Kette aus Russland

 
HeroHeel
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HeroHeel

 ·  #1
Hier nun das vermeintlich interessanteste Stück.
Eine Kette im Jugendstil (?), Gold und punziert auf 585, mit 2 Rubinen (?) und sonst mit Brillanten (?)
Die Kette kam in dieser Box, die auch perfekt passt, daher gehe ich davon aus, sie gehören zusammen.
Russische Inschrift in der Dose, kaum noch lesbar, definitiv Kyrillisch.
IE. Morozov wurde hier schon genannt, würde passen.

Rote Steine ca 4,5-5mm Durchmesser.
Leider mit Riss, wird nächste Woche zur Reparatur gegeben.
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HeroHeel
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HeroHeel

 ·  #2
Hier nun auf weißem Papier, kein Blitz an, Wetter äußerst schlecht, keine Sonne. Foto ca 30cm vom Fenster entfernt.
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Tilo
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Tilo

 ·  #3
wo ist der Riss?
oben an der Kettendoppelschlaufe?
da darf kein Murkser ran!
pontikaki2310
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pontikaki2310

 ·  #4
Zitat geschrieben von HeroHeel

Rote Steine ca 4,5-5mm Durchmesser.
Leider mit Riss, wird nächste Woche zur Reparatur gegeben.


Was ist den gerissen? Stein, Kette,.....? Was wird repariert?
Für alle Anfragen gültig: Goldschmiede wollen immer auch
die Rückseite des Schmuckstücks sehen - da kann man oft
mehr "herauslesen" als aus der Frontalen.
HeroHeel
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HeroHeel

 ·  #5
Riss im Anhänger, wenn man von oben drauf guckt sozusagen links. Steine unbeschädigt. ich mache gleich noch mal bilder...
HeroHeel
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HeroHeel

 ·  #6
Hier der Schaden und die punze.
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MaJa
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MaJa

 ·  #7
Die Kette ist aus Deutschland, nicht aus Russland. Ist der Anhänger irgendwie gepunzt?
Falls ja, bitte deutliche Fotos der Punzen, dann kann man ihn auch ggf. Russland zuordnen.

Ggf. gehört das Kästen nicht original zum Schmuckstück und die beiden haben sich irgendwann in den letzten 100 Jahren zusammen gefunden.
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HeroHeel

 ·  #8
Zitat geschrieben von MaJa

Die Kette ist aus Deutschland, nicht aus Russland. Ist der Anhänger irgendwie gepunzt?
Falls ja, bitte deutliche Fotos der Punzen, dann kann man ihn auch ggf. Russland zuordnen.

Ggf. gehört das Kästen nicht original zum Schmuckstück und die beiden haben sich irgendwann in den letzten 100 Jahren zusammen gefunden.

Kette passt perfekt auf die Aussparungen in der kleinen Schatulle, die Form der Kette ist relativ markant, die Aussparungen in der Hülle passen perfekt zusammen. Wenn man das Zeichen und die kyrillischen Buchstaben findet und nach Vergleichsstücken des Herstellers sucht, sieht man zumindest einen ähnlichen Stil.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Schatulle zum Anhänger gehört, der Anhänger selbst hat soweit ich bisher gesehen habe keine Punze.
HeroHeel
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HeroHeel

 ·  #9
Anhänger hat keine ersichtliche Punze, gerade noch mal versucht, was zu finden.
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MaJa
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MaJa

 ·  #10
Russische Schmuckstücke aus der Zeit sind immer gepunzt und das russiche Punzierungssystem war anders als das deutsche. Selbst für importierte Stücke gab es eine eigene Punzierung.
Die entsprechende Punzierung für "585" wäre im russischen System eine "56" gewesen in Zusammenhang mit einem Kopf und weiteren Buchstaben aus denen man die Stadt bestimmen kann.

Leere antike Schmuckkästchen gibt es zu tausenden auf dem ebay, Flohmärkten und in Auktionen. Antikschmuckhändler kaufen die gerne, denn mit einem alten Kästchen verkauft sich der Antikschmuck besser.
Tilo
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Tilo

 ·  #11
an der Stelle hätte ich keinen Bruch erwartet
bzgl. Herkunft und Wert habe ich keine Meinung

nur dass die Kette unbedingt original zu dem Anhänger bzw. dem Etui gehört, scheint mir nicht überzeugend
HeroHeel
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HeroHeel

 ·  #12
Wie meine Großmutter es beschrieb, wurde das gute Stück vor mindestens 1 Weltkrieg beschützt, ich fürchte, da hat es auch leiden müssen... Getragen wurde es von Uroma und Oma jedenfalls nie, beide waren keine großen Schmuckträger (ist wohl erblich bedingt - ich auch nicht).
Durch die etwas elitärere Vergangenheit der Familie glaube ich eher nicht an ebay oder ähnliches. Geld und Ansehen waren immer vorhanden, technikaffines Handeln dagegen (das Internet ist Neuland...) leider nicht.
Tilo
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Tilo

 ·  #13
mir ist keinerlei Misshandlung denkbar, durch die es zu diesem Schaden(sbild) kommen könnte
ich vermute eine Nachlässigkeit bei der Herstellung (das Flachmaterial wurde an der Stelle möglicherweise gestückelt und diese Lötfuge ist leichter gebrochen als es durchgehendes gekonnt hätte)
HeroHeel
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HeroHeel

 ·  #14
Zitat geschrieben von Tilo

mir ist keinerlei Misshandlung denkbar, durch die es zu diesem Schaden(sbild) kommen könnte
ich vermute eine Nachlässigkeit bei der Herstellung (das Flachmaterial wurde an der Stelle möglicherweise gestückelt und diese Lötfuge ist leichter gebrochen als es durchgehendes gekonnt hätte)


Nun, im Krieg, und gerade in der Nachkriegszeit wenn man im 3. Reich keine allzuschlechte Stellung hatte, kann viel passieren - leider...
Mehr als das, was ich erzählt habe, weiß ich nicht über das gute Stück. Würde es vielleicht 1x zur Hochzeit tragen wollen, danach käme es eh in den Safe.
Ein grober Richtwert, ob ich das Ding versichern lassen sollte, oder ob sich ein weitervererben mal lohnt, wäre super :)
tatze-1
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tatze-1

 ·  #15
Dadurch, daß der Schmuck offenbar eh schon ein Familienerbstück mit Geschichte ist, lohnt sich das weitere vererben allemal. Vielleicht findet sich ja eine Nachkommin, die den Anhäger toll findet und gerne trägt. Für den Schmelzpott verkaufen, dafür ist dieser Schmuck zu schade. Ist auf jeden Fall ein schönes Stück Zeitgeschichte.
Tilo
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Tilo

 ·  #16
Jugendstilschmuck wird natürlich nicht für den Schmelztopf verkauft, das steht zumindst zu derzeitigen normalen Wirtschaftsverhältnissen, wo sowas gesammelt und überm Goldwert bezahlt wird, wohl nicht zur Debatte

ich hab grad keinen Nerv, nach vergleichbaren Stücken zu googln (Auktionsergebnisse ebay und saalauktionen)
HeroHeel
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HeroHeel

 ·  #17
Die drei Teile wandern - mit mir als Beschützer - zu einem Edelsteinspezialisten. Mal sehen, was der sagt. Bestens verteidigt werden sie jedenfalls sein, denn so hart wie ein Edelstahl sind meine Kampfsportskills auch ;)
Ich lasse euch wissen, was bei rum kam.
pontikaki2310
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pontikaki2310

 ·  #18
Hhm, ein Edelsteinspezialist ist für Dein Schmuckstück
nicht der richtige Ansprechpartner. Gibt's keinen Antik-
schmuckhändler in Deiner Umgebung? In welcher Ecke
wohnt denn der Anhänger?
Caitiff
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Caitiff

 ·  #19
Uh, das wäre was für mich <3
MaJa
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MaJa

 ·  #20
Zitat geschrieben von HeroHeel

Zitat geschrieben von MaJa

Die Kette ist aus Deutschland, nicht aus Russland. Ist der Anhänger irgendwie gepunzt?
Falls ja, bitte deutliche Fotos der Punzen, dann kann man ihn auch ggf. Russland zuordnen.

Ggf. gehört das Kästen nicht original zum Schmuckstück und die beiden haben sich irgendwann in den letzten 100 Jahren zusammen gefunden.

Kette passt perfekt auf die Aussparungen in der kleinen Schatulle, die Form der Kette ist relativ markant, die Aussparungen in der Hülle passen perfekt zusammen. Wenn man das Zeichen und die kyrillischen Buchstaben findet und nach Vergleichsstücken des Herstellers sucht, sieht man zumindest einen ähnlichen Stil.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Schatulle zum Anhänger gehört, der Anhänger selbst hat soweit ich bisher gesehen habe keine Punze.


Ich bezweifele auch nicht die lange Familiengeschichte oder dass der Schmuck seit Jahrzehnten ungetragen rumliegt.
Da allerdings keine russischen Punzen auf dem Stück sind, halte ich es nicht für bewiesen, dass Schmuckstück und Kästchen original zusammengehören, d.h. dass das Schmuckstück von Morozov ist.
Im Gegenteil, die Punze 585 auf der Kette und keine Punze auf dem Anhänger sprechen für Deutschland.

Ich habe jetzt auch mal in meinen Notizen/Büchern nach Morozov gesucht.
Ivan Ekimovich Morozov (1825-1885) hat sein Geschäft 1849 gegründet und um 1884 wurde er Hoflieferant. Sein Nachfolger war sein Sohn Vladimir Ivanovich Morozov. Um 1910 war das Unternehmen nach Fabergé das größte in Russland und hat wohl auch teilweise für den größteren Konkurrenten Auftragsarbeiten erledigt. 1917 mit der Revolution wurde das Unternehmen geschlossen. Daneben hatte der zweite Sohn Sergei Ivanovich Morozov ein eigenes Unternehmen als Silberschmied. Bekannt war Morozov insbesondere für seine Tabaksdosen und Zigarettenetuis und war für diese scheinbar der bevorzugte Hoflieferant.
Der Sohn Vladimir Ivanovich Morzov war einer der Gründer der "Vereinigung russicher Juweliere", die 1912 in St. Petersburg gegründet wurde mit den Zielen einerseits die ausländischen Goldschmiede/Juweliere, deren Marktanteil wohl angestiegen war (insbes. die französischen Häuser Chaumet und Cartier) aus dem Markt und als Hoflieferant zu verdrängen und andererseits zu zeigen, dass die inländischen, russischen Goldschmiede mindestens genauso gut sind.

Wenn man nun dies alles zusammen nimmt, keine russischen Punzen (auch keine Importpunzen), die vorhandene Punzierung auf der Kette weißt zumindest für diese auf Deutschland als Ursprung hin, eine große Werkstatt (d.h. kein Bedarf für den Verkauf auf (importierte) Drittware zurückzugreifen) und die Mitbegründung einer Vereinigung gegen ausländische Konkurrenz halte ich es für sehr unwahrscheinlich, dass Anhänger und Schatulle zusammengehören.
Meiner Meinung nach macht es auch preislich einen Unterschied, ob das Schmuckstück von einem bekannten zaristischen Hoflieferanten kommt oder unbekannter Herkunft ist.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #21
Die Kette ist recht ausgetragen und kurz vor Ende Ihrer Lebenszeit. Die Bruchstelle im Anhänger kann man gut reparieren.
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