Aus altem Ring einen neuen machen

 
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Ceropegia
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Ceropegia

 ·  #1
Guten Abend liebe Forengemeinde,
seit Wochen lese ich in diesem Forum und habe auch schon vieles gelernt.
Mein Anliegen ist nun folgendes. Ich habe einen Herrenring geerbt, den ich so nicht tragen kann. Er besteht aus 585er Gold mit einem 041ct Brillanten. Steht jedenfalls so in der Ringschiene. Gewicht: 13,04g.
Ursprünglich wollte ich nur den Rand weghaben, aber selbst dann ist er noch zu wuchtig. Dann las ich hier viel über Spannringe, der wär ja mein Traum, aber er soll halt auch alltagstauglich sein. Und ich weiß auch nicht, ob das Ausfassen unproblematisch ist. Und kann man das Gold verwenden für einen neuen Ring? Oder geht das nicht, weil er rhodiniert ist?
Vielen Dank
Ceropegia
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Ceropegia
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Ceropegia

 ·  #2
Oh das sollte eigentlich in die Auftragsbörse.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #3
Der Ring ist als Mantelring hohl gearbeitet. Er hat also auf viel Fläche und wenig Gewicht relativ viel galvanische Beschichtung. Beim Umschmelzen kann sich das negativ bemerkbar machen und eine spröde Legierung ergeben. Man kann auch Glück haben, dass es nicht passiert. Dann könnte man gut eine Stange daraus gießen und walzen die zum Spannring wird. Nur was ist, wenn es nicht klappt? Dann kann der Goldschmied das Gold anrechnen als Schmelzankauf und aus seinem Gold einen neuen Spannring anfertigen. Das kostet dann eben etwas mehr.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #4
Zitat geschrieben von Ceropegia

Oh das sollte eigentlich in die Auftragsbörse.
Verschoben
Ceropegia
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Ceropegia

 ·  #5
Danke fürs verschieben.
So hohl ist er gar nicht. Nur unter der Brillantfassung. Aber ich hab mir schon gedacht, dass die Rhodinierung stört.
Aber Verrechnung wäre auch ok.
Tilo
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Tilo

 ·  #6
und was ist unter der Rhodinierung?
mittelprächtiges Weißgold (da würde sogar ich Bedenken haben zwecks Wiederverwendung)
oder Gelbgold, das wegen dem Weißtrend rhodiniert wurde?

und welche Metallfarbe soll der neue Ring haben?
Ceropegia
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Ceropegia

 ·  #7
Was darunter ist, k.A. 585er Gold eben. Ich hätte auf Weißgold getippt, oder hat man in den 50ern schon Gelbgold weiß gemacht? Den neuen hätte ich gern in Weißgold.
Tilo
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Tilo

 ·  #8
nee, in den 50ern hat man das nicht gemacht

es hätte aber sein können, du hast es kürzlich machen lassen, denn du hast ja explizit die Rhodinierung erwähnt, die einer/m Ringerben nicht unbedingt bekannt sein müsste
und deshalb habe ich gefragt

ich bin kein Fan von Spannringen
und gleich gar nicht von der verarbeitung von (möglicherweise) Nickelweißgold aus den 50ern
wo "wohnt" denn der Ring?
ist die geplante Ringgröße bekannt?
Ceropegia
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Ceropegia

 ·  #9
Das mit der Rhodinierung hab ich mir nach dem Lesen im Forum zusammengereimt, weil er so stark silbrig glänzt. Vorher dachte ich, es sei einfach nur Weißgold. Ringgröße weiß ich nicht, habe mal bei einem anderen nachgemessen, Innendurchmesser etwa 20 mm. Der Ring wohnt nicht weit weg, die Tochter des Ringes quasi vor deiner Haustür.
Du hast in einem anderen Thema so eine Art Pseudospannring gezeigt, mit Krappen. Der könnte mir auch gefallen, falls die Krappen so angelegt sind, dass man nicht überall Fäden zieht.
Tilo
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Tilo

 ·  #10
ja, du hast also schon recherchiert, sehr löblich, ernsthaft (ich wüßte jetzt selbst gar nicht so schnell, wo/wann ich den Ring gezeigt habe)
die Krappen kann man so machen, dass man nicht hängenbleibt (eigentlich selbstverständlich)
man könnte also mal an einer Stelle (unten/innen) die Rhodinierung abschleifen/-polieren, um zu sehen, was die wahre Farbe ist
und nur wenn die nicht zu gelblich ist, wäre es überhaupt sinnvoll, das Gold direkt zu verwenden
ich mache auf gar keinen Fall eine Rhodinierung
(heutzutage ist bei Anfertigungen Platin eine tolle Alternative zu Weißgold, weil nicht mehr so viel teurer wie vor Jahren und farblich eh besser)
Ceropegia
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Ceropegia

 ·  #11
Rhodinierung möchte ich auf keinen Fall. Aber Weißgold soll es schon sein, ich mag die Farbe ganz gern. Wie sieht es denn mit dem Ausfassen des Steins aus? Ist das unproblematisch? Und was würde mich das Ganze am Ende kosten?
(Es kämen noch ein paar andere Sachen dazu, wie Ehering weiten und bei Ohrsteckern das Gewinde überprüfen)
Tilo
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Tilo

 ·  #12
das hängt von vielen Faktoren ab:
kann man das originale Gold verwenden?
kann man das direkt besprechen oder über die Ferne
wie schwer wird der neue Ring?
soll er innen komplett bombiert sein oder reicht nur Kanten verrundet
Spannring (einfach, aber schlecht in der Größe zu verändern) oder doch mit Krappenfassung
angenommen, man bespricht das vor Ort und das Gold wird nicht brüchig beim Einschmelzen (Test mit Teilmenge, die zur Kugel geschmolzen und dann ausgewalzt wird) und ich mache einen schlichten Spannring, der innen flach ist (Kanten natürlich verrundet) aus dem vorhandenen Gold, dann würde ich mal 180,- sagen, extra Fassung natürlich was mehr

muss frisches Weißgold verwendet werden, hängt es wirklich stark am Gewicht des neuen Ringes, denn frisches Weißgold ist wegen des Palladiumanteils viel teurer als Nickel-und Manganweiß(alt)gold

bzgl. der Servicepreise: ich gehe mal davon aus, dass das bei mir vor Ort besprochen werden kann und nicht zeitraubend aus der Ferne mit Fotos und Massringe hinundherschicken.
außerdem kann ich zusichern, dass meine rep.Preise tendenziell günstiger sind als anderswo: viele Trauringgrößenänderungen sind bei mir für 20,- erledigt (Ringe mit und ohne Muster, allerdings ohne Steine, 2..3Nr.)
allerdings gibts seit der jüngeren Vergangenheit durchaus Faktoren, die die Sache doch deutlich verteuern können: Stein(e) drin und noch Muster sowie innen bombiert, mehrfarbig, (oder gar Einlagen aus Carbon, Kunststoff oder so)
also ist da eine Pauschalaussage unmöglich

Gewinde am Stecker? entweder es ist straff oder es ist zu locker
zu überprüfen gibts da nicht viel. wenns abgewetzt ist, muß wohl Stift und Mutter neu, evtl. dann statt gewinde mit Rille und Federklemmung, wie heutzutage eher üblich
Ceropegia
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Ceropegia

 ·  #13
Bist du heute im Geschäft?
Tilo
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Tilo

 ·  #14
ja, bis 18Uhr
Ceropegia
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Ceropegia

 ·  #15
Das ging flott. Der Auftrag ist erteilt, der Trauring passt wieder und die Ohrstecker funktionieren wieder tadellos und sicher.
Vielen Dank an Tilo und dieses tolle Forum.
Gruß, Ceropegia
Kornelia Sch
Moderator
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Kornelia Sch

 ·  #16
Ich bin gespannt auf das Ergebnis. :-)
Tilo
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Tilo

 ·  #17
ja, war geeignet für den schnellen Service, weil zwar mit Stein und 4 Umfangsnummern zu vergrößern, aber sonst glatt und ausreichend dick
und dann war noch Zeit für 1x Ohrmutterkringel ablöten von der dicken gewindeplatte, etwas verdichten, gewinde nachschneiden und "Kringel" wieder drauflöten (der andere war schon mal nachgearbeitet worden)
Unmögliches wird sofort erledigt, nur Wunder dauern etwas länger ;-)

danke für den Anfertigungsauftrag
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #18
Super
Ceropegia
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Ceropegia

 ·  #19
Aber sehr sehr gern.
Ceropegia
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Ceropegia

 ·  #20
Hallo Tilo,
ist es noch möglich, dem Ring eine gebürstete Oberfläche zu verleihen oder ist es dazu zu spät?

Gruß Ceropegia
Tilo
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Tilo

 ·  #21
nee, ist nicht zu spät
das hätte ich sogar noch beim Abholen umändern können
aus poliert mattiert/gebürstet zu machen geht normal sehr problemlos
umgekehrt dauert schon länger
ein paar Tage dauerts aber noch
ich melde mich sofort, wenn er fertig ist
Ceropegia
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Ceropegia

 ·  #22
Vielen Dank.
Ceropegia
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Ceropegia

 ·  #23
Hallo Tilo,
darf ich denn mal ganz vorsichtig nachfragen...?
Tilo
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Tilo

 ·  #24
im Prinzip ist der Ring seit Ende letzter Woche bereit zum Fassen und ich ärgere mich über unpassende Fräser
ich habe ihn also aufgespannt, um die Rillen für den Stein zu fräsen und in dem Zustand ist er im Moment noch
es fehlt also im Prinzip nicht mehr viel
wenn Foto gewünscht, kann ichs hochladen
Ceropegia
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Ceropegia

 ·  #25
Das wäre sehr nett, quasi ein Bild von der "Geburt" zu haben.
Tilo
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Tilo

 ·  #26
vorausschicken möchte ich, dass ich mehrere 1 A-Ringriegel im Gebrauch habe
für diesen speziellen Fall habe ich aber letztlich zum Bearbeiten des Zwischenraums, wo der Stein reinsoll, einen uralten "narbigen" genutzt, weil da eine tiefe Rille drin ist
der neue Ring ist deshalb mit einer Kupferzwischenschicht draufgeschoben und innen mit Filzstift markiert, wo die Vertiefung(en) für den Stein hinsoll
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Ceropegia
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Ceropegia

 ·  #27
Interessant. Dient die Kupferschicht dann auch dazu, den Konus des Stabes auszugleichen?
Tilo
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Tilo

 ·  #28
nee, ist in dem fall nicht notwendig
reiner Kratzschutz, weil der Ring auf dem Konus mit erheblicher Spannung geschoben wird und ein innen gewölbter (bombierter) Ring auf dem Konus auch nur minimalst schief gespannt wird
ich habe am Kupfer immer die Seite wechselnd ein Alurohr angesetzt und mittels Hammer den Ring damit indirekt den Konus hochgeschoben
nachdem die Rillen reingefräst und die Innenflächen poliert sind, könnte ich beim runterschieben theoretisch den Stein einklemmen lassen, aber irgendwie fehlt mir da selbst bei eingespanntem Riegel(Konus) mnoch eine Hand für Hammer, Zwischenstück und Pinzette

deshalb kommt der Ring abschließend (wieder mit der Kupferzwischenlage) auf ein 3-Backen-Drehbankfutter, das ich mit einer Hand bedienen kann, und mit der anderen halte ich den Stein mit Pinzette in die richtige Position, während die Spreizung des Spannfutters nachlässt
Ceropegia
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Ceropegia

 ·  #29
So, Leute, den Ring habe ich gestern bei Tilo abgeholt und er ist wunderschön geworden. Tilo selbst wird ein Bild ins Forum setzen. Nebenbei hat er mir noch diverse andere Schmuckstücke gerichtet, repariert, poliert und gereinigt und alles hervorragend erklärt. Er ist ein ganz toller Goldschmied. ... Musste mal gesagt werden.

Grüße an alle
Ceropegia
pontikaki2310
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pontikaki2310

 ·  #30
Zitat geschrieben von Ceropegia

Er ist ein ganz toller Goldschmied. ... Musste mal gesagt werden.


Iiiirgendwie hatten wir das immer schon geahnt - aber nicht
zu sagen gewagt :P
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