Suche Umsetzung zweier Eheringe aus alternativem Material

 
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 ·  #1
Hallo zusammen,

ich bin Industriedesigner aus Österreich und werde im Juli heiraten. Aufgrund meines Berufs konnte ich mir es natürlich nicht nehmen lassen, die Verlobungs- und Eheringe selbst zu entwerfen. Die Verlobungsringe wurden bereits letztes Jahr von einem örtlichen Goldschmied aus Weißgold gefertigt (ich habe die 3D-Daten geliefert, er ließ das über einen Partnerbetrieb aus Wachs drucken, eine Form gießen und dann aus Weißgold gießen, Standardprozedur). Da die Gestaltung der Ringe darauf basiert, daß der jeweilige Verlobungs- und Ehering miteinander verlötet werden, wir aber mittlerweile von den bei meinem Goldschmied machbaren Standardmetallen Gelb-, Weiß-, Rosé- und Rotgold sowie Platin abgekommen sind, möchte ich mal in die Runde fragen, ob mir jemand die Eheringe aus anderen Materialien fertigen kann? Keramik, Wolfram, Titan etc. habe ich bereits gesehen und mich ein bisschen eingelesen. Ob die beiden Ringe dann miteinandern verlötet (bei manchen Materialkombinationen natürlich nicht möglich), verklebt oder notfalls auch gar nicht fest verbunden werden, sei mal dahingestellt. Uns geht es mehr um die farblichen Unterschiede. Gelb/Rosé/Rotgold gefällt uns einfach nicht besonders und der Unterschied vom vorhandenen Weißgold zu z.B. Platin ist einfach zu gering. Das Mattieren oder Oberflächebeschichten von z.B. Weißgold oder Platin würde laut meinem Goldschmied auch nicht besonders lange halten und wir haben auch keine Lust, die Ringe jedes Jahr nacharbeiten zu lassen.

Wie oben gesagt, die 3D-Daten sind vorhanden und ich kann sie in vielen Formanten anbieten. Falls sich eine/r der anwesenden Meister/innen herausgefordert fühlt, bitte einfach hier posten oder auch gern an [eMail-Adresse entfernt] schreiben. Renderings von den Ringen maile ich gerne zu, möchte ich hier aufgrund von etwaigem Ideenklau nicht posten. Vielen Dank!

ModEdit MH: eMail-Adresse entfernt
Kornelia Sch
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Kornelia Sch

 ·  #2
Hallo Steppenwolf.

Herzlich Willkommen im Forum.

Ich habe Deine EMail-Adresse aus dem Beitrag entfernt, damit Du nicht mit SPAM-Mails überhäuft wirst.

Wenn Du Dir einen kostenlosen Account hier zulegst (das geht ganz schnell), kannst Du auch private Nachrichten versenden und empfangen und damit dann Daten schicken, die Du nicht öffentlich posten willst.

Viele Grüße
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 ·  #3
Vielen Dank. Eine Registrierung zahlt sich für mich eigentlich nicht aus, da ich nach diesem Auftrag wohl nichts mehr mit Schmuck am Hut haben werde, aber vielen Dank für das Angebot. Also falls jemand mit mir in Kontakt treten möchte, bitte einfach hier posten und ich melde mich.

Marcus
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #4
Täusch Dich nicht, für Deine Frau wirst Du ein Leben lang Schmuck benötigen und zwangsläufig damit zu tun haben. :-)

Um auf Deine Frage zurück zu kommen:

Welche Nachteile gegenüber bewährten Edelmetallen die robust und gefahrlos auf der Haut getragen werden können, bist Du bereit zu ertragen?

Darf das neue Material spröde, extrem teuer, allergiergefährdend oder von geringer Haltbarkeit sein? [Links sind leider nur für eingeloggte sichtbar]
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 ·  #5
Hallo Heinrich,

nun, ich bin da gottseidank mit einer genügsamen Frau gesegnet, die nicht viel Wert auf sündteuren Schmuck legt. Nickel verträgt sie allerdings nicht gut, um auf die Frage nach den Eigenschaften zurückzukommen... das Beispiel mit dem Ring aus purem Diamant kommt leider nicht in Frage, da ich so billigen Tand strikt ablehne - läuft ja quasi schon jeder mit sowas rum ;)
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #6
Also fasse ich zusammen: Teuer und allergiegefährdend darf es nicht sein? Das grenzt die Möglichkeiten schon erheblich ein.
Darf es dann wenigstens spröde oder von geringer Haltbarkeit sein?
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #7
Titan, Feingoldfarben mit Titannitrid beschichtet wäre eine Möglichkeit. Die Oberfläche ist sehr hart und abriebfest. Und Titan ist nicht spröde.
Ulrich hat, glaube ich, die Möglichkeit Titan unter Schutzgas zu giessen und einen Dienstleister der die Titannitridbeschichtung macht, wird man wohl finden.

Aber ich habe jetzt oben gelesen dass Goldfarbe euch nicht gefällt.

Der Farbunterschied Weissgold zu Titan ist auch nicht so berauschend.

Tilo hat von einer grauen Palladiumlegierung mal geschrieben, vielleicht wäre das etwas.
tatze-1
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tatze-1

 ·  #8
wie mackenfrei ist denn Blaugold?

wenn eh irgendwie zusammengefügt werden soll, wäre doch die schrägste Farbkombination Blau- und Amethystgold :) DAS hat echt noch keiner.
Tilo
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Tilo

 ·  #9
hab ich? nee, so toll ist der Farbunterschied zu Weißgold nicht

der Farbunterschied Weißgold Titan ist etwas besser, weil das Titan durch seine natürliche Oxidschicht deutlich weniger reflektierend ist als Palladium

aber es gibt ja neuerdings Schmuck aussehr dunklem Metall/Legierung
was angeblich noch dunkler ist
zumindest auf den gefotoshopten Produktbildern
raustland hatte mich vor Monaten auf einen entsprechenden Fachartikel aufmerksam gemacht, aber mir ist entfallen, welches das war
dann wäre ja zudem das Problem, einen verarbeiter zu finden, der das vergießen kann

meine Idee wäre:

die Dateien an einen Dienstleister schicken, der das in Keramik umsetzt, wo ja richtig schwarz oder hellweiß möglich ist (allerdings nur kleben an den vorhandenen Ring)
ist halt die Abteilung hart, aber spröde/bruchempfindlich
andererseits dank Datei auch relativ gut reproduzierbar, wenn kaputt

Wolfram ist ja nicht so einfach in beliebige Form zu bringen und edel (allergiefrei) wohl auch nicht unbedingt
meist ist das Schmuckwolfram eh Wolframcarbid, wofür das auch gilt

oder, wenn hellweiß gewünscht ist: von Ulrich in knallharter Dentallegierung (NEM) gießen lassen
dann wäre der Kontrast krasser als zu Platin und das NEM könnte poliert werden und würde den Glanz besser halten als alle Edelmetalle und das Weißgold würde halt vermacken oder könnte von den Trägern immer mal mit schleifpad mattgemacht werden
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 ·  #10
Da sind ja schon einige Tipps dabei, vielen Dank! Also daß es nicht ganz billig ist, ist mir natürlich bewusst. Ich erwarte ja auch keinen Preis für einen Ring von der Stange. Die beiden Verlobungsringe haben immerhin auch 700 Euro gekostet, was ich aber für die geleistete Arbeit vollkommen okay fand. Aber 68 Millionen wäre mir dann doch etwas zuviel.

Zum Thema abriebfest und spröde: Die Dinger müssen nicht unzerstörbar sein, wir sind ja keine Grobmotoriker und haben beide keine handwerklichen Berufe. Ich habe von Besitzern von Keramikringen gelesen, daß die Dinger auch gar nicht so empfindlich sein sollen, wie man denkt... also schon mehrmals auf den Boden gefallen ohne kaputt zu sein. Aber das mag ja subjektiv sein.

Blaugold klingt schon sehr cool, hab ich ja noch nie gesehen (aber das heißt ja nichts). Sowas finde ich schon mal sehr interessant. Bei Keramik hab ich schon nach Herstellern gegoogelt, aber leider nichts gefunden - shapways kann zwar Keramik 3D-drucken, aber nur mindestens 40x40mm groß. Mir würde ein weißer oder schwarzer Keramikring sehr gut gefallen, meiner Holden aber leider nicht so, weil eben nur schwarz oder weiß. Vielleicht kann man die Keramik ja auch anders färben. Abgesehen davon bin ich mir nicht sicher, ob mein Entwurf in Keramik überhaupt machbar wäre, weil recht zart. Ringbreite keine 4mm und Dicke um die 2. Die Keramikringe, die ich bisher so online gesehen habe, waren schon ziemliche Brummer.

Mein Favorit wäre eigentlich eh etwas graues... so wie Tilo beschrieben hat, möglichst dunkel. Mir ist Titan eigentlich immer relativ dunkel erschienen, wobei ich angenommen habe, daß Titanringe gedreht/gefräst und nicht gegossen werden aufgrund der Materialeigenschaften. Aber was auch immer es sein soll, ich brauch natürlich auch jemanden, der es dann für mich herstellen kann.
Tilo
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Tilo

 ·  #11
habs gefunden:
Tantal ist laut den Produktbildern bei [Links sind leider nur für eingeloggte sichtbar] noch dunkler als Titan
bei Wikipedia siehts allerdings heller aus [Links sind leider nur für eingeloggte sichtbar]
Schmelzpunkt ist mit 3.000 Grad allerdings deutlich über dem, was so im Schmuckbereich vergossen werden kann
und 3D_Laser-Sintern wirds für so ein exotisches Material wohl schwerlich geben

also zurück zum Realistischem:

Titan
wenns Ulrich nicht vergießen kann, dann doch mindestens ein Teil der Dentallabore
hier ist was zum Thema [Links sind leider nur für eingeloggte sichtbar]
tatze-1
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tatze-1

 ·  #12
Zitat geschrieben von Steppenwolf1980
Blaugold klingt schon sehr cool, hab ich ja noch nie gesehen (aber das heißt ja nichts).

Sieht auch cool aus. Ist eine Gold-Eisen-Legierung, die nur spanend bearbeitet werden kann. Anders umformen is nich.
[Links sind leider nur für eingeloggte sichtbar]

Das gleiche gilt für Amethystgold, eine Gold-Aluminium-Legierung in zartlila:
[Links sind leider nur für eingeloggte sichtbar]
Tilo
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Tilo

 ·  #13
Blaugold in dieser farbe ist doch auch nur oberflächlich nach Hitzebehandlung
da kann man auch Titan bunt anodisieren lassen
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 ·  #14
Also das Tantal ist schon sehr lässig... wobei ich mich frage, wie präzise man das bearbeiten kann. Hab mal die Seite von Eric Farries entdeckt, das sieht schon alles relativ organisch und handgemacht aus. Dass man Titan eloxieren könnte, hab ich ja noch überhaupt nicht bedacht... eröffnet ganz neue Möglichkeiten. Wer ist denn Ulrich?
tatze-1
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tatze-1

 ·  #15
Ulrich ist Ulrich Wehpke. Meldet sich bestimmt auch noch.
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 ·  #16
Hmmmm leider nicht. Kennt Ihr vielleicht ein paar gute Goldschmiede, die Keramik, Titan, Tantal oder Wolfram herstellen können? Dann schreib ich die mal an... Dankeschön!
tatze-1
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tatze-1

 ·  #17
Hat er vermutlich überlesen. Nur Geduld.
Silberschweif
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Silberschweif

 ·  #18
Ein sehr netter Kollege aus Belgien. Er macht Überwiegend gravierte Titan Ringe. [Links sind leider nur für eingeloggte sichtbar]
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #19
Für Keramik sind eher zahntechnische Labors zuständig. Die anderen Metalle scheiden ja wegen der filigranen Form oder der extrem hohen Kosten aus.
Tilo
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Tilo

 ·  #20
Titan ja auch durchaus bei den Zahnlabors
Tantal ist nicht vergießbar
Wolfram als harter Sinterwerkstoff eh jenseits wirtschaftlicher Umsetzung als irgendwie komplexes Einzelstück
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 ·  #21
Danke für die Tipps. Wobei die Kosten ja noch nicht besprochen worden sind. Daß die Dinger mehr als 200 Euro kosten, ist mir schon klar. Aber 2000 soll es halt auch nicht sein. Dentallabors sind ein guter Tipp, ich seh mich mal um ;)
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 ·  #22
P.S.: Wie sieht es denn bezüglich Emaillierung von Ringen aus? Wir hatten mal Frey Wille Partnerringe, das war auch recht nett.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #23
Unter 2000 Euro wird es bestimmt nicht werden.
tatze-1
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tatze-1

 ·  #24
Emaille auf Trauringen halte ich für Unsinn. Trauringe werden jeden Tag getragen und müssen alles aushalten. Da ist das Emaille schnell weg.
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #25
Hallo zusammen,

hab mich hier mal durchgefressen, es ist ja eine Menge geschrieben worden. Zu dem Werkstoffen aus meiner Sicht folgendes:

Keramik
Metalloxidkeramiken sind, wenn sie ohne Metallgerüst gemacht werden, rel. empfindlich. Sie sind nur durch Schleifen mit Diamantborth in verschiedenen Körnungen bearbeitbar. Relativ teuer, prob. ist auch, dass ein derartiger Ring nicht veränderbar ist. Verschieden große Innenringe aus Edelmetall können helfen. Aus meiner Sicht nicht empfehlenswert, genau so sieht es mit dem so gen. Wolfram aus (Wolframkarbid mit Kobalt heiß verpresst und Diamantgeschliffen. Prod. in China).,

Titan:
Das gängige Titan ist meist eine Legierung aus 4% Aluminium und 6% Vanadium. Der Rest ist Titan. Farbe grau, Verarbeitbarkeit problematisch, nicht ohne weiteres haltbar schweißbar. Ein Werkzeugfresser. Geschmolzen wird das Gade1-Material nicht im Tiegel, sondern in Kraftfeldern (Wirbelstromfelder) unter Schutzgas und induktiver Erhitzung.
Aufgrund der industriellen Verbreitung dieses Werkstoffes, haben wir die Verarbeitung von Titan bereits vor längerer Zeit eingestellt. Wo die Asiaten mitmischen, kann man noch nicht einmal mehr die blanken Kosten realisieren.

Tantal:
Ebenfalls eines der hoch reaktiven Metalle. Anders als Titan, wiegt es etwa so viel wie 154-er Gold, hat einen Schmelzpunkt von über 3000 Grad und ist verarbeitungstechnisch eine einzige Gemeinheit. Die Lebensdauer von Fräsern und Bohrern ist nach Sekunden bemessen. Diamant mag es am liebsten. Es ist erstaunlich, in welch kurzer Zeit ein hochwertiges Diamantwerkzeug zerstört werden kann. Relativ unbeschadet, überstehen Hämmer und Zangen den Kontakt mit Tantal. Dabei ist es noch nicht einmal hart, sondern sehr duktil. Jedoch setzt es jedem Zieheisen ein abruptes Lebensende. Es ist schweißbar mit einem Wolfram-Inert-Gas-Schweißgerät, unter einem irren Verbrauch von Schutzgas, weil bereits die geringste Anwesenheit von Sauerstoff das Metall vollkommen verändert. Einmal fertig, sehen Tantal-Schmuckstücke wegen seiner überaus begrenzten Bearbeitbarkeit, meist recht Rustikal aus. Es kann anodisiert werden und somit verschiedene Farben erhalten. Tantal hat eine ganz besondere Haptik, es ist ein Handschmeichler. So unmöglich wie das Zeug auf dem Werktisch ist, so sympathisch fühlt es sich an.
Ein Knaller: Tantal-Ring in Kombination mit Feingold. Dieser Gegensatz zwischen dem Blau-grauen dunklen Tantal und Feingold hat schon etwas ganz besonderes. Aber sollte so etwas in Betracht kommen, bitte daran denken, die Tantal-Verarbeitung ist eine Sache für sich. Man sollte sich also für einfache Formen, von geringer Verarbeitunbgstiefe entscheiden. Ganz bewusst einfach, um das Wort archaiisch nicht zu verwenden. Stattdessen den Farbkontrast kultivieren.

Platin:
Hier könnte man verschiedene Platinsorten verwenden, meine Liebe gilt dem Iridium-Platin Pt800Ir200. Das ist das ultimative Material für Trauringe. Zwar recht teuer in der Verarbeitung, dafür aber allem und jedem gewachsen. Weiß, schwer, hart, unkaputtbar.


Wolfram:
Kaum verarbeitbar, grau (hässlich grau) schwer wie Gold, Ringe wären nicht veränderbar. Sollte man ganz schnell vergessen.

Chrom-Kobalt-Molybdän:
Ein superharter Sonderwerkstoff, daher nur vergießbar. Gut polierbar, mit Diamant auch mattierbar, alles andere ist zu weich zum Mattieren, die normalen Schleifvliese zeigen kaum oder keine Wirkung. Die Farbe ist ganz hell weiß, mit einem leichten Hauch ins Blaue. Ringe müssen für eine Weitenänderung neu gemacht werden. Das Material ist relativ leicht, aber unkaputtbar. Bei einem Unfall kann der Ring mit einer normalen Diamant-Trennscheibe in Einzelteile geschnitten werden. Dieses Material verarbeiten wir bei uns.

Gold:
Die üblichen Legierungen sind sattsam bekannt, hierzu brauche ich nichts zu sagen. Das Aussehen, die Haltbarkeit der Optik eines Ringes, hängt in erster Linie von seiner Oberfläche ab. Insofern sind leicht matte, unebene Oberflächen, mit glänzenden "Gipfeln" wesentlich unempfindlicher als glatte, oder sogar ebene, aber mattierte Oberflächen. Darüber habe ich hier schon einiges geschrieben, auch mit Bildern.

Je seltener ein Ringmetall anzutreffen ist, um so schwieriger ist meist seine Verarbeitung. So etwas kann sich grausam im Preis wiederfinden. Beispiel: Tantal, aber auch verschiedene Platinsorten. Ganz besonders Problematisch sind die Metalle mit Schmelzpunkten über 2400°C.
Tilo
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Tilo

 ·  #26
Steppenwolfs Fall ist ja eh besonders schwierig
die verfügbaren Goldsorten gefallen nicht
Keramik schwarz und weiß gefällt nicht
eigentlich solls wohl was buntes oder zumindes farbenfrohes sein

Farbapplikationen (EMaille, Kunststoff)auf Metall sind bei 2mm Gesamtstärke und überhaupt nicht haltbar als Ehering auf der Hauptarbeitshand(gute Erfahrungen mit Ringen auf der linken hand sind dabei irrelevant)
also wäre Titan und anodisieren naheliegend (auch wenn die Farbe auch nur oberflächlich und damit vergänglich ist, aber mit etwas Säure und einem regelbaren Netzteil von ambitionierten Handwerkern auffrischbar)

also mal mit der datei oder aus Geheimhaltungsgründen erstmal mit einem Renderbild und den Maßen z.B. bei [Links sind leider nur für eingeloggte sichtbar]
anfragen, was die Ringe kosten. und einfarbig (also nicht bunt) anodisieren scheinen die auch anzubieten
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 ·  #27
Hallo Ulrich und Thilo,

nun, es ist wirklich nicht so easy, das weiß ich ja bereits. Ulrich hat ja alle Möglichkeiten sehr genau beschrieben. Unterm Strich ist es ja das:

Bestehender (Verlobungs)Ring ist aus Weißgold. Der dazukommende Ehering soll aus einem Kontrastmaterial sein, das nicht Gelb-, Rosé- oder Rotgold ist. Alles andere ist mehr oder weniger egal. Mir gefallen Keramikringe sehr wohl, aber so, wie ich Keramikringe bisher gesehen habe, brauchen sie anständige Wandstärken und Volumen, was bei unseren Ringen (ca. 2,5mm Wandstärke und Breite von ca. 4mm) wohl nicht machbar ist.

Es geht eben also nur um ein in unserer Wunschform zu fertigendes Material, das sich möglichst start vom bereits vorhandenen Weißgold abhebt. Das Chrom-Kobalt-Molybdän und die Paladium-Mischung klingen zwar interessant, aber ich bin mir nicht sicher, ob man da viel Unterschied zum Weißgold sieht. Wenn ich es mir aussuchen dürfte, würde mein Ehering Grau bis Anthrazit, aber ich versteife mich nicht darauf, sondern nehme, was möglich ist.

Danke für den Link zu trinon! :)
Tilo
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Tilo

 ·  #28
deine Frau hatte doch wohl Gefallprobleme mit Keramik
wenn die Keramik in großen bereichen an den Weißgoldring geklebt würde, wäre ja eine Stabilisierung gegeben
da uns das konkrete Design und somit die Größe der Kontaktbereiche der beiden Ringdesigns nicht bekannt sind, ist das alles Spekulatius und ich bin jetzt raus
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #29
Eigentlich war die Anfrage schon obsolet als meine Frage nach der Sprödigkeit nicht beantwortet wurde und die Preisgrenze von 2000 Euro genannt wurde. Da war die Schnittmenge schon Null.
Tilo
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Tilo

 ·  #30
ich fänd es schon spannend, mal zu wissen, was die Umsetzung 2er frei zu fräsender Teile in Titan bei einem spezialisierten Dienstleister kostet
(und alternativ die Titangußversion beim Dentallabor)
Neueste Informationen
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