Rhodinieren Schichtdicke

 
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sedge
 
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sedge

 ·  #1
Hallo,

ich sagte es bereits an anderer Stelle, ich stelle im kleinen Rahmen, mehr hobbymäßig, Schuckstücke her, meist aus Messing, werde sie demnächst goldplatinieren.

Versilbern mach ich auch schon, klappt prima. Ich versilbere mit einer Schichtdicke von ca. 8 Mikrometer.
Ab und zu ist auch ein Nickelanteil in meinen Materialien, das ergibt sich aus den Wünschen der Kunden, aus welchen Motiven sie ein Schmuckstück gefertigt haben möchten.

Ich möchte meinen Versilberten Objekten einen Anlaufschutz verpassen, mit einer Rhodiumschicht. Nun, da ein Rhodiumbad sehr teuer ist, versuche ich natürlich, möglichst kostengünstig für mich zu rhodinieren.

Nun zu meiner Frage:

Welche Schicktdicke Rodium ist als Schichtdicke auf Silber zu empfehlen - zum beispiel bei einem Anhänger.

Vielen Dank und viele Grüße

Rainer
sedge
 
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sedge

 ·  #2
Hat keiner eine Idee.
Da Rhodium sehr teuer geworden ist, möchte ich natürlich keine unnötige Schichtdicke aufbauen, die letztlich nicht erforderlich ist. Natürlich ist die Haltbarkeit abhängig von der Beanspruchung - keine Frage.

Mir schwebt eine Schichtdiche von 0,001 bis 0,002 Mikrometer vor.

Haltet Ihr das für realistisch, oder zu dünn?

Mein Anspruch hinsichtlich Haltbarkeit liegt so ungefähr bei (xQuer) zwei Jahren (Anhänger).
Brettwerk
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Brettwerk

 ·  #3
Das hängt m.M.n. von Konzentration, Stromstärke, Spannung und Expositionszeit ab. Ich benutze als Anlaufschutz für Ag925 Blancadur Ti von Wieland, Konzentration 2 gr/Liter. Der Hersteller gibt bei 2,3V und 0,75A/dm2 eine Expositionszeit von 120 Sekunden vor. Die Schichtdicke soll dann bei bis zu 1My liegen.
Passt für mich bislang bei häufigem Tragen der Schmuckstücke völlig.
sedge
 
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sedge

 ·  #4
Brettwerk, danke für Deine Antwort.

Ich habe mir das Bad von Dir grad mal angeguckt, das wird ein ähnliche Bad sein, wie ich es bei der Firma Jentner gekauft habe, Rhodiumbad JE88-1 GO! -1g/L.

Welche Schichtstärken nimmst Du für Deine Beschichtungen? Denn immerhin wird Dein Bad pro 1 Gramm Rhodium ähnlich kosten wie bei der Firma Jentner, was derzeit ja sehr teuer ist.

Ich dachte für mich, dass 0,1 Mikrometer vielleicht ausreichen wird - was sind Deine Erfahrungen???

Ich meine, Du hast zwar geschrieben, man kann bis zu 1 Mikrometer beschichten, aber machst Du eine solch dicke Schicht wirklich drauf?

Mein Bad hat 1g Rhodium. Bei einer maximalen Ausarbeitung von ca. 30 % stehen dann 0,3 g zu Verfügung.

Ein Anhänger mit 1300 mm² Oberfläche und einer Schichtdicke von 1 Mikrometer würde 16.1 mg erfordern.

Das heißt, ich könnte mit diesem Bad 18 Anhänger rhodinieren.
Bei einem Bruttopreis des Bades von ca. 750 € wäre das ein Kostenanteil pro Anhänger von 12,5 €, ohne Arbeitszeitanteil, wenn man das gesamte Gramm Rhodium nutzen könnte.

Da ich aber zunächt nur 0,3 g nutzen kann, mit den 0,7g Restrhodium im Bad kann ich erstmal nichts anfangen - so gerechnet, müsste eine Rhodinierung dann ca. 41 € kosten - Krass.

Gruß
tatze-1
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tatze-1

 ·  #5
So isses halt nun mal. Rhodium war schon immer teuer. Ich erinnere mich, daß wir in meiner Lehr-und Gesellenzeit das zu rhodinietenden Stück immer 3 Minuten mit Bewegung im Bad hatten. Wieviel da effektiv abgeschieden wurde, weiß ich nicht. Aber mehr als 30 Rhodinierungen hat das Bad definitiv überlebt.
sedge
 
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sedge

 ·  #6
Ja tatze-1, nur ist Rhodium wohl so teuer wie nie zuvor, denke ich. Ich weiß nicht woher das kommt, die Auromobilindustrie wird es nicht sein. Vielleicht hält Russland das Metall im eigenen Land und es findet somit eine Verknappung auf dem Weltmarkt statt. Wie dem auch sei.

Meine Eingangsfrage war, wie dick sollte eine Schichtdicke sein, um bei einem Anhänger eine vernünftige Haltbarkeit zu haben. Wünschnswert wären für mich 2, vielleicht bis 4 Jahre. Natürlich, je dicker desto länger die Abriebzeit, ganz klar.
Es muss sich natürlich auch für mich rechnen, ein Käufer hat eine monetäre Schmerzgrenze, das Teil muss also letztlich verkaufbar sein.

Vielleicht gibt es hier im Forum jemanden, der damit Erfahrungen hat und einen Ungefährwert sagen kann. Es gibt ja hier im Forum "Galvanikprofis", nur zu ;-) , ich würde mich um eine konkrete, oder auch inhaltlich relative Antwort sehr sehr freuen.

Ich bedanke mich und viele Grüße
Brettwerk
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Brettwerk

 ·  #7
Deine Rechnung kann ich nicht ganz nachvollziehen - ich halte mich einfach an die Verarbeitungshinweise des Herstellers und weiß letztlich nicht, wie hoch die Schichtdicke ist. Ich kann halt nur sagen, dass meine Arbeiten auch nach längerem Tragen keine Anlaufspuren zeigen. Das wird aber vermutlich auch stark von der Oberflächenstruktur, Umgebungsmedium und Aufbewahrung beeinflusst sein.

Sehr große Mengen stelle ich ja auch nicht her, mein "frisches" Bad habe ich vor etwa einem Jahr angesetzt (ich habe Becken für 0,5 Liter) und für vielleicht 40 Teile benutzt, vom Ohrstecker über Ringe bis zu größeren Anhängern. Eine schlechter werdende Oberflächenbeschichtung habe ich noch nicht feststellen können. Letztlich muss man den Verbrauch vielleicht einfach durch Erfahrungswerte ermitteln.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #8
Ich habe mich bisher zurückgehalten, weil mir die Zahlen in Mikrometer und My zu wild durcheinander fielen. Zudem habe ich keine eigene Möglichkeit My zu messen. Ich habe bisher so rhodiniert, dass ich die Zeit bis ein schwacher gräulich-transparenter Niederschlag zu sehen war, einfach verdreifacht habe und dann war es schön strahlend weiß. Da mein Weißgold in der Regel weicher ist, als die Rhodiumschicht kann ich auch die Behauptung, je dicker umso besser nicht bestätigen. Denn, wenn die Schicht zu dick wird, neigt sie bei Stoß und Schlag zum Abpellen. Das ist dann auch nicht schön.
sedge
 
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sedge

 ·  #9
@Brettwerk
Da gebe ich Dir recht, Galvanisieren hat auch viel mit Erfahrung zu tun.
Mit meiner Rechnung habe ich die Oberfläche eines Objekts errechnet und über die Dichte vom Rhodium und der vorgegebenen Schichtdicke (1 my ) das Gewicht des Überzugs berechnet.

@Heinrich Butschal
Deine Vorgehensweise werde ich mal übernehmen, und mal schauen, wie stark dann die Schichtdicke ist.
Code
"... weil mir die Zahlen in Mikrometer und My zu wild durcheinander fielen ..."

Mikrometer und My ist dasselbe.
Tilo
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Tilo

 ·  #10
der Rhodiumpreis ist abartig derzeit
1g 570,-
ja, es war schon immer teuer, aber noch nie so viel teurer im Vergleich zu den anderen Edelmetallen
Tilo
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Tilo

 ·  #11
Zitat geschrieben von Guestuser

Vorgehensweise werde ich mal übernehmen, und mal schauen, wie stark dann die Schichtdicke ist.


wie willst du dann schauen/messen/whatever?
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #12
Ja das ist eine spannende Frage.
sedge
 
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sedge

 ·  #13
Nun, das ist recht einfach.

Ich hatte mir damals eine gebrauchte Wagge gekauft, von Mettler, AE 100. Anzeige: Vier Stellen hinter dem Gramm, also ein zehntel Mikrometer-Anzeige.
Zunächt einmal macht man, wenn man sich eine so genaue, und vor allem gebrauchte Waage kauft eine Messsystemanalyse. Das habe ich gemacht, zwar nicht nach der DIN/EN, aber in abgespeckter und abgewandelter Form, für mich dann ausreichend.

Wichtig war auch die Frage der Linearität, Messwertwiederholbarkeit ergibt sich aus der "Messwertanalyse".

Wichtig bei solchen Messungen ist natürlich dann auch die Frage, läuft die Waage weg, oder ist das Ergebnis statisch, bleibt also die Anzeige stehen, auch nach längerer Zeit.

Führt man mit einer solchen Waage Messungen durch, sollte man eine statistische Messung durchführen. Das heißt, das Gewicht des Objektes, welches man z.B. rhodinieren möchte, vielleicht 10 mal, oder 20 mal vor dem Rhodinieren messen, vielleicht die Messungen auch zu unterschiedlichen Zeiten durchführen, also die Zeiten zwischen den Messungen dehnen. Aus diesen 20 Messungen den Mittelwert errechnen. Bitte auch beachten, vor jeder Messung, zumindest in meinem Fall, die Waage Nullen.

Dasselbe macht man dann nach der Oberflächenbeschichtung.

Als Ausgangsbestimmung der Schichtdicke, für spätere Messungen an Schmuckstücken, nimmt man eine einfache Geometrie, zum Beispiel eine Scheibe, deren Oberfläche rechnerisch einfach zu erfassen ist. Über das Differenzgewicht, Gewicht vor und nach dem Rhodinieren, kann man dann über die Dichte des Rhodiums die Schichtdicke errechnen.

Natürlich schreibt man sich die Parameter beim Galvanisieren auf. Kommt man nach (vielleicht) mehreren Versuchen auf die gewünschte Schichtdicke, überträgt man diese Parameter auf seine Schmuckteile, wendet sie also dann bei ihnen an.

Ich habe dieses Verfahren bei meinen Versilberungen angewandt. Da meine Versilberungen natürlich wesentlich dicker sind als eine Rhodiumschichtdicke, konnte ich die Dicke auch längenmesstechnisch erfassen, mit einer Mikrometerschraube mit Mikrometeranzeige. Ich konnte meine Berechnung mit der Messung über die Waage mittels Mikrometerschraube verifizieren.

Beispiel: Scheibe mit Scheibendurchmesser 25 mm und Dicke 2 mm ergibt eine Oberfläche von 1138,82 mm².
Bei einer Schichtdicke Rhodium von 0,2 my ergibt sich bei dieser Fläche ein Materialgewicht/Rhodium von 2,8 mg.

Manchmal rechne ich auch die Oberfläche von komplizierteren Geometrien (Schmuckstücke) aus, um mich auch selber zu überprüfen. Die Methoden sind zum einen mein Grafikprogramm, und die manuelle Integration, also nicht integrieren über die Infinitesimalrechnung.

Gruß
sedge
 
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sedge

 ·  #14
Code
Als Ausgangsbestimmung der Schichtdicke, für spätere Messungen an Schmuckstücken]

Soll heißen: Als Ausgangsbestimmung der Schichtdicke, für die spätere Bestimmung der Schichtdicken an Schmuckstücken ... .
Tilo
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Tilo

 ·  #15
Respekt, ja so ist das tatsächlich denkbar
aber an das Vorhandensein einer Waage mit 4 Nachkommastellen (und deren strategische benutzung zum Ausschluß von Meßfehlern) hatte ich nicht gedacht ;-)
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #16
Respekt
Tilo
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Tilo

 ·  #17
was mir grad auffällt
Zitat geschrieben von Guestuser

Nun, das ist recht einfach.

logisch
denn dass die
Zitat geschrieben von Guestuser

Messsystemanalyse

Zitat geschrieben von Guestuser

nicht nach der DIN/EN,

gemacht wurde, enttäuscht mich schon ein wenig. das wäre doch auch noch dringewesen, oder?
;-)
tatze-1
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tatze-1

 ·  #18
Zitat geschrieben von Guestuser

Vier Stellen hinter dem Gramm, also ein zehntel Mikrometer-Anzeige.

mit einer Waage zum wägen einer Masse wirst du wohl kaum eine Längeneinheit messen können. Ich denke, du meinst eher ein Milligramm oder noch ein Mikrogramm, oder? Aber wenn du so eine Feinwaage hast, dann brauchst du dein Stück doch nur vor und nach dem galvanisieren draufschmeißen und hast deine Masse, die die Rhodinierung hat. Oder seh ich da was falsch? Oder macht dieser unglaubliche Rechenweg so viel Spaß?

Ich häng dir mal aus meiner Formelsammlung aus der Lehrzeit die spezielle Seite für die Galvanik an.
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Rhodinieren Schichtdicke
Tilo
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Tilo

 ·  #19
das war im Kontext klar ein Schreibfehler
er wiegt halt vorher und nachher und berechnet die Oberfläche und errechnet daraus die Schichtdicke, die sich ja bei so dünn auch mit Mikrometerschraube nicht mehr messen läßt (und bei manchen gegenständen eh keine Stelle zum messen ist)
sedge
 
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sedge

 ·  #20
Ich hatte früher mit Messystemanalysen zu tun. Es ging dann u.a. auch darum, ob Messmittel fähig sind um bei bestimmten in der technischen Zeichnung eingetragene Toleranzen eingesetzt werden zu können. Hier war die Frage, kann das Messmittel diese geforderten Toleranzen überhaupt genau genug messen.

Im Background spielt hier die Stochastik eine Rolle. Ausschlaggebend für die Beurteilung ist letzlich die Standartabweichung (Sigma) des Messmittels, und die geforderten Toleranzen. Im Endeffekt wird das Ergebnis über Wahrscheinlichkeiten bestimmt.

Man kann durchaus sagen, oder auch annehmen, dass ich mit meiner Wagge professionell nie im Leben 4 Stellen hinter dem Komma messen dürfte, die Waage wäre dafür nicht fähig, auch wenn sie 4 Stellen hinter dem Komma anzeigt.

Meine Untersuchungen an der Waage waren umfangreich, ich habe viele Messungen und Versuche durchgeführt und bin nach Berechnung der Standartabweichung zu dem Schluss gekommen, dass ich das so machen kann wie ich es mache, aber mit Vorsicht. Zumal ich bei einer vernünftigen Berechnung bezüglich der Verteilungskurve eigentlich eine Nachkommastelle mehr gebraucht hätte.

Natürlich sind Vergoldungen oder Versilberungen dicker und haben ein größeres Auflagengewicht beim Auftragen, somit sind diese Messungen relativ unproblematisch. Beim Rhodinieren sind halt doch relativ geringe Gewichtszuwächse zu erwarten, hier muss man eben höllisch aufpassen, dass keine Messfehler passieren, deshalb nehme ich den gewichteten Messwert, also den gemittelten Messwert aus mehreren Messungen und beobachte die Waage genau.

Ich werde beim Rhodinieren die Prozedur anwenden, wie sie von Heinrich Butschal beschrieben wurde, und dann mal sehen, wie dick die Rhodiumschicht sein wird.

Gute Nacht
Guestuser
 
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Guestuser

 ·  #21
@tatze-1
Code
mit einer Waage zum wägen einer Masse wirst du wohl kaum eine Längeneinheit messen können. Ich denke, du meinst eher ein Milligramm oder noch ein Mikrogramm, oder?

Klar, Du hast recht.
Tilo
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Tilo

 ·  #22
eins kannst du aber mit keinem Messmittel abschätzen: die unterschiedliche Beanspruchung (mechanisch und chemisch durch Parfüm und Schweiß) bei den verschiedenen Kunden
sedge
 
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sedge

 ·  #23
@tatze-1
Das wäre mal wirklich interessant, was bei der Rechnung rauskäme, im Vergleich zu meiner berechneten Schichtdicke.
Ich kann noch nicht mit allen Parametern was anfangen, werde mich mal damit beschäftigen und dann über die Formel nachrechnen, bin sehr gespannt!

@Tilo
Stimmt, je nach Beanspruchung hält die Schicht mehr oder weniger lange. Das war auch die Motivation meiner Eingangsfrage, welche Erfahrungen habt Ihr mit welchen Schichtdicken hinsichtlich Haltbarkeitsdauer. Wie Du sagtest, je nach Beanspruchung, man kann keine pauschale Aussage treffen.

Ich hatte mal ein Versuch gemacht mit einer Farbvergoldung (ca. 0,2 my) auf Messing. Ich hatte mir eine kleine Vorrichtung gebaut, mit einem Motor, der hat ein Gestell gedreht, auf dessen Umfang ich vier Stoffstücke geklebt habe.

Darunter habe ich das vergoldete Objekt befestigt, auf dem die Stoffstücke dann immer drüberfuhren, wenn sich das Gestell gedreht hat. Ich hatte die Zeit pro Umdehung, und konnte so ausrechnen, wie oft zum Beispiel bei einer Stunde Laufzeit die Vergoldung von den Stoffstücken überfahren wurde. Der Druck beim Überfahren war ca. 1 Newton.

Nach 8000 Berührungen war vom Gold nichts mehr zu sehen. Ich hatte den Fehler gemacht, nicht mal zwischenzeitlich nachzusehen, obs Gold schon früher futsch war, habs vermasselt.
Aber: 8000 Berührungen ist nicht viel, wenn man bedenkt, dass ein Anhänger sich ständig am Körper und Stoff reibt. Zwar mit weniger Druck wie bei meinem Versuch, aber im Endeffekt war ich erschrocken, wie kurzlebig die Haltbarkeit war.
Tilo
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Tilo

 ·  #24
ich halte von sämtlichen Beschichtungen gar nichts
ich sehe sie hauptsächlich als Verkaufslackierungen: im Laden verhindern sie das Anlaufen (im Schaufenstermikroklima Südseite nichtmal das zuverlässig)


im Gebrauch kommen ja doch bald die Eigenschaften der Basis zutage: Farbe und Anlaufverhalten

Ausnahme: ausgesprochen dicke Beschichtungen wie bei altem Double und bei manchem teurem Modeschmuck wie dem von Pierre Lang, der wirklich ne ganze Weile hält bis die ersten Schäden/Abnutzungen sich zu Lochfraß ausweiten
tatze-1
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tatze-1

 ·  #25
Das sind irgendwie für mich so Versuchsreihen, die du hier beschreibst, die ein Werkstoffwissenschaftler rasend spannend findet, aber einen Goldschmied relativ wenig kratzt.

Beim Galvanisieren wirst du immer bei Ecken oder Spitzen einen dickeren Auftrag haben als auf der Fläche oder in einer Kuhle. Von daher werden deine Berechnungen auch nie wirklich genau sein.

In der Galvanik wird auch unterschieden zwischen einer Vergoldung und einer Plattierung, die sich von der Schichtdicke her und damit auch von der Haltbarkeit stark unterscheiden. Hier hat mal unser User Juwelfix eine gute Übersicht auf seiner Homepage zusammengestellt:
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Tilo
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Tilo

 ·  #26
ich als Goldschmied finde die technisch-wissenschaftliche Herangehensweise gut und vernünftig(und Heinrich wohl auch)
also wenns Beschichtungen sein müssen, auf die ich lieber verzichte
Brettwerk
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Brettwerk

 ·  #27
Habe ich einen Knoten im Hirn? Bei Deinem Beispiel einer zu beschichtenden Scheibe ergibt sich für mich eine Oberfläche von bummelig 2123 qmm. Wie sollte denn eine Seite nicht beschichtet werden?
sedge
 
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sedge

 ·  #28
@tatze-1
Code
Beim Galvanisieren wirst du immer bei Ecken oder Spitzen einen dickeren Auftrag haben als auf der Fläche oder in einer Kuhle. Von daher werden deine Berechnungen auch nie wirklich genau sein. 

Ja, das sehe ich auch so, wollte es auch schreiben, dass die Schichtdicken unterschiedlich sind, die berechnete Schichtdicke von mir betrachte ich aber als Mittelwert.

Ich hatte mal ein Schliffbild von einem Galvaniker gesehen. Das war ein Zylinder mit einer Stufenbohrung innen. Erster Innenzylinderdurchmesser ca. 40 mm, die kleinere Bohrung dahinter in 20 mm Tiefe ca. 25 mm Durchmesser. Das Schliffbild zeigte, das die Stufenkante nur 25% von der übrigen Schichtdicke aufwies. Die Aussenkannten des Zylinders habe ich nicht beachtet, schade. Das werd ich mal machen, wenn ich wieder da bin. Ich möchte mal sehen, wie sich die Dicke der Beschichtung aussen an den Kannten verhält.
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sedge

 ·  #29
Code
Bei Deinem Beispiel einer zu beschichtenden Scheibe ergibt sich für mich eine Oberfläche von bummelig 2123 qmm

A=d²*Phi/4 ==> 25² x 3,1415/4 ==> 625 x 3,1415/4 = 490,85 x 2 (Vorder und Rückseite) = 981,74 mm²

U=d x Phi ==> 25 x 3,1415 = 78,53 mm

Zylindermantel = U x h = 78,53 mm x 2 mm = 157,08 mm²

Fläche gesamt = 981,74 mm² + 157,08 mm² = 1138,82 mm²
Brettwerk
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Brettwerk

 ·  #30
Ha! Also doch Knoten im mitternächtlichen Hirn! Kreisfläche als 2 phi r² zu rechnen ist natürlich Blödsinn und Deine Rechnung stimmt. Ich bitte um Verzeihung für Irritation. :'(
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Die Goettgen Schmuck-Community ist umgezogen zu Gutachter und Goldschmied Heinrich Butschal. Speichere den neuen Link. Deine Beiträge, Galerien und Dein Account bleiben natürlich gleich. Wir wünschen weiterhin viel Spaß im Butschal-Schmuckforum!

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