Voraussetzungen zur Goldschmiede/Gründung eines Geschäfts

 
Gold und Silber Spinner
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Gold und Silber Spinner

 ·  #1
Hallo alle zusammen ,
zuerst mal Verzeihung wenn ich etwas falsch mache , ist mein erster Beitrag bzw die erste von vielen Fragen .
Ich bin 42 , hab mein bisheriges Leben als Scheiner verdummbeutelt , und möcht nun (über-?)mutig ab September auf die 2-jährige Berufsfachschule für Goldschmiede gehen , da habe ich auch den Test bestanden und möcht mich danach gern selbstständig machen .
Welche rechtlichen Voraussetzungen gibt es da zu erfüllen ? Ich habe z.B. gehört , das man nach einer privaten Insolvenz nicht mit Gold handeln/ nicht schmuck stempeln darf ? Stimmt das ? Ich versuche natürlich eine Insolvenz zu verhindern , aber durch die bestehende Corona-Krise (schreckliches Wort) droht mir evtl eine solche , da es ECHT schwierig ist momentan eine 50%(o.ä.) Jobzusage für ab September zu bekommen ....

Danke für evtl Antworten !

Mit fröhlich goldglänzenden Grüßchen
Ein kleiner Spinner :-)
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Voraussetzungen zur Goldschmiede/Gründung eines Geschäfts
Rammler
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Rammler

 ·  #2
Herzlich Willkommen im Forum. Wenn du auf die 2-jährige Berufsfachschule für Goldschmiede gehen willst, dann musst du in der Zeit ja von etwas leben. Wenn du keinen Sponsor oder Geld auf dem Sparbuch hast, dann rate ich dir davon ab. Mein Vorschlag wäre, dass du in Absprache mit dem Arbeitsamt eine Umschulung zum Goldschmied machst. Dann lernst du das Handwerk kennen und dein Unterhalt ist in der Zeit gesichert. Wie es danach weitergeht musst du dann sehen. Zum Beispiel erst einmal als Angestellter arbeiten und nebenher deinen eigenen Schmuck auf Kunsthandwerker Märkten verkaufen. Das wichtigste ist die Freude an der Arbeit. Dann kann man alles erreichen.
tatze-1
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tatze-1

 ·  #3
Die 2-jährige Berufsfachschule bedingt eine 1 1/2-jährige Anschlußlehre in einem Betrieb zum Abschluß der Ausbildung, um die Gesellenprüfung machen zu können. Die Ausbildung dauert also regulär 3 1/2 Jahre, welche du mit deiner vorherigen Ausbildung um ein halbes Jahr etwa gekürzt kriegen kannst. In meiner Klasse damals waren auch Schüler, die schon in anderen Berufen gearbeitet haben. Die haben die 3 1/2 Jahre durchgezogen, weil es einfach vernünftig ist. Bafög ist möglich. Fraglich ist, wie sinnvoll das ist, Lehrzeit zu verkürzen. Fraglich ist es auch, mit keiner wirklichen Praxiserfahrung ohne Gesellenzeit sich selbständig zu machen. Ich bin kein Freund davon.

Bis dahin hat der Zentralverband der Goldschmiede es hoffentlich geschafft, Berlin davon zu überzeugen, daß der Goldschmied wieder meisterpflichtig wird. Bzw. werden wegen Coronainsolvenzen die Gründungsvorschriften vermutlich nochmal überdacht werden.
pontikaki2310
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pontikaki2310

 ·  #4
Zitat geschrieben von Rammler

dass du in Absprache mit dem Arbeitsamt eine Umschulung zum Goldschmied machst.


Das könnte schwierig/unmöglich werden, da an Goldschmieden
- laut Aussage einer Freundin, die Arbeitsvermittlerin in nem
Jobcenter iss - kein "förderungswürdiger Bedarf" besteht.
Zitat geschrieben von tatze-1
Bis dahin hat der Zentralverband der Goldschmiede es hoffentlich geschafft, Berlin davon zu überzeugen, daß der Goldschmied wieder meisterpflichtig wird.

HÄH - wieso das denn? Warum sollte sich ein Goldschmied
ohne Meisterprüfung nicht selbständig machen und seine
selbstgewirkten Werke nicht in seinem Laden verkaufen dürfen?
tatze-1
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tatze-1

 ·  #5
in einem meisterpflichtigen Beruf darfst du nur einen Laden aufmachen und ausbilden, wenn du den Meisterbrief hast, einen Meister als Betriebsleiter einstellst oder so lange Geselle bist, daß die Altgesellenregelung zutrifft.

Momentan bräuchte der Spinner (Threaderöffner) noch nicht mal ne Ausbildung, um sich als Goldschmied selbständig zu machen.
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Zitat
HÄH - wieso das denn?

weil der Goldschmiedeberuf durchaus eine Berechtigung hat, als gefährlich für Dritte in seiner Ausübung zu gelten (Stichwort Materialwahl, Umgang mit Chemikalien etc.). Außerdem hat der Beruf bei der UNESCO einen kulturerhaltenden Status, der nur gewährleistet werden kann, wenn es fähige Goldschmiedemeister gibt, die mit einer Restauratorenausbildung (die den Meister voraussetzt) historische Kunstgegenstände erhalten können. Ich kann dir gerne mal das Schreiben zukommen lassen, daß der Zentralverband und die Landesinnungen den Ministerpräsidenten haben zukommen lassen, als es vor Weihnachten darum ging, den Meisterzwang wieder einzuführen. In 4 Jahren ist die nächste Hörung.
Rammler
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Rammler

 ·  #6
Zitat geschrieben von pontikaki2310

Zitat geschrieben von Rammler

dass du in Absprache mit dem Arbeitsamt eine Umschulung zum Goldschmied machst.


Das könnte schwierig/unmöglich werden, da an Goldschmieden
- laut Aussage einer Freundin, die Arbeitsvermittlerin in nem
Jobcenter iss - kein "förderungswürdiger Bedarf" besteht.



Das kann natürlich sein. Event. ist es aber von Bundesland zu Bundesland verschieden. Ich persönlich habe vor ca. 25 Jahren in BW eine Umschulung zum Goldschmied gemacht. Das Ganze hat 2 1/2 Jahre gedauert und ist mit der Prüfung bei der IHK geendet. Da das Unterhaltsgeld vom Arbeitsamt nicht reichte bin ich noch Samstags Arbeiten gegangen. Der Weg über die Goldschmiedeschule hätte länger gedauert und wäre auch nicht vom Arbeitsamt gefördert worden.
pontikaki2310
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pontikaki2310

 ·  #7
Zitat geschrieben von tatze-1



Zitat
HÄH - wieso das denn?

weil der Goldschmiedeberuf durchaus eine Berechtigung hat, als gefährlich für Dritte in seiner Ausübung zu gelten (Stichwort Materialwahl, Umgang mit Chemikalien etc.).
Das lernst du auch als Geselle !
Außerdem hat der Beruf bei der UNESCO einen kulturerhaltenden Status, der nur gewährleistet werden kann, wenn es fähige Goldschmiedemeister gibt, die mit einer Restauratorenausbildung (die den Meister voraussetzt) historische Kunstgegenstände erhalten können.
Man muß als Goldschmied ja auch nicht an den
Kronjuwelen rumbasteln

Ich kann dir gerne mal das Schreiben zukommen lassen,
Nöööh, bloß nich ;-(daß der Zentralverband und die Landesinnungen den Ministerpräsidenten haben zukommen lassen, als es vor Weihnachten darum ging, den Meisterzwang wieder einzuführen. In 4 Jahren ist die nächste Hörung.
tatze-1
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tatze-1

 ·  #8
vor 25 Jahren war der Beruf auch noch meisterpflichtig gewesen. Die Novellierung der HWO war erst 2003 gewesen.
tatze-1
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tatze-1

 ·  #9
Zitat
Das lernst du auch als Geselle !

das ist richtig, aber üblicherweise haste da nen Meister um dich herum, der dir trotzdem noch auf die Finger klopft. Wennste dich direkt als Laie oder Junggeselle selbständig machst, ist das ein learning by trial and error, weil mans nicht gelernt hat.

Zitat geschrieben von pontikaki2310

Nöööh, bloß nich ;-(

hat nur 2 Seiten
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #10
Back to topic. Die in den letzten Posts debattiertten Fragen sind ja allgemein nachzulesen, TE geht es denke ich eher um spezielles wie >>
Zitat
Ich habe z.B. gehört , das man nach einer privaten Insolvenz nicht mit Gold handeln/ nicht schmuck stempeln darf
? <<
Habe ich noch nie gehört, war aber auch noch nicht insolvent, kann ich mir aber auch nicht vorstellen? Wieso soll Gold anders behandelt werden als andere Handelsgüter? Beschiiiiiß kann ja, wenn, mit allem betrieben werden, so auch mit Gold. Nur entsteht kein vergleichbarer Schaden wie bei z.B. Medikamenten oder Lebensmitteln, keine Ahnung ob es dort solche Klauseln gibt....
Was aber ist, was ich zufällig weiß, wenn du Kurse mit Kindern anbietest, brauchst du ein polizeiliches Führungszeugnis. Geht denen aber wohl mehr um unzüchtige Handlungen.
tatze-1
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tatze-1

 ·  #11
Hatten wir kürzlich hier schon mal. Um dich im Goldvertrieb selbständig zu machen, brauchste inzwischen offenbar auch ein polizeiliches Führungszeugnis, das du im Gewerbeamt vorweisen mußt, um den Gewerbeschein zu bekommen.
sheridan
 
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sheridan

 ·  #12
Es könnte sein Du kommst vom Regen in die Traufe.
tatze-1
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tatze-1

 ·  #13
Hier der Link, wo wir das dieses Jahr schon mal beplaudert hatten:
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Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #14
Wenn Du Dich in Karlsruhe selbstständig machen willst, kannst Du einfach ein Gewerbe anmelden. Das kannst Du anmelden noch bevor Du evtl. Privatinsolvenz anmelden musst.

Da Du bisher ja schon selbstständig bist, sind die ja die Rechtsvorschriften [Links sind leider nur für eingeloggte sichtbar] bekannt und nicht neu.

Die Ausbildung kannst Du auch nach der Gewerbeanmeldung beginnen.
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #15
"Wir bestätigen, dass der Antragssteller nicht unzüchtig am Gold rumgefummelt hat..." Wobei von mir auch nach der Ummeldung mit Gold-und Silberschmiedehandwerk keiner danach gefragt hat...
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #16
Zitat geschrieben von Heinrich Butschal

Wenn Du Dich in Karlsruhe selbstständig machen willst, kannst Du einfach ein Gewerbe anmelden. Das kannst Du anmelden noch bevor Du evtl. Privatinsolvenz anmelden musst.

Da Du bisher ja schon selbstständig bist, sind die ja die Rechtsvorschriften [Links sind leider nur für eingeloggte sichtbar] bekannt und nicht neu.

Die Ausbildung kannst Du auch nach der Gewerbeanmeldung beginnen.
Eine Gewebeanmeldung parallel zu Studium oder Ausbildung ist völlig normal. Hast halt neben dem Schulstress auch noch den Stress mit der Steuererklärung, wer das gerne will.
Tilo
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Tilo

 ·  #17
ja, Führungszeugnis brauchte ich 2000 bei der Gewerbeanmeldung
Insolvenz ist da nicht relevant
bloß: in unserer Branche ist es auch nicht einfach, seine Brötchen mit Handarbeit zu verdienen
die Zukunft ist das hier [Links sind leider nur für eingeloggte sichtbar]
tatze-1
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tatze-1

 ·  #18
Tilo, macht absoluten Sinn einen Beitrag im Internen zu verlinken
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #19
Diese frei modellierten Teile ist aber eine hohe Kunst. Das ist nicht die Zukunft, viel zu anspruchsvoll.
Tilo
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Tilo

 ·  #20
ach so, hatte ich nicht bedacht, daß das ja nicht öffentlich ist
na gut,ich meinte 3D-Konstruktion am Computer und dann Druck und Guß
wird ja nicht nur bei hoch komplexen Sachen gemacht, sondern auch Dinge wie ein Ring mit glatter verlaufender Schiene und Chaton geht damit schneller
steinfrosch
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steinfrosch

 ·  #21
Moinmoin,
vor ca. 10 Jahren war ich auf der Schmuckmesse in Kopenhagen und verfolgte eine CAD-Konstruktionsdemonstration.
Frage einer Kollegin: was machen die da?
Meine Antwort: Goldschmiede Arbeitslos.
Hierauf dreht sich der Mensch am Bildschirm grinsend um, und sagt : Genau.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #22
Da ist viel dran. Ich denke, das Gras ist bei Goldschmieden nicht grüner als bei Schreinern.
pontikaki2310
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pontikaki2310

 ·  #23
Tja, und weil solche Dinge wie: Schmuckherstellung unter
Zuhilfenahmen von neuen Techniken - wie z.B. Cad -
heutzutage zum Berufsbild der Goldschmiede dazugehört
- zumindest nach Auskunft der Innungsmeisterin in Hessen -
wird das auch an den Fachschulen (z.B. Zeichenakademie
Hanau) gelehrt. Die Absolventen haben keine Ahnung wie
man á jour sägt oder ne Lötfuge richtig vorbereitet ... aber
mit CAD und Rhinoceros sind die auf Du&Du.
Oder um es mir Bob Dylan zu sagen: "The Times They Are A-Changin"
steinfrosch
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steinfrosch

 ·  #24
Moinmoin,
Zitat pontikaki:Die Absolventen haben keine Ahnung wie 
man á jour sägt oder ne Lötfuge richtig vorbereitet ... aber 
mit CAD und Rhinoceros sind die auf Du&Du. 
Oder um es mir Bob Dylan zu sagen: "The Times They Are A-Changin"
Ja,so ist es leider nicht nur dort.Bin schon ganz gespannt wie damit das UNESCO-Kulturerbe erhalten wird, wird dann wohl ein Meister im scannen&reverse engineering machen.Wie das im grossen Rest der Welt ohne Meister geht ist mircja ohnehin ein Rätsel🤔
MaJa
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MaJa

 ·  #25
oh, es gibt auch Goldschmiede, die sich auf die alten Techniken spezialisieren. Vor zwei, drei Jahren habe ich ein Paar kennengelernt, das sich auf Granulation spezialisiert hat. Eine andere macht nur Fensteremaille. Es wird immer bedarf geben, nur werden es nur weniger machen. Das gilt für viele Handwerksberufe. Ein anderes Beispiel sind Weber oder Posamentenmacher
...
 
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...

 ·  #26
Zitat geschrieben von pontikaki2310
... Die Absolventen haben keine Ahnung wie
man á jour sägt oder ne Lötfuge richtig vorbereitet ... aber
mit CAD ...

Ich habe keine Ahnung, ob dem tatsächlich so ist. Aber - Hand aufs Herz - wann habt ihr zuletzt á jouren gesägt? Im Handwerk das ich kenne, oblag es schon immer dem einzelnen, ob er sich nach der Ausbildung selbst um Weiterbildung kümmert oder eben nicht. Ich mache keinen Hehl aus meinem Wunsch, dass das Goldschmiedehandwerk selbstständig nur mit Titel betrieben werden sollte (das Thema müssen wir hier nicht mehr vertiefen).
Wenn ich manche Schmucksachen von den großen Namen (sowohl inländische als auch ausländische) sehe, dreht sich mir oft der Magen um. Aber was solls, der Käufer scheint glücklich damit. Ich muss das ja nicht tragen.
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #27
Ajouren waren schon zu meiner Zeit aus der Zeit gefallen. Manchen Dingen muss man nicht nachtrauern.
tatze-1
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tatze-1

 ·  #28
Ich finde Ajouren üben gar nicht mal so schlecht, um mit der Säge wirklich umgehen zu lernen. Wo hat man denn sonst die Gelegenheit, die Säge als Säge und Feile gleichzeitig zu nutzen, ohne gleichzeitig ein Bohrloch anzunackeln? Bohrloch mit dem Fräser anfasen kann doch echt jeder. Ich habe auch noch Ajouren in der Lehre sägen gelernt. Das Credo meines Meisters war, wer Ajouren ordentlich kann, der beherrscht seine Säge.
pontikaki2310
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pontikaki2310

 ·  #29
Zitat geschrieben von tatze-1

Ich finde Ajouren üben gar nicht mal so schlecht, um mit der Säge wirklich umgehen zu lernen. Wo hat man denn sonst die Gelegenheit, die Säge als Säge und Feile gleichzeitig zu nutzen, ohne gleichzeitig ein Bohrloch anzunackeln? Bohrloch mit dem Fräser anfasen kann doch echt jeder. Ich habe auch noch Ajouren in der Lehre sägen gelernt. Das Credo meines Meisters war, wer Ajouren ordentlich kann, der beherrscht seine Säge.


So isses, Anke - ich hätte da jetzt auch Chatons/Würfel-feilen
anführen können - macht/braucht heutzutage auch kein Mensch
mehr. War nur als Synonym für Handwerk versus computergestützte
Produktion gedacht.
tatze-1
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tatze-1

 ·  #30
Zitat geschrieben von pontikaki2310

ich hätte da jetzt auch Chatons/Würfel-feilen
anführen können - macht/braucht heutzutage auch kein Mensch
mehr.

was das Chatonfeilen angeht, das habe ich in den letzen 2 Jahren durchaus wieder anwenden dürfen für Tiffy-nachempfundene Verlobungsringe. Ansonsten mache ich auch alle Nase lang aus Scharnier und Draht Chatons selber, weils die in der benötigten Legierung nicht zu kaufen gibt. Das ist es ja, was mein Meister damals auch sagte:

Man benötigt es eigentlich nicht mehr bei der Arbeit, weil es alles zu kaufen gibt. Aber wenn es mal ganz schnell gehen muß und du nicht mehr einkaufen gehen kannst, weil die Zeit drängt, dann mußt du wissen, wie du es selber machen kannst.

Deswegen zeigte er uns dann auch solche Dinge wie Ohrmuttern aus einem Stück fertigen oder Schiebesicherungen für Broschen machen etc. Nur so lebt solches Wissen weiter in den nächsten Lehrlingsgenerationen und geht nicht verloren.
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