Rotgoldfassung in Platinring einlöten?

 
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REHart
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REHart

 ·  #1
Liebe Goldschmiede,

ich bräuchte mal Euren geschätzten Rat und Eure Expertise.

Wie würde man am besten eine Rotgoldfassung in einen Platinring löten?
Ich habe da eine Kundenanfrage und habe bis jetzt so gut wie nix mit Platin gemacht, daher würde ich den Ring eigentlich lieber aus einem Guß machen, ohne was löten zu müssen..

Aber wenn ja, geht das so einfach? Was müsste ich beachten?
-welches Lot
-welches Flußmittel / Abdeckmittel
-welche Flamme (Propan/Sauerstoff..)
-Lötunterlage aus Keramik
-in irgendwas abschrecken oder einfach abkühlen lassen
-Rotgold 585/- oder 750/-
-..
Besten Dank für Eure Hilfe :)

Liebe Grüße
Regine
tatze-1
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tatze-1

 ·  #2
An Platin läßt sich nicht vernünftig löten, weil das Lot nicht ins Platin diffundiert. Ich würde 750er Gold nehmen, L1, kein Flußmittel (evtl noch Spucke), Keramikunterlage, abkühlen lassen.
Tilo
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Tilo

 ·  #3
sicher wäre, Zargenfassung aus 2 Blechstreifen
oberer sehr niedrig, innerer durchgehend
dann Durchgangsloch für die Innenzarge oben erweitert für den äußeren fassungsrand in der Schiene innen konisch aufweiten (stark entgraten) und dann dort gut mit Lot zuschwemmen
dann ist das wie beidseitig vernietet und es kommt nicht auf Diffusion ins Platin an
hoffe, das war verständlich

geht natürlich bei Rund viel einfacher als mit anderen Formen
tatze-1
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tatze-1

 ·  #4
Zitat geschrieben von Tilo

hoffe, das war verständlich

häh? Nö.
Tilo
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Tilo

 ·  #5
jetzt?
gefassten Stein habe ich weggelassen
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Rotgoldfassung in Platinring einlöten?
tatze-1
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tatze-1

 ·  #6
ach sooo, so à la Presetting.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #7
Zitat geschrieben von tatze-1

.... Ich würde 750er Gold nehmen, ....

750 Gelb oder Rose schon, aber wenn man wenig Erfahrung damit hat, besser kein 750 Rotgold zum belöten nehmen.
pontikaki2310
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pontikaki2310

 ·  #8
Zitat geschrieben von Tilo

jetzt?

Jetzt ja :happy:
Raustland
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Raustland

 ·  #9
Ja für wenig Erfahrung 750 GG Lot zu löten nehmen und dann je nach Sichtbarkeit die Lötfuge rosé vergolden Rotgold würde dann wahrscheinlich 585/- werden, wegen der schöneren Farbe.
REHart
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REHart

 ·  #10
Zitat geschrieben von Tilo

jetzt?
gefassten Stein habe ich weggelassen


Habs ehrlich gesagt auch erst nicht verstanden ..daher vielen Dank für die Verdeutlichung durch die Zeichnung, jetzt versteh auch ich es ;) gute Idee, Danke!
Bei meinem Fall handelt es sich allerdings um eine quadratische Fassung, aber da wäre es ja ähnlich..
Tilo
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Tilo

 ·  #11
naja, da ist es schon sehr viel schwieriger, den Durchbruch mit der umlaufenden Stufe so exakt herauszuarbeiten
bei rund mit passenden Fräsern geht das sehr sehr viel einfacher
REHart
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REHart

 ·  #12
stimmt leider <_<
REHart
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REHart

 ·  #13
Vielen lieben Dank für Eure Antworten!! Das hilft mir auf jedefall schon mal weiter bei meiner Überlegung, ob ich dieses Wagnis eingehen soll (wahrscheinlich eher nicht) 8-)

Aber es ist ja noch komplifizierter, weil Rotgold ja in Spiritus abgeschreckt wird und man es ja abdecken sollte beim Löten, was Platin ja aber wiederum nicht verträgt - sehe ich das richtig?
Tilo
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Tilo

 ·  #14
das mit dem Spiritus ist eh eine miserable idee, da es praktisch wie Überziehen mit reaktionsfreudigem Kupfer1oxid wirkt, auch wenn das unglaublicherweise nicht wenige Kollegen machen.
und auch das Abdecken erübrigt sich, da die Fassung nach dem fassen eh geschmirgelt wird, und dann eben bei der Gelegenheit alle sichtbaren bereiche der Fassung von der kupferarmen gelben Schicht befreit werden können/müssen
tatze-1
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tatze-1

 ·  #15
Wozu abschrecken in Spiritus? Rotgold kann man wieder durch abschleifen rot bekommen nach der Beize. Das mit dem Flußmittel ist immer ne Gratwanderung bei Platin. Wenn du es schaffst, daß das Flußmittel auf dem Gold bleibt, dann bitte.
Tilo
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Tilo

 ·  #16
na durch das abschrecken in spiritus wird das schwarze Kupfer2oxid zu rotem kupfer1oxid reduziert, das von den Kollegen wohl für saubere Rotgoldoberfläche gehalten wird, aber mit Luftsauerstoff oder -schwefel reagieren möchte, oder gar in Verbindung mit Feuchtigkeit in den Nischen zu blauem Kupfer(II)-hydroxid oxidiert [Links sind leider nur für eingeloggte sichtbar] (I)-oxid

ich möchte dazu den Morlockmotorchef zietieren:
"Katastrophe"
( wenn das dann nicht doch auch in den Vertiefungen so geschmirgelt wird, wie es nach normalem beizen notwendig gewesen wäre)
tatze-1
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tatze-1

 ·  #17
Hatte mich schon immer gefragt, warum Giacomo in seinen Videos immer in Spiritus abgelöscht hat. Hat für mich noch nie einen nachvollziehbaren Sinn ergeben. Danke.
Raustland
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Raustland

 ·  #18
Laß dir nicht bange machen die Lötung kriegst du schon hin.
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 ·  #19
Zitat geschrieben von Tilo

na durch das abschrecken in spiritus wird das schwarze Kupfer2oxid zu rotem kupfer1oxid reduziert, das von den Kollegen wohl für saubere Rotgoldoberfläche gehalten wird, ...


Ich verstehe nicht, was Du damit sagen willst. Spiritus bzw. Spiritus-Wasser-Gemisch ist für einige Legierungen ein adäquates Medium zum Ablöschen (im Goldschmiedebereich), was Materialverzug und Rissbildung minimiert.

(Im vorliegenden Fall - REHart - würde ich das Ringelchen schlicht in Wasser ablöschen. Boratfreies Flussmittel, 750 Lot)
Tilo
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Tilo

 ·  #20
und ich verstehe nicht, was an meinen Zeilen unklar ist.
es gibt Kollegen, die keine Lust haben, nach dem Beizen von geglühten Rotgoldlegierungen die entstandene kupferarme gelbgoldene Schicht überall abzuschmirgeln oder per Elektropolieren auch an mechanisch schwerlich erreichbaren Stellen zu entfernen, und beizen deshalb nicht, sondern begnügen sich mit dem Umwandeln von Cu(II)O zu Cu(I)O im Spiritus und lassen das dann an den schwer erreichbaren Stellen drauf. ist doch rot und nicht gelb. also alles gut


also zumindest, wenn danach keine Luft und andere Umwelteinflüsse drankommen...........
...
 
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 ·  #21
Zitat geschrieben von Tilo

... und lassen das dann an den schwer erreichbaren Stellen drauf.


Den Teil habe ich jetzt verstanden. Mag solche geben.
Tilo
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Tilo

 ·  #22
in der Kollegen-Facebookgruppe, in der du nicht mehr aktiv bist, wird das immer wieder als probates Mittel empfohlen gegen die gelbe Oberfläche an schwer erreichbaren Stellen

und ich bin dann der Don Quichotte, der gegen Windmühlenflügel kämpft und dagegen argumentiert
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 ·  #23
Dort gibt es ja auch jene, die Stücke heiß in die Beize geben ... mir ist dazu nichts mehr eingefallen.
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #24
Zitat geschrieben von Mario Sarto

Dort gibt es ja auch jene, die Stücke heiß in die Beize geben ... mir ist dazu nichts mehr eingefallen.
Vermutlich weil man das in ganz vielen Videos so sieht.
tatze-1
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tatze-1

 ·  #25
Zitat geschrieben von Silberfrau

Zitat geschrieben von Mario Sarto

Dort gibt es ja auch jene, die Stücke heiß in die Beize geben ... mir ist dazu nichts mehr eingefallen.
Vermutlich weil man das in ganz vielen Videos so sieht.

oder man es so von seinem Lehrmeister übernommen hat
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #26
Spiritus tatsächlich ja, heiß in Beize, nope!
Tilo
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Tilo

 ·  #27
ich sag ja nichts gegen Spiritus, wenns um schonendes Abschrecken von heiklen Legierungen nach dem Rekristallisationsglühen geht.

ist nur unpassend bei nicht mehr zu schmirgelnden fertigen Rotgoldschmuckstücken
tatze-1
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tatze-1

 ·  #28
Zitat geschrieben von Tilo

heiklen Legierungen

welche sind?
Brettwerk
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Brettwerk

 ·  #29
nach meiner (geringen) Erfahrung z.B. Mokume Gane-Arbeiten.
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 ·  #30
Zitat geschrieben von tatze-1

oder man es so von seinem Lehrmeister übernommen hat


Doppelte Looser! Hatten eine schlechte Ausbildung und darüber hinaus nicht das Verlangen, sich _ständig_ weiterzubilden.
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