Reihfaden verdeckt im Verschluss befestigen

 
Brettwerk
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Brettwerk

 ·  #1
Moin in die Runde!

Ich habe da eine Frage, bei der ich nicht weiterkomme...

Für ein Silbercollier habe ich mir einen Bajonettverschluss ausgedacht, der als dekoratives Element auch vorne bzw. seitlich getragen werden können soll. Auf dem ersten Bild ist das Ganze fertig, das zweite Bild zeigt den Verschluss vor dem endgültigen Verknoten.

Im zweiten Bild ist das Gegenstück des Bajonetts schon in das Rohr eingelötet (Ziffer 1). Durch das Gegenstück lässt sich der verknotete Reihfaden (eigentlich sind es zwei) problemlos einziehen und das Aufregen der Einzelteile kann auf dieser Seite beginnen. Auf der rechten Seite ist das Bajonett noch nicht eingelötet, sondern liegt lose vor seinem Außenteil (Ziffer 2). Das Verknoten der Reihfäden im Verschluss ist das, was mir Kopfzerbrechen bereitet hat: Um die "Seele" möglichst fest einbinden zu können, darf sie nicht so lang sein, dass im Collier Lücken entstehen. Aus diesem Grund habe ich die "rechte" Bajonettseite zweiteilig und mit Gewinde (Ziffer 3) gemacht, um den Reihfaden dort befestigen zu können, bevor das eigentliche Bajonett dann aufgeschraubt wird.

Das hat soweit auch gut geklappt, ist aber eine sehr aufwändige Geschichte. Daher meine Frage: geht das auch einfacher? Oder: Wie kann man einen Reihfaden so versenken, dass keine Lose in das Collier kommt? Ich hoffe, ich habe das Problem verständlich beschrieben, denn langsam bekomme ich von der Überlegerei einen Knoten im Hirn...
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Reihfaden verdeckt im Verschluss befestigen
Tilo
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Tilo

 ·  #2
ist das Drahtseil oder Perlaufreihfaden?
wenn letzteres: welches Material und Stärke?
Brettwerk
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Brettwerk

 ·  #3
Drahtseil, 49 Stränge, kunststoffummantelt, 0,35 mm.
Tilo
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Tilo

 ·  #4
mir fehlt die Idee
aber auch wenns nicht gefragt war: ich finde die Idee an sich nicht so großartig, das einfach aufzufädeln, denn ist es eng, gibt das unglaublohce hebelkräfte, wenn das Kollier an einer Stelle geknickt wird
dadurch kann die Sache reißen oder sich halt doch irgendwie Platz verschaffen, der dann irgendwo sichtbar ist
spätestens durch Verschleiß der Glieder aufeinander, die dadurch kürzer werden

ein Gedanke, der aber schlecht 100% unauffällig zu machen ist: Drahtenden zu Schlaufe vercrimpen und mit durchgehendem Querstift vernieten/-schweißen
Brettwerk
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Brettwerk

 ·  #5
Danke, Tilo! Ich kann natürlich auch noch keine Erfahrungen mitteilen, was die langfristige Haltbarkeit angeht. Ein wenig Lose habe ich in das Collier gegeben, sodass es dicht liegt, aber genügend Beweglichkeit hat und nicht gleich steif kommt, wenn der Radius verkleinert wird.

Verstiften wäre tatsächlich auch noch eine Alternative, um den Verschluss zwei- statt dreiteilig zu machen. Für den hoffentlich nie notwendigen Fall eines Austauschs der Drahtseile ist allerdings die Dreiteiligkeit wieder von Vorteil, die Verschraubung habe ich mit einem winzigen Tropfen Epoxi gesichert.
Tilo
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Tilo

 ·  #6
wer außer dir vermutet da eine geklebte Verschraubung? also ich nicht ;-)
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #7
So vercrimpen wie auch immer (ich blick die Reihenfolge nicht ganz), und darunter eine Feder verstecken, die dem Stahlseil zur Not etwas und dem Auffädler beim Befestigen etwas Luft verschafft? Is eh so aufwändig.
Brettwerk
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Brettwerk

 ·  #8
Die Idee mit der Feder ist ja prima! Das löst zwar nicht das Problem beim Auffädeln und dass ich den Verschluss dreiteilig machen muss, aber wenn ich in Teil 3 eine Feder einbaue, wird der ganze Strang etwas elastischer. Muss ich mal ausprobieren.
tatze-1
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tatze-1

 ·  #9
Dieses Collier hat Gewicht. Da hätte ich 0,45mm oder 0,60mm Stahlseide genommen. 0,35 wäre für meinen Geschmack zu dünn. Es gab mal eine Zeit, da konnte man die Knoten in die Bajinettverschlüsse versenken, weil die durchbohrt waren. Da bekam man den Verschluß allerdings auch in Einzelteilen geliefert, weil man Feder und Plättchen über der Feder noch selber einbauen mußte. Das könnte dein Problem lösen.

Oder du machst deinen Verschluß zur Wechselschließe
Tilo
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Tilo

 ·  #10
bei deinem Tip fehlt mir trotzdem die Idee, wie er 2 Seilenden in die Wechselverschlußenden bekommt
Louise
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Louise

 ·  #11
Ich habe vielleicht eine Idee. Kommt ,wen wunderts aus meinem Bereich, ist dort aber seit Jahrzehnten bewährt. ( Allerdings mit Nylonfäden). Wenn es mit Stahlseele nicht geht, sagt es einfach. Die Fäden werden nicht verknotet, sondern umgelenkt und eingeklemmt. Evtl. könnte man eine Zylinderförmige Führung bauen, die Fäden durchführen und in Nute einklemmen. Dann den Zylinder in die Bajonetthülse einführen. Ich hab mal eine Skizze gemacht.
Liebe Grüsse
Louise
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Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #12
Man müsste halt von hinten noch einen Deckel drauf schrauben.
Louise
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Louise

 ·  #13
Ja, super Idee, am besten einen innen offenen, dann kann man den Faden auch leicht ersetzen, falls nötig.
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #14
Irgendwie austauschbar MUSS es sein, alle Reparaturgoldschmiede können ein Lied davon singen. Einen so aufwändigen Verschluss, der ja auch Teil des Designs ist, musst du wieder verwenden können.
Brettwerk
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Brettwerk

 ·  #15
Schwarmintelligenz, ich sachesja! Die Idee mit der zylinderförmigen Führung ist super, die löst das Problem der Reparaturfreundlichkeit. Das braucht man auch nur auf einer Seite des Bajonettverschlusses zu machen. Auf der Seite mit der Bajonettöffnung reicht ein gekrimptes Seilende, das durch die Öffnung geht und dann am "Deckel" von Ziffer 1 anstößt und nicht z.B. eingeklebt wird. Das hält dann ja auf Zug. Und statt an dem Teil Ziffer 3 das Ende/die Enden zu verknoten, käme dann der Zylinder von Louise zum Einsatz. Aufgeschraubt werden muss dann das Mittelteil mit dem eigentlichen Bajonett, so wie ich das in Ziffer 2 gemacht habe.
Prima Vorschlag, der die Konstruktion reparaturfreundlicher macht. Einfacher wird es vermutlich nicht gehen...
Tilo
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Tilo

 ·  #16
ich versuch das jetzt nicht zu verstehen
wenns geht, nimm dickeres Seil als die lächerlichen -,35!
ich würde nicht unter -,65 gehn
Brettwerk
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Brettwerk

 ·  #17
... auch nicht bei zwei Seilen?
Tilo
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Tilo

 ·  #18
auch dann
ich bin mir nicht sicher, ob du die Lastverteilung wirklich gleichwertig auf die beiden -,35er bekommst
und selbst wenn: einmal 65 ist viel viel stabiler als 2x -,35


denn vergleich doch mal: den Kunststoff abgezogen hast du dann vielleicht 2x -,31 vs. 1x -,61
klingt auf den ersten Blick gleich, bedeutet aber die halbe Haltbarkeit, denn der Durchmesser geht bei der Fläche im Quadrat in die Rechnung

2x 31² ist nunmal nur die Hälfte von 61²
Brettwerk
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Brettwerk

 ·  #19
Tilo, Du hast recht - die Mathematik lässt sich nicht überlisten. Das gesamte Teil wiegt 97 Gramm. Einen Praxistest am Hals einer Kundin will ich nicht machen, also folge ich mal Deiner und Tatzes Empfehlung und fädele die knapp 500 Teile neu auf. Muss man halt als Zen-Übung betrachten... Danke!
Tilo
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Tilo

 ·  #20
wie klein sind denn die Durchgangslöcher?
an eins der gefädelten enden das dickere Seil ancrimpen und dann mit Gefühl durchziehen? wird natürlich hakeln an dem Crimpröhrchen (das crimpröhrchen etwas anfasen/anspitzen)
also falls das Crimpröhrchen überhaupt durchpasst

oder das dickere Seil über 1cm ans Ende des bereits gefädelten kleben mit Sekundenkleber
der versuch ist es wert, oder?
Brettwerk
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Brettwerk

 ·  #21
Ha, das ist die alte Methode, wenn man beim Segelboot neue Fallen in den Mast einziehen will, nennt sich Sorgeleine. Das wird hier vermutlich nix werden, aber einen Versuch wäre es tatsächlich wert. Die Durchgangslöcher sind 1,2 mm, da die einzelnen Teile in der Mitte um 90° gekantet sind, verengt sich das natürlich zu einem Oval. Das macht aber nix, mittlerweile brauche ich eine knappe Stunde. Zen-Übung, wie gesagt!
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #22
Das System mit der Sorgeleine kenne ich bei Perlenketten umfädeln mit einem extra dafür dünnen Seidenfaden.
Tilo
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Tilo

 ·  #23
geht da aber nur, wenn die nicht durchgeknotet war
also eher für das Umfädeln vom Verkaufsfaden auf den richtigen
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #24
Stimmt, ich bin hier auch von "nicht durchgeknotet" ausgegangen.
Kornelia Sch
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Kornelia Sch

 ·  #25
Zitat geschrieben von Tilo

oder das dickere Seil über 1cm ans Ende des bereits gefädelten kleben mit Sekundenkleber
der versuch ist es wert, oder?


Das merke ich mir. Danke für den Tipp, da bin ich nicht draufgekommen.
Ich habe bisher bei den klitzekleinen Steinen immer so 5 oder 6 auf einmal vom Transportfaden runter und dann direkt den neuen Draht durchgefädelt, aber das ging auch nur etwas besser, als die Teile einzeln fädeln.
Tilo
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Tilo

 ·  #26
bei den Steinen stell ich es mir kritischer vor, weil die Löcher nicht so groß sind wie hier bei dem Kollier
bei dem kollier sind die Löcher oval und die Doppelung kann sich evtl. hindrehen, bis es passt
bei runden Löchern in den Steinkugeln?

ähnliches Konzept bei Faden mit mehr Zugkraft: ende des vorhandenen faden zur schlaufe kleben und den neuen auch
wegen der Umlenkung erheblich mehr Zugkraft möglich

bei der Drahtseilsache hier nicht möglich, denn dafür ist das Loch nicht groß genug
tatze-1
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tatze-1

 ·  #27
Die Schnurumlenkmethode gibts auch so schon als Wechselschließen-Bajonettsystem. Da geht halt dann ne Rille quer über den Schlüssel.
Louise
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Louise

 ·  #28
Und ich dachte, ich hab was Neues im Schmuckbereich erfunden. Wieder nix...
tatze-1
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tatze-1

 ·  #29
Bei den Wechselverschluß-Systemen gibts bzw. gabs einige Varianten. Die mit der Rückführrille waren Bajonettschlüssel, die direkt in der Perle verbaut wurden. Entweder fix eingeklebt oder mit einer zusätzlichen Arretierklammer im Bohrloch. Das wurde wie das Perlenkette-mit-Spirale-knoten behandelt.
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