Uhrenarmband kürzen

 
tatze-1
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tatze-1

 ·  #1
Ich steh hier grade vor nem Problem, mit dem ich mich tatsächlich in meinen ganzen Berufsjahren noch nie auseinander setzen mußte. Ich brauche da jetzt mal eure Hilfe. Ich habe schon unzählige Armbänder von Golduhren gekürzt, Leiterschloßleitern verlängert, aber eine Golduhr mit einem Armband, das statt Drahtstiften Blechstreifen als "Stift" hat, hatte ich noch nicht.

Ich muß jetzt eben bei so einer Golduhr 4 Glieder (2x2) entfernen. Aber wie mache ich das am blödsten? "Stift" ausbohren ist da ja nicht möglich. Nach dem Kürzen runden Drahtstift einsetzen macht auch keinen Sinn, weil sich dann das Muster auseinanderzieht.

Wie pack ich diese Kürzerei am besten an? Die Glieder sitzen so eng, da kommste auch mit ner Säge nicht ran, ohne die Umgebung in Mitleidenschaft zu nehmen. Ich hab mal das Prinzip aufskizziert. Ich hoffe, man kann erkennen, was ich meine.
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Tilo
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Tilo

 ·  #2
so wahnsinnig viele Golduhren hab ich zwar noch nicht gekürzt, aber das mit den Blechen ist aus meiner Sicht gar nicht so selten und die Lösung gar nicht so schwer:
auseinanderlöten
also sicherheitshalber öl, Lehm, grafit oder so in die Zwischenräume bringen, ein Gliedende in "3.Hnd"Lötpinzettenständer auf Werkbrett und das andere nach oben oder seitlich ragende Gliedende heißmachen und gleichzeitig mit Lötpinzette dran ziehen
so repariere ich auch Kettenenden mit Schlaufen:
auslöten und die verbliebenen Lotreste sind gleich an der richtigen Stelle, wenn das Kettenende neu befestigt wird (muss man dabei minimal mit Lötpinzette zudrücken, gaaaanz vorsichtig)

die mittlere "Öse" ist eh nur lose

schlechte Basis: hoch zinkhaltiges Gelbgold und sehr viel Lot, das kann natürlich schiefgehn

dann beim 2. Versuch:

alternativ geht zwar aufbohren nicht, aber auffräsen
pontikaki2310
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pontikaki2310

 ·  #3
Auweia - da bin ich gespannt wie's ausgeht......
Viel Glück, Anke!
tatze-1
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tatze-1

 ·  #4
Auslöten? Ich hab das Gefühl, daß da ne Art Kappe am Stiftende ist. Alles sehr windig, alles sehr dünn, alles sehr kompakt zusammen. Ich versuch morgen nochmal, mit der Lupe nen Überblick zu kriegen. Abholtermin ist ja erst am Montag.

Ausfräsen ist ja nett, aber da müßte man den Punkt aber auch erst mal finden, wo man ansetzen muß.

Zitat geschrieben von pontikaki2310

Auweia - da bin ich gespannt wie's ausgeht......
Viel Glück, Anke!

Ich auch. Danke.
holger 57
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holger 57

 ·  #5
Hallo,
wenn möglich würde ich das Band beidseitig
- am Verschluß auftrennen (aufsägen oder entlöten)
- 2 Glieder entfernen
- Band am Verschluß ansägen.

Oder mich nach dem Hersteller erkundigen,

Gruß Holger
Tilo
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Tilo

 ·  #6
Anke: ich versteh jetzt dein Problem nicht
der äußere Bereich muss gepackt werden und das Lot, was die beiden Bleche darin hält, erweicht werden
ob das nun alles mit Lot ausgeschwemmt und glattgeschliffen ist oder seitlich eine Blechkappe, ist für den Vorgang erstmal egal

und beim Fräsen muss das eben komplett freigefräst werden bis es praktisch eine Öse ist

Holger: ja, am Ende zu arbeiten, ist auch eine Option, aber aus meiner Sicht fehleranfälliger (da Sachen im Verschlußbereich steifzulöten, die nicht steif sein sollen, insbesondere, wenn der Hersteller (türkisch? oder schon 30 jahre alt?) cadmiumhaltiges Lot verwendet hat und Anke nur höher schmelzendes cadmiumfreies hat
tatze-1
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tatze-1

 ·  #7
Holger, wenn's mal so einfach wäre. Das Blechstreifenproblem beginnt bereits beim ersten Glied, das direkt am Verschluß anfängt. Ich mach morgen mal ein Foddo von dem Elend. Finde grad im Netz nix Adäquates.

Tilo, ich kann von außen noch nicht mal vernünftig in ne Lücke schielen. Man sieht nix, von daher auch nicht, WIE zugeschwemmt die Kappe ist oder nicht.
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #8
Wenn du glühst solltes du wie bei Backsteinarmbändern die richtige Stelle zum Ausfräsen finden können.
Tilo
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Tilo

 ·  #9
ich versteh das Problem immer noch nicht
die kappe muss heiß abgezogen werden und es ist dabei komplett egal, ob das eine kappe oder ein ausgeschwemmter Reif ist
wenns eine kappe mit "deckel" ist, kann sich natürlich noch der deckel verschieben
ist halt so
tatze-1
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tatze-1

 ·  #10
Ich hab mal Fotos gemacht. Das Armband ist wirklich durch die Blechstifte so kompakt, daß man die Glieder nicht so weit umme Ecke kriegt, daß man die Mittelteile aufsägen könnte.

Und Tilos Vermutung, daß die Kappen ordentlich mit Lot zugeschwemmt sind, ist richtig. Hab da heute mal versucht, reinzulinsen mit der Lupe.
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Tilo
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Tilo

 ·  #11
unten am Scharnier aufsägen, aufbiegen
von den zu kürzenden Gliedern von unten die Zwischenösen mittig aufsägen/-flexen
zubiegen und -löten
tatze-1
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tatze-1

 ·  #12
schön wär's
MaJa
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MaJa

 ·  #13
Dumme Frage: kann man eines der Außenglieder mit einer Zange abknipsen? Wäre mit Gewalt und danach nicht mehr nutzbar, aber man hätte es auf und könnte kürzen...
tatze-1
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tatze-1

 ·  #14
nee, klappt auch nicht, weil die Glieder so eng aneinander sind in jeder Richtung, daß man weder mit Saitenschneider richtig rankommt, noch mit der Säge in einen Spalt. Tilos Idee, die Glieder einfach aufzusägen, hatte ich auch schon, aber da kommt dann wieder das Sägeblatt-kein Platz ohne die Umgebung kaputt zu machen-Problem dazwischen.
Tilo
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Tilo

 ·  #15
was ist Mysteriöses an der Rückseite am verschluss, dass das dort nicht getrennt werden kann?

ich seh schon, du musst der Kundin kalorienreiche nahrung empfehlen ;-)
tatze-1
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tatze-1

 ·  #16
Rückseite des Verschlußansatzes ist identisch der Vorderseite.
MaJa
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MaJa

 ·  #17
Die Glieder sind wahrscheinlich hohl, kann man nicht eines am Rand schräg von oben aufsägen (quasi die Kante aufsägen), dann weiter aufbiegen und den Draht, oder as auch immer die Glieder zusammenhält dann aufknipsen/durchtrennen? Auch wieder force brute, aber es wäre offen
Tilo
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Tilo

 ·  #18
aufknipsen isnich
es muss danach auch wieder verbunden werden
da sind zerquetschte Glieder nicht hilfreich

letztlich verstehe ich das Problem allerdings immer noch nicht
ist das Schließenanschlussteil massiv? oder hohl, aber dennoch mit Seitenwänden?
dann gehts dort allerdings wirklich nicht

und die Verbindungsglieder: Brocken oder Halbrunddrahtösen?
ich gehe von letzterem aus und hätte als letzte Option, wenn selbst Trennscheibe nicht geht: winzige Radfräser, die wie kleine Kreissägen aussehen, um nur diese Ösen aufzusägen
ok, der Spalt ist danach etwas breiter als normale Lötfugen
Raustland
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Raustland

 ·  #19
Ich muß da Tilo rechtgeben trenn die 2 Gliederschlaufen gleich nach dem Schanier quer auf häng das ganze aus und mach das gleiche an der Stelle wo gekürst werden soll. Nim dazu vielleicht eine kleine und dünne Trennscheibe. Dann wieder zusammenlöten oder Puken oder Lasern usw.
Byte-Schmiedin
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Byte-Schmiedin

 ·  #20
Darf man neugierig fragen, wie das denn jetzt ausgegangen ist...?
tatze-1
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tatze-1

 ·  #21
Ich hab's irgendwie hingekriegt (ich mußte, weil der Chef der Kundin mit nem lächerlich niedrigen Preis zugesagt hatte) mit Glieder aufmachen und wieder zulasern. Allerdings ist jedes einzelne Teilglied so unregelmäßig gearbeitet gewesen und so butterweich, daß ich 3 Stunden mit rausfummeln und wieder einpassen beschäftigt war. So easy going war das nämlich nicht, wie Tilo und Raustland das gemeint haben. Ich hoffe ja nur, daß die Verkäuferinnen sich nicht vermessen haben.
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