Verdienst Azubi Goldschmied.

 
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 ·  #1
Wie ist die monatliche Beihilfe der Azubis vom 1sten bis 4ten Lehrjahr?
tatze-1
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tatze-1

 ·  #2
Nett ausgedrückt mit Beihilfe :-)

im 1. LJ 220€
im 2. LJ 250€
im 3. LJ 305€
im 4. LJ 320€
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 ·  #3
Leben und leben lassen.

Ich habe eine Petition auf dem Schreibtisch, unsere Azubis wollen 200 Euro mehr im dritten Lehrjahr, statt der bisher bezahlten 1326 Euro.

Ich verstehe das, der Umsatz ist gut, die Auftragsbücher gefüllt und es sind "fast" vollwertige Kräfte.
diamantenimport
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diamantenimport

 ·  #4
Zitat geschrieben von tatze-1

Nett ausgedrückt mit Beihilfe :-)

im 1. LJ 220€
im 2. LJ 250€
im 3. LJ 305€
im 4. LJ 320€


Auweia!

Gibt es in Deutschland einen Ausbildungsberuf, wo die Azubis noch weniger bekommen?

Ist ja der Wahnsinn!
tatze-1
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tatze-1

 ·  #5
Michael, welche Branche bist du?

Karlheinz: Maßschneider/Damenschneider:
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Man muß dazusagen, daß diese Ausbildungsvergütungen im Handwerk im dualen System gezahlt werden. Bei rein schulischer Ausbildung gibts gar nichts. In der Industrie gibt es durch die Tarifverträge der IG Metall deutlich mehr Geld. Das sind dann auch immer die Vergütungen, die bei der Internetsuche angezeigt werden.
diamantenimport
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diamantenimport

 ·  #6
Das ist ja wirklich schlimm wenig.
tatze-1
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tatze-1

 ·  #7
War schon zu meiner Lehrzeit vor 22 Jahren so. Da wurde uns von unserem Lehrer gesagt, daß Goldschmiede und Damenschneider die schlechtbezahltesten Berufe in Deutschland sind. Scheint sich nicht verändert zu haben seitdem.

Ich erwähne jetzt mal nicht, daß vor 2 oder 3 Jahren aus Idar-Obersteiner Gegend der Antrag beim Zentralverband eingereicht wurde, die Ausbildungsvergütung auf 150€ zu senken.
diamantenimport
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diamantenimport

 ·  #8
Zitat geschrieben von tatze-1


Ich erwähne jetzt mal nicht, daß vor 2 oder 3 Jahren aus Idar-Obersteiner Gegend der Antrag beim Zentralverband eingereicht wurde, die Ausbildungsvergütung auf 150€ zu senken.


Mit welcher Begründung?

Gibt's zuviel Azubis und hat man vor, die durch solche Maßnahmen zu reduzieren?

[Kopfschüttel]
tatze-1
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tatze-1

 ·  #9
keine Ahnung, was die antragstellende Innung da für einen Hirndurchfall hatte. Auf jeden Fall das Ziel der Lehrlingswerbung wirds nicht gewesen sein, nachdem die Branche über mangelnden Nachwuchs klagt. Beeindruckend fand ich aber, daß diese Summe selbst meiner Landesinnungsmeisterin, die normal zu allem eine Meinung hat, die Sprache verschlagen hat und ihr nix mehr dazu einfiel.
diamantenimport
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diamantenimport

 ·  #10
Zitat geschrieben von tatze-1

...nachdem die Branche über mangelnden Nachwuchs klagt.


An der tollen Bezahlung wirds ja wohl nicht liegen können, oder? Oder etwa doch? 8-)
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #11
o.O Und der Geselle kann sich seit einiger Zeit sogar über den gesetzlichen mindestlohn freuen, damit hat er zur angelernten Küchenhilfe aufgeschlossen, juuuhuuu!
Juwelfix
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Juwelfix

 ·  #12
Zitat geschrieben von tatze-1

keine Ahnung, was die antragstellende Innung da für einen Hirndurchfall hatte.

Sehr schön gesagt, genau das hatte diese Bagage wahrscheinlich wirklich im Kopf.
Inzwischen gibt es die hier nicht mehr, weil jemand die Kassen leer geräumt hat. [Links sind leider nur für eingeloggte sichtbar]
tatze-1
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tatze-1

 ·  #13
Sauber!
diamantenimport
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diamantenimport

 ·  #14
Naja, Unterschlagung und andere kriminelle Machenschaften gibt es leider immer und überall.

Aber das eine so miese Bezahlung bei Ausbildungsberufen heute und bei uns in Deutschland noch möglich, sogar üblich sind, ist schon sehr traurig.
pontikaki2310
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pontikaki2310

 ·  #15
Also, soooo gering finde ich das Salär gar nicht.
Ich habe 1969, in meiner ersten Anstellung als Goldschmiede-
Gesellin - nach 3,5 Jahren Ausbildung Zeichenakademie - bei
Juwelier Treusch in Heidelberg ein monatliches Gehalt von
700,- DM (350,-€) einstreichen dürfen. Allerdings war ein winziges
Schlafzimmer mit Waschbecken hinter der Werkstatt inclusive.
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 ·  #16
Zitat geschrieben von pontikaki2310

Also, soooo gering finde ich das Salär gar nicht.
Ich habe 1969, in meiner ersten Anstellung als Goldschmiede-
Gesellin - nach 3,5 Jahren Ausbildung Zeichenakademie - bei
Juwelier Treusch in Heidelberg ein monatliches Gehalt von
700,- DM (350,-€) einstreichen dürfen. Allerdings war ein winziges
Schlafzimmer mit Waschbecken hinter der Werkstatt inclusive.


Dann bist Du in der Zeitschleife von 1969 hängengeblieben.
Die-Schmiede
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Die-Schmiede

 ·  #17
Na ja, ich bin 1972 mit 60,- DM angefangen !! 1. Lehrjahr
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #18
In den 70er Jahren wurde meinem Vater 1200 DM mtl. angeboten wenn er höhere Töchter als Goldschmiedelehrlinge annähme. Hat er aber nicht.
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #19
Zitat geschrieben von Heinrich Butschal

In den 70er Jahren wurde meinem Vater 1200 DM mtl. angeboten wenn er höhere Töchter als Goldschmiedelehrlinge annähme. Hat er aber nicht.

Ich kringel mich!

Ein berfreundeter Goldschmiedemeister, der mir ganz sicher nicht als Ausbeuter oder Kommerzheini gilt, sagte in einem Gespräch lapidar zur Verdiensthöhe der Goldschmiede: "Aber mehr bringen die doch auch nicht".

Dieser Satz aus seinem Munde gab mir wirklich zu denken.

Auf die Azubis zumindest im Anfangsjahr trifft sicher zu, dass da mehr reingesteckt werden muss als rauskommt.

Deswegen sollten die vielleicht wirklich erst mal einen (ausführlichen!!!) Goldschmiedekurs machen, und das sollte als Qualifikation gewertet werden.
Zu meiner Zeit im letzten Jahrtausend war gerade das allerdings verpönt, denn "dort lernen sie nur falsches Zeug und WIR wollen sie doch formen"

Aber ich hab ja auch eine ganz persönliche Allergie gegen etablierte, traditionelle.... usw. Goldschmieden.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #20
Das Problem mit dem reinstecken ist, dass es ein Goldschmiedemeister ist der seine höher bezahlte Arbeitszeit rein steckt in die Ausbildung und das muss man kalkulieren bei der Ausbildung. Zudem kann man im ersten Lehrjahr den Lehrling nicht an Kundenaufträge lassen und läss ihn meist in Neusilber und Silber übungen machen bis es sitzt.
In anderen Berufen (Gastronomie, Bau) werden Lehrlinge gleich am ersten Tag teilweise zu produktiven Arbeiten eingespannt. Daher ist der Lohn da auch ein Lohn und keine Beihilfe.
tatze-1
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tatze-1

 ·  #21
Zitat geschrieben von Silberfrau

Ein berfreundeter Goldschmiedemeister, der mir ganz sicher nicht als Ausbeuter oder Kommerzheini gilt, sagte in einem Gespräch lapidar zur Verdiensthöhe der Goldschmiede: "Aber mehr bringen die doch auch nicht".

Ach ja, und ein Goldschmied in der Industrie mit einem Anfangsgehalt von 850€ bringt mehr, oder was? Der kann nur dankbar sein, daß die Schmuckindustrie tarifgebunden ist. Der Handwerksbetrieb ist noch nicht mal an die LohnEMPFEHLUNG seines Landesinnungsverbands gebunden. Mein Meister in der Goldschmiedeschule hatte damals gesagt: "Wer Geld verdienen will, geht in die Industrie."

Zitat
Auf die Azubis zumindest im Anfangsjahr trifft sicher zu, dass da mehr reingesteckt werden muss als rauskommt.

In der Lehrzeit muß allgemein mehr Zeit und Geld in den Azubi gesteckt werden, als er erwirtschaftet. Bei den ausbildenden Goldschmiedekollegen heißt es, daß ihre Azubis erst ab dem 3. Lehrjahr anfangen, wirklich Geld für den Betrieb verdienen.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #22
Das ist korrekt. In der Industrie wird ein Lehrling schnell in den produktiven Arbeitsablauf eingebunden.
tatze-1
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tatze-1

 ·  #23
Kann ich für meinen Zerspanungsmechaniker-Lehrling damals nicht so behaupten.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #24
Dann war er wohl zu teuer?
tatze-1
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tatze-1

 ·  #25
Für die Nerven, die er mich gekostet hat, ja. Produktionstechnisch hat der nix gebracht und dafür 800€ kassiert.
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #26
Zitat
Ach ja, und ein Goldschmied in der Industrie mit einem Anfangsgehalt von 850€ bringt mehr, oder was?

Genau, weil:
Zitat
Das ist korrekt. In der Industrie wird ein Lehrling schnell in den produktiven Arbeitsablauf eingebunden.


Naja, manche Chefs haben es wohl auch besser drauf als andere, was auch auf den Einsatz der Gesellen/innen in der Anfangszeit zutrifft. Da habe ich gute und schlechte Beispiele erlebt.

Aber auch, solange es sich nicht um die eigenen Kinder handelt, denen man den gut gehenden Betrieb einst vererben will, ist es ja fraglich, ob es sich lohnt, in Leute zu investieren. Wenn sie gut sind, finden sie später leicht was Besseres, wenn sie schlecht sind, will man sie eigentlich gar nicht?
Potentiale werden auch oft weder erkannt und schon gar nicht (finanziell) gefördert. Ausnahmen bestätigen eher die Regel.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #27
Einmal abgesehen von den individuellen Unterschieden, die ich auch kenne, sollte der Lohn halt im Durchschnitt passen.
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #28
Traue keinem Durchschnitt, den du nicht selbst definiert hast
tatze-1
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tatze-1

 ·  #29
Zitat geschrieben von Heinrich Butschal

Einmal abgesehen von den individuellen Unterschieden, die ich auch kenne, sollte der Lohn halt im Durchschnitt passen.

das ist richtig. Daß die Azubis heute noch bei ihren Eltern wohnen und nicht direkt für ihr Leben aufkommen müssen, ist doch inzwischen schon fast hinfällig. Heute wird erwartet, daß man auch flexibel für eine Lehrstelle umzieht. D.h. ich muß von meiner Magervergütung auch noch Wohnung etc. bezahlen. Traurig, daß man so ein Ausbildungsbafög beantragen (also Schulden machen) oder von den Eltern unterstützt werden muß.

Allerdings muß man dann auch mal auf die Zeit nach der Gesellenprüfung gucken, was die Gesellen dann verdienen. Auch könnte ich meine Bewerbungsgespräche um eine Meisterstelle anbringen, wo der potentielle Arbeitgeber einen halben Kollaps über meine nicht überzogene Lohnvorstellung bekommen hatte (z.B. eine Stelle mit Geschäftsführender Tätigkeit neben dem Werkbrett und Verkauf). Nicht umsonst hat mein Technologielehrer festgestellt, daß Goldschmied ein Idealistenjob ist.
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #30
Goldschmied ist KEIN Idealistenjob. Idealistenjobs sind Krankenschwester/pfleger, Altenpfleger/in, Hebamme, Tierpfleger im Tierheim, Entwicklungshelfer, usw. wo man lebenden Wesen eine gute Tat tut. Für geringen Lohn.

Keinem nützt ein bisschen Edelmetallgefummel. Goldschmied ist aber ein Selbstverwirklichungsjob, wo man auch was für geringen Lohn tut, was einem seinem eigenen Ego gut tut.

Ansonsten stimme ich Anke aber zu, und jeder muss seinen eigenen Weg , seine Nische finden.
Das scheint mir in unserem Falle nur in der Selbstständigkeit möglich.
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