber durchaus Goldschmiede, die das alles selbst machen
(ich z.B., wobei ich das mit Gold und Silber mache und bei Platin dann auch auf Rohlinge zurückgreife
während es halt noch weniger Kollegen gibt, die das sogar bei Platin alles von Grund auf können und machen. die nutzen dann einen andere Gießtechnik als ich, die auch für Platin geeignet ist)

und ich rate nichtmal von Feingold ab, denn ich weiß, daß es durchaus gut funktioniert, wenn die Ringe gewalzt ("geschmiedet") sind
ich habe grad eine Doku gemacht mit Videos und Fotos aller Arbeitsschritte für die letzte Anfertigung dieser Art vor wenigen Wochen
waren dann 8gb, die ich auf einem USB-Stick mitgeschickt habe

und bei 10mm Breite sind sie eh üppig breit und stabil
wovon ich abrate: bei Feingold irgendwelche zarten Muster zu fertigen
und dazu zählt der beliebte "goldschmiedetypische" hammerschlag, der nicht lange schön aussieht
einfach polieren und dann die tragestruktur Tragestruktur sein lassen

trotzdem gibt es Kunden, die gegen meine Warnung auf Hammerschlag bei Feinsilber und Feingold bestanden und zufrieden waren
Tilo
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Tilo

 ·  #4
daß so ein einziger 10mm Feingoldtrauring je nach Stärke und Fingergröße bei um 20g aufwärts wiegt, ist eingeplant?

aber tatze (und die anderen Kollegen) haben schon Recht: mit z.B. 900 oder 917 hat man eine schöne Farbe bei mehr Härte

ich habe bei der Beratung alle diese Materialien zum Ansehen und auch einen Feingoldtrauring zum Probetragen
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #5
Bei 10 mm Breite sieht [Links sind leider nur für eingeloggte sichtbar] schon gut aus. Bei 5 mm Breite ist 750 er Gold eine gute Wahl.
Tilo
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Tilo

 ·  #6
hier in 4,5mm 2,1stark

(vorher wurden genau gleiche Feinsilberringe als Testphase getragen, bevor die Feingoldringe gefertigt wurden)
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Eheringe vom Goldschmied
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #7
Sehr schön, wenn die dick genug sind geht auch schmäler.
Endtermin
 
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Endtermin

 ·  #8
Ich danke euch für eure Antworten. Jetzt wird mir das ein wenig klarer. Über 900er Gold bzw. 22 Karat hat mein Zukünftiger auch schon nachgedacht.
Ok, dann weiß ich jetzt, dass es durchaus üblich ist fugenlose schlichte Trauringe aus Rohlingen zu fertigen.
Wenn man nicht viel an der Oberfläche macht (was Thilo rät, wenn ich es richtig verstanden habe) dann kann man doch eigentlich gleich direkt aus der Trauringmanufaktur bestellen, oder?

Schade, dass keine der Experten (Tilo, Heinrich Butschal) bei uns in der Nähe wohnt (Raum Nürnberg)

Eine Frage hätte ich noch: was halten die Experten von den zur Zeit angesagten Trauringkursen, wo man seine Ringe selber schmiedet. Wäre das nicht eine Alternative? Allerdings bin ich nicht sicher bezüglich der Qualität (d.h. Haltbarkeit wenn man selber "lötet")

@ Tilo: Er ging davon aus, dass so ein breiter Ring um die 30 Gramm wiegt.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #9
Tatze ist aber in Nürnberg und Silberfrau macht auch Kurse in Nürnberg.
tatze-1
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tatze-1

 ·  #10
Zitat geschrieben von Guestuser

Schade, dass keine der Experten (Tilo, Heinrich Butschal) bei uns in der Nähe wohnt (Raum Nürnberg)

so schnell fällt man durchs Raster, wenn man keine Bilder zum gucken hochlädt und keine unendlich langen Texte schreibt.

Zitat
Eine Frage hätte ich noch: was halten die Experten von den zur Zeit angesagten Trauringkursen, wo man seine Ringe selber schmiedet. Wäre das nicht eine Alternative? Allerdings bin ich nicht sicher bezüglich der Qualität (d.h. Haltbarkeit wenn man selber "lötet")

Da ein ordentlicher Kurs unter fachlicher Anleitung stattfindet, wird darauf geachtet, daß auch Lötfugen ordentlich verlötet sind. Allerdings haste halt dann Trauringe mit Fuge und nicht fugenlose Trauringe, was vielen Brautpaaren wichtig ist, um die Symbolität der unendlichen Lieben zu unterstützen.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #11
Es gab mal auch Kurse mit Quick-Cast MMD. Da konnten die Ringe auch fugenlos im Kurs gegossen werden.
Tilo
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Tilo

 ·  #12
ich halte von den üblichen trauringkursen nicht so viel denn es wird da eine Herstellungsmethode genutzt, die bei späteren Größenänderungen deutlichen Mehraufwand bedeutet
im laufe der Jahre müssen Ringe bei sehr vielen menschen immer mal größergemacht werdenentweder die leute werden insgesamt auch an den fingern dicker oder nur die Gelenke werden dicker

die Ringe aus der Trauringmanufaktur bzw. die vom Goldschmied fertiggemachten Rohlinge und die fugenlosen nach meiner Methode werden einfach gestreckt

während die aus einem Stab gebogenen und verlöteten (Trauringkurs) dann an der Lötstelle reißen würden (wobei die Kursteilnehmer den bereits vorbereiteten Stab in die Hand bekommen und die eigentliche Löterei dann vom Kursleiter gemacht wird) und stattdessen mühsam ein kleines farb- und profilgeleiches Stück Gold hergerichtet und eingelötet werden muß
jedesmal
(die Symbolik des endlosen bands um den Finger will ich mal nicht überbewerten, denn es gibt auch Ringe, wo wegen verschiedener Farben im Ring eh Fugen notwendig sind)

dann gibts noch ne andere Sorte trauringkurs: da haben die Kursteilnehmer hauptsächlich mit Wachs zu tun, das sie schnitzen
und die Umsetzung Wachs in Form zu Edelmetall wird dann von Fachmann erledigt und die Kursteilnehmer dürfen zum Schluß beschmirgeln und polieren

die von mir gezeigten Feingold-Trauringe sind nicht von regionalen Kunden, sondern die Sache wurde komplett aus der Ferne abgewickelt: zuerst Maßringe und Musterringe zugeschickt

es wäre also kein Problem, das auch hier zu machen
es gäbe auch die Option, zu mir zu kommen und bei mir die Ringe selbst an einem tag anzufertigen
inklusive Selberschmelzen mit dem flüssigen Gold und zum Schluß die Innengravur mit der entsprechenden Maschine
mehr selbst geht nicht!
also z.B. Samstag früh in Nürnberg starten, dann bei mir ab 10 Uhr die Ringe machen bis abends und dann entweder gleich zurück (ok, das ist anstrengend) oder in ner Pension übernachten und am Sonntag vormittag hier die Seenlandschaft oder leipzig anschauen und zurück

das sind dann stabile Ringe, die später problemlos von jedem Fachbetrieb gedehnt werden können

im Foto der Vergleich der Gießrohlinge im Vergleich zu der endgültigen Dimension bzgl. Fingergröße
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Eheringe vom Goldschmied
pontikaki2310
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pontikaki2310

 ·  #13
Zitat geschrieben von Tilo

im Foto der Vergleich der Gießrohlinge im Vergleich zu der endgültigen Dimension bzgl. Fingergröße


Danke für das Foto Tilo, die Rohlinge hatte ich mir nicht
sooo roh vorgestellt. Da muß man ja noch x "richtig ran"......
Da hat selbst so ne alte Goldschmiedin x wieder was gelernt;-)
Tilo
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Tilo

 ·  #14
PS: bei einem Kurs macht man ja evtl. jeweils den Ring des Partner und nicht den eigenen, aber angesichts der Dimension des Herrenrings könnte es sein, daß das selbst bei 900er Gold über die Kräfte einer Frau geht, denn das ist tatsächlich körperlich anstrengend, weil die Ringwalzen bzgl. der Kraftübersetzung für dünnere/schmalere Ringe ausgelegt sind

ja, die werden erstmal innen deutlich und außen ganz wenig abgedreht, bevor sie gewalzt werden
ist aber auch für Laien nach kurzer Einweisung kein Problem
und dnach dem Walzen werden sie seitlich auf Zielbreite abgedreht
und evtl. innen bombiert
pontikaki2310
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pontikaki2310

 ·  #15
Die Vorstellung das - unter Profi-Anleitung - selbst zu
machen gefällt mir gut. Man hat dann - trotz selbstgemacht -
etwas, was den Widrigkeiten der Zukunft, standhält.
tatze-1
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tatze-1

 ·  #16
Zitat geschrieben von pontikaki2310

was den Widrigkeiten der Zukunft, standhält.

was das Material betrifft, ja. Ansonsten, was die zwischenmenschlichen Widrigkeiten betrifft, daran ist der Goldschmied unschuldig.
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #17
Die fugenlosen Trauringe sind das Optimum, aber in dem Moment wo auch nur das winzigte Steinchen rein kommt ist der Vorteil eh für die Katz.
In den Trauringkursen wie z.B. bei Kargus (Nähe Tevi Nordstadt Nbg.) steht das gemeinsame Event im Vordergrund, nicht so sehr das Handwerkliche. Dank einem professionellen Team wird das Endergebnis dennoch professionell und von Ringen vom Goldschmied nicht zu unterscheiden.
Wer gerne jeden Schritt selbst ausloten möchte ist bei Tilo sicher gut aufgehoben.
tatze-1
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tatze-1

 ·  #18
Und wer den Handwerker vor Ort unterstützen will...
Tilo
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Tilo

 ·  #19
Zitat geschrieben von Silberfrau

wo auch nur das winzigte Steinchen rein kommt ist der Vorteil eh für die Katz.
In den Trauringkursen wie z.B. bei Kargus (Nähe Tevi Nordstadt Nbg.) steht das gemeinsame Event im Vordergrund, nicht so sehr das Handwerkliche. Dank einem professionellen Team wird das Endergebnis dennoch professionell und von Ringen vom Goldschmied nicht zu unterscheiden.


ersterem würde ich auch widersprechen wollen, denn es gibt 2 Szenarien, wo, obwohl Stein dehnen eh verhindert, eine Fuge unten beim größermachen stört:
erstens: der größermachservicebetrieb hat eine Trauringwalze und auch bei der Methode ist ein Fuge eine Stelle, die aufgehen kann, wo es bei fugenlosen Ring kein Problem ist

und 2. stört eine vorhandene Fuge, wenn der Goldschmied diese übersieht und beim aufsägen daneben durchsägt
und dann beim einlöten des Stücks die vorhandene Fuge überraschend zur Rille wird oder noch schlimmer: wenn sie schräg angelegt ist, sich der Ring an der Stelle verschiebt oder das alles rausfällt.......

ich meine: eine Lötfuge sollte bei der Herstellung vermieden werden
happening hin oder her
was ist bei diesem happening der Vorteil, daß da noch weitere Paare gleichzeitig anwesend sind?


und deshalb bin ich auch weiterhin der Meinung, daß so ein Kursergebnis vielleicht den Ringen eines Goldschmieds entspricht, der mit Lötfuge herstellt, aber eben das nicht unbedingt das optimale Ergebnis darstellt
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #20
Wenn du beim Größerwalzen keine ungleiche Dicke bekommen willst, ist eh nicht sehr viel drin. Die meisten haben den Hebeldorn. Geringe Differenzen genen mit vorglühen auch bei gelöteten Ringen. Ohne Stein. Und kleiner eh.
Beim Happening der Mehrnutzen ist halt die Betüdelung, umfassende Beratung, und Kargus bietet ja einigen Kladdradatsch an, von Steine über Laser und alles mögliche. Es waren zu meiner Zeit max. 2 Paare.
>>und deshalb bin ich auch weiterhin der Meinung, daß so ein Kursergebnis vielleicht den Ringen eines Goldschmieds entspricht, der mit Lötfuge herstellt, aber eben das nicht unbedingt das optimale Ergebnis darstellt << ja sach ich doch.

Ringe von der Stange oder vom Goldschmied ist eher eine Frage der Einstellung, will man den örtlichen Goldschmied unterstützen z.B. die Goldschmiede im Handwerkerhof, oder lieber die einheimische Fabrik z.B. Gebrüder Weidner Schwabach, die entferntere Fabrik z.B. in Baden-Württemberg oder einen internationalen Hersteller aus dem Internet.
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 ·  #21
Zitat geschrieben von Guestuser
Schade, dass keine der Experten (Tilo, Heinrich Butschal) bei uns in der Nähe wohnt (Raum Nürnberg)

Ich bin mir sicher, dass tatze-1 (Anke) das super hinbekommt. Fugenlos (z. B. im Sandguss oder notfalls sogar in Sepia; ein paar Nummern kleiner und dann schmieden oder walzen). Gold (hoch legiert) zu gießen und dann zu schmieden ist für viele bestimmt ein Erlebnis.
Guestuser
 
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Guestuser

 ·  #22
Hallo zusammen,
danke für die vielen Infos. Gestern hat mein Zukünftiger eine Goldschmiede in der Oberpfalz gefunden. Dort stellt man fugenlose Trauringe her in dem man eine Art runde Platte gießt, die walzt, dann Kreise ausschneidet, die man dann zum Ring aufstülpt. Er hat schon für nächste Woche einen Termin ausgemacht. Wenn das nicht klappt melde ich mich bei Tatze. Schade, dass ich erst heute gelesen habe, dass Tatze auch fugenlose Ringe herstellt. Aber jetzt weiß ich wo ich mal vorbeischauen sollte ;)
tatze-1
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tatze-1

 ·  #23
Zitat geschrieben von Guestuser

Schade, dass ich erst heute gelesen habe, dass Tatze auch fugenlose Ringe herstellt.

Wer hat behauptet, daß es bei mir nur gefugte Ringe gibt?

Zitat
in dem man eine Art runde Platte gießt, die walzt, dann Kreise ausschneidet, die man dann zum Ring aufstülpt

nichts anderes hat dir Tilo angeboten. Nur daß er kein Blech gießt, sondern direkt den Kreisring zum größerwalzen oder -schmieden, den der oberpfälzer Kollege effektiv auch braucht. Ist für den Goldschmied nur etwas materialsparender als der große Verschnitt, den man bei der Blechmethode hat.
Rufi
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Rufi

 ·  #24
Zitat geschrieben von Tilo

im Foto der Vergleich der Gießrohlinge im Vergleich zu der endgültigen Dimension bzgl. Fingergröße


Hallo Tilo,
die Rohlinge haben mich ja sehr verwundert. Weswegen werden diese denn so klein gegossen und dann aufwändig erweitert? Ich vermute, weil durch das schmieden die festigkeit des Goldes erhöht wird.
Ist ein so hergestellter Ring dann deutlich widerstandsfähiger als ein gleich in der richtigen Größe im Verlorene Form Guss (Wachsguss) gegossener Ring?
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #25
Könnte man mal ausprobieren. Viel Unterschied dürfte das nicht machen insbesondere, wenn sie dann noch Hammerschlag bekommen.
tatze-1
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tatze-1

 ·  #26
Wie der fertige Ring aussehen soll, wurde nie gesagt. Nur die Breite und die Legierung. Der Hammerschlag kam jetzt nur durch Deine bzw. Tilos Feinmetallring-Fotos auf.
Tilo
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Tilo

 ·  #27
das Walzen bringt echt bessere Eigenschaften bzgl. Verbiegen und Verkratzen
nicht nur bei den verlinkten Feingoldtrauringen

der Hammerschlag, der ja nur eine Verformung von meßbaren kaum über 2% bringt, (die Ringe habe ich 1 Umfangsnummer kleiner gemacht und durch den hammerschlag hatten sie Endgröße) wirkt sich nach meinem Verständnis kaum auf die Haltbarkeit in den beiden genannten Punkten aus, wenn der Ring zuvor auf die Größe gegossen wurde
noch dazu, wo ich denke, daß ein Wachsguß am Eingußkanal nicht 100% die geleiche Struktur/haltbarkeit hat und ich solch einen Ring allenfalls größerwalzen, aber nicht größerdehnen wollte
beim Walzen habe ich ein dichtes gefüge, was beim Größenädern die Oberfläche behält, während in Endgröße gegossene Freundschaftsringe (was bei industriellen Silberringen manchmal und bei industriellen Goldringen selten vorkommt) oft deutliche Oberflächenveränderung zeigen wegen der großen Kristalle (Stichwort Orangenhaut)

ich muß da auch nichts ausprobieren, weil ich weiß, daß die gewalzten Ringe nach Glühen weicher sind
ich weiß das aus 2 Gründen: erstens merke ich den steigenden Widerstand beim Walzen Richtung Endgröße und wenn der Herrenring nicht nur 56 werden soll wie bei den gezeigten feingoldringen, sondern 65 oder größer, dann glühe ich sicherheitshalber bei 50 oder so mal, um das Material wieder weich zu haben, weil ich zwar auch ohne Weichglühen bis 65 komme, aber dann zu wenig Dehnbarkeits-Reserve ist, wenn jemand diesen Ring ohne Weichglühen dehnen will.
walze ich dann von 50 bis 65, ist er schön strapazierfähig und dennoch dehnbar

ich muß zu meinem gar nicht sehr dicken und breiten und dennoch stabilen Vorzeige/Probetragefeingoldring wohl mal einen 2. machen in genau gleichen Maßen und den dann zum Schluß glühen
ich denke, letzteren kann man dann zwischen den Fingern verbiegen

und wenn nicht, dann muß ich eben einen Versuchsaufbau mit Personenwaage machen, um zu sehen, bei wie viel kg Druck Unterschied sich die beiden Ringe anfangen zu verbiegen
Rufi
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Rufi

 ·  #28
Zitat geschrieben von Tilo

und wenn nicht, dann muß ich eben einen Versuchsaufbau mit Personenwaage machen, um zu sehen, bei wie viel kg Druck Unterschied sich die beiden Ringe anfangen zu verbiegen


Vielen Dank für die Erklärung, die Testreihe wäre wirklich interessant!
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #29
Nur so als kleines Detail, ich habe die Ringe vorher auch auf fast die richtige Größe gewalzt und wenn mir die Ringe beim Hammerschlag zu groß geworden sind, konnte ich unbesorgt sein, weil ich sie zwischendurch wieder stauchen kann. Dazu gibt es Kunststoffhülsen, die das Muster nicht beschädigen.
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #30
Zitat geschrieben von Heinrich Butschal

die Ringe beim Hammerschlag zu groß geworden sind,
ooooch, dir doch nicht.
Im Kurs kommt das öfters vor "weil es gerade so viel Spass gemacht hat".
Letzte Woche hatte ich einen Jungen bei der Kinderbespaßung, so ein kleines gestauchtes Kraftpaket, der hat zuerst einen Ring mit Winzkugelhammer gemacht (ich nenn das Hagelschlag, gibt es da eigentlich ein Fachwort?), und anschließend noch einen Ring mit einem Finnen-Hammer - ich hab ihn gewarnt, das geht schneller - am Ende passten die Ringe ineinander - hatte der Bub schon 65 - dann ist er halt für den Papa.- Ja Papa Schreinermeister, er wird das auch mal. Das Muskelschmalz hatte er schon mal.
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