Wird Graugold im Laufe der Zeit gelblich?

 
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 ·  #1
Hallo,

wir sind gerade auf der Suche nach Trauringen und haben heute mit mehreren Juwelieren gesprochen, wobei wir leider widersprüchliche Antworten bekamen.

Das Problem ist folgendes: Wir hätten gerne Bicolor-Eheringe, haben allerdings bei Freunden und Bekannten - wie auch bei unseren eignen Weissgoldringen - festgestellt, dass Weissgold im Laufe der Zeit einen Gelbstich bekommt. Man hat uns dazu erklärt, dass Weissgold mit einer Schicht Rhodium überzogen wird, damit es weissgolden straht, und dieses Rhodium reibt sich im Laufe der Zeit ab, sodass die tatsächliche weissgoldene Farbe zum Vorschein kommt. Und die hat halt einen Gelbstich. Wenn wir nun aber Bicolor-Eheringe nehmen würden, würde uns diese Farbveränderung stören. Wir möchten, dass die Ringe auch noch nach 10 Jahren als Bicolor zu erkennen sind und die Farbunterschiede nicht im Laufe der Zeit weniger werden.

Dazu bieten sich in unseren Augen zwei Möglichkeiten an: 1) Man nimmt Gelbgold und Plating; 2) Man nimmt Gelbgold und Graugold. Graugold ist dabei wesentlich günstiger. Nun sind wir uns aber über die Eigenschaften von Graugold wiederum nicht sicher. Wir haben mehrere Juweliere gefragt. Einige meinten, Graugold behält den Ton bei, da es "ja nicht rohdiert ist" und die graugoldene Farbe direkt aus der Legierung entsteht. Andere Juweliere meinten, auch Graugold sei irgendwie überzogen und sobald der Überzug abgeschabt sei, käme wieder ein gelbstich durch. Und das müsste ja schließlich auch so sein, da Graugold auch zum Großteil aus ganz normalem gelben Gold besteht.

Was stimmt denn nun? Vergilbt Graugold oder vergilbt es nicht?
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #2
Es gibt auch Weissgold das richtig weiss ist und nicht gelblich. Gelbliches Weissgold zu legieren ist stümperhaft.
Eine Rhodiumschicht geht schon bei Eheringen in wenigen Monaten ab.

Lasst Euch nicht ins Bockshorn jagen und lasst Euch die Eheringe notfalls zur Demonstration etwas anschleifen oder anpolieren um die Farbe derLegierung zu sehen.
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 ·  #3
Danke. Du hast ja schon in dem anderen Thread zu Weissgold geschrieben, dass hochqualitatives Weissgold nicht gelblich ist, sondern rein weiss. Ich weiss nun aber ehrlichgesagt nicht, was ich glauben soll, denn bezüglich Weissgold waren sich eigentlich alle 10 Juweliere, die wir bislang befragt haben, einig. Alle sagten, es würde, sobald die Rhodiumschicht abgeht, etwas gelblicher. Es wird nie richtig geld, aber es ist dann auch nicht mehr richtig weiss.

Haben die alle keine Ahnung? Ich meine, man hat uns bezüglich anderer Fragen so viel widersprüchliches erzählt ("Platin ist weicher / härter als Gold" ; "Rillen wetzen sich im Laufe der Zeit aus / bleiben erhalten"), dass ich mich wirklich frage, warum ich mich dort eigentlich beraten lasse.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #4
Rhodium ist das weisseste Metall das es gibt insofern, rein akademisch betrachtet, kann keine Weissgoldlegierung so weiss sein wie Rhodium, nicht einmal Platin/Iridium.

Allerdings sind deutlich sichtbare Gelbfärbungen einfach nur schlecht (billig) legiert. Nur solange man die Rhodiumschicht nicht entfernt wird man wohl nicht wissen was darunter ist.
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 ·  #5
Jetzt ist nur noch Definitionssache, was man unter "deutlich sichtbaren Geldfärbungen" versteht. Verenas Verlobungsring ist z.B. Weissgold und mit Rhodium überzogen. Auf der Oberseite ist das Rhodium noch erhalten und der Ring blitzt in reinstem Weiss. Auf der Unterseite ist das Rhodium bereits abgeschabt und das zum Vorschein gekommene Weissgold sieht im Vergleich zur Oberseite leicht gelblich aus.

Ist das jetzt schlechte Qualität oder noch normal? Der Ring war alles andere als billig und wurde von einem deutschen Goldschmied als Einzelstück angefertigt. 750er Gold.
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 ·  #6
Und eine weitere Frage: Ist Graugold auch irgendwie überzogen oder sieht man da von Anfang an die Legierung?
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #7
Wer verwendet wo Graugold? Meines Wissens ist es nicht üblich.
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 ·  #8
In Schmuckstücken wie z.B. Ringen. Weiss nicht, ob das üblich ist, aber man findet genug Graugoldringe.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #9
Die die ich gesehen habe, waren grau durch die Satinierung, machnmal zuätzlich mit etwas viel Kupfer legiert und wurden dann rötlich. Wenn man diese Ringe poliert werden sie weiss.

Naja, vielleicht weis der Juwelier mehr darüber der sie anbietet, insbesondere welche Legierungszusammensetzung das ist.
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 ·  #10
Hallo,
mein verlobter und ich stehen vor der gleichen frage und haben uns vor lauter verzweiflung von einer "richtigen" goldschmiedin aufklären lassen.

Weißgold gibt es in verschiedenen legierungen, die einen mehr oder weniger erkennbaren gelbstich haben.
die "graueste" variante ist das 750er weißgold - und das nennt man seiner färbung wegen auch graugold. dort ist kein gelbstich mehr zu erkennen, es hat fast die farbe von platin.
früher war es üblich, trauringe aus weißgoldlegierungen zu rhodinieren, wodurch die weißlich-silbrige färbung entsteht. diese trägt sich mit der zeit ab, so dass der gelbstich des darunter liegenden materials durchscheint.

für weißgoldtrauringe heutzutage empfehlen "profis", keine rhodinierung aufzutragen, da diese sich wie gesagt sowieso abträgt und der ring dadurch sekine ursprüngliche farbe verändert.

damit die ringe so bleiben wie sie sind, bleibt nur die lösung, unrhodierte ringe zu nehmen. wer einen silbernen farbton wünscht, muss also entweder platin wählen oder unrhodiniertes 750er weißgold = graugold.

unser tipp aus erfahrung: juweliere haben eher weniger ahnung, bei unklarheiten kann ein guter goldschmied helfen!
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 ·  #11
Graugold - Weißgold
Also wenn ich die Namensgebung festlegen dürfte/könnte, meine Wahl fiele ganz klar auf Graugold. Grau darum, weil alle anderen Metalle (Ausnahmen Kupfer und Gold) und deren Legierungen gegenüber Silber und Rhodium grau wirken. Würden Silber und seine Legierungen nicht an der Luft sulfidieren bzw. oxidieren, es wäre sicher nach wie vor das Material für (Verschnitt)Fassungen.

Begriffe wie Weiß- oder Graugold halte ich für verkaufsfördernde Namensgebungen, die, wie sich auch hier wieder zeigt, für reichlich Verwirrung sorgen. Um es hier klar zu sagen, es gibt kein weißes Gold. Gold ist immer gelb. Die Farbe lässt sich durch Zugabe anderer Metalle beeinflussen - nur hellweiß (wie Silber oder Rhodium) wird es nie - kann es nicht werden!

Seiner einzigartigen, gelben Farbe beraubtes Gold zu rhodinieren, ähnelt dem Versuch, 333er Edelmessing eine sattgelbe Farbe zu verpassen. In beiden Fällen zeigt sich über kurz oder lang die eigentliche Oberfläche, die im Vergleich zum galvanisch aufgebrachten "Überzug" wenig attraktiv daher kommt. Der schlimmste Fall, nach wie vor anzutreffen, sind vergoldete und teilrhodinierte Schmucksachen aus dem unteren Preissegment, die in der Regel bereits nach kurzer Zeit den schönen Schein verlieren.

Was also tun, wenn die Farbe eines Schmuckstücks zählt?
Code
Modus: Rufer in der Wüste on
Keine vergoldeten, versilberten oder rhodinierten Stücke kaufen!
Wenn doch gekauft - nicht tragen. In Watte eingepackt weglegen!
Modus: off 


Mit schmunzelnden Grüßen, Mario.
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 ·  #12
Uns wurde von einem Goldschmied empfohlen, für ein sehr reines und günstiges Metall, welches sehr hell ist Palladiumringe zu nehemen. Er meinte auch, dass es leider sehr wenige Ringe gibt, die fast nur mit Palladium hergestellt erden, wer allerdings einen weißen Glanz auf lange Zeit will hat damit bei einem guten Goldschmied eine günstige Alternative.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #13
Reines Palladium geht natürlich auch. Es ist günstiger als Gold und viel leichter. Manche Kunden mögen es nicht weil es durch das geringe spezifische Gewicht so unedel wirkt.
Besser und weisser in der Farbe finde ich für Eheringe 585 Platin/Palladium/Kupfer
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #14
Hallo Farbengeplagte!

Eine Legierung aus 750 Anteilen Gold und 250 Anteilen Palladium ist zwar nur von ganz wenigen Anbietern auf dem Markt, aber sie ist wirklich das, was ich als weiß bezeichne.

Zwar muss dieses Metall nach dem Schmelzen 10 Stunden bei 800 Grad getempert werden, sie ist danach jedoch recht gut verarbeitbar. Es ist unter den mir bekannten Weißgoldsorten die absolut edelste. Bis zu welcher Härte man mit einer Iridiumbeigabe das Material noch härten kann, müsste noch untersucht werden, da bin ich noch nicht am Ende.

Auf jeden Fall ergibt es aber ein ganz weißes und auch ziemlich festes Material. Nur wie in so vielen Fällen: Es ist teuerer als die Materialien "von der Stange" und somit bleibt es eine Domäne ganz bestimmter Goldschmiede und ganz bestimmter Liebhaber. Jedenfalls wird dieser Werkstoff wohl weder jemals bei Tschibo, noch bei irgend einem anderen Billiganbieter auftauchen. Im übrigen: Wenns denn unbedingt weiß sein muss, und wenns denn unbedingt e4ine kleine Ewigkeit halten soll (wie die Ehe) warum eigentlich dann kein Platin-Iridium 800/200?

Und noch etwas: Was hat eigentlich Rhodium auf Goldringen zu suchen? Wisst Ihr wie ich so was nenne? eine VERKAUFSLACKIERUNG!

Übrigens, der Ring in meinem Avatar ist eine Graugoldkreation. Und er sieht zusammen mit dem zarten Blau des Topases einfach umwerfend cool aus. Ich will und werde ihn auch nicht rhodinieren!!!

Gruß, Ulrich
Tilo
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Tilo

 ·  #15
Hallo
da drängt sich mir dann folgende (Nach)Frage auf: warum und wann muß es auf die erwähnte Art thermisch nachbehandelt werden
warum, ich würde bei der Zusammensetzung eine eher weiche Legierung vermuten und darum durchs Tempern eine Härtesteigerung auf strapazierfähigere Werte annehmen
was mich auf meine 2.Frage bringt
Du schreibst nach dem Schmelzen
meinst Du nach dem Schmelzen = gießen in die Endform
oder meinst Du nach dem Schmelzen zu Barren/Blech und vor der zur Gefügeverbesserung oder Schmuckfertigung notwendigen Kaltverformung, weil es unerwarteterweise nur durchs Gießen hart und spröde wird, was ich mir nicht recht vorstellen kann
angenommen ich gieße einen Trauringrohling, den ich noch ca.50 % auswalzen muß, um auf die Endgröße zu kommen, wann in dem Fall die Wärmebehandlung?

nebenbei: ich finde die Legierung Pd950 mit 50 Ruthenium von Wieland auch recht schön weiß,auf jeden Fall weißer als viele Pd-Weißgoldlegierungen und die Härte ist laut deren
techn. Angaben auch sehr brauchbar, ist im Moment mein Favorit beim Preis/Leistung im Sinne von weiß, nicht anlaufend und strapazierfähig

vielleicht kommt eine Zeit, wo selbst Silber so teuer geworden ist, daß es in Form von den neuen anlaufgeschützten Legierungen von z.B. Schäfer oder Hafner ein anerkanntes Trauringmaterial wird

Gruß
Tilo
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #16
Hallo Tilo.

in diesem Fall ist es ein wenig anders. Das Material braucht nach dem Schmelzen die Zeit der Temperaturbehandlung, um sein Kristallgefüge zu entwickeln. Sonst ist es nicht walzbar und reißt noch viel schlimmer, als man es schlecht behandeltem 750-er ohnehin schon nachsagt. (Schmieden vor dem Walzen usw.) Deine zweite Frage ist somit auch schon beantwortet: Zum Gießen ist dieses Metall nicht recht brauchbar, der Trauringrohling bricht Dir wahrscheinlich auseinander, wenn er sofort n.d. Gießen ausgewalzt wird. Dieses Material bekommt eine zottige Dendritenstruktur wenn es fertig auskristallisiert ist. Und dahin muss man den Guss erst einmal bringen. Der Rohling muss also vorher lange geglüht werden.

Die Wieland-Palladiumlegierung habe ich noch nicht ausprobiert. Da jedoch Ruthenium derart hart ist, dass man es neben galvanischen und einigen exotischen Verwendungen (Schwarzrutheniumbäder- "Gunnen" und zum Beschweißen von goldenen Schreibfedern an der Spitze, oder als Katalysator in der chem. Industrie) kaum woanders einsetzen kann, finde ich die Verwendung als Härtezusatz bei Palladium recht pfiffig, zumal damit Palladium vielleicht wirklich als Schmuckmetall in größerem Stil zu verwenden ist.

Du schreibst "nicht anlaufend" - wie sieht das beim Glühen aus? Verfärbt es sich etwa nicht mehr? Falls nicht, wäre das wirklich interessant. Die Metallpreise werden uns schon noch weiter weglaufen, warte einfach ein paar Jährchen. Das Großkapital mit seinen Möglichkeiten und Strategien wird´s schon richten :mrgreen:

Gruß, Ulrich
Tilo
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Tilo

 ·  #17
Hallo
>Der Rohling muss also vorher lange geglüht werden.
ach, hätte ich nicht für möglich gehalten, weil die Legierung 850Au150Pd völlig unproblematisch erscheint, hatte jedenfalls keine Verarbeitungsprobleme, außer daß meine Kundin selbst auf dieses hochwertige Gemisch als Ohrringbügel allergisch reagiert
grrrrr,die Finger problemlos voller Edelmessing aber am Ohr auf alles empfindlich :-((



>Du schreibst "nicht anlaufend" - wie sieht das beim Glühen aus? Verfärbt es sich etwa nicht mehr?

naja, ich meinte halt nicht anlaufend im Gebrauch im Gegensatz zu Silber

da ich hier eh in der Werkstat am PC sitze, hab ich einen Rohling mal eben ungeschützt geglüht
er läuft ziemlich an, beim Verarbeiten ist die Leg. also nicht so perfekt

so ,schluß für heute
gutn8
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 ·  #18
Hallo Ihr Lieben! Ich habe mir Eure Texte alle durchgelesen und bin jetzt als Laie furchtbar verwirrt. Ich finde Grau gold sehr schön, aber eignen sie sich nun als Trauringe oder nicht????ß
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #19
Hallo Tilo,

ich war ein paar Tage unterwegs und lese Dich erst jetzt. Deine Frage: Warum thermische Nachbehandlung?

Durch die schnelle Temperaturabnahme in einem Einguss kann sich kein homogenes Gefüge Gold/Palladium aufbauen. Dazu benötigt das Material einige Stunden im höheren Temperaturbereich. Dabei bildet sich ein zottiges Dendritengefüge. Nach erfolgter Wärmebehandlung, kann es jedoch völlig normal bearbeitet werden. Für Gusszwecke nicht geeignet. Trauringe müssen vorher getempert werden. Frag mal bei Schiefer in Hamburg an, ich hab da irgend was im Hinterkopf, als ob die so was oder ähnlich im Programm haben.

Schiefer & Co. Edelmetall- Scheideanstalt GmbH
Ellmenreichstraße 24
20099 Hamburg (St. Georg)
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #20
Zitat geschrieben von Erdbeererna
Hallo Ihr Lieben! Ich habe mir Eure Texte alle durchgelesen und bin jetzt als Laie furchtbar verwirrt. Ich finde Grau gold sehr schön, aber eignen sie sich nun als Trauringe oder nicht????ß


Natürlich eignet sich Graugold für Eheringe.
Raustland
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Raustland

 ·  #21
Hallo Tilo,

läßt sich das 950er Pd mit 50 Ruthenium auch im Kokillengußsystem verarbeiten, oder bekommt man Probleme beim schmelzen wegen der hohen Sauerstoffaufnahme von Pd und die damit hohe Volumenzunahme
Tilo
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Tilo

 ·  #22
hab ich noch nicht probiert, der thread ist so alt, damals hab ich halt Rohlinge von Wieland bezogen und in der Zwischenzeit immer Weißgold verarbeitet
mittlerweile machen die 3 verschiedene Pd-950 Legierungen
weil ich nun gerade seit längerem mal wieder ein Pd-Paar fertigen muß,
wollte mich eh die Tage mal bei denen erkundigen, worin die Unterschiede bestehen, weil bei allen Weichhärte 130 angegeben ist,bei dem damals verfügbaren grau als Farbe(ist aber ziemlich weiß) und mittlerweile eine platinweiße dabei ist, also heller? [Links sind leider nur für eingeloggte sichtbar]
ob Erkenntnisse über verschieden starke Härtesteigerung durchs Verformen liegen usw
Raustland
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Raustland

 ·  #23
Da wäre dann eine kurze Zusammenfassung nett vor allem zum Thema Rohlinge im Schleuderguss herstellen.
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #24
Hallo Herr Raustland,

Palladium im Kokillenguss zu verarbeiten, würde ich aus mehrerlei Günden nicht raten. Zum einen ist es recht hochschmelzend und braucht um gussfähig zu werden, Temperaturen von über 1700°C. Das überlebt keine einfache Kokille. Zm anderen muss man Palladium umbedingt unter Sauerstoffabschluss schmelzen. Das ist kein Material wie Gold, welches sich "auf der Fensterbank" schmelzen und verarbeiten lässt. Besonders dann nicht, wenn Ruthenium und Rhenium als Legierungsbestandteile im Spiel sind.

Wir vergießen derartige Materialien und haben seinerzeit (mit Schmerzen) alles ausprobiert. Nicht umsonst haben wir uns für die ausgefeilte, techn. Lösung entschieden. Diese war zwar teuer, aber die Ergebnisse rechtfertigen den Aufwand. Dass man für diese Materialien auch spezielle Einbettmassen Vacuumschmelzvorrichtungen und Schutzgase benötigt, ist selbstverständlich.

An dieser Stelle eine Art Katalog für Rohlinge zu entwickeln, ist schlechterdings ein Akt der Unmöglichkeit. Immerhin kann ich Ihnen jedoch die komplette CAD-Linie, incl. div. Prototypingverfahren und der anschließenden Umsetzung in alle bekannten Schmuckmetalle anbieten.

Die Produkte können Sie von uns, oder andern Herstellern beziehen, dazu reicht eine Bleistiftskizze mit Maßangaben. Nicht aber die Verfahrensweisen und Herstellungsparameter.
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 ·  #25
Ich kann gut verstehen das das Thema verwirrend ist.

Aber Weißgold wird niemals Gelb. Das ist Schwachsinn. Jeder der Euch das erzählen will, will nur Geld verdienen.

Weißgold wird aus Gelbgold gewonnen. Durch verschiede Stoffe die hinzugegeben werden wird dem Geldgold die Farbe entzogen. Diese zusätzlichen Schritte machen das Weißgold natürlich teurer. Viele Firmen/Händler wollen aber Geld sparen. Dann nehmen Sie einen einfachen Gelbgoldring und rodinieren ihn und fertig ist der Weißgoldring. Richtiges Weißgold ist eher grau. Rodiniertes Weißgold ist silberfarben. Nimmt man einen rodinierten Weißgoldring, trägt sich die Rodinierung mit der Zeit etwas ab und der ring wird dunkler.
ABER WEI?GOLD WIRD NIEMALS GELB.
Weil dann haben Sie Euch über den Tisch gezogen und euch einen rodinierten Gelbgoldring verkauft.

Wie kann man die verasche erkenn:
Eigentlich gar nichts. Man sollte stutzig werden, wenn Weißgoldringe sehr günstig sind und den Preis eines Gelbgoldringes hat. Aber leider verkaufen viele Händler die rodinierten Gelbgoldringe als Weißgoldringe, um mehr Gewinn zu machen.
Man kann es auch optisch nicht unterscheiden. rodiniertes Weißgold und rodiniertes Gelbgold sehen neu immer gleich aus. Erst wenn der Ring getragen wird, kommt der Schwindel raus.

Ich finde es extrem frech, dass Händler den Kunden von Anfang an erzählen das Weißgold immer Gelb wird und man jedes Jahr zum "anmalen" wieder kommen muss (kostet so ca. 180€ pro Paar). Selbst bei renomierten Verkäufern und Marken ist man vor der Lüge nicht sicher. Und die Kunden glauben das.

Glaubt nicht immer das was Euch erzählt wird, das macht es seriösen Händeln sehr schwer diese Lügen wieder aus der Welt zu schaffen.

Also lasst Euch nicht verarschen.

Liebe Grüße
Tilo
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Tilo

 ·  #26
in dem thema war eigentlich alles gesagt, was soll da jetzt dieser nur teils sinnvolle beitrag?
selbst günstige weißgoldringe sind nicht unbedingt rhodinierte gelbgoldringe
sehr wohl können diese günstigen weißgoldringe aber durch rhodiumabnutzung und umwelteinflüsse(schwefel) gelblich anlaufen

180 euro ist aber "etwas" hoch gegriffen fürs rhodinieren
Adrian Weber
 
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Adrian Weber

 ·  #27
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Tilo
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Tilo

 ·  #28
naja, das war ne sinnlose aktion, die verschiedenen palladium950er legierungen sind allesamt (von mir) optisch nicht auseinanderzuhalten und zu platin besteht auch kein nennenswerter unterschied
sinnlos deshalb, weil die herstellkosten bei wieland nicht die günstigsten sind, mal vorsichtig ausgedrückt

nur die 500/585er pd-leg. sind deutlich grauer als Pt
vergleichbar mit den grauen pd-weißgoldlegierungen

solche legierungen an bildern am pc mit unterschiedlichen farbwiedergabe/kontrast/helligkeit begutachten zu wollen geht nicht
muttu sschon mal bei mir vorbeischauen;-)
Adrian Weber
 
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Adrian Weber

 ·  #29
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Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #30
Platin ist weis, die 950er Legierung mit Cobalt ist ein sehr helles grau.
Platin mit Palladium 585 oder 750 legiert ist kalt-weiss, fast blauweiss.
Platin mit Kupfer 900 legiert ist kühl-weiss
Platin mit Iridium 900 legiert ist rein-weiss

Vielleicht hilft das ein wenig.
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