Aushauwerkzeug - Wie arbeitet man damit?

 
Kornelia Sch
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Kornelia Sch

 ·  #1
Vor einiger Zeit kam ich auf die Idee, mir kleine Ronden mit einem Aushauwerkzeug selber zu machen.
Gesagt - getan, ich habe mir bei zu Jeddeloh ein Aushauwerkzeug gekauft. [Links sind leider nur für eingeloggte sichtbar]

Die Lieferung kam, ausgepackt, ausprobiert und schiefgegangen. Das Bleche hatten nur unschöne Beulen, sonst nix.

War das jetzt ein typischer Fall von "billig gekauft - teuer bezahlt"?
Gibt's einen bestimmten Trick?
Oder habe ich auf die falsche Seite des Stempels draufgehauen?

Die Stempel sind auf einer Seite sehr kantig und auf der anderen Seite abgerundet. Das hat bestimmt einen Sinn.

Ich würde so gerne meine eigenen kleinen Ronden aushauen :D

Wie macht man´s richtig?
Silberschweif
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Silberschweif

 ·  #2
Die "kantigen" Seiten sind die Schneiden. Stell dir das einfach vor wie bei einer Schere 2 scharfe Kanten treffen aufeinander und scheren das Metall in der Mitte.
Wenn Du auf die richtige Seite gehauen hast kannste noch versuchen etwas fester zuzuschlagen bzw einen größeren Hammer nehmen. Ansonsten zurückschicken.
lg
Yvonne Sterly
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Yvonne Sterly

 ·  #3
"billig gekauft- teuer bezahlt" kann schon sein, die Ronden werden dann ziemlich abgerundete Kanten haben, da die "Schneidkanten" nicht so gut sind,vielleicht auch die Passung nicht optimal gearbeitet. Man muss dann halt öfter draufkloppen, bis unten aus dem Locher was rausplumpst...

Ich kann mir nicht recht vorstellen, dass es gar nicht geht.

Wie dick war denn dein Blech? Zum Probieren, ob das Werkzeug funktioniert und um das handling zu üben, nimm erstmal was Dünnes, 0,5mm oder so ähnlich. Blech reinschieben, stramm sitzenden, passenden Aushauer reinsetzen, Aushauer festhalten und gut nach unten drücken, damit er nicht nach jedem Hammerschlag hochhüpft und das Blech verrutscht. Und dann mit einem grossen Hammer mehrmals draufhauen, bis die Ronde ausgestanzt ist. Bei den größeren Ronden braucht man schon einige Schläge!

Wenns so auch nicht geht: zurück an Absender....
Kornelia Sch
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Kornelia Sch

 ·  #4
Vielen Dank, ihr Beiden.

Ich hatte den Aushauer falsch rum [Links sind leider nur für eingeloggte sichtbar]

und das Blech war 0,8 mm dick.


Ich probiere es nochmal 8)
Yvonne Sterly
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Yvonne Sterly

 ·  #5
na dann: hau drauf 8) (mit Schutzbrille....)
philomena
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philomena

 ·  #6
..und gib den vergnaddelten Aushauer vom flaschrum Benutzen am besten gleich zum Nachschleifen oder ersetze ihn.

Der wird bei der Güteklasse des Werkzeugs ziemlich einen abbekommen haben. 😢

Gruß
Kathrin
Kornelia Sch
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Kornelia Sch

 ·  #7
Ja der ist hin, der passt nicht mal mehr durch seine Führung.


Wer kann sowas nachschleifen?
philomena
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philomena

 ·  #8
Bei uns machts der Schmied um die Ecke :bounce: , aber den hat glaube ich nicht jeder an der nächsten Straßenecke
:?

Dreh den Stempel mal um und schau wieweit er noch reinrutscht. Bei den günstigen Aushauern ist das ganze nicht so paßgenau gemacht. Da kannst Du einen Eindruck bekommen ob es nur die Schneidkante ist. Wenn er komplett verzogen ist hilft nur ersetzen.
Schula
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Schula

 ·  #9
:shock:

Nun ja... "Aushauer"...

Aber im Ernst: am besten ist es, wenn man einen sehr stabilen Tisch o.Ä. für den Aushauer hat. Ein windiger Tisch aus dem schwedischen Möbelhaus ist da eher ungeeignet.
Dann braucht man eine feste Unterlage, am besten eine Stahlplatte, Werkbrettschoner oder so.
Und einen großen Hammer. So ein kleines Uhrmacherhämmerchen ist da nicht geeignet.
Ich empfehle einen anständigen 1000g-Fäustel aus'm Baumarkt und ordentlich Schmackes!
Kornelia Sch
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Kornelia Sch

 ·  #10
*schluck* :shock:

Klare Worte ...

Ich geh´ dann mal in die BayWa ... Hammer kaufen.

(Ich hab´s tatsächlich mit einem kleinen Hämmerchen probiert :oops: )

Obwohl ... eigentlich isses ja schon lustig 😉
Heliodor
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Heliodor

 ·  #11
Und nach Möglichkeit EIN beherzter Schlag!

...Auf den Aushauer, nicht auf die Finger. ;)
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #12
Und wenn der Tisch doch aus Schweden ist, ist es hilfreich, das Werkzeug genau über einem Tischbein zu platzieren.
Wenn die Beschädigung am Werkzeug nicht allzu schlimm ist und du hast Zeit, kannst du ihn mglw. auf einem planen Schleifstein oder plan aufgeklebtem Schleifpapier wieder abziehen. Die Erwähnung des kleinen Hämmerchens gibt Grund zur Hoffnung.
Tilo
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Tilo

 ·  #13
ja, optimal zum "aushauen" ist natürlich eine presse, weil man mit der den aushauer gefühlvoll durchtreiben kann
Schula
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Schula

 ·  #14
Zitat geschrieben von Tilo
ja, optimal zum "aushauen" ist natürlich eine presse, weil man mit der den aushauer gefühlvoll durchtreiben kann


Insbesondere bei den kleineren Aushauer-Größen, also bis ca. 10mm.
Da reicht es nämlich schon, wenn man den Aushauer nicht genau senkrecht trifft, dass er abbricht.
Die richtig guten Aushauer à la Fritsche können mit einer Presse auch locker Bleche über 4mm Stärke "aushauen", vorausgesetzt, der Druck kommt exakt senkrecht.
Kornelia Sch
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Kornelia Sch

 ·  #15
Ich danke Euch allen und bin nun zu dem Entschluss gekommen, das Aushauen denen zu überlassen, die es können. Ich werde die Ronden, die ich brauche (sooo viele sind es ja auch wieder nicht), bei zu Jeddeloh und Co. kaufen.

Zeit und Geld, das ich drauf verwenden müsste, kann ich sinnvoller woanders reinstecken.

Dieses war zwar absolut nicht Sinn dieses Threads, deshalb bitte ich Euch alle gleichzeitig um Entschuldigung, denn ihr denkt nun mit Recht: :roll: "Da gibt man sich Mühe mit ihr und nun schmeisst sie hin."
Manchmal isses einfach besser so.
Tilo
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Tilo

 ·  #16
das ist vernünftig
denn die guten aushauer brauchen viele stücke, bis sie sich im vergleich zu rondenkauf amortisiert hat
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #17
Ja, nu hat sie aber schon Aushauerkauf getätigt.
Der Vorteil, man hat es sofort, und muss nicht auf eine Bestellung warten.

Was mich allerdings in meiner Meinung bestätigt, dass ein Volkshochschul- oder anderer Kurs oft gar nicht so verkehrt ist um etwas zu lernen.
Die Teilnahmegebühr wäre geringer als die jetzige Fehlinvestition gewesen.
Tilo
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Tilo

 ·  #18
naja, son jedd.aushauerset kosten ja nun nicht die welt
die quali ist aber auch relativ, ähm, unterdurchschnittlich ;-)
und falls m. (noch) nicht selber schmelzen und walzen kann, ist der rondenkauf ohne stanzabfälle doch durchaus wirtschaftlich im vergleich zum blechkauf zum selberaushauen
falschrum anzuwenden war allerdings etwas unüberlegt bzgl. der funktionsweise von stanzwerkzeugen
Edelstein
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Edelstein

 ·  #19
Hi Tilo, das war jetzt aber etwas verwirrend gesagt. Wie machst du das denn genau?
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #20
Ich hab es jetzt nicht im Detail, aber zahlt man für die Ronden nicht entspr. dem quadratischen Blech? So dass man nur die Arbeit spart?
Juwelfix
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Juwelfix

 ·  #21
Beim Selberaushauen fallen immer Materialreste an, die man nur noch durch einschmelzen wieder verwenden kann. Zumindest theoretisch ist es, so gesehn, also günstiger fertige Ronden zu kaufen.
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #22
Zitat geschrieben von Silberfrau
Ich hab es jetzt nicht im Detail, aber zahlt man für die Ronden nicht entspr. dem quadratischen Blech? So dass man nur die Arbeit spart?

Nur die sind eben von Haus aus entspr. teurer? so dass man de Facto kein Geld spart? nur die Arbeit und (falls noch nicht geschehen) eben die Anschaffung des Aushauwerkzeugs?
philomena
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philomena

 ·  #23
@ Mhorgaine: also kneifen is jetzt nich.

Du hast ein Aushauerwerkzeug und nach dem ersten Misserfolg willst Du schon aufgeben?
Das ist normal, daß man da am Anfang 2-3 mal Fehler macht.

Mit den Tips kräftiger Hammer, nicht federnde Unterlage ist alles wesentliche schon getan. Und daß man mal Murks produziert, weil einem das Blech verrutscht passiert einem auch ein paar mal.
Aber ab dann flutscht es, wirst sehen.

Mein Aushauer gehört zu meinen Lieblingswerkzeugen.
Sowas kann wahrscheinlich auch nur ein Hobbygoldschmied schreiben fürchte ich, oder? :roll: Lieblingswerkzeug :roll:
Yvonne Sterly
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Yvonne Sterly

 ·  #24
Ich finde,philomena hat Recht: Kneifen gilt nicht. Das Werkzeug ist ja schon da! Und wenn du die Anschaffung eines anständigen Fäustels scheust: irgendein netter Freund/Nachbar leiht bestimmt mal einen aus :lol:
Nachdem hier soooo viele gute Tipps gemacht wurden, möchten bestimmt einige ein Foto von deinen ersten Ronden sehen...
Wenn das neue Werkzeug nie benutzt wird, wäre es doch schade!
Kornelia Sch
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Kornelia Sch

 ·  #25
Ok, überredet 8)

Ich probier´s.
tatze-1
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tatze-1

 ·  #26
und aus verrutschten Ronden kann man immer noch was machen, so wie ich das hier gemacht habe. An dem Tag war echt der Wurm drin. Du siehst, sowas passiert auch denen, die sich Fachleute schimpfen :D
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Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #27
Ooooh suuuper Mondohrstecker!!!
Finchen
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Finchen

 ·  #28
Ich liebe auch die Aushauer =D
Ist also nicht nur bei Hobby-Goldschmieden so ...

Allerdings nehme ich keinen Hammer mehr (tut halt doch ziemlich weh, wenn man abrutscht weil man abegelenkt wurde). Ich spanne mir den Aushauer immer der Schraubstock ein - leicht festziehen, Sitz des Bleches kontrollieren und zudrehen.

Allerdings nicht komplett zu schrauben, sonst bekommen die Ronden ein schönes Schraubstockmuster. Wenn die Ronde nicht alleine rausfallen möchte, nehm ich dann doch den Hammer. Da sind dann aber nur noch kleine weiche Schläge gefragt.

Liebe Grüße
Kornelia Sch
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Kornelia Sch

 ·  #29
......... und kaum sind drei Jahre rum, schon hab´ ich´s probiert und natürlich funktioniert es ... man muss sich halt nur trauen, richtig drauf zu hauen.
:bounce:
tatze-1
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tatze-1

 ·  #30
so ein bißchen Zeit zum sich sammeln und Mut schöpfen sollte schon gestattet sein :D Aber immer schön drauf und nicht daneben hauen. DAS macht dann mächtig aua.
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