Diamanten direkt aus Antwerpen

 
mathy
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mathy

 ·  #121
rapaport erzeugt bei Endverbrauchern das falsche Gefühl, echt informiert zu sein, quasi die "Schwacke-Liste" für Diamanten zu haben. Ein gefährliches Pseudo-informiert-Gefühl, wenn man wirklich viel Geld ausgeben will.
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #122
Ich lese gebannt. Und nun habe ich auch noch Atembeschwerden. Vor Lachen. Ich mache meinen Kram nun schon seit fast 50 Jahren selbständig, aber erst hier im Forum finde ich die wahren Knüller. Also, wie war das gleich? Ein Tansanit von 1200 Euro plus Zoll und Einfuhrumsatzsteuer (in etwa 1.450 €) wird vom Schleifer zum Nulltarif verarbeitet, hab zumindest nirgendwo einen entsprechenden Posten gelesen. Denn Nonprofana schreibt

Zitat
das will ich doch gern belegen.......beim händler in arusha tansania kostet zum beispiel ein rohstein tsavorith als picstein per gramm zwischen 300 und 600 $ je qualität dazu die ausfuhrgenehmigung bzw.in deutschland die zolleinfuhr. aus einem rohstein 2 gramm (10ct) pi mal daumen schliffverlust ergibt einen 4-5 ct geschliffenen stein.


Andererseits habe ich für etwa 1.000 Euro oft wirklich gute Tansanite mit Fassung und Besatzsteinen in der Hand gehabt. Von hiesigen Fernsehhändlern, beispielsweise vom Schmuckkanal in Düsseldorf. Ringe, die bei den Juwelieren ganz erheblich teurer in den Fenstern lagen. Und - bevor hier das wütende Veto kommt: Die Steine waren nicht nur gut, sie waren auch spottbillig. Dafür brauchte niemand nach Tansania zu reisen.

Das stützt Heinrichs These.

Aber eigentlich waren wir ja bei Diamanten.

Wo ist es denn, dieses Juweliergeschäft, wo die Kunden mit der R-Liste in der Hand umherwandeln und wohlinformiert, den durchschnittlichen Endverbraucherpreisen eines repräsentativen Querschnitts amerikanischer Einzelhändler folgend, ihre Auswahl treffen???

Und ist es nicht so, dass die "Familie" der Rohdiamantaufkäufer und Rohsteinhändler, der mächtigen Firma de Beers, des sagenumwobenen Syndikats, fast aller Diamantschleifer in der ganzen Welt, der Großhändler, der ganzen langen Kette, ist es nicht so, dass sie ein "geschlossenes System" bilden? Sicher, es gibt auch Außenstehende, aber auch sie gehören treu ergeben zum System. Ausgesuchte, zuverlässige Vasallen.

Uns ist es nicht auch so, dass ein Teil unseres unseligen Erbes aus der Vergangenheit auch darin besteht, dass Diamanten in Deutschland besonders teuer sind? Dass jahrzehnte lang nach Deutschland kein einziger schleifwürdiger Rohdiamant exportiert werden durfte? Dass die R-Liste ( als Spiegel des Einzelhandels) in den meisten Fällen die Basis der deutschen Großhandelspreise bildet? 65 Jahre nach dem Untergang des NS Regimes!

Diamanten (vor allem gute Rohsteine) sind kein normales Handelsgut, wo einem vielleicht "eine gute Quelle" zur Verfügung steht. Dieses System ist wasserdicht. Muss wasserdicht sein und bleiben. Selbst in den Krisengebieten Afrikas werden die Steine rigoros vom Markt gekauft. Aus gutem Grund, denn Diamanten sind einer der wertvollsten Stoffe unseres Planeten, sie haben de facto Währungsqualität. Das heißt auch hohe Verantwortung seitens der damit befassten Wirtschaft. Und dazu gehört auch, dass der Wert erhalten bleibt, dass die Preise nicht kaputt gemacht werden, dass es keine Löcher im System gibt.

Und wer nun trotzdem behauptet dass er an den Fundorten billig einkaufen kann... Ich kenne Fälle, da haben Gierhälse sogar Messingspäne als Gold aus Afrika gekauft. Super Quelle! Und auch die Fälschungen auf dem Rohsteinsektor nehmen kein Ende. In Ratnapura (Ceylon) habe ich die Schwarzhändler mit ihren schweren Kawasakis den Turis "echte" Ceylonsafire verticken sehen, dabei wussten die Turis doch nur zu gut, dass der durchschnittliche Monatslohn damals keine 20 Dollar betrug - eine Kawa kostete also zig Jahreslöhne. Trotzdem haben sie die Synthesen gekauft, mit flackendem Blick und zitternden Händen. Heute nenne ich so was E-Bay-Fieber.

Alle realen oder scheinbaren Möglichkeiten Diamanten in Schmuckqualität "billig zu schießen", sind entweder privaten Ursprungs, Occasionen halt, oder sie sind kriminell.
nonprofana
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nonprofana

 ·  #123
danke ulrich für deinen aufschlußreichen beitrag,zuerst jedoch würde ich meinen das zwischen tansanit und tsavorith ein doch erheblicher unterschied besteht.in erinnerung hatte ich auch geschrieben das der einkauf von rohsteinen sachverstand voraussetzt.die aufzählung wie touristen geprellt werden ist eine ganz andere geschichte.das die margen der zwischenhändler dazu gerechnet werden müssen, kommt noch hinzu.
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Guestuser

 ·  #124
die frage war: wie kommt ein laie günstig an einen einzigen diamantverlobungsring?
in dem zusammenhang ist es sowas von irrelevant, daß ein fachmann/edelsteinschleifer farbrohsteine an der auch nicht grad im tourimuszentrum liegenden mine günstiger erwerben kann, als ein endverbraucher einen geschliffenen stein in deutscheland
ist dann das zu fassen
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #125
@nonprofana
Den Sachverstand bezüglich der Unterscheidung echt und Synthese, die apparative Ausstattung und den background als Händler (das ist Voraussetzung um regelmäßig größere Volumen anzunehmen) hast aber weder Du in vollem Umfang und auch nicht der OP, der einen Stein für seinen Verlobungsring kaufen will.

Insofern ist Deine Empfehlung hier, für die Leser sich an den Quellen umzusehen, einfach nur falsch.
nonprofana
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nonprofana

 ·  #126
ich denke die anfrage hinsichtlich des diamantenkaufs in antwerpen sollte ausreichend beantwortet sein.

die abschweifungen hinsichtlich des rohsteineinkaufs bzw. den erwerb von geschliffenen edelsteine steinen im ursprungsland haben sich nebensächlich in der beantwortung ergeben.
jeder tourist in ländern wie thailand oder sri-lanka wird unweigerlich mit edelsteinen gefasst/ungefasst konfrontiert und sich dem nicht entziehen können.das gerade in diesen ländern viele synthesen im umlauf sind,dürfte mittlerweile bekannt sein.
jedoch ist es auch dort möglich von anerkannten gemmologen den stein auf seine natürlichkeit hin zu überprüfen.
in ratnapura (ceylon) gibt es ein entsprechendes institut welches dies kostenlos anbietet.
die wertigkeit des steines bleibt davon unberührt.wenn der tourist dies berücksichtigt und klein wenig über die marktlage sich informiert sind durchaus edelsteine günstiger zu erwerben.


""--Insofern ist Deine Empfehlung hier, für die Leser sich an den Quellen umzusehen, einfach nur falsch.""--(heinrich)

so ganz falsch dürfte das nicht sein, du erinnerst dich an den beitrag im forum betreffs des roten spinells?
vermutlich stammt der stein aus einen von diesen ländern(der schliff deutet darauf hin) ein gemmologe/schleifer würde den stein als recut einstufen in der wertigkeit von max.300$ oder die hände davon lassen.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #127
Bitte höre auf, die unsinnige Empfehlung hier weiter zu verteidigen.

Ein kostenloses Institut - wer finanziert das? Denk mal nach.
"Wes Brot ich des, des Lied sing ich"

Und niemand hat behauptet das der rote Spinell nicht aus einem dieser Länder stammt. Nur ist der von einer angesehenen Schleiferei in Idar Oberstein im Rahmen von ständigen Handelsbeziehungen gekauft worden und nicht von einem Touristen.

P.S. Momentan bekomme ich von deutschen Soldaten immer wieder Edelsteine aus Afghanistan. Die sind meist entweder teurer gekauft als bei einem Juwelier in München oder unecht.
nonprofana
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nonprofana

 ·  #128
warum stellst du hier die fachkompetenz des gemmologischen institutes in ratnapura in frage??wenn du einen grund dazu hast,dann stell das doch zur diskussion oder belege es.....

das die soldaten in afghanistan gnadenlos übers ohr gehauen werden naja......den amis gehts genauso
nur hat dort die GAI mittels einer aufklärung betreffs von synthesen bereits reagiert.

über den spinell ist eigentlich alles gesagt,ich hatte ja vermutet das der im kundenauftrag veräußert werden sollte,aber das du den als fachmann bei einer angesehenen firma in idar-oberstein erworben hast wußte ich nicht. tut mir leid heinrich......
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #129
Zitat geschrieben von nonprofana
warum stellst du hier die fachkompetenz des gemmologischen institutes in ratnapura in frage??wenn du einen grund dazu hast,dann stell das doch zur diskussion oder belege es.....
Es ist im Markt in Europa unbekannt. Oder hast Du schon mal z.B. bei Sothebys einen wertvollen Edelstein mit deren Zertifikat im Angebot gelesen. Hast Du umgekehrt Belege für deren Fachkompetenz ausser das deren Zertifikat für Touristen kostenlos sind?

Zitat geschrieben von nonprofana


das die soldaten in afghanistan gnadenlos übers ohr gehauen werden naja......den amis gehts genauso
nur hat dort die GAI mittels einer aufklärung betreffs von synthesen bereits reagiert.
Wer ist GAI?

Zitat geschrieben von nonprofana


über den spinell ist eigentlich alles gesagt,ich hatte ja vermutet das der im kundenauftrag veräußert werden sollte,aber das du den als fachmann bei einer angesehenen firma in idar-oberstein erworben hast wußte ich nicht. tut mir leid heinrich......

Mir gehört der Stein nicht und Deine Großhandelspreiseinschätzung ist etwas zu niedrig. Der Stein ist von einer Konkurs gegangenen Idar-Obersteiner Firma.
Tilo
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Tilo

 ·  #130
GIA?
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #131
Vielleicht? Vielleicht auch nicht, ich weis nicht wen nonprofana da meint. Die wären ein zuverlässiger Ansprechpartner für die Unterscheidung von echten und falschen Edelsteinen.
nonprofana
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nonprofana

 ·  #132
natürlich meinte ich die GIA
was die zertifikate von "wertvollen" edelsteinen anbelangt,-wie unter anderen für sothebys erstellt ist doch etwas ganz anderes,ich denke mir genügt es und es entspricht den anforderungen ein institut zu finden welches über die gemmologischen geräte verfügt und vor ort ist. der zweite punkt wäre der kostenfaktor den die institute erheben.
aber ich verstehe nicht so richtig deine argumentation-das sollten doch alles dinge sein die dir bekannt sind.

......wes brot ich ess,des lied sing ich....

das ist doch heinrich mal ganz unter uns,--einmal abwertend und ich kann mich des eindrucks nicht erwehren auch etwas "boshaft"

was den spinell anbelangt war es von mir allenfalls eine schätzung die sich lediglich auf die fotos beschränkte.
der eine vertritt die meinung es sei ein recut stein der andere findet den in ordnung--das alles heinrich ist nicht mein problem,aber sagtest du nicht selbst das der stein sich schleppend verkaufen läßt?

es ist ja nicht nur "lieschen müller" die sich das anschaut sondern auch leute die etwas von edelsteinen und deren bearbeitung verstehen.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #133
Ich finde die Diskussion ist ausgereizt, jetzt kann sich jeder Leser selbst ein Bild machen.
Juwelfix
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Juwelfix

 ·  #134
Zitat
es ist ja nicht nur "lieschen müller" die sich das anschaut sondern auch leute die etwas von edelsteinen und deren bearbeitung verstehen.


Nur hat hier Otto Normalverbraucher gefragt, und der wird beim Steinkauf dann gnadenlos über den Tisch gezogen !
Und das geht sogar auch Leuten so, die denken sie verstehen was von der Materie, hab ich schon oft genug mitbekommen.
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #135
Also, was ist denn nun mit der Frage wie man günstig an einen Diamantverlobungsring kommt? Bisher hat der Fragesteller keine erleuchtende Auskunft bekommen. Damit das nicht so bleibt, gehe ich mal mit gutem Beispiel voran:

Einen guten und preisgünstigen Verlobungsring bekommt man auf jeden Fall bei einem fähigen Goldschmied. Bei ihm kann man verschiedene Steine sehen, vergleichen und sich informieren. Man kann das Konzept des Ringes durchsprechen, sich Vorschläge machen lassen, eigene Vorstellungen einbringen. Man kann desweiteren in aller Ruhe darüber schlafen, sich womöglich anderweitig informieren und dabei feststellen, dass woanders meist teurer angeboten wird ( denn man ist ja dank der Gespräche beim Goldschmied schon mal in den Hauptfragen sachkundig gewoirden und lässt sich nicht mehr so einfach blenden). Schließlich entscheidet man sich. In den meisten Fällen wird der Goldschmied den Auftrag erhalten, denn der Kunde weiß nun wofür er sich entscheidet.

Gute Goldschmiede gibt es in diesem Forum wahrhaftig genug und zur Entscheidung braucht man noch nicht mal einen Würfel ;-)
alfred777
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alfred777

 ·  #136


Hallo,

Ich war letztes wochenende in Antwerpen auf der suche nach einem verlobungsring . Es gibt sehr sehr viele Shops um Diamanten zu kaufen aber vorsicht ist geraten denn nicht alles was funkelt ist auch ein Diamant.
Trotzallem bin ich fundig geworden mit einer sehr guten beratung und mit einer riesigen Auswahl an Diamanten und Ringen wurde mir bei ModEdit: Spam entfernt sehr geholfen. Sehr empfehlenswert es wurde mir ohne Kaufzwang und druck bei einer Tasse Kaffee alles in ruhe erklÄrt . Und dass beste an dem ganzen meine Verlobte sagte JA :D und war faszniert von Ihrem Verlobungsring. Also wenn jemand auf der suche ist nach Diamanten in Antwerpen muss ich sagen dass ist die richtige adresse . ModEdit: Spam entfernt


ModEdit MH
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 ·  #137
Hast recht, das Beste war hier dass Deine Verlobte Ja gesagt hat.
diamantenimport
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diamantenimport

 ·  #138
... aber nur, weil er den Stein so günstig an der Quelle kaufen konnte...! :)

Ich habe mir die Beiträge hier nun fast alle durchgelesen. Teilweise sind sie ja lustig und dienen der Unterhaltung. Teilweise sind die Infos auch einfach nur falsch, insbesonders bzgl. der Aussage, dass die Diamanten in Antwerpen günstiger sind, als hierzulande.

Es wurde ja schon mehrfach und richtigerweise erklärt, dass Diamanten in Antwerpen für Endverbraucher eben nicht günstiger sind als hier in Deutschland!

Der (Netto)-Weltmarktpreis für Diamanten gilt eben auch in Antwerpen. D.h., ein normaler Schmuck- und Diamantenhändler kauft in Antwerpen zu den gleichen Preisen ein, wie sein deutscher Kollege.

Ein Preisbestandteil und somit möglicher Unterschied im Endpreis für Verbraucher, ist die enthaltene Umsatzsteuer, die von Land zu Land schwankt und soweit ich informiert bin, in Belgien jedoch bei 21% und nicht bei 19% liegt, wie bei uns.

Ich kann die Aussage von Heinrich bzgl. eines sogar teilweise deutlich höheren Preises in Antwerpen ebenfalls bestätigen. Wo viele Touristen sind, die denken, hier mache ich ein Schnäppchen, zahlt man oft mehr als in der Heimat (bei gleicher Qualität).
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