Zertifikat "Diamantgutachter HRD Antwerpen" seriös?

 
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pontikaki2310
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pontikaki2310

 ·  #1
Durch einen Beitrag in der Schatzkiste wurde ich auf Susanne Steiger
aufmerksam. Sie wurde da als Expertin empfohlen: [Links sind leider nur für eingeloggte sichtbar]
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Frau Steiger ist wohl Inhaberin von 2 Geschäften für An-und Verkauf von
gebrauchtem Schmuck. Sie hat keine Ausbildung in diesem Metier,
außer daß sie in ihrer Jugend im Pfandleihhaus ihres Vaters gearbeitet
hatte und nen 10tägigen Online-Kurs zum "Diamantgutachter" (3 Std./Tag)
am HRD/Antwerpen absolviert hat.
Sie hat's scheinbar zu einer gewissen "Berühmtheit" geschafft, da sie
Händlerin in der Fernsehsendung Bares für Rares ist.
In dem Wiki-Beitrag wird sie als "Diamond Grader" (englisch Diamantgutachter)
bezeichnet - von „HRD Antwerp“ zertifiziert.

Hier x das Angebot zu diesem 650,- € Online-Kurs: [Links sind leider nur für eingeloggte sichtbar]

Meine Frage iss jetzt, iss es seriös, sich nach so'nem Kurs
als zertifizierte Diamantgutachterin zu bezeichnen?
Welche Ausbildung habt ihr gemacht, bzw. welche würdet ihr als
genügend bezeichnen?
steinfroilein
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steinfroilein

 ·  #2
Mein Mann hat die Ausbildung zum Diamantgutachter bei der DGemG gemacht und war 30 Jahre als Edelsteinhändler und Schleifer tätig. Das schafft natürlich Erfahrung und Erfahrung kommt halt nur über die Jahre und in der Branche zu sein.

Reinhard war früher viel auf der Börse Antwerpen unterwegs eben auch bei sightholders. Beruflich damals auch in der Börse Idar-Oberstein.

Ausbildung plus Erfahrung zählt für mich mehr als reine Ausbildung, zumal gerade der Synthesenbereich sich stark weiterentwickelt und manche womöglich nicht auf dem Laufenden bleiben.

Ich bin da eher die Synthesenfrau und da ergänzt sich dann gut das Wissen des einen mit dem des anderen.

Durch Mitarbeit im Betrieb und 30jähriger Branchenerfahrung kenne ich mich zwar aus, würde aber nie Unterschrift und Stempel unter eine Diamantbegutachtung setzen.

Allgemein ist (oder war?) HRD genauer bzw intensiver in der Ausbildung als die DGemG. Just my and Reinhard's opinion....

Defacto, der beste Diamantgutachter ist der/die, welche/r sich am besten auch über Synthesen auskennt.
steinfroilein
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steinfroilein

 ·  #3
Nachtrag: die GIA hat 2016 auch schon Fernstudienlehrgänge angeboten, hab den alten Beitrag dazu rausgegruschtelt: [Links sind leider nur für eingeloggte sichtbar]
FabianKneipp
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FabianKneipp

 ·  #4
Schwierig pauschal zu beantworten. Gibt Leute die das ganze Ausbildungsprogramm bei GIA, DGemG oder Gem-A durchlaufen haben und brutalen Stuss erzählen und gibt komplette Autodidakten, die das seit 30 Jahren machen und mehr Ahnung als viele Ausgebildete haben. Ein Beispiel ist ein ehemaliger Kollege, keine Ausbildung aber seit x Jahrzehnten Sammler. Steckt so manchen Berufstätigen Gemmologen in die Tasche.
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #5
Ist das "die" Susanne? Was soll's sie ist doch nett und unterhaltsam. Wenn sie Schrott ankaufen würde, schadet sie sich doch nur selbst. Wird schon Erfahrung haben, denk ich. Wenn sie doch den Kurs gemacht hat, der für diesen Titel nötig ist, dann darf sie sich doch so nennen. Was hast du für ein Problem damit?
arglthesheep
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arglthesheep

 ·  #6
Das ist wie mit dem Führerschein ;)
Auch wenn man einen hat, heisst das noch lange nicht, dass man Auto fahren kann.
tatze-1
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tatze-1

 ·  #7
Zitat geschrieben von pontikaki2310

Meine Frage iss jetzt, iss es seriös, sich nach so'nem Kurs
als zertifizierte Diamantgutachterin zu bezeichnen?

Das ist ja kein 100 %iger Onlinekurs, sondern nur die Theorie online, zu Praxis muß man seinen Arsch dort hinbewegen. Und dann noch ne Prüfung ablegen. Also durchaus legitim.
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #8
Zitat geschrieben von arglthesheep

Das ist wie mit dem Führerschein ;)
Auch wenn man einen hat, heisst das noch lange nicht, dass man Auto fahren kann.
aber man darf.
Der nächste Faktor ist dann die Erfahrung. Glaube, die hat sie auch.
arglthesheep
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arglthesheep

 ·  #9
Generell darf sich ja jeder Gutachter schimpfen.
Natürlich sollte man mit Erfahrung immer besser werden und mehr Knowhow anhäufen.

Aber wie immer, gibt es zahlreiche Beispiele, das es mit Erfahrung bzw. Dauer der Tätigkeit deswegen nicht qualitativ besser wird.

Wie immer im Leben, gibt es solche und solche. Aber das ist ja nichts neues ;)



Zitat geschrieben von arglthesheep

Das ist wie mit dem Führerschein ;)
Auch wenn man einen hat, heisst das noch lange nicht, dass man Auto fahren kann.
aber man darf.
Der nächste Faktor ist dann die Erfahrung. Glaube, die hat sie auch.
[/quote]
Konrad
 
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Konrad

 ·  #10
Wenn du das Buch die Diamanten Fibel studiert hast, dann brauchst du nur noch die ganzen passenden Geräte und ein Farbvergleichssatz zur Untersuchung und dann kann man eigentlich anfangen mit graduieren.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #11
Zitat geschrieben von pontikaki2310

Wer auch immer...... ist wohl Inhaberin von 2 Geschäften für An-und Verkauf von
gebrauchtem Schmuck. Sie hat keine Ausbildung in diesem Metier,
außer daß sie in ihrer Jugend im Pfandleihhaus ihres Vaters gearbeitet
hatte

Diese ist bereits eine gute Ausbildung durch Praxis, gerade wenn Ankauf noch dabei ist, muss man mehr können. Auch die Ausbildung zum Juwelier verlangte immer eine gewisse Anzahl an Jahren Praxis.
Zitat geschrieben von pontikaki2310
und nen 10tägigen Online-Kurs zum "Diamantgutachter" (3 Std./Tag)
am HRD/Antwerpen absolviert hat.
.....
In dem Wiki-Beitrag wird sie als "Diamond Grader" (englisch Diamantgutachter)
bezeichnet - von „HRD Antwerp“ zertifiziert.

Zum Graduieren ist das doch schon ausreichend in der Praxis. Ein Gutachterlabor würde ich damit noch nicht eröffnen.
Zitat geschrieben von pontikaki2310


Hier x das Angebot zu diesem 650,- € Online-Kurs: [Links sind leider nur für eingeloggte sichtbar]

Meine Frage iss jetzt, iss es seriös, sich nach so'nem Kurs
als zertifizierte Diamantgutachterin zu bezeichnen?

Seriös ist es, aber es gibt unterschiedliche Ausbildungstiefen:

Zusammenfassung der Unterschiede:

Tiefste Ausbildung: GIA und HRD bieten die umfassendste und tiefgehendste Ausbildung, insbesondere für die Arbeit mit natürlichen und synthetischen Diamanten.
Praxisorientierung: GIA, HRD und IGI legen großen Wert auf praktische Übungen, während NAJA und CIBJO stärker auf Theorie und Standards fokussieren.
Spezialisierung: AGS und NAJA sind besonders für Gutachter geeignet, während GIA, HRD und Gem-A stärker auf Diamantgraduierung spezialisiert sind.
Zeitaufwand: GIA- und HRD-Programme sind in der Regel länger und intensiver als IGI, CIBJO oder IIDGR.

Die Wahl hängt davon ab, ob Sie eine umfassende, theoretisch fundierte Ausbildung suchen (z. B. GIA, HRD) oder eine praxisnahe, kürzere Ausbildung (z. B. IGI, IIDGR).
Zitat geschrieben von pontikaki2310

Welche Ausbildung habt ihr gemacht, bzw. welche würdet ihr als
genügend bezeichnen?

Ich habe den Gemmologen in Idar-Oberstein gemacht, das dauerte etwas länger als ein Jahr, mit zwei zweiwöchigen Kursen in Idar und dazwischen Fernlehrgängen. Den Diamantgutachter habe ich in Königstein bei Frankfurt gemacht mit abschließender Prüfung und Vereidigung. Dann war ich noch kurz in Los Angeles beim GIA und Praxis in der 47sten Straße in NY.
Danach alle paar Jahre Fortbildungen seit 1972 und dann noch die EU-Zertifizierung zum Schmuckgutachter mit Kursen als Gerichtsgutachter.
tatze-1
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tatze-1

 ·  #12
Hast scho a bissla was glernt, gell.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #13
Bin halt Anfänger. :-)
pontikaki2310
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pontikaki2310

 ·  #14
Zitat geschrieben von tatze-1

Hast scho a bissla was glernt, gell.

Ja, ich auch. Merci an alle - besonders Ingrid für's ausbuddeln
des alten Beitrags....sehr lehrreich.
tatze-1
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tatze-1

 ·  #15
Zitat geschrieben von Heinrich Butschal

Bin halt Anfänger. :-)

Hrhrhr, noch grün hinter den Ohren :-D
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #16
In meinem Alter muss ich aufpassen dass nicht schon wieder......
tatze-1
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tatze-1

 ·  #17
hihi
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Guestuser

 ·  #18
Ich denke, man kann das nicht generalisieren.

Wenn die Dame bei Bares für Rares** mit diesem Kurs gut zurechtkommt, damit für ihr Gebiet plus entsprechender Erfahrung genug Sicherheit im An- und Verkauf hat, passt doch alles. Bei unklaren Befunden wird die eh Rat von z.B. der DGemG einholen.

Gemmologe ist nicht geschützt - letztlich entscheidend ist die ständige Bereitschaft zur Weiterbildung, praktische Erfahrung und auch Leidenschaft für das Thema.

Mir wären diese Ausbildungen zu dünn und teuer - deswegen habe ich die nie gemacht. Wir haben mittlerweile genug Möglichkeiten im Internet zu Weiterbildung. Toll sind Angebote von Kursen zur Bedienung von komplexeren Analysegeräten oder Mikroskopie. Die machen Sinn.


Viele Edelsteinhändler (und hier sollte vertiefte Warenkunde dazugehören) haben weniger Ahnung als viele ihrer Kunden - die könnten auch Tomaten oder Gebrauchtwagen verkaufen. Ich mag die - immer wieder gute Quellen für nicht richtig eingeschätzte Schnäppchen.

** Bei Bares für Rares als „Scripted Reality“ wird neben m. M n. völlig unrealistischen Ankaufspreisen viel Mist erzählt - wenn z. B. die promovierte Expertin mit unaussprechlichem Namen ersthaft behauptet, Diamanten wären wegen ihrer Spaltbarkeit schleifbar, fällt mir nicht mir viel ein. Ist ja nicht live sondern aufgezeichnet und die recherchieren vorher entsprechend.
pontikaki2310
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pontikaki2310

 ·  #19
Zitat geschrieben von Guestuser

** Bei Bares für Rares als „Scripted Reality“ wird neben m. M n. völlig unrealistischen Ankaufspreisen viel Mist erzählt - wenn z. B. die promovierte Expertin mit unaussprechlichem Namen ersthaft behauptet, Diamanten wären wegen ihrer Spaltbarkeit schleifbar, fällt mir nicht mir viel ein. Ist ja nicht live sondern aufgezeichnet und die recherchieren vorher entsprechend.


Und übernimmt dann der Sender die Differenz zwischen
überhöhtem Ankauf und nicht zu erzielendem Verkaufspreis?
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #20
Nein.
Raustland
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Raustland

 ·  #21
Warum auch, du bekommst für den Differenzbetrag ja wöchentlich eine halbe Stunde Werbung zu besten Sendezeit, überleg mal wenn du des bezahlen müßtest. Da kannst locker was auf den Materialwert drauflegen.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #22
Eben.
Rub
 
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Rub

 ·  #23
Guestuser schrieb:
Viele Edelsteinhändler (und hier sollte vertiefte Warenkunde dazugehören) haben weniger Ahnung als viele ihrer Kunden - die könnten auch Tomaten oder Gebrauchtwagen verkaufen. Ich mag die - immer wieder gute Quellen für nicht richtig eingeschätzte Schnäppchen.


Das trifft vielleicht bei einigen zu, gerade die ein großes Sortiment haben und auch mehrere Angestellte, aber die müssen ja auch regelmäßig verkaufen um die kosten decken zu können und der Zeitaufwand ist ja da auch enorm und die Preise nachdem direkten Einkauf kalkuliert, Gewinn machen die dann ja sowieso.
Mein Eindruck ist auch das Händler mit sehr großer Auswahl wenig bis garnicht reduizieren und wenn man extrem viel anbietet ist natürlich auch die Wahrscheinlichkeit größer was zu verkaufen. Bei kleineren Shops sind eher mal Sales, vor allem zum Ende des Monats oder werden auch mal versteigert (bei gemrockauctions oft der Fall).
Und es führt natürlich auch dazu das man bei dem Händler dann auch immer mal wieder guckt und auch kauft.
Einer der seine Preise immer wieder dem Marktwert entsprechend anpasst, da guckt man nicht so oft wieder (ist die Frage auch ob man das rechtlich überhaupt darf, da hab ich aber keine Ahnung von). Meistens landet ja dann eh der Gewinn den man evt. mal erzielen sollte bei einem Verkauf (falls man einen Käufer dafür findet, der den Preis dann auch zahlt) ja dann meistens auch wieder bei dem Händler oder zumindest in der Branche.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #24
Es sind nicht viele. Das ist nicht wahr und eher eine individuelle Wahrnehmung. Die allermeisten Verkäufer sind gut ausgebildet und wissen schon genau was sie verkaufen.

Aber ich hatte auch schon mal besserwisserische Kunden, die leider falsch informiert waren und mir Vorhaltungen machten, mit íhrem Teil- und Halbwissen.
arglthesheep
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arglthesheep

 ·  #25
das kann ich leider nicht unterschreiben.
Ich spreche allerdings nur von den Steinverkäufern, alles andere kann ich dann eher nicht mit Erfahrungswerten hinterlegen. Aber selbst bei den renommierten Verkäufern (alter Idar Obersteiner Händler) habe ich bei ca. 40 gekauften Steinen mehr als 40% falsch deklarierte enthalten gehabt. Korund anstatt Chrysoberyll und umgekehrt. Turmalin statt Topas. Also eigentlich auch einfach zu entdeckende Fehler und war ihm auch sehr peinlich. Wenn das aber ein Durchschnitt ist der sein Portfolio so betrifft, fände ich das katastrophal.
Man muss aber auch dazu sagen, dass wir natürlich auch recht selektiv kaufen und ungewöhnliche Farben bei Varietäten raussuchen. Diese sind dann entweder selten oder eben falsch deklariert.

Zitat geschrieben von Heinrich Butschal

Es sind nicht viele. Das ist nicht wahr und eher eine individuelle Wahrnehmung. Die allermeisten Verkäufer sind gut ausgebildet und wissen schon genau was sie verkaufen.

Aber ich hatte auch schon mal besserwisserische Kunden, die leider falsch informiert waren und mir Vorhaltungen machten, mit íhrem Teil- und Halbwissen.
Rub
 
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Rub

 ·  #26
arglthesheep schrieb:
das kann ich leider nicht unterschreiben.
Ich spreche allerdings nur von den Steinverkäufern, alles andere kann ich dann eher nicht mit Erfahrungswerten hinterlegen. Aber selbst bei den renommierten Verkäufern (alter Idar Obersteiner Händler) habe ich bei ca. 40 gekauften Steinen mehr als 40% falsch deklarierte enthalten gehabt. Korund anstatt Chrysoberyll und umgekehrt. Turmalin statt Topas.

Rub
Das liegt doch bestimmt auch zum Teil daran, das man sich auf seine Quellen verlässt oder?
Kontrolliert Ihr jeden Stein den Ihr geschliffen eingekauft habt auf Mineralienart, Behandlung, Herkunft usw. oder macht Ihr Stichproben?
Wenn Ihr jetzt zum Beispiel gute Erfahrungen gemacht mit einem Händler, habt dort z.B. 100 Steine eingekauft,
alle kontrolliert und alles stimmte wie angegeben, kontrolliert Ihr so jemanden bei der nächsten Bestellung dann trotzdem nochmal alle/alles, oder macht Ihr dann nur Stichproben?
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Guestuser

 ·  #27
Ja, machen wir.

Die notwendige Ausstattung haben wir - in Zweifelsfällen dann halt DGemG.
arglthesheep
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arglthesheep

 ·  #28
Generell versuchen wir jeden Stein zu kontrollieren. Wenn wir größere Lots kaufen oder bekommen, prüfen wir alle von den Steinen, die Abfarben sind oder auffällig und von den anderen "regulären" Steinen machen wir Stichproben, da die Erfahrungswerte einfach andere sind.
Das fängt beim kommerziellen Steinhändlern an, bis zum Raritätenhändlern, die sich damit eigentlich auskennen sollten. Die o.gen. Quote ist da leider immer wieder da.
Herkunft können wir in den meisten Fällen nicht prüfen, nur wenn es völlig abwegig scheint, versuchen wir das zu klären. Grundsätzlich geht es erstmal um die Steinart, ob diese dem entspricht.
Um ein paar Beispiele zu nennen, haben wir Apatite bei Turmalinlots, bei Hauynen gefunden. Vom Turmalin ist der Stein so einfach nur mit einem Refraktometer nicht zu unterscheiden, wenn man da flott drüber geht und schon ist es passiert.
Durch die längjährige Erfahrung mit genau solchen Steinen und dem Wissen das das passiert, greift man oft schon sehr zielsicher die Steine raus, die nicht passen. Einige bekommt man dann erst durch sorgfältiges Prüfen raus gezogen, da farblich erstmal unauffällig.
Das löst ja nicht das Problem, ob der Händler die Steine einfach nicht geprüft hat, oder sie schlicht und ergreifend verwechselt (beim Labeln oder auszeichnen), aber es passiert eben regelmässig. Bei teureren Steinen sicher deutlich weniger, da hier oft Reports von renommierten Laboren vorliegen, aber auch das ist nicht immer eine Garantie, wie schon immer wieder erlebt.
Rub
 
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Rub

 ·  #29
Das ist ja wirklich Horror bei so einer Quote, das ist fast jeder zweite Stein.
Bestellt Ihr denn generell bei so welchen Grosshändlern weiterhin?
Und hat sich denn durch die Meldung und gehe mal von Rücknahme der falsch deklarierten Steine aus, was verändert gehabt?

Ich gehe jetzt mal von dem Händler mit 40jähriger Erfahrung aus, der bezieht von seiner Quelle z.B. Sri Lanka seine Steine seit 20 Jahren von einem Minenbesitzer mit Schleiferri oder Händler.
Am Anfang hat er die Steine noch regelmässig kontrolliert und war alles korrekt. Nach ein paar Jahren hat der Sri Lanka Händler mal ein paar günstigere Altermativen mit beigepackt.
Und da nie Beschwerden kam wurde es immer und immer über die Jahre bis hin zu den 40%.
Oder gibt es auch Grosshändler in Deutschland die das wirklich selbst drauf anlegen oder wo einfach die Fehlerquote beim falsch deklarieren und verpacken vorkommt?
steinfroilein
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steinfroilein

 ·  #30
Doppelpost, sorry
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