Elemente wie Kupfer kann man in verschiedene chemische Verbindungen bringen aber "neutralisieren" kann man sie nicht. Sie sind ja weiter da.
Was ist denn das genau, was gemeinhin in unserer Beize schwimmt, dann kann ich ja mal danach googeln.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal
21.12.2020 - 11:17 Uhr
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#63
Zitat geschrieben von tatze-1
Kurz gesagt, die Menge macht das Gift
In der Beziehung ist Dihydroxyoxigen ein ganz schlimmes Gift, das jährlich viele tausend Menschen tötet und immer noch nicht verboten ist.
Heinrich Butschal
Moderator
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Heinrich Butschal
21.12.2020 - 11:19 Uhr
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#64
Zitat geschrieben von Silberfrau
Zitat geschrieben von Heinrich Butschal
Elemente wie Kupfer kann man in verschiedene chemische Verbindungen bringen aber "neutralisieren" kann man sie nicht. Sie sind ja weiter da.
Was ist denn das genau, was gemeinhin in unserer Beize schwimmt, dann kann ich ja mal danach googeln.
Eine Unmenge an verschiedenem, abgängig davon welche Säure Du als Beize verwendest und was Du da reinwirfst. Mit Sicherheit nicht nur ein Stoff.
Tilo
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Tilo
21.12.2020 - 11:33 Uhr
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#65
bei schwefelsäure ist das noch recht übersichtlich: kupfersulfat
Reni nutzt aber NaHSO4 ("Vitrex")
also wird zusätzlich noch eine Natriumverbindung übrigbleiben
Silberfrau
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Silberfrau
21.12.2020 - 11:55 Uhr
·
#66
Gut, Kupfersulfat toxisch im Wasser, Poolwasser, falls es soches enthält muss über die Kläranlage entsorgt werden, konzentriert ist es Giftmüll.
Wie konzentriert ist es denn in unserem Fall? Der Hauptbestandteil ist ja die Schwefelsäure, die sich mit dem ausreichend vorkommenden Seifenwasser neutralisiert, wie relevant ist der Anteil der Kupferverbindung in diesem Zusammenhang?
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal
21.12.2020 - 12:03 Uhr
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#67
Genau kannst Du Dich hier einlesen [Links sind leider nur für eingeloggte sichtbar] Die Mengen, die in einer Goldschmiedewerkstatt anfallen sind aber in der Regel unbedenklich. Als es noch eine große Schmuckindustrie in Pforzheim gab, hatten die Firmen da schon mit den Grenzwerten zu kämpfen.
Auch Schwefelsäure wird im übertragenen Sinne nicht "neutralisiert" sondern wird im Bestfall zu PH-neutralen Salzen und die sind bei großen Mengen im Abwasser auch ein Problem. Betrifft aber auch hier eine Goldschmiedewerkstatt lange nicht.
Silberfrau
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Silberfrau
21.12.2020 - 12:45 Uhr
·
#68
Na das wars doch schon, vielen Dank.
Heinrich Butschal
Moderator
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Heinrich Butschal
21.12.2020 - 12:47 Uhr
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#69
Bitte gerne.
Aurum Steinbeiß
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Aurum Steinbeiß
21.12.2020 - 13:10 Uhr
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#70
Schwefelsäure kann man mit Natronlauge (NaOH) neutralisieren. Jedoch sehr vorsichtig weils noch viel stärker reagiert als mit Wasser; kräftig rühren dabei. Außerdem gut belüftet oder draußen, da dabei z.B. H2S entstehen kann (giftig und erbgutschädigend). Ohne neutralisieren AUF KEINEN FALL in den Abfluss. Schwefelsäure killt die Mikrobiologie die in den Kläranlagen zur Wasserreinigung eingesetzt wird. Kupfersulfat macht das gleiche. Sonstige Säuren ebenfalls vorher neutralisieren, da sie die Metallteile zB. im Waschbecken, Siphon anätzen und die anschließend ziemlich schnell wegrosten.
Silberfrau
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Silberfrau
21.12.2020 - 13:57 Uhr
·
#71
Nu sind die Siphons meist aus Messing.
Aurum Steinbeiß
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Aurum Steinbeiß
21.12.2020 - 14:47 Uhr
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#72
Mit rosten meinte ich vereinfacht oxidieren. Das passiert auch mit den Messingteilen
...
...
21.12.2020 - 14:48 Uhr
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#73
Zitat geschrieben von Silberfrau
Nu sind die Siphons meist aus Messing.
Die rechte Kornzange nach etwa 5 Jahren Gebrauch (Kornzangen für Schwefelsäure, 10 %).
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Aurum Steinbeiß
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Aurum Steinbeiß
21.12.2020 - 15:21 Uhr
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#74
Sorry hab mich undeutlich ausgedrückt.
Schwefelsäure greift Metalle nicht bzw nur sehr schwach an. Die ätzt hauptsächlich Organik, also Stoff, Haut, Mikroorganismen usw.
Sonstige Säuren (Salpeter-, Salzsäure) "fressen Metalle"
...
...
21.12.2020 - 15:47 Uhr
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#75
Zitat geschrieben von Aurum Steinbeiß
Sorry hab mich undeutlich ausgedrückt.
Schwefelsäure greift Metalle nicht bzw nur sehr schwach an. ...
Wie kommst Du darauf? Schwefelsäure löst (bis auf AU und Platinmetalle) alle Metalle zu Sulfaten. Diese Wirkung verliert sie erst bei unter 20 prozentiger Verdünnung.
Aurum Steinbeiß
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Aurum Steinbeiß
21.12.2020 - 17:32 Uhr
·
#76
2 Stück 2 Cent-Münzen.
Rechts 15 Minuten in konzentrierter Schwefelsäure, links 5 Minuten in konzentrierter Salpetersäure.
Die Schwefelsäure kann Metall anlösen, keine Frage, aber die Aggressivität der beiden Säuren auf Metalle ist extrem unterschiedlich.
Wissen tu ich es weil ich Chemiker bin und einen Teil meiner Arbeitszeit damit verbringe Metalle aufzulösen um später die Konzentration zu messen.
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pontikaki2310
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pontikaki2310
21.12.2020 - 17:41 Uhr
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#77
....signifikant
...
...
21.12.2020 - 17:46 Uhr
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#78
Zitat geschrieben von Aurum Steinbeiß
Schwefelsäure greift Metalle nicht bzw nur sehr schwach an
Zitat geschrieben von Aurum Steinbeiß
Die Schwefelsäure kann Metall anlösen, keine Frage, ... weil ich Chemiker bin
Deine erste Aussage ist schlicht falsch. Nun hast Du es ja korrigiert.
Aurum Steinbeiß
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Aurum Steinbeiß
21.12.2020 - 18:00 Uhr
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#79
Zitat geschrieben von Mario Sarto
Zitat geschrieben von Aurum Steinbeiß
Sorry hab mich undeutlich ausgedrückt.
Schwefelsäure greift Metalle nicht bzw nur sehr schwach an. ...
Wie kommst Du darauf? Schwefelsäure löst (bis auf AU und Platinmetalle) alle Metalle zu Sulfaten. Diese Wirkung verliert sie erst bei unter 20 prozentiger Verdünnung.
Du sagst selbst dass manche Metalle von Schwefelsäure nicht angegriffen werden.
Aber da hab ich mich anscheinend erneut zu ungenau ausgedrückt und hätte "manche nicht, und die meisten nur schwach" dazu schreiben müssen Alles in allem... einfach sehr aufpassen wenn man mit Säuren hantiert
stoanarrischer uhu
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stoanarrischer uhu
21.12.2020 - 19:26 Uhr
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#80
Wenn ich mich recht erinnere, hat dieses seltsame Verhalten der unterschiedlichen Metalle mit der sogenannten Passivierung zu tun, wo z.B. beim Aluminium eine hauchdünne Oxidschicht vor weiterer Oxidation schützt. Bei Eisen funktioniert das nicht - es rostet "durch". Einzelheiten habe ich nicht mehr parat. da müsst ihr schon in einem ordentlichen Chemiebuch nachlesen.
Heinrich Butschal
Moderator
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Heinrich Butschal
21.12.2020 - 19:29 Uhr
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#81
Das ist das generelle Problem mit der Chemie, dass "generelle" Regeln selten greifen und das Lernen dadurch unnötig verkomplizieren.
Tilo
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Tilo
21.12.2020 - 19:31 Uhr
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#82
aber um mal aufs Thema zurückzukommen, also fast ,: was ist das eigentlich für Klumpen über dem Opal? normaler oder ein seltener Kiesel?
pontikaki2310
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pontikaki2310
21.12.2020 - 21:09 Uhr
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#83
Der "Klumpen" ist ein Stück vom Himmel - ein Bruchstück
des Meteoriten von Campo del Cielo (Argentinien).
Vor ca. 4 bis 6tausend Jahren auf die Erde gefallen und
erstmals 1576 entdeckt. Er besteht aus 92,6 % Eisen,
6,68 % Nickel, 0,43 % Cobalt, 0,25 % Phosphor,
87 ppm Gallium, 407 ppm Germanium und 3,6 ppm Iridium.
Also ne ehemalige Sternschnuppe.
MaJa
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MaJa
21.12.2020 - 21:19 Uhr
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#84
Zitat geschrieben von stoanarrischer uhu
Wenn ich mich recht erinnere, hat dieses seltsame Verhalten der unterschiedlichen Metalle mit der sogenannten Passivierung zu tun, wo z.B. beim Aluminium eine hauchdünne Oxidschicht vor weiterer Oxidation schützt. Bei Eisen funktioniert das nicht - es rostet "durch". Einzelheiten habe ich nicht mehr parat. da müsst ihr schon in einem ordentlichen Chemiebuch nachlesen.
Auch bei Stahl gibt derartige Spezialstähle; manchmal haben sie eine rostbraune Oberfläche, aber unterhalb derer tut sich nichts, kein Rost oder dgl.
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