Aquamarin/Topaz oder Glas

 
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 ·  #1
Guten Morgen,

ich habe hier einen Ring vorliegen, wohl älteren Datums, bei dem ich mir nicht sicher bin, ob der Mittelstein ein echter Aquamarin/Topaz ist, oder schlichtweg Glas. So weit ich's mit der Lupe erkennen konnte, ist der Mittelstein nicht der Ursprüngliche sondern nachträglich eingesetzt worden. Es sind an den Rändern noch leichte Klebereste mit der Lupe zu erkennen. Schaut man mit der Lupe durch den Stein, erkennt man unterhalb der Tafel eine ovale Form, so, als sei er mal von unten in einen ovalen Unterbau eingesetzt gewesen. Meine Frage ist nun, ob und wie ich erkennen könnte, ob es sich bei dem eingesetzten Stein um schlichtes Glas handelt. Würde mich sehr ärgern, sollte sich herausstellen, dass es sich dabei ausschliesslich um Glas handelt.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #2
Zitat geschrieben von Guestuser

Guten Morgen,

ich habe hier einen Ring vorliegen, wohl älteren Datums, bei dem ich mir nicht sicher bin, ob der Mittelstein ein echter Aquamarin/Topaz ist, oder schlichtweg Glas. So weit ich's mit der Lupe erkennen konnte, ist der Mittelstein nicht der Ursprüngliche sondern nachträglich eingesetzt worden. Es sind an den Rändern noch leichte Klebereste mit der Lupe zu erkennen. Schaut man mit der Lupe durch den Stein, erkennt man unterhalb der Tafel eine ovale Form, so, als sei er mal von unten in einen ovalen Unterbau eingesetzt gewesen. Meine Frage ist nun, ob und wie ich erkennen könnte, ob es sich bei dem eingesetzten Stein um schlichtes Glas handelt. Würde mich sehr ärgern, sollte sich herausstellen, dass es sich dabei ausschliesslich um Glas handelt.

Wie Du es erkennen kannst wissen wir nicht. Wir wissen nicht welche Kenntnisse und Geräte Du hast, nur dass Du eine Lupe hast. Wenn Du einen Account einrichtest und uns etwas über Dich und wie Du zu dem Ring gekommen bist, erzählst, dann hilft das auch weiter.
Wenn Du auf weißem Kopierpapier als Hintergrund bei Tageslicht scharfe Fotos machst, vielleicht noch zusätzlich durch Deine Lupe und diese Fotos hier hoch lädst, dann könnten wir Dir eher helfen.
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 ·  #3
Ich danke ihnen für ihre rasche Antwort, Herr Butschal. Diesen Ring habe ich auf einem Antikmarkt erworben. Da man bis auf leider etwas unleserliche Zahlen keine weiteren Punzen entdecken kann, muss ich mich auf das stützen, was der Händler mir sagte. Weissgold, der Mittelstein umringt von Diamantrosen. Wie man auf den Photos erkennen kann, sind die Facetten leider berieben. Er gefiel mir dennoch so gut, dass ich dem Kauf nicht widerstehen konnte :-) Anbei die gewünschten Bilder.
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tatze-1
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tatze-1

 ·  #4
Topas wirds wohl nicht sein, schätze ich. Ich werfe dann noch mal als Möglichkeit Synthetischen Spinell aquamarinfarben in die Runde. Und daß der Stein nachträglich erneuert wurde, glaube ich nicht unbedingt.

Hättest du noch Fotos von unten und dem Stempel?
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #5
Ein neuerer Ring in einem älteren Stil und mit dieser wunderbaren und teuren Aquamarinfarbe ist immer im Verdacht einen synthetischen Spinell zu tragen. Jetzt ist der Stein aber nicht genau achteckig, sondern leicht trapezförmig. Nach meiner Kenntnis wurden diese Spinelle meist maschinell geschliffen und da sollte so etwas nicht vorkommen. Zusätzlich kenne ich die Facetten oft im Scherenschliff. Daher würde ich hier dem Verdacht, dass es sich doch um einen Aquamarin handeln könnte, intensiver nachgehen.
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 ·  #6
Ich danke Dir für deine Antwort. Hier noch ein paar Bilder der Unterseite. Ich hoffe, sie sind von der Auflösung her, ausreichend.
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 ·  #7
Ich danke ihnen für ihre Antwort, Herr Butschal. Was mich allerdings irritiert, sind immer noch diese ovalen Verreibungen unterhalb der Tafel. Diese erkennt man auch auf einigen der ersten Bilder. Sieht wie eine ovale Schliere aus, ist aber eindeutig eine beriebene Oberfläche. Insofern würde es meine Vermutung stützen, dass der Stein nicht der ursprüngliche zu sein scheint, oder gehe ich da falsch in der Annahme? Würde ein Gang zum Goldschmied denn helfen, um zu bestimmen ob Synthese oder echter Aquamarin?
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #8
Die beriebenen Facettenkanten sind normale Abnutzungsspuren beim tragen. Oder ist etwas anders gemeint?
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 ·  #9
Auf dem ersten und zweiten Photo ist auf der rechten Seite neben der Tafel eine Art ovaler Boden zu erkennen. Man sieht ihn auch, wenn man mit der Lupe durch den Stein hindurch schaut. Eine ovale Abnutzung die mit dem rechteckigen Unterbau nicht wirklich konform geht. Ich hoffe, das war verständlich erläutert ;-) Wäre es nicht logisch, dass die Berreibung dann ebenfalls rechteckig wäre? Könnte mir ein Goldschmied sagen, ob der Stein eine Synthese ist? Wenn es nicht zu viel verlangt wäre, würde ich mich sehr freuen, wenn Sie mir eventuell sagen könnten, aus welcher Zeit der Ring stammt.
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 ·  #10
Ich meinte natürlich 'Bogen' und nicht 'Boden' ;-)811
Tilo
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Tilo

 ·  #11
die Synthesen fluoreszieren rötlich, wenn sie ganz dicht unter eine UV- (Fingernagelhärte-, Geldscheintester-, Kleberhärter-, katzenurinsuch)Lampe gehalten werden

würde sagen, daß das Nickelweißgold ist
bei sehr hohem (aber trotzdem nicht gesundheutlich bedenklichem) Nickelgehalt läßt sich mit einer halben magnetschließe oder einem Neodymmagnet z.B. aus einer zerlegten festplatte leichte Anziehung feststellen

diese gibt es zwar auch bei Cobaltplatin, aber das erwarte ich hier nicht

ich würde mal einen schmalen papierstreifen zwischen Steinunterkörper und Fassungsunterbau schieben, um zu sehen, ob sich die Optik der Schlieren ändert
auch ein Foto des Ringes in Wasser oder besser Spiritus oder am allerbesten (Pflanzen)öl könnte näher eingrenzen, ob die runden Schlieren auf der Oberfläche des Steins oder innen drin sind
ja, in Öl ist halt ne kleine Schweinerei und mühsam wieder sauberzubekommen, also besser nur Spiritus

PS: die Fotos sind recht ordentlich und nutzen die 1.000 möglichen Pixel gut aus
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 ·  #12
Ich habe den Ring bereits im Vorfeld, nachdem ich mich ein wenig im I-net belesen habe, unter ein UV-Licht gehalten. Kein Leuchten in richtung Rot oder Pink. Sagt das vielleicht etwas über die Echtheit aus?
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #13
Jetzt weis ich, welcher Bogen gemeint ist. Der erklärt sich mir allerdings auch nicht. Die Bereibungen sind nie rechteckig, die sind schon üblich, wie sie sind. Den Entstehungszeitpunkt vermute ich in der Mitte des 20sten Jahrhunderts bis in die Nachkriegszeit.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #14
Zitat geschrieben von Guestuser

Ich habe den Ring bereits im Vorfeld, nachdem ich mich ein wenig im I-net belesen habe, unter ein UV-Licht gehalten. Kein Leuchten in richtung Rot oder Pink. Sagt das vielleicht etwas über die Echtheit aus?
Zumindest schließt das synthetischen Spinell aus. Mehr noch nicht. Topas, Glas oder Aquamarin wäre noch immer möglich.
Tilo
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Tilo

 ·  #15
...und mit "Heimwerkermethoden" nicht unterscheidbar
pontikaki2310
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pontikaki2310

 ·  #16
Falls du diese ovale Erscheinung - s. Foto - meinst :
da könnte es sich auch um eine Reflexion des ovalen
Ringbodens handeln.
Da würde ein Foto mit einer der "Tilo-Methoden"
weiterhelfen.
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Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #17
Zitat geschrieben von Tilo

....
ja, in Öl ist halt ne kleine Schweinerei und mühsam wieder sauberzubekommen, ....

Im Geschirrspüler wird der wieder wunderbar, alles weg und blitzblank klar.
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 ·  #18
Gut, ich konstatiere: als Laie verfüge ich weder über die Mittel noch das Wissen, um zu bestimmen, ob Glas oder Aquamarin etc.
Wo sich der Kreis dann wieder schliesst und ich auf meine Frage zurückkomme: Kann ein Goldschmied mir eventuell über den Stein Auskunft geben?
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #19
Jetzt würde eine Messung der Lichtbrechung mit einem Refraktometer weiter helfen. Und wenn es ein Aquamarin ist, würde ich den zu einer Schleiferei schicken die die beriebenen Stellen nachschleift. Das würde sich dann lohnen.

Nachtrag: Nur ein Goldschmied mit einem Refraktometer. Einfach mal fragen. Es gehört nicht zur üblichen Ausstattung eines Goldschmiedes dazu. Beim Gemmologen ist es die Grundausstattung.
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 ·  #20
Ich bin jetzt mal so unvorsichtig gewesen und hab mit einem Ohrringhaken über die vermeintlich ovalen Abnutzungen gerieben. Ging ab. Also entweder Klebereste oder Dreck. Aber immerhin weg ;-)

Was müsste man den bezahlen, wenn man einen derartigen Ring im Antikgeschäft erwerben möchte? Irgendwer ne Idee?
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #21
Die Frage kommt zu früh, denn es ist ja noch nicht klar was das für ein Stein ist und Du hast uns auch noch nicht erzählt was Du dafür bezahlt hast.
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 ·  #22
würde sagen, daß das Nickelweißgold ist
bei sehr hohem (aber trotzdem nicht gesundheutlich bedenklichem) Nickelgehalt läßt sich mit einer halben magnetschließe oder einem Neodymmagnet z.B. aus einer zerlegten festplatte leichte Anziehung feststellen

diese gibt es zwar auch bei Cobaltplatin, aber das erwarte ich hier nicht



Hab den Ring jetzt mal mittels eines Magneten getestet. Nichts magnetisch. Doch Weissgold? Oder sogar Platin? Ich verlasse mich da nicht zwingend auf die Aussage des Händlers, da ich schon einige Stücke erworben hatte, mit der Aussage es sei Weissgold. Später stellte sich heraus, dass es sich dabei um Platin handelt ;-)
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 ·  #23
Rein hypothetisch: handelte es sich bei dem Mittelstein um einen echten Aquamarin oder einen Spinell, was wäre dann ein angemessener Preis? Maße des Steines benötigt?
Tilo
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Tilo

 ·  #24
nichtmagnetismus beweist nicht viel
genauso wie nicht-fluoreszenz

zum Preis sage ich nichts
der Stein ist zu flach geschliffen, damit statt 2 kleinen gut proportionierten 1 großer aus dem Rohmaterial geschliffen werden konnte und zudem stark beschädigt
insofern hält sich da meine Begeisterung in Grenzen
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...

 ·  #25
Ich denke mal wir sollen raten was Du bezahlt hast.

Auf dem Antikmarkt 500 Euro?
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 ·  #26
möglicherweise ihre Begeisterung-aber das war ja nicht die ursprüngliche Frage. Schade, dass man im Hinblick darauf, keine, die Frage betreffende Antwort erhält.
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 ·  #27
Zitat geschrieben von Michael Ronet

Ich denke mal wir sollen raten was Du bezahlt hast.

Auf dem Antikmarkt 500 Euro?



Wäre das mein Impetus gewesen, hätte ich meine Frage auch so formuliert.
tatze-1
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tatze-1

 ·  #28
Ich sehe hier keine ovale Fassungsöffnung, sondern ein schlecht ausgearbeitetes Achteck.

Was für ein Material es ist, kann der steinprüfende Goldschmied gleich mal mitprüfen. Ich bin der Meinung, ich seh da Reste von einer 585 auf der Ringschiene, aber kann auch nur eine Vermutung sein.

Wie groß ist der Stein eigentlich?
Tilo
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Tilo

 ·  #29
ich habe kein Preisgefühl für ein Stück mit unbekanntem Stein, unbekanntem Metall und in schlechtem Zustand
das hat mit >nicht wollen< genau gar nichts zu tun
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 ·  #30
Zitat geschrieben von tatze-1

Ich sehe hier keine ovale Fassungsöffnung, sondern ein schlecht ausgearbeitetes Achteck.

Was für ein Material es ist, kann der steinprüfende Goldschmied gleich mal mitprüfen. Ich bin der Meinung, ich seh da Reste von einer 585 auf der Ringschiene, aber kann auch nur eine Vermutung sein.

Wie groß ist der Stein eigentlich?


schlecht ausgearbeites Achteck? inwiefern? der Stein ist, soweit ich das im gefassten Zustand messen konnte, etwa 1,2 cm lang und 0,8 mm breit.
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