Topas in London Blue - radioaktiv?

 
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London Blue

 ·  #1
Hallo,

ich bin neu hier, aber ich hoffe, jemand könnte mir bei meiner Frage helfen.

Ich hab ein paar hübsche Topas Ohrstecker in Farbe "London Blue" bei Christ gefunden und wollte die schon kaufen. Nun habe ich erfahren, dass alle Toipassteine in diese Farbe mit Neutronenstrahlung behandelt werden und können dadurch noch mehrere Jahre lang eine meßbare Radioaktivität haben. Deswegen sollen sie in speziellen Bleikästen für 12-24 Monaten aufbewahrt werden.

Meine Frage ist, kann man sich darauf verlasen, dass Christ nur bei seriösen Edelstein Händler kauft?
Und noch, ob es doch irgendwelche Reststrahlung (auch wenn man sagt, dass so was unbedenklich sei) an den Steinen bleibt? Man trägt dasschliesslich am Kopf und mehrere Stunden/Tagen lang.
Vielen Dank!
tatze-1
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tatze-1

 ·  #2
Die Steine, die im seriösen Einzelhandel angeboten werden, sind unbedenklich. Du kannst auch einen kurzen Artikel vom Bundesamt für Strahlenschutz nachlesen:
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Shardana
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Shardana

 ·  #3
Solange ich den frisch bestrahlten Topas nicht zu Pulver vermahlen und essen will, würde ich mir da keine Gedanken drum machen. Ich habe mal sechs Monate gehört, und auch das klang schon absurd hoch. Ich glaube nicht einmal, dass das überhaupt nötig ist.
Bei großen Unternehmen würde ich allgemein nicht erwarten, dass auf so etwas geachtet wird. Wer den günstigsten Rohstoff in großer Menge anbietet, bekommt den Auftrag. Das eingesparte Geld kann man sich ja dann als Bonus auszahlen lassen. :-)
tatze-1
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tatze-1

 ·  #4
Christ & Co. schleifen aber nicht selber, sondern kaufen fertig ein. Daher würde ich schon mal stark davon ausgehen, daß die Steine nur noch so strahlen und nicht mehr radioaktiv.
Shardana
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Shardana

 ·  #5
Weißt du, woher Christ bzw. andere sehr große Ketten, ihre Steine beziehen? Ich hatte immer gemeint, das wären diese Sweatshops in Fernost, die günstig auf Masse produzieren. Wird in der Industrie trotz des Preisdrucks auf Sicherheit geachtet?
tatze-1
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tatze-1

 ·  #6
Niemand weiß genaues nicht. Weißt du, ob deine Rohsteine wirklich "gut abgehangen" sind und nicht mehr strahlen? Ich sag mal so, es wird jährlich so viel Blautopasschmuck verkauft - in letzter Zeit aus welchen Gründen auch immer londonblue, aber üblicherweise skyblue, weniger swissblue. Die wenigsten Menschen machen sich Gedanken drum, tragen den Schmuck beschwerdefrei. Wer diese Blautöne haben will, kann sie auch mit Aquamarin bekommen - nur deutlich teurer. Beim Preis ist der gesundheitliche Aspekt dann häufig doch nicht mehr so gravierend. Meine eigene Erfahrung hinter der Verkaufstheke.
Shardana
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Shardana

 ·  #7
Das kann ich mir gut vorstellen. Sicherheitsansprüche sind nur so viel wert wie man für sie bezahlen will. Wer ganz sicher sein will und trotzdem den Geldbeutel schonen möchte kauft dann synthetisch. :-)
Frank Skielka
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Frank Skielka

 ·  #8
Ich war vor ein paar Jahren, als ich noch viel Topas-Schmuck verkauft habe, in einem Labor welches so etwas messen kann hier in Düsseldorf.
Bei den von mir vorgelegten Steinen konnte keine Strahlung festgestellt werden. Zudem wurde mir versichert, dass es schon vieler Kilos bedarf um überhaupt etwas messen zu können.
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #9
Ich würde auch davon ausgehen, dass hier Gekauftes sicher ist, beim Urlaubsschnäppchen nicht mehr unbedingt.
Frank Skielka
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Frank Skielka

 ·  #10
Zitat geschrieben von Silberfrau

Ich würde auch davon ausgehen, dass hier Gekauftes sicher ist, beim Urlaubsschnäppchen nicht mehr unbedingt.

Da stimme ich zu.
FabianKneipp
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FabianKneipp

 ·  #11
Viele Mutmaßungen hier, wo es doch wissenschaftliche Arbeiten dazu gibt:
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Grade bei Rohware aus Fernost wird in aller Regel nicht entsprechend lange gewartet und dort ist sehr wohl noch Strahlung messbar. Innerhalb der Proben im Artikel variiert es auch sehr stark. Dee brutalste Ausreißer braucht theoretisch über 9 Jahre um abzukühlen. Unterm Strich kann man festhalten: der Kunde wird es nicht rausfinden. Was ich mit Sicherheit sagen kann: der Großteil der auf dem deutschen Markt befindlichen blauen Topase wurde NICHT in der EU bestrahlt und somit liegt definitiv auch keine so hohe Kontrolle vor, wie bei in der EU behandelten Steinen.
FabianKneipp
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FabianKneipp

 ·  #12
Zitat geschrieben von Silberfrau

Ich würde auch davon ausgehen, dass hier Gekauftes sicher ist, beim Urlaubsschnäppchen nicht mehr unbedingt.


Ist doch völlig unmöglich zu sagen.
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #13
So rum, ja, aber andersrum, gesetzt, irgend ein Familienmitglied misst zufällig doch, ist es doch wie immer, besonders bei Schmuck, ist der Kunde erst mal 2000 oder mehr km weg fällt eine Reklamation schwer, sitzt der Händler aber vor Ort, hätte er Einiges zu verlieren.
FabianKneipp
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FabianKneipp

 ·  #14
Zitat geschrieben von Silberfrau

So rum, ja, aber andersrum, gesetzt, irgend ein Familienmitglied misst zufällig doch, ist es doch wie immer, besonders bei Schmuck, ist der Kunde erst mal 2000 oder mehr km weg fällt eine Reklamation schwer, sitzt der Händler aber vor Ort, hätte er Einiges zu verlieren.



Setzt voraus, dass der Händler davon weis und sich eventueller Risiken des Materials bewusst ist. Dies ist aber in aller Regel nicht der Fall bei diesem Material.
Tilo
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Tilo

 ·  #15
ups, sekunden zu langsam
Reni, das ist jetzt aber reichlich optimistisch
es macht sich doch kein Einzelhändler Gedanken um die Strahlung der Topase und misst die nach, um keinen Stress mit Kunden zu bekommen
und bei den großhändlern wirds genauso sein
Caitiff
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Caitiff

 ·  #16
@Fabian
Gab es da nicht auch das Gerücht, dass die Dinger in irgendwelche Ostblockreaktoren gehängt werden?

Ich war ja auch einmal großer London Blue fan, aber gefasst kommen die Steine zumeist eh zu dunkel raus. Dann doch lieber ein schönes natürliches hellblau oder mint grün <3
Frank Skielka
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Frank Skielka

 ·  #17
Zitat geschrieben von Tilo

es macht sich doch kein Einzelhändler Gedanken um die Strahlung der Topase und misst die nach, um keinen Stress mit Kunden zu bekommen



Doch, ich 8-)
Zudem wäre die Strahlung wie schon gesagt nur dann relevant, wenn man im Büro in welchem man arbeitet viele Kilos der Ware in Säcken liegen hat. Dies habe ich in Asien übrigens schon oft gesehen.

Klar, für die Globuli-Fraktion wird auch der 5 mm Stein am Finger schon Auswirkungen haben.
Sparkle
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Sparkle

 ·  #18
Ich denke, bis die Steine letztendlich beim Kunden landen, vergeht eine gewisse Zeit. Ist reine Spekulation, klar. Ich würde eher Schleifer als gefährdet ansehen. Ich schätze mal, die Behandlung erfolgt vor dem Schleifen? Denn wenn nach dem Schliff die Behandlung nicht das gewollte Ergebnis zeigt, wäre der Schleifaufwand ja umsonst gewesen. Deshalb meine Vermutung.
Bis die Steine also von der Behandlung zum Schleifer gehen, von dort dann die ganze Händlerkette entlang bis zum Endverkäufer, vergeht einige Zeit. Bis zum Verkauf dann nochmal. Das kann zwar Ratzfatz gehen aber meistens dürften da ein paar Monate bis Jahre vergehen.
Wenn ich bedenke, wie lange manche Steine schon bei mir im Kästchen liegen und auf Verarbeitung warten....

Ich persönlich mag das Petrolblau von London Blue. Da habe ich 2 Stück, die schon viele Jahre bei mir "abklingen". Wenns hellblau sein soll, dann lieber Aquamarin.
Caitiff
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Caitiff

 ·  #19
Machen sich ja auch viel zu wenige Leute überhaupt Gedanken. Auch gerade, was den preislichen Unterschied zu unbehandelten Steinen anbelangt. Z.B. bei diffusionsbehandelten Saphiren. Hab letztens erst wieder einen Videoschnipsel gesehen, wo se eine Rolex mit Rainbowsaphiren über die Maßen gehypt haben, weil es ja sowas besonderes wäre... und man fragt sich dann nur, was diese ~50€ Schrottsteinchen jetzt für einen Mehrwert generieren.
Tilo
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Tilo

 ·  #20
Frank, keine Regel ohne Ausnahme ;-)
London Blue
 
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London Blue

 ·  #21
Vielen Dank für alle, die geantwortet haben. Ich habe alles sehr aufmerksam gelesen, auch die Links.
Ich habe selber auch diese Studie (auf Deutsch) gefunden: [Links sind leider nur für eingeloggte sichtbar]
Interessant ist, wie immer Schluss am Ende.

Ich selber bin zu dem Schluss gekommen, dass die Ohrringe zwar wirklich eine wunderschöne Farbe haben, aber dass es mir das doch nicht wert ist. Auch wenn Christ wirklich bei seriösen Händler die Steine kauft (was ich sehr hoffe), die die vorgegeben Zeitspanne für Abklingen ernsthaft nehmen, kann sein, dass bei manchen Steinen doch Rest Strahlung bleibt, die längere Zeitraum zum völligen Abklingen braucht. Ausserdem, vielleicht weiss man noch nicht alles. Und was heute noch bedenklos erscheint, wird in zig Jahren als gefährlich gesehen. War schließlich nicht so selten der Fall.
Tilo
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Tilo

 ·  #22
interessant
insbesondere vergleichsweise dunkle London blue sollte man als sicherheitshalber ein paar jahre liegenlassen, während die swiss und erst recht aqua unbedenklich sind (und oft swiss blue als london vermarktet wird)
Sparkle
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Sparkle

 ·  #23
Ja, interessanter link, danke. Der eine Topas London blue liegt sage und schreibe schon gut 20 Jahre bei mir rum und der andere hat das Jahr 2020 in der Artikelnummer des Händlers wo ich kaufte, drin - noch bissl Zugabe von ein paar Wochen für Schleifdauer und Versandzeiten in der ganzen Handelskette. Bis ich die endlich in Schmuck verpackt habe, ist das sicherlich unbedenklich. Trotzdem sehe ich sonst vom Kauf bestrahlter Steine ab. Ein weiterer ist als Edeltopas natürlich blau (aquafarben) und der andere "nur" gebrannt. Selbst die liegen auch schon ne Weile im Kasten. Für meine überschaubare Zahl an Steinchen allgemein, speziell Topas, kann ich das gut überblicken und sicher sein.

Ansonsten kann ich gut nachvollziehen, daß manche lieber die Finger von solchen Steinen lassen und sei es nur, ein eventuelles Risiko zu vermeiden, das man ja nicht zwingend aus Notwendigkeit eingehen muss.
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #24
Alle Topase der Studie wurden allerdings im Internet, hauptsächlich direkt in Thailand erworben, von den beiden bedenklich strahlenden haben die Ersteller offensichtlich einen selbst bestrahlt. Klar, und die Zeit, die sie bei Ruppenthal und in unserer Schublade verbringen kommt auch noch dazu. Die Abklingdauer beträgt scheints nur wenige Jahre, also ich mach mir da keine Sorgen. Und ich beziehe meine tatsächlich aus dem inländischen Fachhandel.
Tilo
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Tilo

 ·  #25
übrigens habe ich einen kleinen verarbeiteten im bestand, der im dunklen Tresor seine Aqua-bis swiss-Farbe fast verloren hat
kenne ich aber nur von dem einen (wäre ja sonst echt übel)
pontikaki2310
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pontikaki2310

 ·  #26
Und wie sieht er jetzt aus: bräunlich oder Richtung farblos?
Tilo
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Tilo

 ·  #27
fast so farblos wie nach glühen
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #28
Verkaufste mit dem Argument dieser hier ist besonders zart in der Farbe.
FabianKneipp
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FabianKneipp

 ·  #29
Zitat geschrieben von Silberfrau

Alle Topase der Studie wurden allerdings im Internet, hauptsächlich direkt in Thailand erworben, von den beiden bedenklich strahlenden haben die Ersteller offensichtlich einen selbst bestrahlt. Klar, und die Zeit, die sie bei Ruppenthal und in unserer Schublade verbringen kommt auch noch dazu. Die Abklingdauer beträgt scheints nur wenige Jahre, also ich mach mir da keine Sorgen. Und ich beziehe meine tatsächlich aus dem inländischen Fachhandel.


Bei einer kleinen (!) Stichprobe, waren Steine da, die 9 Jahre brauchten. Und Ruppenthal kauft zu 100% auch in Indien oder Thailand.
tatze-1
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tatze-1

 ·  #30
Jeder Steinhändler kauft in Indien/Thailand/Madagaskar... Das sollte kein Argument sein.
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