Problem mit Goldfarbe und Guß

 
Samy001
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Samy001

 ·  #1
Hallo liebe Leute,

ich hab am Wochenende mal wieder etwas gegossen.
Leider wieder mit erheblichen Problemen :-/

zunächst bin ich total von der Goldfarbe enttäuscht die nach meiner Eigenlegierung entstanden ist.
Ich habe mir ein 750er "gelb"Gold selbst legiert:

1 Unze Feingold plus 5,1 Gramm Kupfer und 5,1 Gramm Feinsilber
Dazu hab ich noch einige Gramm einer 750er Gelbgoldkette gelegt.

Geschmolzen hab ich auf der Indutherm MC16 mit 1050 Grad.
gegossen bei 650 Grad (Küvettentemp). Einbettmasse 4speed Horbach

warum ist mein Gold so grau, blass... fast messingartig? da fehlt komplett das warme, gelbe leuchten.

Kann man das Gold noch retten und gelber bekommen, ohne es hoch zu legieren?

Die Gußfehler sind erst mal 2.ranging... das hatte ich ja schon beim letzten mal (Thema Matterhorn/Zermatt Ring)
da hat´s mir ja auch die Texte weggebrochen und komische Löcher im Metall, Risse in der Einbettmasse etc.

Irgendetwas stimmt vermutlich mit meiner Einbettmasse nicht.
Oder meine Scherkräfte sind mal wieder zu heftig ( schlechter Gußbaumaufbau?)


Danke für eure Hilfe und Kommentare.

Gruß
samy
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Raustland
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Raustland

 ·  #2
Wenn im Vakuum gegossen wurde, hätte es eigentlich nicht zundern sollen, wie sind die Güsse den gesäubert worden?
tatze-1
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tatze-1

 ·  #3
weiß nicht, wo das Problem ist. Deine 750/125er-Mischung ist reguläres hellgelb. Ich verwende eine 750/167er Legierung, die ist grünlichgelb und - wie ich finde - schön satt gelb.
Samy001
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Samy001

 ·  #4
Zitat geschrieben von tatze-1

weiß nicht, wo das Problem ist. Deine 750/125er-Mischung ist reguläres hellgelb. Ich verwende eine 750/167er Legierung, die ist grünlichgelb und - wie ich finde - schön satt gelb.


hallo tatze,

also ich finde meinen Guß sehr blassgelb... wenn du die Feingold Original Blechstreiffen (die auf der Waage) vergleichst, siehst du den Unterschied
tatze-1
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tatze-1

 ·  #5
schon klar. Feingold hat halt nun mal die satteste Farbe. Das darfste nicht als Farbvergleich nehmen.
Samy001
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Samy001

 ·  #6
also mein Ehering z.b. ist auch 750 er Gelb-Gold, der ist wesentlich sattgelber als mein Guß hier. hmm
tatze-1
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tatze-1

 ·  #7
wenn du deinen Guß noch versäuberst, schmirgelst und polierst, sieht das Ganze eh wieder anders aus. Btw. von dem Hammer ist n Stück angenackelt und eine Jahreszahl ist auch nicht hundertprozentig.
Samy001
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Samy001

 ·  #8
Zitat geschrieben von tatze-1

wenn du deinen Guß noch versäuberst, schmirgelst und polierst, sieht das Ganze eh wieder anders aus. Btw. von dem Hammer ist n Stück angenackelt und eine Jahreszahl ist auch nicht hundertprozentig.


ok mal schaun wies nach dem versäubern ausschaut :-)

und ja die Gußfehler... ich hab noch immer Stress mit meiner Einbettmasse.
Werde wohl nochmal Einschmelzen und neu Gießen müssen :-/
Tilo
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Tilo

 ·  #9
1. 750/125/125 ist Standard und nach meiner Ansicht etwas mehr orange/rose als gelb
auf keinen Fall ist messingartig/grau
auf jeden fall ist 750 weniger satt als feingold

halt mal etwas anschmirgeln und nach der farbe schauen, die unter der Oxidationsschicht ist

2.: laß die Experimente, Altgold zu frischem zu tun
du hast zu wenig Erfahrung, dort irgendwelche Tücken zu erkennen (du hast ja auch schon Ohrringklappteile mit Bronzefedern und Verschlüsse mit Stahlfedern reingetan, manchmal sind wenig getragene Sachen noch mit einer galvanischen Beschichtung überzogen, die gar nicht der wirklichen Goldlegierungsfarbe entspricht, überzogen. mal noch abgesehn von gestempelten Betrugsstücken "Autobahngold" und "-silber"!)

3.wenn du 2. nicht lassen willst: leg dir Strichprobe-Prüfset zu: Stein und Säuren
mit dem Stein kannst du auch ohne Säure die farbe deines Altgolds im Vergleich zu Referenzstücken einschätzen und könntest auch die Manschettenknöpfe farblich mit deinem Trauring vergleichen

4. wenn du Strichprobeset schon hast: benutz es!

(5.: hast du doch den etwas teureren Barren gekauft statt des Granulats? macht es Spaß, einen Feingold-Barren plattzumachen? darum gings doch, oder?ne weile kann man die Prägung noch sehn und dann wirds flaches Blech)
Samy001
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Samy001

 ·  #10
1. hab schon angeschmirgelt, sieht nicht viel besser aus als nach dem sandstrahlen.
Aber ok ich hab noch hoffnung das das darunter noch sattgelber wird

2. experimentieren ist wichtig finde ich.
Und ja die Stahlfederchen ;-))) ... das passiert mir nicht noch mal

3. Das Perüfset hab ich seit einiger Zeit.
die hinzugelegte Goldkette aus 750er war sattgelb und massivechtgold

4. jo, hab ich :-)

5.
das war eine feinGoldunze durch die Walze gejagt und dann per Hebelblechschere in Streiffen geschnitten.
Weich wie Butter... hat einen heiden Spaß gemacht :-)
Samy001
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Samy001

 ·  #11
Feingoldunze durch die Nudelmaschine ;-)
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Tilo
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Tilo

 ·  #12
nromal sollte eine sattgelbe Kette und deine mittelgelbes frisches Gold keine fehlfarbe ergeben

das ergebnis der Manschettenknopfstrichprobe (im Vergleich zu Trauring) steht noch aus

Bronzefedern in Ohrringteilen kannst du mit Magnet nicht erkennen, sondern allenfalls am Grünspan, der sich dort oft bildet
bzw mit Strichprobe nach zerlegen
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #13
Es wurde schon alles gesagt, aber noch nicht von allen.
Hi Samy, Wenn du die Gusshaut ordentlich runterschrubbst sollte deine gewünschte Goldfarbe zu Tage treten.
Da das in den Vertierfungen aber nicht ohne weiteres möglich ist, müsste da galvanisch gestrippt oder beschichtet werden.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #14
Bei den Modellen würde ich nach dem Legieren auf 860° runter gehen und eine Küvettentemperatur zwischen 350° und 450° wählen. Dann wird die Zunderschicht nicht überflüssigerweise so dick und das grieselige auch weniger oder ganz verschwinden.
Bei neu Einschmelzen würde ich zu Regenerierung der Zunderschicht etwas Phosphorkupfer dazu geben und/oder meinen Glanzzusatz. Den aber nur wenn Du wirklich auch mit den Temperaturen runter gehst sonst ist der umsonst.
Samy001
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Samy001

 ·  #15
Hallo Heinrich,
wie meinst du das ... nach dem legieren runter auf 860° ?
Ist das Gold dann überhaupt noch flüssig?
das hat doch einen Schmelzpunkt von 1062 oder so?
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #16
Nach dem Legieren sinkt der Schmelzpunkt kräftig. Nur die drei Feinmetalle einzeln haben so einen hohen Schmelzpunkt über 1000°C.
Tilo
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Tilo

 ·  #17
könnte knapp werden
das hier hat minimal Zink dabei und wird wohl so ungefähr auf deine legierung passen
Code
https://www.wieland-edelmetalle.de/index.php?id=344&tx_pxproducts[id]=458&L=0

verlinkung klappt nicht wegen der Klammern


die 1062 bzw etwas mehr brauchst du beim legieren wegen der da noch reinen Metalle
samy: der Kauf von tausende Euro teuren Anlagen macht ein wenig Theorie zu den verwendeten Legierungen nicht überflüssig
Samy001
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Samy001

 ·  #18
"samy: der Kauf von tausende Euro teuren Anlagen macht ein wenig Theorie zu den verwendeten Legierungen nicht überflüssig "

das ist mir klar Tilo
ich habe nichts gegenteiliges behauptet :-) !
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #19
Zitat geschrieben von Tilo

könnte knapp werden
..

Da habe ich wohl die Einstellung für 585 Gelbgold im Kopf gehabt.

Die in der Tabelle angegebenen Gießtemperaturen finde ich jedoch in Relation zu den Schmelzintervallen allesamt zu hoch. Zumindest wenn, solche kräftigen Platten wie hier mit so kurzen Kanälen gegossen werden, dann reicht 10-20° über Liquidus allemal. Nur bei größeren Küvetten und dünneren Teilen unter 0,5 mm würde ich auf 30-60° über Liquidus gehen.
Samy001
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Samy001

 ·  #20
Zitat geschrieben von Heinrich Butschal

Zitat geschrieben von Tilo

könnte knapp werden
..

Da habe ich wohl die Einstellung für 585 Gelbgold im Kopf gehabt.


also doch lieber etwas mehr als 860° Gußtemp.?
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #21
Ja musst Du ausprobieren. Die Temperaturanzeigen können abweichen und Deine hinzulegierte Kette kann durch Lot den Schmelzpunkt auch reduzieren. Einfach den Tiegel immer wieder herausnehmen und schwenken. Dann siehst Du wenn das Gold langsam matschig und fest zu werden beginnt. Diese Temperatur merken und dann ist meine Faustregel 50° mehr für normale Teile wie Deine Plaketten und 80°mehr für feine Teile.
Samy001
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Samy001

 ·  #22
OK ich danke Dir!
werde ich machen
Samy001
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Samy001

 ·  #23
Zitat geschrieben von Heinrich Butschal

Bei den Modellen würde ich nach dem Legieren auf 860° runter gehen und eine Küvettentemperatur zwischen 350° und 450° wählen. Dann wird die Zunderschicht nicht überflüssigerweise so dick und das grieselige auch weniger oder ganz verschwinden.
Bei neu Einschmelzen würde ich zu Regenerierung der Zunderschicht etwas Phosphorkupfer dazu geben und/oder meinen Glanzzusatz. Den aber nur wenn Du wirklich auch mit den Temperaturen runter gehst sonst ist der umsonst.


Servus Heinrich
ich bin gerade dabei das Teil neu zu gießen, nach Deinen Temp Empfehlungen.
Sag mal, kann man die Küvette irgendwie schneller runterkühlen?

Ich hab bei 750 Grad ausgebrannt und will jetzt runter auf 450 Grad.... das dauert ja ewig... das sinkt ca 50 Grad pro halbe Stunde.
Meinst Du ich kann da einfach die Ofentür ein bisschen aufmachen damit es schneller runterkühlt... oder ist das ungut für die Küvette?

Ich hab einen kleinen Nabertherm 3 Liter ofen (L3/11)

Danke :-)

lg
samy
tatze-1
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tatze-1

 ·  #24
Ich würde sagen, gut Ding will Weile haben. Hab keine Erfahrung mit der aktiven Gießerei, die übers Blech- und Draht-Gießen hinausgeht, aber ich könnt mir vorstellen, daß eine zu schnelle Abkühlung die Küvette bzw. eher die Einbettmasse zerreißen lassen kann.
Samy001
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Samy001

 ·  #25
Danke Tatze,
da hast du wohl recht... aber irgendwann muss die Küvette ja raus aus dem Ofen.
Egal ob ich bei 600 Grad Küvettentemperatur Gießen will, oder bei 450 Grad.

Also beim rausnehmen darf die ja keinen riss bekommen.

Dann bei ein bisschen Ofentüre aufmachen doch auch nicht?!

Naja in einer Stunde bin ich schlauer :-)
Samy001
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Samy001

 ·  #26
werde mir die Abkühlzeit etwas versüßen ;-)
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Samy001
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Samy001

 ·  #27
oh falschherum
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Samy001
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Samy001

 ·  #28
WHUHAAAA :-)

YÄH. perfekt!

Danke Heinrich und all Ihr zusammen.
Der Guß hat endlich mal perfekt geklappt.

Ich war zu heiß zu schnell und zu schusselig.

ich hab jetzt mit 950 Metalltemp in die 450 Grad Küvette gegossen
anstatt 1050 und 600 Küvette.

das gold schaut viel besser aus
keine Risse oder Abbrüche in der Form.

Poa bin ich glücklich :-)

lieben Dank nochmal
Gruß
samy
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Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #29
Kleine Küvetten vertragen auch 100 Grad pro Stunde, große Küvetten nur 50 Grad.
Prinzipiell ist das Abkühlen gefährlicher als das Hochheitzen. Einmal abgesehen von den Srungtemperaturen bei 100 und 380 Grad.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #30
Das freut mich für dich. Ich komme gerade von der Wiesn. Tolle Stimmung und viel Spaß gehabt.
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